Samuel-Hahnemann-Schule Band 19 - Script zur Neurologie
Samuel-Hahnemann-Schule Band 19 - Script zur Neurologie Samuel-Hahnemann-Schule Band 19 - Script zur Neurologie
9j) EnzephalitidenDefinition:Pathologie:- Entzündung des Gehirns- als Entzündung der grauen Substanz- als Entzündung der weißen Substanz- oder des gesamten Gehirns- eventuell mit Beteiligung der Meningen (Meningoenzephalitis)Erregerbedingte Enzephalitiden sind meldepflichtige Erkrankungen nach § 7 Infektionsschutzgesetz.Aufgrund der schwierigen DD zur Meningitis muss aber eigentlich auch an eine Meningitisdenken und somit die Meldepflicht der Meninigitis beachten, dabei ist nach § 6 Abs. 1 derKrankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod zu melden. Nach § 7 Abs. 1 ist auch derErregernachweis meldepflichtig und nach § 34 besteht Schulverbot.Ätiologie:1 .Virale Enzephalitis: Häufigste FormErreger: z.B. Arboviren, ECHO-Viren, Coxsackie-Viren, Herpes-Viren, HIV, Rhabdoviren2. Bakterielle Enzephalitis:Häufig als embolische Herdenzephalitis bei Endokarditis mit Verschleppung septischer Partikelund Embolie insbesondere der kleinen Hirngefäße, verursacht v.a. durch Staphylococcusaureus und Streptokokken.Bei Patienten unter immunsuppressiver Therapie oder mit Erkrankungen des Immunsystemskönnen v.a. Enterobacteriaceae, Listeria, Nocardia und andere Erreger eine Enzephalitis odereinen Hirnabszeß verursachen.3. Enzephalitis durch Mykosen (z.B. Kryptokokkose)4. Enzephalitis durch Protozoen-Infektionen (z.B. Toxoplasmose) und Wurmerkrankungen5. Reaktive Enzephalitis: - allergisch oder immunologisch bedingt- als parainfektiöse Enzephalitis z.B. bei Masern, Röteln, Parotitisepidemica, Windpocken sowie als postvakzinale Enzephalitis6. Enzephalitis unklarer Ätiologie: in Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen z.B.Sarkoidose = M. Boeck, Lymphogranulomatosis benignaWhipple-Krankheit = intestinale Lipodystrophie, seltene Erkrankung des Düda bei Männernmittleren Alters durch bakterielle Infektion mit grampositivem Bakterium : Tropheryma WhippeliiDD:Auch Strahlung, Intoxikationen etc.Symptomatik: Trotz unterschiedlicher Ätiologie sehr ähnliche Symptomatik:- Vor allem plötzlich einsetzendes hohes Fieber- Kopfschmerzen- Nackenschmerzen- Bewußtseinsstörungen und psychische Störungen- Unter Umständen zerebrale Herdstörungen mit Mono- oder Hemiparesen,epileptischen Anfällen und Hirnnervenausfällen- Im weiteren Verlauf eventuell Zeichen der Hirndrucksteigerung- Mögliches Folgestadium: postenzephalitisches SyndromDiagnostik:- Lumbalpunktion zur Liquordiagnostik- im Blut Neutrophilie und Leukozytose- Elektroenzephalographie- KernspintomographieTherapie:- Je nach Erreger medikamentös, - Intensivmedizinische ÜberwachungLuise Melhus & Arne Krüger / Script zur Neurologie 2007 / Seite 126 von 149Srcipt zur Anatomie & Pathologie / Band 19 / Samuel-Hahnemann-Schule ( Heilpraktikerschule )
9k) FSMEAbkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitissyn. CEE (Abk. für engl. Central European Encephalitis)Zentraleuropäische EnzephalitisDefinition:Erreger:Übertragung:Inkubationszeit:Symptomatik:- Vor allem in Mitteleuropa (Süddeutschland, Österreich, Tschechien u.a.) mitJahreszeitgipfel Juni/Juli und September/Oktober auftretende infektiöse Enzephalitis- FSME-Virus (syn. CEE-Virus), ein Flavovirus der Togaviridae- Verschiedene Zeckenarten, vor allem Ixodes ricinus (Holzbock) und Ixodespersulcatus2 – 21 Tage- Biphasischer Verlauf: Nach grippeähnlichen Symptomen und 5 – 20 tägigemfieberfreien Intervall Temperaturanstieg bis 40° und