Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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78Gewebe.Auch hier wiederholt sich in der Anordnung und Verkittungder quadratischen Stückchen, ob sie nämlich mehr in der Längeoder nach der Quere des Muskels geschieht, etwas Aehnhches, wiebei den Muskeln vorhingenannter Wirbellosen, und scheint von besondern, im Allgemeinen noch nicht näher bekannten, Umständenabzuhängen. Ich habe von gewissen vielfach verästigten Muskelnam Eierbehälter der Branchiopoden *) gezeigt, dass die feinerenZweige des Muskelnetzes da, wo sie sich an die AVand des Eierbehältersansetzen, homogene solideden sind; rückwärts verfolgtzerfällt aber ein solcher Faden in eine einzige Reihe hintereinandergelagerter quadratischer Stückchen. Es wäre dies eine sog. Fibrillequergestreifter Substanz, hier in dieser Weise bedingt durch dieFeinheit des sich differenzirenden Fadens. Geht man dem Muskelfaden(Fibrille) nach bis zu dem Knotenpunkt, von wo er und nochandere Aestchen von gleichem Durchmesser ausgehen, so kann mandie jedem Muskelfaden (Fibrille) zugehörige Reihe von Stückchen nocheine Strecke für sich verfolgen, dann aber wird die Querstreifungeine complizirtere, indem die Partikeln sich auch seitlich ineinanderschieben. Von Fibrillen lässt sich jetzt eigentlich nicht mehr sprechen.Man kann ebenso gut und noch mehr die Verklebung der Sarcouselements in der Querrichtung des Bündels hervorheben; der Muskelzerfallt auch wohl zum Theil schon frisch, häufiger nach Behandlungmit Reagentien in scheibenförmige Figuren (Discs derAutoren).Solche und andere Beobachtungen haben mich daher schonfrüher auf die Seite jener Forscher geführt, welche behaupten, diesog. Fibrillen seien nicht als die eigentlichen Elemente der Muskelsubstanzzu betrachten; da die Partikeln der contractilen Materieebenso gut in linearer oder in scheibenförmiger, man könnte auchbeisetzen, in noch anderer Form der Gruppirung, eine festere Verbindunguntereinander erhalten.^Yenn ich früher den Ausdruck „Kunstproduct" für die Fibrillengebrauchte, so gebe ich zu, dass diese Bezeichnung nicht ganzpassend war, denn eine fibrilläreoder säulenförmige Aneinanderreihungder Sarcous elements ist in gar manchen frischen Muskelnschon innerhalb des Muskels vorhanden, bevor derselbe einer weiterenZerlegung unterworfen wird. Auch habe ich schon dazumal an dieThoraxmuskeln der Insecten erinnert, an denen die Zusammensetzungaus Fibrillen eine sehr auffällige und leicht nachweisbare ist.Von Bedeutung bleibt mir immer nur dies, dass die Fibrilleeine Portion umgewandelter Zellsubstanz oder Protoplasmaiet, und nicht selbst Zelle. Man könnte zu weiterem Ver-Ut auch in m. HintoL fg. *'» Muskelprimitivbiindel ron Porfieula) diese die Harrout elementererklebeude Zwischenuuutc deutlich gezeichnet. — l; Ztschrft f. wiss. Zool. Bd. III ISMS. 301. ' '

Muskelgewebe. 79ständniss einen sog. Primitivbündel etwa einer schlauchförmigen Drüsevergleichen; dann entspricht das Sarcolemma des Muskelbündels derTunica propria der Drüse, die den Bündel aufbauenden Zellen denDrüsenzellen (Drüsenepithel), und die fibrilläre Substanz steht aufgleicher Stufe mit den Inhaltskörnern der Drüsenzellen.Ueber die eigentliche Gestalt und nähere Gruppirung der als Sarcouselements, oder als würfelförmige Körperchen, quadratische Stückchen, keilförmigeKörperchen, primitive Fleischtheilchen etc. bezeichneten Büdungenhalte ich neue Untersuchungen, aber unter Zuhülfenahme sehr starker Yergrösserungen,für nothwendig. Was man mit den gewöhnlichen Linsenhinsichtlich ihrer Gestalt sieht, ist in den eben aufgezählten Namen wiedergegeben;dann ist auch deutlich, dass fragliche Elemente bei Arthropodennicht selten merklich grösser sind, als bei Wirbelthieren. Unter den Thierenmeiner Erfahrung sind es z. B. die Cyclopiden, welche ungewöhnlich grosseund scharf gerandete Sarcous elements besitzen und hierin zeichnen sichwieder bestimmte Muskelgruppen vor andern aus. Aßer es kommen auffallendeBesonderheiten vor, die weiter verfolgt sein wollen. An einemRüsselkäfer (es war der leicht erkennbare Apoderes coryli), der frisch inreinem Alkohol getödtet und dann gleich untersucht wurde, sah derInhalt der Muskelprimitivbündel sehr merkwürdig aus. Die Sarcous elementswaren hier keine distincten selbständigen Körperchen, sondern ihre Linienverbanden sich so, dass immer zwei quere Spiralen daraus entstanden. Jezwei solcher Spirallinien erschienen dann wieder durch eine indifferentereZwischenmasse getrennt. In gewisser Weise erinnerten die Muskeln an diebekannten Bilder, welche Barry über die Muskelstructur gegeben hat.Jedenfalls erhält man bei Besichtigung solcher Präparate den Eindruck, dasses sich um eine bestimmte Organisation handelt, deren Erkennung mit demgewöhnlichen Mikroskop noch nicht gelingen will.Obschon es eigentlich selbstverständlich ist, so mag doch darauf hingedeutetwerden, dass Querfaltenbildung mit der besprochenen Querstreifungnichts zu thun hat. Querfalten können sowohl am Sarcolemma,als auch an der ganzen Muskelfaser auftreten, stehen aber mit der erörterten,vom Bau der contractilen Substanz herrührenden Querzeichnung inkeiner Beziehung, und können desshalb auch an andern TheUen, z. B. an denNerven ») in gleicher Weise sich einfinden.Uebergangsformen. Es hat eine Zeit gegeben, in der manzwischen glatten und quergestreiften Muskeln eine scharfeGrenze zog. Ich habe zuerst hervorgehoben, dass eine solcheScheidung in zwei Gruppen nur für die Extreme ihre Berechtigunghabe und war im Stande zu zeigen, dass beide Arten von Muskelnnach Entwicklung und Form ineinander übergehen 8 ).Es wurden von mir Faserzellen (im Sinne Kölliker's) aufgefunden,deren contractile Substanz nicht mehr homogen war, sondern sich in einequergestreifte Masse fortgebildet hatte; Gestalt der Faser und ihr Kernwaren dieselben, wie bei der genuinen glatten Faserzelle, aber der Inhalt erschienquerstreitig. Solche Mittelglieder zwischen glatten und quergestreiftenMuskeln entdeckte ich im Truncus arteriosus des Salamanders und Proteus,auch in der sog. Carotidendrüse des Frosches. In die gleiche Kategoriemögen auch die Muskelfasern gehören, welche an den pulsirenden Haut-1) Vergl. m. Aufsatz: üb. d.'Nervensyst. d. Anneliden, Arch. f. A. u. Pbys. 1862, S. 22.— 2) Anat. hist Unters, üb. Fische n. Keptllien 1853, z. B. S. in.

78Gewebe.Auch hier wie<strong>de</strong>rholt sich in <strong>de</strong>r Anordnung und Verkittung<strong>de</strong>r quadratischen Stückchen, ob sie nämlich mehr in <strong>de</strong>r Längeo<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r Quere <strong>de</strong>s Muskels geschieht, etwas Aehnhches, wiebei <strong>de</strong>n Muskeln vorhingenannter Wirbellosen, und scheint von beson<strong>de</strong>rn, im Allgemeinen noch nicht näher bekannten, Umstän<strong>de</strong>nabzuhängen. Ich habe von gewissen vielfach verästigten Muskelnam Eierbehälter <strong>de</strong>r Branchiopo<strong>de</strong>n *) gezeigt, <strong>da</strong>ss die feinerenZweige <strong>de</strong>s Muskelnetzes <strong>da</strong>, wo sie sich an die AVand <strong>de</strong>s Eierbehältersansetzen, homogene soli<strong>de</strong> Fä<strong>de</strong>n sind; rückwärts verfolgtzerfällt aber ein solcher Fa<strong>de</strong>n in eine einzige Reihe hintereinan<strong>de</strong>rgelagerter quadratischer Stückchen. Es wäre dies eine sog. Fibrillequergestreifter Substanz, hier in dieser Weise bedingt durch dieFeinheit <strong>de</strong>s sich differenziren<strong>de</strong>n Fa<strong>de</strong>ns. Geht man <strong>de</strong>m Muskelfa<strong>de</strong>n(Fibrille) nach bis zu <strong>de</strong>m Knotenpunkt, von wo er und nochan<strong>de</strong>re Aestchen von gleichem Durchmesser ausgehen, so kann mandie je<strong>de</strong>m Muskelfa<strong>de</strong>n (Fibrille) zugehörige Reihe von Stückchen nocheine Strecke für sich verfolgen, <strong>da</strong>nn aber wird die Querstreifungeine complizirtere, in<strong>de</strong>m die Partikeln sich auch seitlich ineinan<strong>de</strong>rschieben. Von Fibrillen lässt sich jetzt eigentlich nicht mehr sprechen.Man kann ebenso gut und noch mehr die Verklebung <strong>de</strong>r Sarcouselements in <strong>de</strong>r Querrichtung <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls hervorheben; <strong>de</strong>r Muskelzerfallt auch wohl zum Theil schon frisch, häufiger nach Behandlungmit Reagentien in scheibenförmige Figuren (Discs <strong>de</strong>rAutoren).Solche und an<strong>de</strong>re Beobachtungen haben mich <strong>da</strong>her schonfrüher auf die Seite jener Forscher geführt, welche behaupten, diesog. Fibrillen seien nicht als die eigentlichen Elemente <strong>de</strong>r Muskelsubstanzzu betrachten; <strong>da</strong> die Partikeln <strong>de</strong>r contractilen Materieebenso gut in linearer o<strong>de</strong>r in scheibenförmiger, man könnte auchbeisetzen, in noch an<strong>de</strong>rer Form <strong>de</strong>r Gruppirung, eine festere Verbindunguntereinan<strong>de</strong>r erhalten.^Yenn ich früher <strong>de</strong>n Ausdruck „Kunstproduct" für die Fibrillengebrauchte, so gebe ich zu, <strong>da</strong>ss diese Bezeichnung nicht ganzpassend war, <strong>de</strong>nn eine fibrilläreo<strong>de</strong>r säulenförmige Aneinan<strong>de</strong>rreihung<strong>de</strong>r Sarcous elements ist in gar manchen frischen Muskelnschon innerhalb <strong>de</strong>s Muskels vorhan<strong>de</strong>n, bevor <strong>de</strong>rselbe einer weiterenZerlegung unterworfen wird. Auch habe ich schon <strong>da</strong>zumal an dieThoraxmuskeln <strong>de</strong>r Insecten erinnert, an <strong>de</strong>nen die Zusammensetzungaus Fibrillen eine sehr auffällige und leicht nachweisbare ist.Von Be<strong>de</strong>utung bleibt mir immer nur dies, <strong>da</strong>ss die Fibrilleeine Portion umgewan<strong>de</strong>lter Zellsubstanz o<strong>de</strong>r Protoplasmaiet, und nicht selbst Zelle. Man könnte zu weiterem Ver-Ut auch in m. HintoL fg. *'» Muskelprimitivbiin<strong>de</strong>l ron Porfieula) diese die Harrout elementererklebeu<strong>de</strong> Zwischenuuutc <strong>de</strong>utlich gezeichnet. — l; Ztschrft f. wiss. Zool. Bd. III ISMS. 301. ' '

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