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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands VerfahrensbeschreibungHandelt es sich um ein Wasserkörpermit Tideeinfluss (starke Wasserstandsschwankungen,zeitweilig hoheStrömung, ggf. Salz- bzw. Brackein-jaST 7: tidebeeinflussteMarschgewässer(STI-Verfahren nach STILLER)neinZeichnet sich der Wasserkörper durcheine deutlich erhöhte Leitfähigkeit aus(Messung erforderlich!)?ELF > 5.000 µS?jaST 6: Marschgewässermit erhöhter SalinitätneinVerläuft der Wasserkörper innerhalbeines Polders (NDS) oder Speicherkooges(SH)? (als Koog-Gewässeroftmals seeartig aufgeweitet)jaST 5: Polder- und KooggewässerneinKann Geesteinfluss ausgeschlossen werden (d.h. liegt die ELF > 1.5000 µS, liegt das Einzugsgebietausschließlich in der Marsch, liegt die Messstelle > 8 km vom Geestrand entfernt)?Hilfskriterien: Für Geesteinfluss sprechen hingegen: deutliche, nicht tidebedingte Strömung,Sohlsubstrat mit Sandanteil, Einzugsgebiet zu großen Teilen im Bereich der Geest, Auftretenrhithraler Arten und sonstiger Klarwasserarten, nähere Erläuterungen s. Text.neinjaGewässer-Gewässer-Gewässer-Gewässer-breite ≤ 10mbreite > 10mbreite ≤ 10mbreite > 10mST 1: schmale –mittelbreite geestbeeinflussteMarschgewässerST 2:breite geestbeeinflussteMarschgewässerST 3: schmale –mittelbreite GewässerohneGeesteinflussST 4:breite MarschgewässerohneGeesteinflussAbbildung 2:BEMA-Verfahren - Schema zur Ermittlung des Subtyps zur differenzierten Bewertung derQualitätskomponente Makrophyten in Marschgewässern NordwestdeutschlandsB.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 30
BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibung3.5 Beschreibung der Subtypen - Leitbilder3.5.1 Subtyp 1 - schmale bis mittelbreite geestbeeinflusste MarschgewässerCharakterisierung abiotischer ParameterDieser Subtyp umfasst schmale (< 5 m) bis mittelbreite (5 – 10 m) Marschgewässer einschließlichder Marschgräben, bei denen sich naturräumliche Bezüge zur Geest teilweisedeutlich ausbilden. So weist ihr Einzugsgebiet mehr oder weniger große Anteile in der Geestauf und die Gewässer zeichnen sich in der Regel durch relativ geringe Wasserstandsschwankungenaus. Eine Entfernung von ca. 8 km Luftlinie zur Geest wird nicht überschritten.Bei einer geringeren Entfernung zur Geest als 8 km Luftlinie ist ein Geesteinflussjedoch nicht zwingend; dies gilt insbesondere für Schleswig-Holstein.Die Elektrische Leitfähigkeit ist gering und liegt meist deutlich unter 1.500 μS/cm. Das Sedimentwird in der Regel von Marschboden gebildet und kann mit organischem Material(Schlamm, Pflanzenresten) überlagert sein. Charakteristisch kann ein erhöhter Sandanteilsein, der mit zunehmender Entfernung zur Geest abnimmt. In Niedersachsen treten alsSonderform lokal Gewässer mit Torfsohle auf. Weiterhin kann eine deutlich erkennbareStrömung kennzeichnend für diesen geestbeeinflussten Subtyp sein.Vegetationskundlich-floristische CharakterisierungDie Vegetation wird in erster Linie von der Sparganium emersum-Gesellschaft geprägt.Diese ist als natürliche Vegetation potamaler Fließgewässer der Norddeutschen Tiefebeneanzusehen (Herr et al. 1989b). Charakteristisch sind artenreiche Dominanzbestände vonSparganium emersum, Sagittaria sagittifolia, Nuphar lutea und/oder Potamogeton natans.Bei zunehmenden Deckungsanteilen von Großlaichkräutern wie Potamogeton lucens und P.perfoliatus leiten die Bestände zum bzw. dem Großlaichkraut-Typ über. Kennzeichnend sindferner artenreiche Bestände des Parvopotamiden-Typs, der durch die Dominanz von Kleinlaichkraut-Artenwie Potamogeton crispus, Potamogeton pectinatus, Potamogeton pusillus,Potamogeton trichoides oder Zannichellia palustris geprägt wird. Auf schmale Gewässerweitgehend beschränkt bleiben Bestände des Krebsscheren-Grabens und des Froschbiss-Grabens. Floristische Besonderheiten sind vor allem Klarwasser-Arten und weitere, vorwiegendrhithral verbreitete Arten wie Potamogeton alpinus, Callitriche hamulata und Eleocharisacicularis.Bei Beeinträchtigungen nimmt die Arten- und Wuchsformanzahl ab und es fallen zunächstdie Großlaichkräuter aus. Arten wie Kamm-Laichkraut, Haarförmiges Laichkraut und Wasserlinsen-Artensind als Störzeiger zu werten, wenn sie höhere Deckungsanteile erreichen. Beifortschreitender Degeneration fallen Hydrophyten zunehmend aus und es dominiert derHelophyten-Typ, dessen Bestände neben Sumpfpflanzen am Ufer nur noch Algen und teilweiseWasserlinsen aufweisen.Referenz und BewertungDas höchste ökologische Potenzial wird erreicht, wenn die Gesamtdeckung der Hydrophytenhoch ist (über 50% bis 80%), die Artenzahl der Hydrophyten über 10 liegt und die Vegetationvon Nymphaeiden und/oder Großlaichkräutern dominiert wird. Das Auftreten von Wasserlinsen(Pleustophyten), Gemeinem Hornkraut (Ceratophyllum demserum) sowie von Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Haarförmigem Laichkraut (P. trichoides) bleibt biszur Deckung von 20 % unberücksichtigt, danach führt es zur Abwertung, da diese Arten vorB.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 31
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