3b) Chronische Verwirrtheit, DemenzDefinition: Demenz-Syndrome sind auf eine fortschreitende, kortikale und/oder subkortikale Atrophiedes Hirnparenchyms <strong>zur</strong>ückzuführen.Es kommt zu Denk-, Wahrnehmungs-, Gedächtnis-,Orientierungs- und Konzentrationsstörungen. Hinzu kommen aphasische und andereneuropsychologische Syndrome, Depressionen, Unruhezustände, sowie delirante undparanoide Episoden.Epidemiologie: 4-8 % der Bevölkerung über 65 Jahre leiden an Demenz. 250 000 Erkrankte inDeutschland, jährlich 50 000 Neuerkrankungen.Differenzierung der Demenzen:Man unterscheidet die präsenile Demenz ( vor dem 65. Lj) von der senilen Demenz ( nach dem 65. Lj)Desweiteren gibt es:Primäre Demenz: - z.B. Demenz des Alzheimer-TypsPrognose: schlecht; die Patienten sind meist nach wenigen Jahren voll pflegebedürftig.Sekundäre Demenz: Zahlreiche Krankheitsbilder können mit Symptomen einer Demenz einhergehen.Die Therapie der Grunderkrankung ist Voraussetzung für die Besserung derdementiellen Symptome.- Internistische Erkrankungen: - Neurologische Erkrankungen:- Exsikkose - Mb. Parkinson- Chronische Herzinsuffizienz - Chronischer Alkoholabusus- Schilddrüsenerkrankungen - Hirntumoren- Arteriosklerose - Chorea Huntington, etc.- Diabetes mellitus - MSSymptomatik: - Verfall kognitiver Funktionen: Konzentration, Gedächtnis, Interesse nehmen ab.- Verwirrtheit - Teilnahmslosigkeit- Depression - Soziales Desinteresse- Kopfschmerzen - Schwindel- Vegetative Dysfunktion – Neuropsychologische Defizite ( Apraxie, Agnosie, Aphasie)Komplikation:Diagnose:- Selbstgefährdung: Weglaufen, Stürze, Gefährdung im Straßenverkehr, falscherUmgang mit Medikamenten, Verwahrlosung, Mangelernährung- Fremdgefährdung: unsachgemäßer Umgang mit Gas, Wasser, Feuer ; Aggressivität- Anamnese und Fremdanamnese- Medikamentenanamnese- Körperliche Untersuchung- Labor, eventuell EEG, EKG, CCT, Angiographie, Doppler-SonographieTherapie: Die 6 Säulen der Demenztherapie: ABCDEF-Therapie- A: Arznei z.B. Antikoagulantien, ASS- B: Bewegung , Fördern durch Fordern- C: Cerebrales Training- D: Diät- ballaststoffreich, vitaminreich- E: Emotionale Zuwendung- F: Führung und Familienentlastung:Selbsthilfegruppen, Betreutes Wohnen,Feste Bezugspersonen, etc.CAVE: immer an ausreichende Flüssigkeitszufuhr denken!!!!!!Luise Melhus & Arne Krüger / <strong>Script</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neurologie</strong> 2007 / Seite 80 von 149Srcipt <strong>zur</strong> Anatomie & Pathologie / <strong>Band</strong> <strong>19</strong> / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )
Demenz ( andere Variante der Einteilung )Erkrankungen, in deren Folge es <strong>zur</strong> Demenz kommen kann.Definition Demenz:Eine über Monate bis Jahre chronisch fortschreitende, degenerative Veränderung desGehirns mit Verlust von früher erworbenen kognitiven Fähigkeiten (Erkennen, Denken,Schlussfolgern etc.).Übersicht1.) Zerebrale DBSa) Hirninfarkt / Apoplexieb) M. Binswanger und Multiinfarkt- Demenz2.) Anfalls- KrankheitenEpilepsie3.) Degenerative Hirnerkrankungena) Demenz vom Alzheimer- Typ / M. Alzheimerb) M. Pickc) Chorea Huntington / Chorea majord) M. Parkinson4.) Entmarkungs- KrankheitenMultiple Sklerose5) HirnentzündungenEncephalitis6.) Traumatische Hirnschädigungena) Contusio cerebrib) Subdurales Hämatom7.) Infektions- Krankheitena) HIV / AIDSb) Lues / Syphilisc) Creutzfeld- Jakob- Krankheit8.) Internistische Erkrankungena) Hypothyreoseb) M. Wilson9.) Intoxikationena) Alkoholismusb) andereLuise Melhus & Arne Krüger / <strong>Script</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neurologie</strong> 2007 / Seite 81 von 149Srcipt <strong>zur</strong> Anatomie & Pathologie / <strong>Band</strong> <strong>19</strong> / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )