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Samuel-Hahnemann-Schule Band 19 - Script zur Neurologie

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9l) Neuroborreliosesyn. Garin- Bujadoux-Bannwarth-Syndrom, Lyme-diseaseDefinition:Erreger:Durch Zecken übertragene bakterielle InfektionBorrelia burgdorferiEpidemiologie: Ein Mediziner namens Burgdorfer isolierte <strong>19</strong>82 ein Bakterium aus einer Zecke,dieaus der Stadt Lyme in den USA stammte. Dort waren endemisch Fälle vonrezidivierenden Arthritiden aufgetreten.Mit regionalen Unterschieden weisen 2- 20% der Bevölkerung in Mitteleuropa Borrelien-Antikörper im Blut auf.Symptomatik: Man unterscheidet drei Krankheitsstadien bei der Borreliose:1.Stadium:Innerhalb von 3 Tagen bis 3 Wochen entwickelt sich in der Region um die Bißstelleeine Hautrötung, die sich ausbreitet und zentral abblasst:ERYTHEMA CHRONICUM MIGRANSDies passiert nicht bei allen Infizierten. Deshalb ist ein Nichtauftreten des Erythemskein Ausschlußkriterium für eine Borreliose.2. Stadium:Ein bis vier Monate später klagen die Patienten über Kopf-und Nackenschmerzen alsSymptom einer meningealen Reizung.- Hirnnervensymptome, häufig ist der N. facialis betroffen- Nervenschmerzen- Sensibilitätsausfälle- Karditis in 10 % der Fälle3. Stadium:Fünf bis sechs Monate später gibt es bei unbehandelten Patienten Gelenkbeschwerden(Lyme-Arthritis) und rötlich-blau verfärbte Hautareale.Neurologisch: Symptome der Polyneuropathie, Hirnnervenausfälle, chronischeKopfschmerzen, Querschnittssyndrom, asymmetrisch auftretendemotorische und sensible Ausfälle, wandernde NervenschmerzenDiagnostik:DD:Therapie:Verlauf:Die Anamnese gibt nur dann einen Hinweis auf Borreliose, wenn ein Zeckenbiss oderdas Erythem bemerkt und erinnert werden. Dies ist nur bei jedem zweiten Patientender Fall. Die wandernden Schmerzen und asymmetrischen Verteilungsmuster derParesen und Sensibiltätsstörungen sollten an Neuroborreliose denken lassen.- Borreliose Antikörper im Serum und Liquor- IgG- Erhöhung im Liquor- direkter Erregernachweis im Liquor- Kernspintomographischer Nachweis von Entzündungsherden- Symptomatisch ähnelt die Borreliose der FSME und der Neurolues.Serologisch sind diese alle gut voneinander zu differenzieren.- AntibiotikaBei frühzeitiger Behandlung und Erkennung entwickeln sich die Symptome gut undschnell <strong>zur</strong>ück.Rezidive sind möglich.Chronische Verläufe mit unterschiedlichsten Symptomen sind häufig, zum einen, weildie Borreliose nicht erkannt wird, zum anderen kann sich eine phobische Störung mitwandernden Schmerzen ergeben:Neuroborreliose-Neurose (Lyme-anxiety)„Der Holzbock wird zum Sündenbock“, ohne einen Biss, nach einem Biss oderdem Nachweis von Borreliose-Antikörpern im Blut entwickelt sich eine Zoophobie.Alles an Beschwerden wird dem Tierbiss zugeschrieben. Parästhesien undSchmerzen werden betont und ausgestaltet, wobei neurologische Befundeunauffällig sind.Luise Melhus & Arne Krüger / <strong>Script</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neurologie</strong> 2007 / Seite 128 von 149Srcipt <strong>zur</strong> Anatomie & Pathologie / <strong>Band</strong> <strong>19</strong> / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )

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