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BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern Nordwestdeutschlands Verfahrensbeschreibung3.3.2 Tideoffene, von Helophyten geprägte GewässerFür den mit dem vorliegenden Verfahren nicht bewertbaren Sonderfall der tideoffenen Gewässer(siehe Kap. 3.4: Subtyp 7), die allein durch Röhrichtbestände charakterisiert werden,kann derzeit nur das Standorttypieindex-Verfahren nach STILLER (2005a, b, c) angewendetwerden. Das Verfahren wurde bereits in Schleswig-Holstein mehrfach an Eider, Stör, Krückau,Pinnau und Elbe erprobt (vgl. STILLER 2005c, JÖDICKE & STUHR 2007, JÖDICKE et al.2009). Das Bewertungsverfahren ermöglicht eine weitgehend befriedigende Bewertung derHelophytenbestände von Tidegewässern und wird gleichzeitig den Anforderungen der WRRLgerecht.Der Standorttypieindex (STI) orientiert sich am naturraumspezifischen Verhältnis von stenotopenund eurytopen Arten. Grundlage des Verfahrens ist die Berücksichtigung des unternaturnahen Verhältnissen vorhandenen Artenspektrums, an dem sich die Bewertung orientiert.Basierend auf der Zuordnung der Arten zu ökologischen Kategorien liegt dem Verfahrendie leitbildbezogene Ausprägung von bewertungsrelevanten Teilen der Phytozönose zugrunde,wodurch es den Anforderungen der WRRL gerecht wird. Es wird sowohl das qualitativeund quantitative Artenspektrum als auch die Besiedlungsstruktur in Form der Breite, derVitalität und der spezifischen Zonierung der Röhrichtbestände berücksichtigt (STILLER 2005a:39ff).Da alle tideoffenen Gewässer in Schleswig-Holstein insbesondere auf Grund von Schiffbarkeitsowie umfangreichen Ausbau- und Ufersicherungsmaßnahmen als erheblich verändertgelten, wird von STILLER (2005a, b) als Referenzzustand das Höchste Ökologische Potenzial(HÖP) definiert, an dem sich das Umweltziel der WRRL „Gutes Ökologisches Potenzial“ableiten lässt. Das HÖP wird von Helophytenbeständen gebildet, die entsprechend der Größeder Tidegewässer und ihrer Ufermorphologie eine entsprechende Artenzusammensetzung,Ausdehnung, Zonierung und Vitalität aufweisen (Details s. STILLER 2005a: 28ff).Die Erfassungs- und Bewertungsmethodik ist bei STILLER (2005a: 39ff) ausführlich beschriebenund soll an dieser Stelle nur kurz skizziert werden:Erfassung der Vegetationsverhältnisse:• Erfassung der qualitativen und quantitativen Artenzusammensetzung der Röhrichtbestände,Deckungsschätzung nach KOHLER (1978)• Erfassung von Ausdehnung, Zonierung und Vitalität der RöhrichtbeständeBewertung der Vegetationsverhältnisse:• Zuordnung der erfassten Pflanzen-Arten zu vier ökologischen Kategorien• Ermittlung des prozentualen Deckungsanteils der verschiedenen ökologischen Kategorien• Bewertung der Zusatzkriterien „Ausdehnung“, „Vegetationszonierung“ und „Vitalität“durch Ermittlung des Besiedlungsstrukturfaktors• Berechnung des Standorttypieindex Makrophyten (STI M )• Ermittlung der Ökologischen Potenzialklasse aus dem STI MB.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 28

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