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die Studie als PDF - Schulden

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Financial LiteracyWirkt <strong>Schulden</strong>prävention?und in einem hypothetischen Entscheidungsszenario eher <strong>die</strong> richtige Wahl trafen <strong>als</strong> Stu<strong>die</strong>rendemit weniger finanziellem Wissen. Personen mit wenig Financial Literacy, darunterbesonders Personen mit wenig Bildung und tiefem sozioökonomischen Status (Lusardi, Mitchel& Curto, 2010; Denegri Coria, Martínez Toro & Etchebarne López, 2007) sowie Minderheiten(z.B. Afroamerikaner/innen, Hispanics), begingen – ebenfalls in vorwiegend experimentellenStu<strong>die</strong>n – überdurchschnittlich häufig grundlegende Fehler in finanziellenBelangen wie ungenügende Diversifizierung des eigenen Portfolios, Auswahl ungeeigneterHypothekenverträge (Gale et al., 2012).In einer Stu<strong>die</strong> von Gathergood (2012) korrelierten eine tiefe Financial Literacy lediglich inKombination mit fehlender Selbstkontrolle positiv mit der Nicht-Rückzahlung von Konsumkreditenund einer Überschuldung. Auch Jorgensen und Savla (2010) fanden, dass finanziellesWissen allein keine präventive Wirkung hat. Sie untersuchten den Zusammenhang zwischenfinanziellem Wissen, Einstellungen, Verhalten und dem Einfluss der Eltern. Dabei wurden zurMessung von finanziellem Wissen, Einstellungen und Verhalten Skalen mit jeweils mindestens17 Items aus den Bereichen allgemeines finanzielles Wissen, Sparen, Verschuldung, Versicherungenund Investitionen eingesetzt. Die Autoren fanden keinen direkten Einfluss des finanziellenWissens auf das finanzielle Verhalten 37 , dagegen einen indirekten Einfluss über <strong>die</strong>Einstellung zu finanziellen Angelegenheiten (siehe Abbildung 5). Der wahrgenommene Einflussder Eltern hatte keinen Effekt auf das finanzielle Wissen der jungen Erwachsenen, jedoch einenEffekt auf <strong>die</strong> finanzielle Einstellung und, vermittelt über <strong>die</strong>se Einstellung, einen indirektenEinfluss auf das finanzielle Verhalten: mit zunehmendem Wissen in finanziellen Angelegenheitenveränderte sich auch <strong>die</strong> finanzielle Einstellung.Johnson & Sherraden (2007) halten es für einen Fehler der gegenwärtigen auf finanzielleBildung beschränkten Ansätze, dass sie äussere Bedingungen mehrheitlich unberücksichtigtlassen. Das Individuum ist nur ein Faktor, der auf <strong>die</strong> eigene finanzielle Situation einwirkt. Eskann nicht alles beeinflussen. Aus <strong>die</strong>sem Grund erscheint es problematisch, persönliche Verschuldungnur der individuellen Financial Literacy zuzuschreiben (Baumann & Hall, 2012).Baumann und Hall (2012) erachten es <strong>als</strong> zentral zu berücksichtigen, dass finanzielle Bildungfinanzielles Verhalten beeinflussen kann und dass <strong>die</strong>ses Verhalten zusammen mit Umgebungsfaktorenfinanzielle Folgen bewirkt. Nur so können ihrer Meinung nach Grenzen undStärken von finanzieller Bildung beurteilt werden. Auch sie halten ein tiefes Financial Literacy-Niveau potentiell für einen Faktor, der negative finanzielle Folgen nach sich zieht, allerdingssehen sie in finanzieller Bildung nicht <strong>die</strong> einzige Antwort.4437 Gemessene Bereiche des finanziellen Verhaltens: Generelles finanzielles Verhalten (z.B. Budgetieren), Sparen undBorgen, Investitionen sowie Versicherungen.

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