Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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74Gewebe.Muskel eine fortwährende Umbildung und Neubildung der querstreifigencontractilen Substanz statt zu finden.Auf diese Art lässt sich vielleicht die jedem erfahrenen Histologenbekannte Thatsache erklären, dass oft die Bündel eines unddesselben Muskels bald den exquisit quer- und längsstreifigen Charakterhaben, ein andermal nur längsstreifig sind, ein drittesmal nur blossgranulär ohne Spur von Längs- und Querstreifung; häufig kommthiezu eine grössere oder geringere Menge von Fetttröpfchen.Auf die Kerne dieser Matrix der Muskelsubstanz habe ichjetzt noch einmal zurückzukommen.Oben wurde nur jener Kerne gedacht, welche am Primitivbündelperipherisch sich finden, d. h. dicht unter dem Sarcolemma.Aber auch durch die ganze Dicke des Bündels sind sie vorhandenund zwar entweder zerstreut, oder sie bilden förmliche Reihen oderSäulen, so dicht, dass man, wie ich mich früher l ) darüber ausdrückte,an die Markzellen des menschlichen Haares erinnert wird.Ich habe solche Kernreihen von Arthropoden abgebildet und jüngsthat namentlich W e i s m a n n *) sie auch beim Frosch sehr häufig aufgefunden.Zunächst um die zerstreut zwischen den Fibrillen liegenden-.Kerne herum, aber auch um die säulenförmig geordneten Kernreihenzeigt sich das Protoplasma oder Matrix in grösserer Anhäufung undzwar um die zerstreut liegenden Kerne am ehesten als spindelförmigeAnhäufung. Einige Beobachter wenden auf solche von Protoplasma-Resten umgebene Kerne den Ausdruck „Muskelkörperchen" an.Lückensystem im Primitivbündel. Dass der Muskelprimitivbündelvon zusammengesetzter Natur ist, erhellt schon ausdem Vorgetragenen zur Genüge. Es kommt aber zur weiterenStructur noch ein feines Lttckensystem hinzu, welches von mirzuerst aufgefunden wurde 3 ). Dasselbe durchzieht die quergestreifteSubstanz des Bündels nach der Länge und erinnert in seinem optischenAussehen lebhaft an die sog. Bindegewebskörperchen etwaeiner Sehne.Meine neue Beobachtung hat zum Theil zu seltsamen MissverständnissenVeranlassung gegeben, namentlich von Seite W c 1 k c r 's 4 );auch Kölliker 5 ) meint behaupten zu können, dass das von mir„beschriebene Lückensystem nicht existirt." Ich lasse das gut sein.Man sieht diese!,, unterdessen von Rollett, Häckel, Brücke, MaxSchultze u.A. bestätigte Lückensystem sowohl an Querschnitten erhärteterMuskeln, als auch ebenso gut an frischen Primitivbündeln der Wirbelthierewie der Arthropoden. Doch ist es bei der einen Thierart deutlicher alsbei einer andern. Ich habe mitgetheilt, dass es z. B. bei den Cyclopidenl) Zum feineren Bau der Arthropoden, Arch. f. Anat. u. Phys. 1855, 8. 896. — ü) Weltmann,üb. d. Wachsen der quergestreift«» Muskeln. ZelUehrft f. rationelle Medizin. 3. B.Bd. X. — S) Art hiv f. Anat. u. Phys. 1856, 8. 156. - \, Ztschrft t. rationalle MadU. Bd. VIII.- 5) ZUchrft f. wlas. Zool. Bd. V1U.
