Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

obrasraras.sibi.usp.br
von obrasraras.sibi.usp.br Mehr von diesem Publisher
13.07.2015 Aufrufe

90Gewebe.was man bis jetzt über die Beziehung der multipolaren Ganglienkugelnzu Nervenfasern erforscht hat, das gleiche stattzufinden, wiebei den bezeichneten Wirbellosen.Die Mehrzahl der Fortsätze geht nicht direct in Nervenfasernüber, sondern die ramifizirten Ausläufer verschmelaen, indem sie sichzuletzt in fibrilläre Punktmasse auflösen, mit der molekularen grauenHirnsubstanz. Doch ist wie bei Wirbellosen unzweifelhaft, dasseinzelne Fortsätze von multipolaren Kugeln sich sofort zum Achsencylindervon markhaltigen Nervenfasern gestalten, wozu ich *) längstaus dem kleinen Gehirn des Hammerhaies ein Beispiel näherbeschrieben und abgebildet habe, nachdem zuvor R. Wagner einesolche Beobachtung an einer andern Stelle gemacht.Wie der Uebergang der Fortsätze in Nervenfasern stattfinde,habe ich am angeführten Ort ebenfalls nach meinen Beobachtungenam Hammerhai in der Weise beschrieben, wie es jetzt von denverschiedensten Seiten her geschieht. Ich hebe dort hervor, dass„die Ausläufer der ästigen Ganglienkugeln" und, die „Achsencylinder"der Nervenfasern nach ihrem Aussehen identisch seien. „Der Ausläuferder Ganglienkugel setzt sich als Achsencylinder fort, der nach längeremVerlauf, nachdem eine Fettscheide mit aufgetreten war, sichals doppelt conturirte Nervenfibrille zeigte."Nur zwischen hinein möchte ich bemerken, dass mir bisher niemalsBilder vorgekommen sind, bei denen der Achsencylinder der entspringendenNervenfaser direct mit dem Kern und dem Kernkörperchen der Ganglienkugelzusammengehangen hätte. Ich bin weit entfernt, die Richtigkeit dervon Lieberkühn und Wagener *) veröffentlichten Zeichnungen zu bezweifeln.Aber wenn der eine der Genannten selber erklärt, dass «unterhundert Fröschen u. s. w. sich nur einer oder zwei zur Untersuchung eignen,und selbst von diesen nur ein oder zwei brauchbare Präparate gefertigtwerden können», so handelt es sich doch offenbar um keine normale Bildung.Nach meinen im Vorausgegangenen angeführten Wahrnehmungenüber den Ursprung der Nervenfasern aus Ganglienkugeln stellt Bich,was mir nicht unwichtig zu sein scheint, ein doppeltes Vorhaltenheraus.In dem einen Falle — es sind die peripherischen Ganglien undgewisse Partien der Centraltheile — kommt der Achsencylinder ausEiner Ganglienzelle, hingegen im andern Falle — es betrifft dieHauptmasse der Ganglienkugeln in den Nervencentren, — wozwischen den sich auffasernden Fortsätzen der Ganglienkugeln undden streifigen Anfängen der Achsencylinder eine Punktmasse eingeschobenist, lässt sich nicht mehr behaupten, dass ein Achsencylinderimmer in Einer Ganglienzelle wurzelt. Vielmehr ist mirim hohen Grade wahrscheinlich, dass die den Achsencylinder «u-1) Beitr. c mikr. A. et«, d. Rochen u. Haie, 8. 12, Taf, I, fg. », od. Histol. fg. M, B1) Guido Wagener, Hb. d. Zusammenhang d. Kerne« etc. mit d. Ncrrenfaden, Ztschrft lwiss. ZooL Bd. YU1, 1858.

