13.07.2015 Aufrufe

VfL Wolfsburg (28.10.2006) - VfL Bochum

VfL Wolfsburg (28.10.2006) - VfL Bochum

VfL Wolfsburg (28.10.2006) - VfL Bochum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ABSEITSseite und gab ihm ein kräftiges Lob mitauf den Weg: „Machen Sie weiter so,dann werden Sie mal so einer wie ich!“Daran hielt sich Hageleit Zeit seiner Rundfunkkarriere.Während seines Studiums ander Ingenieurschule in München arbeiteteer für den Bayrischen Rundfunk und kommentiertefür etwa zwei Jahre aus denStadien in Hof oder Schweinfurt. Hier warer nur der fünfte Mann und so war derJunge aus dem Ruhrgebiet froh, als KurtBrumme anrief und ihm pünktlich zumStart der Bundesliga zum WDR holte.Plötzlich saß er im Wedaustadion undkommentierte den Meidericher SV gegenSchalke 04. Helmut Rahn kämpfte aufdem Platz und Jochen Hageleit auf der Tribüne.Allerdings hielt es ihn nur seltenauf den dortigen Plätzen. „Wir konntendamals schalten und walten wie wir wollten.Wenn Schalke gegen Dortmund antrat,stellten wir ‘nen Stuhl an den Spielfeldrandund es wurde von dort aus kommentiert.Ich musste immer mitfiebern.Der Mix aus Atmosphäre, fundiertem Wissenund der Stimme ergab bei mir danneine Reportage. Dafür musste ich hautnaham Geschehen sein.“Ähnlich sehen es auch seine KollegenManni Breuckmann sowie die aktuelleSportchefin des WDR-Hörfunks, SabineTöpperwien. Breuckmann ist zum Beispielfroh, „dass wir im Laufe der letzten Jahrewieder raus aus den Kabinen gekommensind. Ruhe ist nicht wichtig bei unseremJob, Du musst Dramatik und Dynamik indeiner Stimme haben und darfst niemalsvergessen, dass du als Sportjournalistauftrittst.“ Sabine Töpperwien, seit sechsJahren Sportchefin beim WDR-Hörfunk,fügt hinzu: „Das entscheidende für einenRadio-Live-Reporter ist, viele Dingegleichzeitig zu tun. Du musst die Statistikenund deine Uhr im Blick haben, flüssigreden, also viele Sinne gleichzeitig abrufen.“Als Hageleit zum Radio kam, gabenKurt Brumme und Herbert Zimmermanndie Richtlinienvor. „Für beidewar die Stimmeam wichtigsten.Dialektfreimusstesie sein.Außerdem sollteman vomJochen Hageleit Geschehen auf© WDR/Hajo Hohlund nebendem Platz auch ausreichend Ahnung haben“,erinnert er sich, „Ich war immer bestensinformiert, schließlich musste ichdas, was ich verkaufen wollte, auch authentischleben können.“ Auch deshalbblieb Jochen Hageleit immer freier Mitarbeiterund war hauptberuflich als Ingenieurfür Siemens, AEG oder Philipps tätig.„So konnte ich immer aufrichtig den Spaßan meinem Hobby erhalten, und wenn eszeitlich eng wurde, habe ich halt Urlaubgenommen.“Auch für Sabine Töpperwien ist Fußballreporterineine Herzensangelegenheit.Zwar wollte sie bis zu ihrem 16. LebensjahrLehrerin werden, ihr zehn Jahre ältererBruder und die sportbegeisterte Familieließen in ihr letztlich aber denWunsch reifen: „Genau das will ich machen!“So stieg sie zuerst als Printjournalistinein, arbeitete dann beim NDRund wechselte 1989 zum WDR. „Direktvor meinem Wechsel zum WDR konnteich als erste Frau ein Bundesligaspiel livekommentieren, St. Pauli spielte gegenden HSV. Seitdem hat sich auch bei derSportberichterstattung im Radio einigesverändert“, erinnert sich Töpperwien.„Die Medienlandschaft hat sich im Laufeder Jahre noch mehr professionalisiert.Der Umgang untereinander ist sterilergeworden. Früher war man etwas dichterdran, gehörte mehr dazu. Aber jemehr Begehrlichkeiten in der Brancheentstanden sind, desto mehr Regularienund Distanz wurden auch aufgebaut.“Dies sieht auch Manni Breuckmann so, derschon seit Mai 1972 für den WDR kommentiert.„Mein erstes Spiel war Wattenscheid09 gegen VfR Neuss. Eine Regionalligapartievöllig ohne Bedeutung.“ Ernimmt besonders seit Ende der 90er einesignifikante Veränderung wahr: „Seit 1999hat die Radio-Live-Reportage noch mal anFahrt aufgenommen. Das Abstiegsdramaum Nürnberg, dann 2000 Leverkusen inHaching, 2001 die Schalker als Vier-Minuten-Meisterund 2002 der BVB als Last Minute-Meister“– diese Dramatik und Spannungkonnte man im Radio am bestenmiterleben.“ Auch Breuckmann erkennt dieVeränderungen im Verhältnis zu den Protagonisten:„Heute ist es von der Akkreditierungabhängig, ob man überhaupt mitTrainern oder Spielern in Berührungkommt.“ Daher hat jeder Kommentator einetwa 50 Seiten starkes Booklet zur Hand,welches alle relevanten Informationen zurPartie beinhaltet.Manni Breuckmann33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!