Muskelgewebe. 75ausserordentlich klar hervortritt, während es bei den Daphniden, obschonebenfalls nicht fehlend, doch schwieriger gesehen wird ').Auf dem künstlichen, wie auf dem natürlichen Querschnitt erscheinendie Lücken als rundliche oder feinzackige, lichte Figuren; von der Oberflächedes Bündels aus gesehen gewähren sie das Aussehen feiner, einfachspindelförmiger oder sternförmig ausgezogener, Hohlräume *).Von meiner Ansicht über die Beziehung des Lückensystems zur fibrillärenSubstanz abzugehen, habe ich bisher keinen Grund gefunden. Ichhalte jetzt noch dafür, dass durch die Lücken, indem sie unmittelbar vonden fibrillären Längsabtheilungen des Bündels begrenzt werden, auf dieursprüngliche Entstehung oder Zusammensetzung des Bündels ausPrimitivcvlindern zurückgewiesen wird.Einen neuen Beweis für die Richtigkeit dieser Anschauung erblickeich im Schliessmuskel der Schale bei Muscheln. Ich habe längst") ausgesprochen,dass eine «Muskelröhre» oder, wie man jetzt sagen wird,Muskelzelle der Mollusken derjenigen Längsabtheilung des quergestreiftenPrimitivbündels gleichkommt, welcne ich Primitivcyünder nenne. Ist dies derFall, so wird man auch ah dem Muskel eines Weichthieres zwischen denMuskelzellen die Hohlräume erwarten dürfen. Nun habe ich schon an einemandern Orte *) auf ein äusserst günstiges und überall leicht sich darbietendesObject hingewiesen, auf die Embryonen von Cyclas. Die lebenden Thierchensind durchsichtig genug, um mikroskopisch ohne weiteres besehen zu werdenund wenn man hier den Focus auf den Ansatzpunkt oder den Querschnittder unter diesen Umständen ganz unbehelligten und unveränderten Schalenmuskelneinstellt, erblickt das Auge ein scharfes Bild von verzweigten Hohlräumenund was eben hier zweifellos ist, die Lücken befinden sich zwischenden Primitivcvlindern (Muskelzellen) des Schliessmuskels.Ich habe von Anfang an die Hohlräume den verzweigten Bindegewebskörpernverglichen und dass die Gebüde eine solche Tracht haben, wirdJeder, dem sie aus eigener Anschauung bekannt sind, zugestehen. Dasssie aber eine besondere Membran besässen, habe ich niemals wahrgenommen,daher ihre Gesammtheit auch immer als «Lückensystem innerhalb dercontractilen Substanz» bezeichnet.Böttcher 8 ) und C. 0. Weber 6 ) wollen hingegen mit deutlichenWänden versehene und durch Ausläufer anastomosirende Zellen beobachtethaben. Wohl sah ich schon früher Kerne in den spindelförmigen Lücken,sowie ich ferner beobachtete, dass der Inhalt der Lücken nicht immerwasserklar erschien, sondern auch körnig getrübt, wie die Matrix zwischender fibrillären Substanz, endlich konnten auch die Lücken mit mehr oderweniger Fetttröpfchen gefüllt sein. Durch diese Uebergangsformen nähernsich die Lücken den Büdungen, welche oben «Muskelkörperchen» genanntwurden und sie mögen sich auch zu diesen ganz analog verhalten, wie einfertiges Bindegewebskörperchen einer Sehne zu der ursprünglichen Bindegewebszelle; hier wie dort kann Kern und körniges Protoplasma so schwinden,dass eine Lücke daraus geworden ist, in der Sehne begrenzt von der streifigen1) Naturgeschichte Intercellularsubstanz, d. Daphniden im S. Muskel 32. Sehr von bequem den fibrillären kann man auch, Längsabtheüungenwie ich noch gelegentlichder contractilen anmerken Materie. möchte, an durchsichtigen Dipterenlarven, also am lebenden, nicht imgeringsten alterirtrn Muskel aufs deutlichste diese hellen, spindelförmigen und leicht gezacktenLücken sehen, sie erscheinen auch hier als Abgrenzungen zwischen den LängsDie quergestreiften Primitivbündel sind von sehr verschiedenerabtheilungen dei „Prinütivbiindels". — 2) Histol. fg. 26, B, C. — 3) Rochen u. Haie S. 77. —4) Naturgesch. d. Daphniden 8. 82. — 5) Im Archiv f. pathol. Anat. Bd. 13, 1858. — 6) EbendaselbstBd. 20. 1860.
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Muskelgewebe. 75ausseror<strong>de</strong>ntlich klar hervortritt, während es bei <strong>de</strong>n Daphni<strong>de</strong>n, obschonebenfalls nicht fehlend, doch schwieriger gesehen wird ').Auf <strong>de</strong>m künstlichen, wie auf <strong>de</strong>m natürlichen Querschnitt erscheinendie Lücken als rundliche o<strong>de</strong>r feinzackige, lichte Figuren; von <strong>de</strong>r Oberfläche<strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls aus gesehen gewähren sie <strong>da</strong>s Aussehen feiner, einfachspin<strong>de</strong>lförmiger o<strong>de</strong>r sternförmig ausgezogener, Hohlräume *).Von meiner Ansicht über die Beziehung <strong>de</strong>s Lückensystems zur fibrillärenSubstanz abzugehen, habe ich bisher keinen Grund gefun<strong>de</strong>n. Ichhalte jetzt noch <strong>da</strong>für, <strong>da</strong>ss durch die Lücken, in<strong>de</strong>m sie unmittelbar von<strong>de</strong>n fibrillären Längsabtheilungen <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls begrenzt wer<strong>de</strong>n, auf dieursprüngliche Entstehung o<strong>de</strong>r Zusammensetzung <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>ls ausPrimitivcvlin<strong>de</strong>rn zurückgewiesen wird.Einen neuen Beweis für die Richtigkeit dieser Anschauung erblickeich im Schliessmuskel <strong>de</strong>r Schale bei Muscheln. Ich habe längst") ausgesprochen,<strong>da</strong>ss eine «Muskelröhre» o<strong>de</strong>r, wie man jetzt sagen wird,Muskelzelle <strong>de</strong>r Mollusken <strong>de</strong>rjenigen Längsabtheilung <strong>de</strong>s quergestreiftenPrimitivbün<strong>de</strong>ls gleichkommt, welcne ich Primitivcyün<strong>de</strong>r nenne. Ist dies <strong>de</strong>rFall, so wird man auch ah <strong>de</strong>m Muskel eines Weichthieres zwischen <strong>de</strong>nMuskelzellen die Hohlräume erwarten dürfen. Nun habe ich schon an eineman<strong>de</strong>rn Orte *) auf ein äusserst günstiges und überall leicht sich <strong>da</strong>rbieten<strong>de</strong>sObject hingewiesen, auf die Embryonen von Cyclas. Die leben<strong>de</strong>n Thierchensind durchsichtig genug, um mikroskopisch ohne weiteres besehen zu wer<strong>de</strong>nund wenn man hier <strong>de</strong>n Focus auf <strong>de</strong>n Ansatzpunkt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Querschnitt<strong>de</strong>r unter diesen Umstän<strong>de</strong>n ganz unbehelligten und unverän<strong>de</strong>rten Schalenmuskelneinstellt, erblickt <strong>da</strong>s Auge ein scharfes Bild von verzweigten Hohlräumenund was eben hier zweifellos ist, die Lücken befin<strong>de</strong>n sich zwischen<strong>de</strong>n Primitivcvlin<strong>de</strong>rn (Muskelzellen) <strong>de</strong>s Schliessmuskels.Ich habe von Anfang an die Hohlräume <strong>de</strong>n verzweigten Bin<strong>de</strong>gewebskörpernverglichen und <strong>da</strong>ss die Gebü<strong>de</strong> eine solche Tracht haben, wirdJe<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m sie aus eigener Anschauung bekannt sind, zugestehen. Dasssie aber eine beson<strong>de</strong>re Membran besässen, habe ich niemals wahrgenommen,<strong>da</strong>her ihre Gesammtheit auch immer als «Lückensystem innerhalb <strong>de</strong>rcontractilen Substanz» bezeichnet.Böttcher 8 ) und C. 0. Weber 6 ) wollen hingegen mit <strong>de</strong>utlichenWän<strong>de</strong>n versehene und durch Ausläufer anastomosiren<strong>de</strong> Zellen beobachtethaben. Wohl sah ich schon früher Kerne in <strong>de</strong>n spin<strong>de</strong>lförmigen Lücken,sowie ich ferner beobachtete, <strong>da</strong>ss <strong>de</strong>r Inhalt <strong>de</strong>r Lücken nicht immerwasserklar erschien, son<strong>de</strong>rn auch körnig getrübt, wie die Matrix zwischen<strong>de</strong>r fibrillären Substanz, endlich konnten auch die Lücken mit mehr o<strong>de</strong>rweniger Fetttröpfchen gefüllt sein. Durch diese Uebergangsformen nähernsich die Lücken <strong>de</strong>n Büdungen, welche oben «Muskelkörperchen» genanntwur<strong>de</strong>n und sie mögen sich auch zu diesen ganz analog verhalten, wie einfertiges Bin<strong>de</strong>gewebskörperchen einer Sehne zu <strong>de</strong>r ursprünglichen Bin<strong>de</strong>gewebszelle; hier wie dort kann Kern und körniges Protoplasma so schwin<strong>de</strong>n,<strong>da</strong>ss eine Lücke <strong>da</strong>raus gewor<strong>de</strong>n ist, in <strong>de</strong>r Sehne begrenzt von <strong>de</strong>r streifigen1) Naturgeschichte Intercellularsubstanz, d. Daphni<strong>de</strong>n im S. Muskel 32. Sehr von bequem <strong>de</strong>n fibrillären kann man auch, Längsabtheüungenwie ich noch gelegentlich<strong>de</strong>r contractilen anmerken Materie. möchte, an durchsichtigen Dipterenlarven, also am leben<strong>de</strong>n, nicht imgeringsten alterirtrn Muskel aufs <strong>de</strong>utlichste diese hellen, spin<strong>de</strong>lförmigen und leicht gezacktenLücken sehen, sie erscheinen auch hier als Abgrenzungen zwischen <strong>de</strong>n LängsDie quergestreiften Primitivbün<strong>de</strong>l sind von sehr verschie<strong>de</strong>nerabtheilungen <strong>de</strong>i „Prinütivbiin<strong>de</strong>ls". — 2) Histol. fg. 26, B, C. — 3) Rochen u. Haie S. 77. —4) Naturgesch. d. Daphni<strong>de</strong>n 8. 82. — 5) Im Archiv f. pathol. Anat. Bd. 13, 1858. — 6) Eben<strong>da</strong>selbstBd. 20. 1860.