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die Studie als PDF - Schulden

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Ausgangslage: Zahlen zur JugendverschuldungWirkt <strong>Schulden</strong>prävention?2.3 Wofür <strong>Schulden</strong> gemacht werdenWas für Ausgaben zu <strong>Schulden</strong> führen ist altersabhängig. Die von Lange und Fries (2006)befragten 10-17-Jährigen gaben an, am meisten für Kleidung, Schuhe und für den Ausgangauszugeben. Auf Rang 2 folgte das Handy, gefolgt von Ausgaben für Computerzubehör undComputerspiele. Mit zunehmendem Alter können auch Anschaffungen wie Auto oder Motorradund Einrichtungsgegenstände zu einer Verschuldung beitragen (Lange & Fries, 2006).Das Verschuldungsrisiko über Handykosten wird mittlerweile <strong>als</strong> gering eingeschätzt. Lange &Fries (2006) kommen zum Schluss, dass sowohl <strong>die</strong> Eltern <strong>als</strong> auch <strong>die</strong> Jugendlichen <strong>die</strong> Handykosteneffektiv kontrollieren können. Sie konnten für <strong>die</strong> von ihnen befragten Jugendlichenim Alter von 10-17 Jahren zeigen, dass für rund 80% der Handys Prepaid-Karten gewähltwerden. Die meisten Jugendlichen (ebenfalls rund 80%) überschreiten <strong>die</strong> monatlichen Guthabennicht, sperren besonders teure Rufnummern oder haben einen Vertrag ohne monatlicheGrundgebühr ausgewählt. Sowohl <strong>die</strong> Jugendlichen <strong>als</strong> auch <strong>die</strong> Eltern kennen mögliche weitereKontrollinstrumente (z.B. Vertrag mit monatlichem Maximalbetrag, Handy-Flatrate, Sperrenbesonders teurer SMS), nutzen sie aber teilweise noch recht wenig. Insgesamt scheinen<strong>die</strong> Handykosten aber nach Lange und Fries (2006) kaum mehr Anlass zur Befürchtung zugeben, dass sich Kinder und Jugendliche ihretwegen verschulden.Für junge Erwachsene (18-29 Jahre) in der Schweiz liegen Angaben zu Zahlungsrückständenvor (BfS, 2012). Sie zeigen, dass Zahlungsrückstände in <strong>die</strong>ser Altersgruppe nicht bei Konsumkrediten,sondern hauptsächlich bei den Steuern anfallen, gefolgt von Rechnungen für Sachkredite.Weniger häufig sind ausstehende Zahlungen für <strong>die</strong> Miete oder für Strom, Wasser,Gas und Heizung. Erst an fünfter Stelle stehen nicht bezahlte Rechnungen der Krankenkasse.Fazit zum Ausmass der JugendverschuldungIn der Schweiz hat <strong>die</strong> überwiegende Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenenkeine Probleme im Umgang mit Geld. Persönliche Voraussetzungen und Lebensumständeführen aber dazu, dass verschiedene Gruppen von jungen Erwachsenen verschuldet oderüberschuldet sind. Jeder vierte selbstständige Haushalt von jungen Erwachsenen im Altervon 18-29 Jahren lebt mit mindestens einem Kredit, bei fast jedem zwölften Haushalt <strong>die</strong>serAltersgruppe hat <strong>die</strong> Verschuldung ein kritisches Ausmass erreicht. Junge Erwachsene sinddamit nicht häufiger verschuldet <strong>als</strong> andere Altersgruppen, doch bewegen sich junge Erwachsenemit einem niedrigen Bildungsstatus und solche mit Migrationshintergrund häufiger ineinem kritischen Bereich der Verschuldung. Jugendliche machen mehrheitlich Konsumschulden,bei jungen Erwachsenen fallen hauptsächlich Steuerschulden an. Es ist nicht bekannt,ob Schweizer Jugendliche häufiger verschuldet sind <strong>als</strong> Gleichaltrige in anderen europäischenLändern, und es kann nicht festgestellt werden, ob <strong>die</strong> Zahl der verschuldeten Jugendlichenund jungen Erwachsenen im zeitlichen Verlauf zu- oder abgenommen hat. Dafür fehlen vergleichbareDaten.21

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