Symptome einer Meningitisund/oder EncephalitisDiagnostik: - Die meisten Infizierten leiden lediglich unter katarrhalischen Beschwerden. In 25 %Fälle finden sich meningeale Symptome- Diagnose über SerologieProphylaxe:Meldepflicht:Prognose:- Impfung beruflich Gefährdeter (Forstarbeiter) und Reisender in Endemiegebiete- Erregernachweis § 7 Infektionsschutzgesetz- meist günstig- Letalität 1%- Die Infektion hinterlässt eine lebenslange ImmunitätLuise Melhus & Arne Krüger / Script zur Neurologie 2007 / Seite 127 von 149Srcipt zur Anatomie & Pathologie / Band 19 / Samuel-Hahnemann-Schule ( Heilpraktikerschule )
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9j) EnzephalitidenDefinition:Pathologie:- Entzündung des Gehirns- als Entzündung der grauen Substanz- als Entzündung der weißen Substanz- oder des gesamten Gehirns- eventuell mit Beteiligung der Meningen (Meningoenzephalitis)Erregerbedingte Enzephalitiden sind meldepflichtige Erkrankungen nach § 7 Infektionsschutzgesetz.Aufgrund der schwierigen DD <strong>zur</strong> Meningitis muss aber eigentlich auch an eine Meningitisdenken und somit die Meldepflicht der Meninigitis beachten, dabei ist nach § 6 Abs. 1 derKrankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod zu melden. Nach § 7 Abs. 1 ist auch derErregernachweis meldepflichtig und nach § 34 besteht Schulverbot.Ätiologie:1 .Virale Enzephalitis: Häufigste FormErreger: z.B. Arboviren, ECHO-Viren, Coxsackie-Viren, Herpes-Viren, HIV, Rhabdoviren2. Bakterielle Enzephalitis:Häufig als embolische Herdenzephalitis bei Endokarditis mit Verschleppung septischer Partikelund Embolie insbesondere der kleinen Hirngefäße, verursacht v.a. durch Staphylococcusaureus und Streptokokken.Bei Patienten unter immunsuppressiver Therapie oder mit Erkrankungen des Immunsystemskönnen v.a. Enterobacteriaceae, Listeria, Nocardia und andere Erreger eine Enzephalitis odereinen Hirnabszeß verursachen.3. Enzephalitis durch Mykosen (z.B. Kryptokokkose)4. Enzephalitis durch Protozoen-Infektionen (z.B. Toxoplasmose) und Wurmerkrankungen5. Reaktive Enzephalitis: - allergisch oder immunologisch bedingt- als parainfektiöse Enzephalitis z.B. bei Masern, Röteln, Parotitisepidemica, Windpocken sowie als postvakzinale Enzephalitis6. Enzephalitis unklarer Ätiologie: in Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen z.B.Sarkoidose = M. Boeck, Lymphogranulomatosis benignaWhipple-Krankheit = intestinale Lipodystrophie, seltene Erkrankung des Düda bei Männernmittleren Alters durch bakterielle Infektion mit grampositivem Bakterium : Tropheryma WhippeliiDD:Auch Strahlung, Intoxikationen etc.Symptomatik: Trotz unterschiedlicher Ätiologie sehr ähnliche Symptomatik:- Vor allem plötzlich einsetzendes hohes Fieber- Kopfschmerzen- Nackenschmerzen- Bewußtseinsstörungen und psychische Störungen- Unter Umständen zerebrale Herdstörungen mit Mono- oder Hemiparesen,epileptischen Anfällen und Hirnnervenausfällen- Im weiteren Verlauf eventuell Zeichen der Hirndrucksteigerung- Mögliches Folgestadium: postenzephalitisches SyndromDiagnostik:- Lumbalpunktion <strong>zur</strong> Liquordiagnostik- im Blut Neutrophilie und Leukozytose- Elektroenzephalographie- KernspintomographieTherapie:- Je nach Erreger medikamentös, - Intensivmedizinische ÜberwachungLuise Melhus & Arne Krüger / <strong>Script</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neurologie</strong> 2007 / Seite 126 von 149Srcipt <strong>zur</strong> Anatomie & Pathologie / <strong>Band</strong> <strong>19</strong> / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )