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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibung3.5.2 Subtyp 2 - breite geestbeeinflusste MarschgewässerCharakterisierung abiotischer ParameterWie bei Subtyp 1 weisen auch die größeren, über 10 m breiten Marschgewässer mit Geesteinflussein mehr oder weniger konstantes Wassermanagement und ein Einzugsgebiet auf,das mehr oder weniger große Anteile in der Geest besitzt. Eine Entfernung von ca. 8 kmLuftlinie zur Geest wird nicht überschritten. Die Elektrische Leitfähigkeit ist gering und liegtmeist deutlich unter 1.500 μS/cm. Das Sediment wird in der Regel von Marschboden gebildet,kann mit organischem Material (Schlamm, Pflanzenresten) überlagert sein und einenunterschiedlich hohen Anteil an Sand aufweisen. Weiterhin kann eine deutlich erkennbareStrömung kennzeichnend für diesen geestbeeinflussten Subtyp sein, die allerdings mit zunehmenderEntfernung zur Geest und mit zunehmender Breite des Gewässers abnimmt.Vegetationskundlich-floristische CharakterisierungInsbesondere bei breiteren und tieferen Gewässern bleibt die Makrophytenvegetation auf dieRandbereiche beschränkt, nur stark geestbeeinflusste Gewässer können eine ausgeprägtereHydrophytenvegetation aufweisen. Sie wird in erster Linie von artenreichen Beständen derSparganium emersum-Gesellschaft bzw. des Großlaichkraut-Typs geprägt . Kennzeichnendsind vor allem Arten wie Sparganium emersum, Sagittaria sagittifolia, Nuphar lutea, Potamogetonnatans, P. lucens und P. perfoliatus. Kleinlaichkraut-Arten wie Potamogeton crispus,Potamogeton pectinatus, Potamogeton pusillus, Potamogeton trichoides und Zannichelliapalustris treten als Begleitarten auf, bilden aber in den breiteren Gewässern deutlich seltenerDominanzbestände aus als in den schmaleren Gewässern des Subtyps 1.Bei Beeinträchtigungen fallen zunächst die Großlaichkräuter aus, am längsten hält sichPotamogeton natans. Die Gelbe Teichrose (Nuphar lutea) bildet in stark beeinträchtigtenGewässern oftmals artenarme Bestände oder Einart-Bestände aus. Arten wie Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Haarförmiges Laichkraut (P. trichoides) und Wasserlinsen-Arten(Lemna spp., Spirodela polyrhiza) sind als Störzeiger zu werten, wenn sie höhereDeckungsanteile erreichen. Bei fortschreitender Degeneration fallen Hydrophyten zunehmendaus und es dominiert der Helophyten-Typ, dessen Bestände neben Sumpfpflanzen amUfer nur noch Algen und teilweise Wasserlinsen aufweisen.Referenz und BewertungDas höchste ökologische Potenzial wird erreicht, wenn die Deckung der Hydrophyten hochist (über 50% bezogen auf die besiedelte Fläche), die Artenzahl der Hydrophyten über 10liegt und die Vegetation von Nymphaeiden und/oder Großlaichkräutern dominiert wird. DasAuftreten von Wasserlinsen (Pleustophyten), Gemeinem Hornkraut (Ceratophyllum demserum)sowie von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Haarförmigem Laichkraut(P. trichoides) bleibt bis zur Deckung von 20 % unberücksichtigt, danach führt es zur Abwertung,da diese Arten vor dem Hintergrund des naturräumlichen Bezugs zur Geest als Störzeigerzu werten sind. Die Verrechnung der Wertzahlen muss zur Erreichung des höchstenökologischen Potenzials eine Ökologische Qualitäts-Kennzahl von 12 überschreiten.In Tabelle 18 im Anhang sind beispielhaft Daten aufgelistet, die zum Subtyp 2 gestellt werden.Gewässerstrecken, die das höchste ökologische Potenzial aufweisen, können als Referenzaufnahmenherangezogen werden. Hier wird eine Ökologische Qualitäts-Kennzahl vonB.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 34
BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibungüber 12 erreicht. Bei den niedersächsischen Gewässern, die die Potenzialklasse 1 erreichen,handelt es sich um ältere Aufnahmen. Aktuell wird das höchste ökologische Potenzial ineinem Teilabschnitt der Soholmer Au (Schleswig-Holstein) erreicht (Foto 7 und 8).Die Soholmer Au im Kreis Nordfriesland zeichnet sich nahe der Bundesstraße B 5 (Foto 7)durch eine artenreiche Hydrophytenvegetation aus. Im Detail (Foto 8) sind im VordergrundBestände von Potamogeton perfoliatus zu erkennen, daneben treten häufig Nuphar lutea,Sparganium emersum, Elodea nutallii und eine Reihe von Kleinlaichkräutern auf.Foto 10 zeigt die für den Subtyp typischen bestandsprägenden Arten Ceratophyllum demersum,Nuphar lutea (BArtSchV: besonders geschützt) und Hydrocharis morsus-ranae (inSchleswig-Holstein und Niedersachsen auf der Vorwarnliste).Fotodokumentation Subtyp 2 - breite geestbeeinflusste MarschgewässerFoto 7: Referenzgewässer Subtyp 2: Soholmer Au 123467(Schleswig-Holstein, höchstes ökologisches Potenzial)Foto 8: Referenzgewässer Subtyp 2: Soholmer Au 123467,Detail (Schleswig-Holstein, höchstes ökologisches Potenzial)Foto 9: Subtyp 2: Medem M113 (Niedersachsen, mäßigesökologisches Potenzial)Foto 10: Subtyp 2: Medem M113, Detail (Niedersachsen,mäßiges ökologisches Potenzial)B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 35
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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibungüber 12 erreicht. Bei den niedersächsischen Gewässern, die die Potenzialklasse 1 erreichen,handelt es sich um ältere Aufnahmen. Aktuell wird das höchste ökologische Potenzial ineinem Teilabschnitt der Soholmer Au (Schleswig-Holstein) erreicht (Foto 7 und 8).Die Soholmer Au im Kreis Nordfriesland zeichnet sich nahe der Bundesstraße B 5 (Foto 7)durch eine artenreiche Hydrophytenvegetation aus. Im Detail (Foto 8) sind im VordergrundBestände von Potamogeton perfoliatus zu erkennen, daneben treten häufig Nuphar lutea,Sparganium emersum, Elodea nutallii und eine Reihe von Kleinlaichkräutern auf.Foto 10 zeigt die für den Subtyp typischen bestandsprägenden Arten Ceratophyllum demersum,Nuphar lutea (BArtSchV: besonders geschützt) und Hydrocharis morsus-ranae (inSchleswig-Holstein und Niedersachsen auf der Vorwarnliste).Fotodokumentation Subtyp 2 - breite geestbeeinflusste MarschgewässerFoto 7: Referenzgewässer Subtyp 2: Soholmer Au 123467(Schleswig-Holstein, höchstes ökologisches Potenzial)Foto 8: Referenzgewässer Subtyp 2: Soholmer Au 123467,Detail (Schleswig-Holstein, höchstes ökologisches Potenzial)Foto 9: Subtyp 2: Medem M113 (Niedersachsen, mäßigesökologisches Potenzial)Foto 10: Subtyp 2: Medem M113, Detail (Niedersachsen,mäßiges ökologisches Potenzial)B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 35