13.07.2015 Aufrufe

Unser GOCH - RP Online

Unser GOCH - RP Online

Unser GOCH - RP Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20IM BLICKPUNKTDas Gocher Rathaus heute. Eingebettetzwischen der EvangelischenKirche und dem Haus zuden fünf Ringen (rechts) habenStadtverwaltung und der ersteBürger hier ihr Zuhause gefunden.Ein Besuch lohnt sich, denndie Verbindung zwischen dem altenund dem neuen Teil (hiernicht zu sehen) versetzt nichtnur Architekten ins Staunen.Die untere Aufnahme ausdem Gocher Stadtarchiv zeigtdas ursprüngliche van-den-Bosch-Haus um 1940. Durch denLuftangriff am 7. Februar 1945war das Gebäude starkbeschädigt worden .Hinten viel Glas,vorn viel GeschichteNach dem Krieg war die Gocher Stadtverwaltungheimatlos. Bis sie 19XX ins van-den-Bosch-Haus zogDiese Ausgabe der Denkmalserieist eine aus derKategorie „Warum eigentlicherst jetzt?“. Und tatsächlich,diese überaus berechtigteFrage wird unbeantwortetbleiben müssen. Denn warumdas Rathaus, zentral gelegenund zentrale Anlaufstelle für jedenGocher, erst jetzt in derReihe auftaucht, bleibt sowohldem Ideengeber und DenkmalexpertenFranz van Well alsauch dem Autor dieser Zeilenein nachhaltiges Rätsel.Wie dem auch sei, nach 26Ausgaben, in denen ausgewählteGocher Denkmäler vorgestelltwurden, geht es in diesemHeft (endlich) um den Amtssitzdes Bürgermeisters, das HerzDas Büro des Stadtdirektors – das Einzige, was es mit dem heutigen Büro desBürgermeisters noch gemein hat, ist der Blick auf den Marktplatz.der Gocher Verwaltung. Undum es gleich vorweg zu nehmen:Während benachbarteStädte angesichts der Neubauplänefür eine standesgemäßeRepräsentanz mächtig insSchleudern geraten, kann sichGoch seit beinahe sieben Jahreneines Rathauses rühmen, dasweithin seinesgleichen sucht.8,5 Millionen Euro hat der viergeschossigeabgewinkelte Neubaugekostet, der über das alteRathaus und die beiden Durchgängevom Marktplatz in RichtungNorden sowie vom Balfourwegerschlossen wird.Es war am Sonntag, 18. September2006, als BürgermeisterKarl-Heinz Otto von den beidenArchitekten Dr. Klaus Völlingund Marcus Wrede den Schlüsselüberreicht bekam und sagte:„Eine der größten öffentlichenInvestitionen der Stadt ist nunfertig gestellt. Und heute dürfenwir uns endlich freuen über unserbürgernahes Rathaus, dasvoll den modernen Anforderungenentspricht und vorbildlichist in seiner Architektur - einHaus für die Bürger unsererStadt.“ Im Juli 1999 waren dieersten Pläne zu einem neuenRathaus diskutiert worden, imMai 2004 hatten die Sanierungsarbeitenam historischenGebäudeteil begonnen und imJuni desselben Jahres wurdeder Grundstein gelegt.„Ein beispielhaftes Gebäude“Die <strong>RP</strong> schrieb, die Architektenzitierend, zur Einweihung:„Ziel von Anbeginn der Planungensei gewesen, ein beispielhaftesGebäude für die Stadt zuentwerfen. Und beispielhaft seies in jeglicher Hinsicht geworden- etwa dank seiner exponiertenLage direkt am Marktplatz,mit seiner kompakten,energetisch optimierten Form,dem lichten, großzügig gestaltetenRatssaal mit Besucherempore,dem raffiniert ausgeklügeltenRohrsystem für WärmeundKältespeicher“.Wer heute die architektonischeSymbiose sieht, könnte zusammenfassendsagen: Hintenviel Glas, vorn viel Geschichte.Und daher widmen sich diesebeiden Seiten auch dem vorderenTeil des Rathauses, dennder ist es, der in der GocherDenkmalliste geführt wird. Dortheißt es: „Das Gebäude des heutigenRathauses wurde um dieMitte des 19. Jahrhunderts ander Nordseite des Marktes errichtet.“Es folgt fachkundigesBehördendeutsch, weswegen essich anbietet, auf den Text „Inde Tabaksroll - Das van denBosch-Haus am Markt wurdeRathaus der Stadt Goch“ vonStadtarchivar Hans-JoachimKoepp zurückzugreifen. „Im Kalenderfür das Klever Land“ befasstesich Koepp ausführlichmit der Geschichte des Hauses:„Vor dem Zweiten Weltkriegbefand sich das Rathaus amMarkt an der Ecke Voß-/Frauenstraße.1921/22 wurde esdurch Erwerb und Umbau zweierNachbarhäuser in der Voßstraßeerweitert. Allerdings warennicht alle Dienststellen imRathaus und in den Nachbargebäudenuntergebracht.“ ZumKriegsende hin stand die Verwaltungallerdings - wie so vieleGocher - vor dem Nichts. „80 %aller Gebäude in der Stadt warenzerstört. Fast alle öffentlichenGebäude, Schulen und Kirchensowie Straßen, Wege, Plätzeund Brücken waren vernichtet.Strom, Gas und Leitungswassergab es nicht mehr. […]Die Bevölkerung hatte die Hilfeder Stadtverwaltung mehr alsnötig, stand sie doch nach derRückkehr aus der Evakuierung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!