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13.07.2015 Aufrufe

BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern NordwestdeutschlandsVorgehensweiseVAN DE WEYER (2008) definiert daher konsequent für jede Art eine bewertungsrelevanteWuchsform. Diesem Ansatz wird gefolgt, wobei seine Zuordnung der Makrophytenarten zuden Wuchsformen übernommen wurde, da sie auch für Marschgewässer gut anwendbar ist.Die „Wuchsformenzahl“ wurde dementsprechend als Bewertungskriterium mit in das harmonisierteBewertungsverfahren aufgenommen und subtypenspezifisch differenziert (Tabelle 6):Tabelle 7:Subtypenspezifische Ergänzung des Kriteriums Wuchsformenanzahl für BEMASTneuBezeichnungAufwertungWuchsformzahl+1 alt *AufwertungWuchsformzahl+2 alt *AufwertungWuchsformzahl+1neu - BEMAAufwertungWuchsformzahl+2neu - BEMA1 schmale - mittelbreitegeestbeeinflussteMarschgewässernichtberücksichtigtn. b. > 7 > 102 breite geestbeeinflussteMarschgewässer3 schmale – mittelbreiteMarschgewässer ohneGeesteinfluss, ggf. schwachtidebeeinflusst4 breite Marschgewässer ohneGeesteinfluss, ggf. schwachtidebeeinflusst5 Marschgewässer der Polder undKöge6 Marschgewässer mit erhöhterSalinitätn. b. n. b. > 7 > 10n. b. n. b. > 6 > 9n. b. n. b. > 6 > 9n. b. n. b. > 3 > 6n. b. n. b. > 3 > 67 tidebeeinflusste Marschgewässer Standortypieindex-Verfahren nach Stiller (2005a, b, c)* nach IBL UMWELTPLANUNG (2007a)Bei der Bestimmung der Kriteriengrenzen wurde vom Auftreten von mindestens 5 Wuchsformenin einem durchschnittlich bis artenarm ausgeprägten Hydrophyten-Bestand inMarschgewässern ausgegangen. Darauf aufbauend wurde den im Allgemeinen artenreicherenGewässern mit Geesteinfluss eine Grenze von >7 bzw. >10 Wuchsformen zugeordnet,ab denen eine Messstelle um einen bzw. zwei Wertepunkte aufgewertet wird. Entsprechendgeringer sind die Grenzwerte für solche Gewässer, die durchschnittlich geringere bis geringeArtenzahlen und damit korreliert eine geringere Wuchsformenvielfaltaufweisen.2.2.2.8 Ergänzung des Kriteriums Berücksichtigung Elodeiden-Ceratophyllum-Typ undLemniden-TypDrei Vegetationstypen können nach JÖDICKE & STUHR (2007) nach dem Leitbild definitionsgemäßmaximal das Gute bzw. Mäßige Ökologische Potenzial erreichen (Elodeiden-Ceratophyllum-Typ, Lemniden-Typ bzw. Helophyten-Typ). Durch die Fokussierung der Auswertungauf Hydrophyten sind hier nur der Elodeiden-Ceratophyllum-Typ und der Lemniden-Typ relevant. Auch für Niedersachsen und Hamburg ist dieses Kriterium sachgerecht. Fürdiese Typen kann auch künftig nur das Gute bzw. Mäßige Ökologische Potenzial erreichtB.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 14

BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern NordwestdeutschlandsVorgehensweisewerden.2.2.2.9 Integration von MarschgräbenAls Marschgraben wird ein schmales, bis max. 2 m breites, zumeist mehr oder wenigerflaches Marschgewässer mit kleinem Einzugsgebiet verstanden. Wie STUHR (1988), STUHR &THOMES (1988), STUHR (1993) sowie GARNIEL (2000) anhand zahlreicher Aufnahmen anMarschgräben Schleswig-Holsteins zeigen konnte, ist die Vegetationsausprägung äußerstheterogen und von zahlreichen Faktoren abhängig (siehe auch BRUX 2005, 2008, unveröff.).In erster Linie wirken sich die Intensität der Unterhaltung sowie die Nutzung der angrenzendenFlächen auf die Vegetationsausprägung aus. Zuwässerung und viehkehrende Funktionekönnen zu besonderen hydromorphologischen Bedingungen führen (IBL UMWELTPLANUNG1988).Der Nutzungseinfluss wirkt sich umso mehr aus, desto kleiner und flacher ein Graben ausgebildetist. So können sich selbst in jährlich grundgeräumten Gräben Röhrichtbeständeinnerhalb einer Vegetationsperiode ausbreiten, ohne dass Hydrophyten eine größere Etablierungsmöglichkeitbesitzen. So zahlreich z. B. extrem artenarme Schilfgräben in den Marschgebietenverbreitet sind, so hoch kann die Bedeutung der Vegetation kleiner Marschgräbenals Wiederbesiedlungspotenzial für extrem ausgeräumte Hauptgewässer nächster Ordnungsein. So existieren Beispiele artenreicher Grabensysteme in Grünlandgebieten, die durchausvon Hydrophyten-Beständen geprägt sein können. Tendenziell liegt die durchschnittlicheArtenzahl geestfernerer Gräben unter den Werten von Gräben in Geestnähe.Obwohl die Mehrzahl der Marschgräben aufgrund ihrer Lage außerhalb des reduziertenGewässernetzes liegen und somit unrelevant für die WRRL sind, sollte geprüft werden, obsie mit in das harmonisierte Verfahren integriert werden und damit bewertbar gemacht werdenkönnen.Die Ergebnisse der Berechnungen ausgewählter Aufnahmen von Marschgräben aus Niedersachsenund Schleswig-Holstein sprechen dafür, dass (kleinere) Marschgräben mit demvorliegenden Verfahren plausibel bewertet werden können. Hierbei sind die Gräben demSubtyp 1 (schmale bis mittelbreite Gewässer mit Geesteinfluss) oder dem Subtyp 3 (schmalebis mittelbreite Gewässer ohne Geesteinfluss) – bei deutlich erhöhter elektrischer Leitfähigkeitauch dem Subtyp 6 (Gewässer mit erhöhter Salinität) – zuzuordnen. Die ausschließlichvon Helophyten eingenommenen Gräben können anhand der definierten Subtypen mit BE-MA nicht bewertet werden. Sie würden aufgrund des Fehlens von Hydrophyten stets dasschlechte ökologische Potenzial erreichen.B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 15

BEMA - Bewertung Makrophyten in Marschgewässern NordwestdeutschlandsVorgehensweisewerden.2.2.2.9 Integration von MarschgräbenAls Marschgraben wird ein schmales, bis max. 2 m breites, zumeist mehr oder wenigerflaches Marschgewässer mit kleinem Einzugsgebiet verstanden. Wie STUHR (1988), STUHR &THOMES (1988), STUHR (1993) sowie GARNIEL (2000) anhand zahlreicher Aufnahmen anMarschgräben Schleswig-Holsteins zeigen konnte, ist die Vegetationsausprägung äußerstheterogen und von zahlreichen Faktoren abhängig (siehe auch BRUX 2005, 2008, unveröff.).In erster Linie wirken sich die Intensität der Unterhaltung sowie die Nutzung der angrenzendenFlächen auf die Vegetationsausprägung aus. Zuwässerung und viehkehrende Funktionekönnen zu besonderen hydromorphologischen Bedingungen führen (IBL UMWELTPLANUNG1988).Der Nutzungseinfluss wirkt sich umso mehr aus, desto kleiner und flacher ein Graben ausgebildetist. So können sich selbst in jährlich grundgeräumten Gräben Röhrichtbeständeinnerhalb einer Vegetationsperiode ausbreiten, ohne dass Hydrophyten eine größere Etablierungsmöglichkeitbesitzen. So zahlreich z. B. extrem artenarme Schilfgräben in den Marschgebietenverbreitet sind, so hoch kann die Bedeutung der Vegetation kleiner Marschgräbenals Wiederbesiedlungspotenzial für extrem ausgeräumte Hauptgewässer nächster Ordnungsein. So existieren Beispiele artenreicher Grabensysteme in Grünlandgebieten, die durchausvon Hydrophyten-Beständen geprägt sein können. Tendenziell liegt die durchschnittlicheArtenzahl geestfernerer Gräben unter den Werten von Gräben in Geestnähe.Obwohl die Mehrzahl der Marschgräben aufgrund ihrer Lage außerhalb des reduziertenGewässernetzes liegen und somit unrelevant für die WRRL sind, sollte geprüft werden, obsie mit in das harmonisierte Verfahren integriert werden und damit bewertbar gemacht werdenkönnen.Die Ergebnisse der Berechnungen ausgewählter Aufnahmen von Marschgräben aus Niedersachsenund Schleswig-Holstein sprechen dafür, dass (kleinere) Marschgräben mit demvorliegenden Verfahren plausibel bewertet werden können. Hierbei sind die Gräben demSubtyp 1 (schmale bis mittelbreite Gewässer mit Geesteinfluss) oder dem Subtyp 3 (schmalebis mittelbreite Gewässer ohne Geesteinfluss) – bei deutlich erhöhter elektrischer Leitfähigkeitauch dem Subtyp 6 (Gewässer mit erhöhter Salinität) – zuzuordnen. Die ausschließlichvon Helophyten eingenommenen Gräben können anhand der definierten Subtypen mit BE-MA nicht bewertet werden. Sie würden aufgrund des Fehlens von Hydrophyten stets dasschlechte ökologische Potenzial erreichen.B.i.A. – Biologen im Arbeitsverbund & IBL Umweltplanung GmbH 15

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