Nervengewebe. 91sammensetzende fibrilläre Substanz aus mehren Ganglienkugelnabstammt.Zu dieser Annahme habe ich noch einen besondern Grund,welcher einer Eigenschaft der eingeschalteten Punktsubstanz entnommenist. Ich glaube mich nämlich mehrmals und zwar amehesten an Glycerinpräparaten überzeugt zu haben, dass der Punktsubstanzinsofern eine gewisse Structur zukommt, dass die sie zusammensetzendenKörnchen zu netzförmig gestrickten Faserehen, mit andern Worten zu einem Gewirr feinster Fäserchengeordnet seien. Bedenkt man nun, dass bei dem Uebertritt derFortsätze der Ganglienkugeln in die Punktsubstanz die Fortsätze ineben solche Fäserchen sich auflösen und jenseits der Punktsubstanzdie gleiche fibrilläreSubstanz die Anfange der sich parallel ordnendenAchsencylinder bilden, so ist so gut als gewiss, dass der einzelneAchsencylinder seine fibrilläre Substanz als einGemeng aus den verschiedensten Ganglienkugelnerhält.Giebt es motorische und sensible Ganglienkugeln? Ehe wir zurStructur der Nervenfasern uns wenden, sei noch der Frage gedacht, obdie Ganglienkugeln der Wirbelthiere nicht solche Verschiedenheiten erkennenlassen, um sie mit den Hauptrichtungen des Nervenlebens, mit der Empfindung,Bewegung, psychischen Thätigkeiten in nähere Beziehung setzenzu können, sowie denn auch mehre Beobachter bereits von motorischen,von sensitiven, auch wohl von sympathischen Ganglienkugeln der Nervencentrenreden.In wie weit bei Wirbelthieren das, was im Vorausgegangenen überGrösse und Form, Mangel oder Dasein von Markscheide und bindegewebigerKapsel als Grundlage zu einer solchen Eintheilung dienen kann, ist einstweilennoch nicht zu übersehen. Von vorne herein hat es viel Wahrscheinliches,dass Motilität, Sensibilität und psychische Thätigkeiten verschiedeneGanglienzellen zur Grundlage haben, aber im Näheren mangelt noch dieBegründung.Bei manchen Wirbellosen ist es sehr in die Augen fallend, dass imGehirn Gruppen oder Paquete von Ganglienzellen sich vorfinden, die abgesehenvon ihrer Form durch die Beschaffenheit des Protoplasma sich vonandern Partien abheben. Ich liefere hiezu unten Belege von Anneliden,Arthropoden und Weichthieren. Es folgt daraus mit Bestimmtheit, dass dieGanglienkugeln der Nervencentren nach der Natur ihrer Zellsubstanzverschiedener Art sind; aber es scheint mir unmöglich, dieseVerschiedenheiten schon in obigem Sinne zu verwerthen. Wie soll man sichdie einzelnen Thätigkeiten des Nervenlebens in besondern Ganglienkugelnlokalisirt denken, wenn, wie es sehr wahrscheinlich ist, viele Achsencylinderihre fibrilläreMasse aus mehren Ganglienkugeln erhalten!Die Nervenfasern der Wirbelthiere zerfallen in Rücksichtihres Aussehens in zwei seit Langem unterschiedene Gruppen, indie blassen und in die dunkelrandigen Fasern.Blasse Nervenfasern. Die blassen Nervenfibrillen, wegenMangels einer Fettscheide marklose, oder nach ihrem EntdeckerRemak'sche Fasern genannt, bestehen ihrem wesentlichen Theil

Nervengewebe. 91sammensetzen<strong>de</strong> fibrilläre Substanz aus mehren Ganglienkugelnabstammt.Zu dieser Annahme habe ich noch einen beson<strong>de</strong>rn Grund,welcher einer Eigenschaft <strong>de</strong>r eingeschalteten Punktsubstanz entnommenist. Ich glaube mich nämlich mehrmals und zwar amehesten an Glycerinpräparaten überzeugt zu haben, <strong>da</strong>ss <strong>de</strong>r Punktsubstanzinsofern eine gewisse Structur zukommt, <strong>da</strong>ss die sie zusammensetzen<strong>de</strong>nKörnchen zu netzförmig gestrickten Faserehen, mit