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Samuel-Hahnemann-Schule Band 19 - Script zur Neurologie

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Tremor (lat.) m: Zitternunwillkürlich auftretende, weitgehend rhythmisch aufeinanderfolgende Kontraktionenantagonistisch wirkender Muskeln, bezogen auf die Amplitude des Ausschlags alsgrob-, mittel- oder feinschlägiger Tremor.Formen:1. physiologischer Tremor: normalerweise nicht sichtbarer und nur in derElektromyographie nachweisbarer Tremor, der jede Willkürbewegung begleitet(Frequenz altersabhängig abnehmend, 5-15/s).2.pathologischer Tremor:a) Ruhetremor: häufigster extrapyramidaler Tremor mit einer Frequenz von 4-6/s,der kurzfristig willkürlich unterdrückt werden und bei aktiver Innervation oderIntentionsbewegungen abnehmen kann; Beginn in der Regel an den distalenAbschnitten der oberen Extremitäten,eventuell Ausdehnung auf Gesichts-, Hals-, Schluck-, Rumpf- undBeinmuskulatur; typisch ist der sogenannte Pillendrehertremor oderMünzenzählertremor (Tremor der antagonistischen Beuge- und Streckmuskelnvon Daumen und Zeigefinger)Vorkommen: vor allem bei Parkinson-Syndrom.b) seniler, im Alter auftretender Tremor, meist als Ruhetremor, eventuellkombiniert mit Halte- oder Intentionstremor, vor allem an Kopf- (sogenannter„Ja“- oder „Nein“-Tremor) und Gesichtsmuskulatur.c) Haltetremor bei tonischer Innervation der betroffenen Muskeln (z. B. beivorgehaltenen Händen), verschwindet bei völliger Entspannung der Muskulatur.Vorkommen: als verstärkter physiologischer Tremor (Angst- oderErmüdungszittern), bei Intoxikationen, Hyperthyreose, Alkoholkrankheit, alsNebenwirkung von Neuroleptika, bei zerebellaren Erkrankungen, als senileroder hereditärer essentieller Tremor.d) Aktionstremor, tritt bei allgemeinen, nicht gezielten Bewegungen auf;.Vorkommen: z. B. bei Parkinson-Syndrom, als hereditärer essentieller Tremoroder in Zusammenhang mit zerebellaren Symptomen.e) Intentionstremor, tritt vor allem bei Zielbewegungen mit der größten Amplitudeunmittelbar vor dem Ziel auf und ist typisch für Erkrankungen des zerebellarenSystems. ( bei MS zu beobachten)f) flapping tremor (Flattertremor, Asterixis, sogenanntes Flügelschlagen): meistsymmetrischer, distal betonter, unregelmäßiger Tremor der Arme mit grobenBeugebewegungen der Handgelenke und Fingertremor variabler Amplitude beiunregelmäßigen Fingerbewegungen, der insbesondere bei vor- oderseitwärtsgestreckten Armen beobachtet werden kann.Vorkommen: z. B. bei hepatischer Degeneration, schweren Hepatopathien undUrämie.g) hereditärer essentieller Tremor: meist autosomal-dominant erblicheErkrankung mit Manifestation im Kindesalter bis ins Erwachsenenalter,gekennzeichnet durch eine Mischform aus Halte-, Aktions-, Ruhe- undIntentionstremor.h) psychogener Tremor: Vorkommen: in verschiedenen Formen, z. B. alsgesteigerter physiologischer Tremor oder bei Simulation.Luise Melhus & Arne Krüger / <strong>Script</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neurologie</strong> 2007 / Seite 37 von 149Srcipt <strong>zur</strong> Anatomie & Pathologie / <strong>Band</strong> <strong>19</strong> / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )

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