13.07.2015 Aufrufe

SGB II Die Grundsicherung für Arbeitsuchende - prosoziales.de

SGB II Die Grundsicherung für Arbeitsuchende - prosoziales.de

SGB II Die Grundsicherung für Arbeitsuchende - prosoziales.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ist die Hartz IV-Erfolgsquote. Im Allgemeinen en<strong>de</strong>n am Sozialgericht rund 2/3 <strong>de</strong>rKlageverfahren ohne Erfolg <strong>für</strong> die Kläger. Nur 1/3 <strong>de</strong>r Kläger erzielt zumin<strong>de</strong>st einenTeilerfolg. Ganz an<strong>de</strong>rs bei Hartz IV: <strong>Die</strong> Hälfte <strong>de</strong>r Hartz IV-Klagen ist zumin<strong>de</strong>st teilweiseberechtigt.(...) Meine Damen und Herren, eine Erfolgsquote von 50% ist ein klares Signal andie Politik: Vergesst die Praxis nicht! Je<strong>de</strong>s Gesetz ist nur so gut, wie seine Umsetzung in <strong>de</strong>rPraxis. Entschei<strong>de</strong>nd <strong>für</strong> das Gelingen <strong>de</strong>r Reform ist die Arbeitsfähigkeit <strong>de</strong>rMassenverwaltung.“33Aus <strong>de</strong>r Ansprache <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Sozialgerichts Berlin, Frau Sabine Schudoma,anlässlich <strong>de</strong>r Jahrespressekonferenz vom 11.01.2012:Quelle: Pressemitteilung vom 11.01.2012http://www.berlin.<strong>de</strong>/sen/justiz/gerichte/sg/presse/Aus <strong>de</strong>r Ansprache:„Nach <strong>de</strong>n Erfahrungen <strong>de</strong>r letzten Jahre wissen wir: Niemand kann mehr mit Sicherheitsagen, wann am Berliner Hauptbahnhof die nächste S-Bahn einfährt. Wann am BerlinerSozialgericht die nächste Klage eingeht, ist hingegen klar vorhersehbar:...70% <strong>de</strong>r eingehen<strong>de</strong>n Klagen betreffen jedoch Hartz IV. Angelegenheiten <strong>de</strong>r <strong>Grundsicherung</strong><strong>für</strong> <strong>Arbeitsuchen<strong>de</strong></strong> (<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>) und <strong>de</strong>r Sozialhilfe (<strong>SGB</strong> X<strong>II</strong>) stellen damit die klassischen Gebiete<strong>de</strong>s Sozialrechts zahlenmäßig weit in <strong>de</strong>n Hintergrund.Meine Damen und Herren, noch vor einem Jahr schien ganz Deutschland um dieVerfassungsmäßigkeit <strong>de</strong>s Regelsatzes zu streiten, war ein Begriff wie „Bildungspaket“ inaller Mun<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> medienwirksam in langen Nachtsitzungen um die Neufassung <strong>de</strong>s <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>gerungen. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Wer jedoch glaubte, auch am Sozialgerichtsei es still gewor<strong>de</strong>n, hat sich gewaltig geirrt. Noch in diesem Monat wird am SozialgerichtBerlin die 150.000 Hartz IV – Klage eingehen. 150.000 Klagen in sieben Jahren – eineernüchtern<strong>de</strong> Bilanz. Unzählige Än<strong>de</strong>rungsgesetze und die große Hartz IV-Reform vom Januarletzten Jahres haben nichts geän<strong>de</strong>rt: <strong>Die</strong> Hartz IV-Klageflut trifft uns weiterhin mit vollerWucht.Ebenso wie <strong>de</strong>r Umstand <strong>de</strong>r Klageschwemme sind auch <strong>de</strong>ren Grün<strong>de</strong> über die Jahre gleichgeblieben. Kein Kläger bläst zum Sturm auf unser Sozialsystem. Kaum einer prozessiert ausPrinzip. Es sind auch nicht die Themen <strong>de</strong>r Politiker, die die Hartz IV Kläger umtreiben. So gibtes bisher – ohne dass ich die Ursachen hier<strong>für</strong> benennen könnte - kaum Streit um das Anfang2011 eingeführte Bildungspaket. Es sind auch nur wenige Klagen, die mit <strong>de</strong>r angeblichenVerfassungswidrigkeit <strong>de</strong>s Leistungsbetrags begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Nein, die Menschen, die dasSozialgericht anrufen, haben konkrete Anliegen aus ihrem Alltag. Wie in <strong>de</strong>n Jahren zuvorstreiten sie vor allem um• die Kosten <strong>de</strong>r Unterkunft• die Anrechnung von Einkommen auf Leistungen• die Leistungskürzung aufgrund von Sanktionen• die Verletzung gesetzlicher Bearbeitungsfristen durch die JobcenterDass es seit Jahren dieselben Probleme sind, die das Berliner Sozialgericht in Atem halten, hat

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!