an<strong>de</strong>rn Worten zu einem Gewirr feinster Fäserchengeordnet seien. Be<strong>de</strong>nkt man nun, <strong>da</strong>ss bei <strong>de</strong>m Uebertritt <strong>de</strong>rFortsätze <strong>de</strong>r Ganglienkugeln in die Punktsubstanz die Fortsätze ineben solche Fäserchen sich auflösen und jenseits <strong>de</strong>r Punktsubstanzdie gleiche fibrilläreSubstanz die Anfange <strong>de</strong>r sich parallel ordnen<strong>de</strong>nAchsencylin<strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n, so ist so gut als gewiss, <strong>da</strong>ss <strong>de</strong>r einzelneAchsencylin<strong>de</strong>r seine fibrilläre Substanz als einGemeng aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Ganglienkugelnerhält.Giebt es motorische und sensible Ganglienkugeln? Ehe wir zurStructur <strong>de</strong>r Nervenfasern uns wen<strong>de</strong>n, sei noch <strong>de</strong>r Frage ge<strong>da</strong>cht, obdie Ganglienkugeln <strong>de</strong>r Wirbelthiere nicht solche Verschie<strong>de</strong>nheiten erkennenlassen, um sie mit <strong>de</strong>n Hauptrichtungen <strong>de</strong>s Nervenlebens, mit <strong>de</strong>r Empfindung,Bewegung, psychischen Thätigkeiten in nähere Beziehung setzenzu können, sowie <strong>de</strong>nn auch mehre Beobachter bereits von motorischen,von sensitiven, auch wohl von sympathischen Ganglienkugeln <strong>de</strong>r Nervencentrenre<strong>de</strong>n.In wie weit bei Wirbelthieren <strong>da</strong>s, was im Vorausgegangenen überGrösse und Form, Mangel o<strong>de</strong>r Dasein von Markschei<strong>de</strong> und bin<strong>de</strong>gewebigerKapsel als Grundlage zu einer solchen Eintheilung dienen kann, ist einstweilennoch nicht zu übersehen. Von vorne herein hat es viel Wahrscheinliches,<strong>da</strong>ss Motilität, Sensibilität und psychische Thätigkeiten verschie<strong>de</strong>neGanglienzellen zur Grundlage haben, aber im Näheren mangelt noch dieBegründung.Bei manchen Wirbellosen ist es sehr in die Augen fallend, <strong>da</strong>ss imGehirn Gruppen o<strong>de</strong>r Paquete von Ganglienzellen sich vorfin<strong>de</strong>n, die abgesehenvon ihrer Form durch die Beschaffenheit <strong>de</strong>s Protoplasma sich vonan<strong>de</strong>rn Partien abheben. Ich liefere hiezu unten Belege von Anneli<strong>de</strong>n,Arthropo<strong>de</strong>n und Weichthieren. Es folgt <strong>da</strong>raus mit Bestimmtheit, <strong>da</strong>ss dieGanglienkugeln <strong>de</strong>r Nervencentren nach <strong>de</strong>r Natur ihrer Zellsubstanzverschie<strong>de</strong>ner Art sind; aber es scheint mir unmöglich, dieseVerschie<strong>de</strong>nheiten schon in obigem Sinne zu verwerthen. Wie soll man sichdie einzelnen Thätigkeiten <strong>de</strong>s Nervenlebens in beson<strong>de</strong>rn Ganglienkugelnlokalisirt <strong>de</strong>nken, wenn, wie es sehr wahrscheinlich ist, viele Achsencylin<strong>de</strong>rihre fibrilläreMasse aus mehren Ganglienkugeln erhalten!Die Nervenfasern <strong>de</strong>r Wirbelthiere zerfallen in Rücksichtihres Aussehens in zwei seit Langem unterschie<strong>de</strong>ne Gruppen, indie blassen und in die dunkelrandigen Fasern.Blasse Nervenfasern. Die blassen Nervenfibrillen, wegenMangels einer Fettschei<strong>de</strong> marklose, o<strong>de</strong>r nach ihrem Ent<strong>de</strong>ckerRemak'sche Fasern genannt, bestehen ihrem wesentlichen Theil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!