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SGB II Die Grundsicherung für Arbeitsuchende - prosoziales.de

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zweiten Instanz am Lan<strong>de</strong>ssozialgericht in Potsdam ist hoch 2 . Nicht nur die Richter, vor allemdie Kläger warten hier auf klären<strong>de</strong> Urteile <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>ssozialgerichts.Meine Damen und Herren, es stimmt: Im Vergleich 2010-2011 sank die Zahl <strong>de</strong>r Hartz IV-Verfahren am Sozialgericht Berlin um knapp 3 %. Im Vergleich 2011-2012 waren es weitere2%. Das geht in die richtige Richtung. Doch lei<strong>de</strong>r nur in Tippelschritten. MinimaleSchwankungen machen noch keine Trendwen<strong>de</strong>. Wenn man berücksichtigt, dass nach wievor 65% aller Verfahren Jobcenter-Streitigkeiten betreffen, dann zeigt auch <strong>de</strong>r Klagerekord2012 ganz <strong>de</strong>utlich: Das Hauptproblem heißt immer noch Hartz IV. Und dieses Problem löstsich nicht von allein. Es muss angepackt wer<strong>de</strong>n. Nach Jahren <strong>de</strong>r Sturmflut brauchen wirsinken<strong>de</strong> Pegelstän<strong>de</strong>.Vor diesem Hintergrund hat sich selbstverständlich auch das Sozialgericht Berlin beteiligt, als<strong>de</strong>r Senator <strong>für</strong> Justiz und Verbraucherschutz im vergangenen Jahr eine Initiative zurReduzierung <strong>de</strong>r Jobcenterklagen ins Leben rief. <strong>Die</strong> Ergebnisse <strong>de</strong>r gemeinsamenProjektgruppe aus Bun<strong>de</strong>sagentur <strong>für</strong> Arbeit, Senatsverwaltung und Sozialgerichtsbarkeitsind Ihnen ja bereits Anfang Dezember in einem Pressegespräch vorgestellt wor<strong>de</strong>n. Allemvoran steht das Ziel <strong>de</strong>r Jobcenter, die Klagezahlen bis En<strong>de</strong> 2014 um25 % zu reduzieren. EinViertel weniger Klagen in 2 Jahren: Das ist ambitioniert. Ich hoffe - auch <strong>für</strong> dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter in <strong>de</strong>n Jobcentern - dass es gelingt, in <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n diepersonellen und organisatorischen Arbeitsbedingungen zu schaffen, die zur Umsetzung dieserVorgabe erfor<strong>de</strong>rlich sind. Und ich füge hinzu: Ich wäre die erste, die sich freut, wenn dieJobcenter ihr Ziel erreichen.<strong>Die</strong> geplanten Maßnahmen zielen in die richtige Richtung. Ich <strong>de</strong>nke, dass ein Stein ins Rollengekommen ist. Je mehr Streit bereits in <strong>de</strong>n Jobcentern ausgeräumt wird, <strong>de</strong>sto wenigerGrund gibt es, vor Gericht zu klagen. Ein Beispiel: In über 150.000 erledigten Hartz IV-Verfahren haben wir am Sozialgericht Berlin die Erfahrung gewonnen: Viele Klagen ließensich vermei<strong>de</strong>n, wenn die Beteiligten vor Anrufung <strong>de</strong>s Gerichts ein klären<strong>de</strong>s Gesprächführen wür<strong>de</strong>n. In 4 von 5 Hartz IV-Fällen wur<strong>de</strong> am Sozialgericht Berlin eine einvernehmlicheLösung gefun<strong>de</strong>n. Ich freue mich, dass nun auch die Jobcenter mehr Wert auf dieKommunikation mit <strong>de</strong>n Leistungsempfängern legen wollen. Auch die Ankündigung, besserverständliche Beschei<strong>de</strong> zu erlassen, kann ich nur begrüßen. Und selbstverständlich sollte nunalles unternommen wer<strong>de</strong>n, um durch eine fristgerechte Sachbearbeitung die viel zu hoheZahl <strong>de</strong>r Untätigkeitsklagen einzudämmen.Allerdings möchte ich einen Punkt betonen: Nur eine wirklich nachhaltige Verbesserung <strong>de</strong>rArbeitsqualität in <strong>de</strong>n Jobcentern kann die Situation am Sozialgericht entschei<strong>de</strong>ndverbessern. Das heißt: <strong>Die</strong> Qualitätsoffensive muss von Dauer sein. Nur dann lassen sichKlagen langfristig vermei<strong>de</strong>n. Nur dann wird auch die seit Jahren hohe Erfolgsquote in <strong>de</strong>nHartz IV-Verfahren sinken. 2012 waren 54% <strong>de</strong>r Jobcenter-Streitigkeiten zumin<strong>de</strong>st teilweiseberechtigt. In an<strong>de</strong>ren Sparten liegt die Quote <strong>de</strong>utlich niedriger.37

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