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die Studie als PDF - Schulden

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Wirkfaktoren in der <strong>Schulden</strong>präventionWirkt <strong>Schulden</strong>prävention?Zusammenhang für Statuswiederherstellungs-Tendenzen und <strong>Schulden</strong> nur für solche Personensignifikant ist, <strong>die</strong> keine anderen Mittel zur Verfügung haben, um ihren Status wiederherzustellen.Bei attraktiven Jugendlichen oder solchen mit guten Schulnoten war kein signifikanterZusammenhang mit höheren <strong>Schulden</strong> feststellbar, da <strong>die</strong>sen Jugendlichen ein direkterWeg offenstand, den erfahrenen Statusverlust zu kompensieren.Sotiropoulos und d’Astous (2012) untersuchten den Zusammenhang von sozialen Netzwerkenund dem übermässigen Konsum mit Kreditkarten unter Stu<strong>die</strong>renden. Als zentraler Faktorerweist sich <strong>die</strong> Stärke der sozialen Beziehungen: In Gruppen mit starken sozialen Bindungentreten <strong>die</strong> wahrgenommenen oder vermuteten Erwartungen der anderen in den Vordergrund.Grund dafür sind <strong>die</strong> wahrgenommenen Konsequenzen, <strong>die</strong> befürchtet werden, wenn <strong>die</strong>senErwartungen nicht entsprochen wird. Die Resultate zeigen, dass junge Erwachsene dann einenübermässigen Kreditkartenkonsum praktizieren, wenn sie wahrzunehmen glauben, dass <strong>die</strong>für sie wichtigen anderen ebenfalls hohe Kreditkartenschulden haben. Dies trifft insbesonderedann ein, wenn <strong>die</strong> jungen Erwachsenen das Gefühl haben, dass von ihnen erwartet wird, inder zusammen verbrachten Zeit im gleichen Ausmass zu konsumieren wie ihre Freundinnenund Freunde und wenn (und: nur wenn) sie mit <strong>die</strong>sen Personen stark verbunden sind.Im Zentrum der Untersuchung von Wang & Xiao (2009) stehen <strong>die</strong> Auswirkungen von dreiFaktoren – zwanghaftes Kaufen, impulsives Kaufen (Friese, Wänke & Plessner, 2006) und sozialeNetzwerke – auf <strong>die</strong> Kreditkartenverschuldung unter College-Stu<strong>die</strong>renden. Die Resultatezeigen, dass Stu<strong>die</strong>rende mit einer Tendenz zu zwanghaftem Kaufen mit grösserer WahrscheinlichkeitKreditkartenschulden haben, Stu<strong>die</strong>rende mit grösserer sozialer Unterstützung dagegenmit geringerer Wahrscheinlichkeit verschuldet waren. Die Resultate in Bezug auf impulsiveKauftendenzen waren nicht eindeutig. Es zeigte sich, dass lediglich <strong>die</strong> wahrgenommenenBudgetbeschränkungen (Urbany et al., 1996) einen risikoarmen Gebrauch von Kreditkartenbegünstigen und damit einen Schutzfaktor in Bezug auf Kreditkartenschulden darstellen. DasGeschlecht sowie das Einkommen der Eltern waren dagegen nicht von Bedeutung.3.2.1 Psychologische ErklärungsmodelleMüller et al. (2011) befragten 186 Jugendliche einer berufsvorbereitenden Schule mit demDurchschnittsalter von 18.9 Jahren. Anders <strong>als</strong> <strong>die</strong> Mehrzahl der Stu<strong>die</strong>n zu Überschuldungsrisikenbasiert <strong>die</strong> Untersuchung von Müller und Kolleginnen und Kollegen auf einem theoretischbegründeten Modell zum Zusammenhang von motivationalen und persönlichkeitsbezogenenFaktoren und dem Konsumverhalten von Individuen. Das zugrunde liegende 3M-Modellvon Mowen (Mowen 2000) <strong>die</strong>nte dabei <strong>als</strong> ordnendes Rahmenmodell, in dem <strong>die</strong> InteressierendenVariablen jeweils unterschiedlichen motivationalen Ebenen zugeordnet wurden. Dieerste, relativ beständige Ebene umfasst emotionale, kognitive und soziale Persönlichkeitsfaktoren,welche mit Überschuldungsrisiken in Beziehung stehen könnten: das Bedürfnis nachKognition, <strong>die</strong> Fähigkeit zum Belohnungsaufschub, <strong>die</strong> Finanzielle Selbstwirksamkeit 13 , <strong>die</strong>finanzbezogene Kontrollüberzeugung 14 , <strong>die</strong> Beeinflussbarkeit durch andere und das Ausmassvon materialistischen Wertorientierungen (vgl. Abbildung 2). Die zweite Ebene bezeichnetsituative Faktoren und beinhaltet das Finanzwissen, <strong>die</strong> nachhaltige Einstellung zu Geld und13 Vgl. Glossar14 Vgl. Glossar30

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