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Samuel-Hahnemann-Schule Band 19 - Script zur Neurologie

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2) Parenchymatöse Neurolues2a) Tabes dorsalisDefinition:Vorkommen:- Sogenannte Rückenmarkschwindsucht als Form der Neurosyphilis im Spätstadiumder Syphilis mit Degeneration der Hinterstränge des Rückenmarks und Infiltration derWurzeln der Rückenmarknerven durch Lymphozyten und Plasmazellen.- Auftreten in ca. 2-3% der Fälle mit einer Latenzzeit von ca. 8-12 JahrenSymptomatik: - Pupillenstörungen (, in ca. 80% positives Argyll-Robertson-Zeichen: Anisokorie,Pupillenstarre, Miosis)- Augenmuskellähmungen- Sensibilitätsstörungen (vor allem Analgesie und Hypästhesie) mit Bildung trophischerUlzerationen besonders an den Fußsohlen- Parästhesien- Anfallartig auftretende, plötzlich einschießende Schmerzen und schmerzhafteOrgankrisen- Areflexie- Hypotonie der Muskulatur mit pathologisch überstreckbaren Gelenken (z.B. Genurecurvatum)- Arthropathie- Hinterstrangsymptome mit Ataxie und Gangstörungen- Blasen- und Mastdarmstörungen, ErektionsstörungenDiagnose:Therapie:- Diverse Nachweismöglichkeiten durch Labortests- Hochdosierte Gaben von Antibiotika über längere Zeit, Mittel der Wahl ist immerPenicillin2b) Progressive ParalyseDefinition: - Form der Neurosyphilis im Spätstadium der Syphilis(Quartärstadium), die in ca. 8-10% der Fälle mit einer Latenzzeit von ca. 10 Jahren auftritt.Pathologie:- Chronische Enzephalitis des Großhirns, vor allem des Frontalhirns mitcharakteristischen histologischen Veränderungen an den Gefäßen und perivaskulärerAblagerung von Eisenpigment (Paralyseeisen).- Hirnatrophie und HydrozephalusSymptomatik: - Neben uncharakteristischen Symptomen (Kopfschmerz, Schlafstörungen, Schwindelu.a.) bei ca. 10% der Patienten epileptische Anfälle- Bei ca. 50% Pupillenstörungen- Eventuell Steigerung der Reflexe, Nachweis von Pyramidenbahnzeichen,Optikusatrophie oder Hinterstrangsymptome wie bei Tabes dorsalis- Häufig Sprachstörungen- Progrediente Demenz, Gedächtnisstörungen, Störungen der Affektivität, z.B.alsDepression, eventuell Manie oder GrößenwahnDiagnose:Therapie:- Diverse Nachweismöglichkeiten durch Labortests- Hochdosierte Gaben von Antibiotika über längere Zeit, Mittel der Wahl ist immerPenicillinNach § 7 Absatz 3 des IfSG ist der Erregernachweis nicht namentlich zu melden und es bestehtBehandlungsverbot für den Heilpraktiker.Luise Melhus & Arne Krüger / <strong>Script</strong> <strong>zur</strong> <strong>Neurologie</strong> 2007 / Seite 120 von 149Srcipt <strong>zur</strong> Anatomie & Pathologie / <strong>Band</strong> <strong>19</strong> / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )

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