Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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66Gewebe.längst eine ähnliche Gliederung nachgewiesen, sowie auch bezüglich derCephalopoden 1 ) Beobachtungen mitgetheilt, welche für diese Gruppe dasselbeannehmen lassen, endlich auch auf die Echinodermen *) in diesemSinne hingewiesen-. Bei den übrigen Wirbellosen hingegen scheint ein Lymphsystemnicht mehr vom Blutgefässsystem abgetrennt zu sein.Indem ich an diesem Orte nur auf das allgemeinste in der morphologischenZusammensetzung der beiden Säfte eingehe, sei folgendesbemerkt.Blut und Lymphe bestehen aus Zellen und Intercellularsubstanz.Die Zellen des Blutes, sog. Blutkörperchen 3 ) zerfallen bei'Wirbelthieren in gefärbte oder röthlich gelbe und in farblose oderweisse. Die rotnen sind immer glattrandig und haben entwederdie Gestalt einer kreisrunden Scheibe mit gelinder mittlerer Eintiefung,oder sie haben eine ovale Scheibenform mit mittlerer wennauch schwacher Wölbung. Der Kern der Zelle erhält sich bei dendrei unteren Klassen der Wirbelthiere, während er bei den Säugerneingeht. Ebenso unterliegt die Grösse der Blutkügelchen bestimmtenAbänderungen nach den einzelnen Thiergruppen.Die farblosen oder weissen Blutkörperchen sind rein kuglige,zarte Gebilde, hell oder leicht gekörnelt, immer mit deutlichem Kern.Sie unterscheiden sich nicht wesentlich von andern jungen, nochindifferenten Zellen.An die farblosen Blutkörperchen der Wirbelthiere schliessensich sowohl die Blutzellen derjenigen Wirbellosen an, bei welcheneine Scheidung in Blut- und Lymphräume noch nicht vorkommt,als auch die, welche diese Trennung aufzeigen. So z. B. Hirudineen,Lumbricinen, Kiemenwürmer. Die Blutzellcn, meist mit deutlichemKern, sind vielleicht durchgängig farblos, bald hell, bald mehr oderweniger körnig; die Grundgestalt ist rundlich, dann spindelförmig,ausgezackt, häufig Belbst in Fortsätze ausgezogen oder verästelt.Die Lymphkörperchen der Wirbelthiere stimmen in Grösse,Gestalt und sonstigen Merkmalen mit den weissen Blutkörperchenüberein. Die letzteren sind eben nur aus den Lymphbalinen in dieBlutgefässe herübergetretene Formelemente.Auch die Lymphkörperchen jener Wirbellosen, welche gesonderteLympliräume darbieten, sind fast stets kugelrunde granuläre Zellen;um so mehr verdient es Beachtung, dass ich bei einer Art Enchytraeusin der einem Lymphraum entsprechenden Leibeshöhle „sehrschöne und grosse, ovale, glattrandige Lymphkügelchen" beobachtethabe *).Leber die Vorgänge bei der Vermehrung der Blutkörperchen durchl) Arch. f. Anat. u. Phys. 1854, 8. 306; HistoL 8. 443. - I) a. zuletzt a. O. 8 443. -I) Leber die Zellennalur der Blutkörperchen vergl. die oben (8. 22) erwähnte BeobachtungHäckel». Eine andere Auffassung vertritt Henseu, Ztschrft f. wiss, Zool. Bd. XI, 8.233.— 4, llutol. •*. 451. leh habe unterdessen diese (i. bilde wiederholt vor Augen gehabt undJedesmal l»t mir ihre gro»»e Ähnlichkeit mit den glattrandlgen Blutkügelchen niedererWirbelthiere aufgefallen.
Blut und Lymphe. 67Theilung vergleiche man meine Erfahrungen an den farbigen und weissenblutkügelchen des Proteus x ). Und da ich schon früher *) mich dahin ansprach,dass das sog. Gefässepithel ebenfalls durch Zellenwucherung dielahl der Blutkügelchen zu vergrössern oder die etwa untergegangenen eretzenzu können scheine, so bemerke ich, dass ich bei durchsichtigenAnneliden beobachtet zu haben glaube, wie jene oben (S. 30) als zellig-»lasiges Bindegewebe erwähnten und, indem sie den Leibesraum auskleiden,jewissermassen ein Epithel vorstellenden Zellen 3 ) gleichfalls durch Knospungmd darauf erfolgende Ablösung Lymphkügelchen entstehen lassen. — Der3ewegungserscheinungen an den Blutzellen wurde schon oben (S. 14) gelacht.Die Intercellularsubstanz von Blut und Lymphe (Liquorsanguinis, liquor lymphae) ist bei Wirbelthieren eine helle, klare,farblose Flüssigkeit. Die rotte Farbe des Blutes beruht lediglichluf den gefärbten Blutkügelchen, die einzeln zwar nur schwachröthlichgelb aussehen, aber in Menge beisammenliegend kräftig roth«•scheinen.Auch bei zahlreichen Wirbellosen ist der Liquor sanguinis'arblos; bei andern zeigt er jedoch einen Stich ins Blaue, Gelbe, Rothe,jrrüne oder Violette. Hiebei stellt sich nun gegenüber von denWirbelthieren der wichtige Unterschied ein, dass bezeichnete Blutfarbenallzeit von einem dem Liquor sanguinis beigegebenen Farbstoffherrühren und nicht wie dort von der Färbung der Blutzellen.Am intensivsten sehen wir das Blut bei gewissen Hirudineen,Lumbricinen und Kiemenwürmern gefärbt; doch auch bei manchentnsecten nimmt sich das Blut stark gelb oder gelbroth aus. Sosveiss man längst, dass die Larven der Dipterengattung Chironomusrothes Blut besitzen; ich habe gezeigt, dass der bei einigen Käfer-Gattungen z. B. Coccinella, Timarcha, Meloe aus den Gelenken vorquellende,stark gelb oder roth gefärbte Saft, den man bisher fürein Drüsensecret hielt, das Blut dieser Thiere sei 4 ).Quatrefages hat nachgewiesen, dass bei verschiedenen rothblütigenAnneliden des Meers das Blut vollkommen roth sei, wenn man es in Masse3ähe, dass es aber gelb-grünlich sich ausnehme in dünner Schicht 8 ). Ohnevon dieser Mittheilung früher Kenntniss zu haben, bemerke ich seit längererZeit dasselbe an unserem Lumbriculus variegatus, bei Untersuchung desganzen lebenden Thieres. Das in den Hauptgefässen intensiv gelbrothe Blutaimmt in peripherischen Gefässen, namentlich wenn diese unter dem Druckies Deckglases etwas platt werden, einen unverkennbar grünlichenTon an.Die Globulinkrystalle, welche bei Wirbelthieren sowohl,als auch bei Wirbellosen im Blut anschiessen, habe ich und zwarbei Anneüden nicht bloss zuerst gesehen, sondern auch die erstenMittheilungen darüber veröffentlicht 6 ). Bei meinen gegenwärtigen1) a. a. O. 8. 449. — 2) a. a. 0. 8. 446. — 3) Sieh, auch Tafeln z. vergl. Anat. Taf. IV,'g. 6 d (Lumbrieulut variegatuO. — 4) Sieh. Ausführliches Arch. f. Anat. n. Phys. 1859,i '45' 8 72 — 5) Quatrofages, Ann. d. tciene. nat. •>. Ser. tom. V. Vergl. auch Milnelad war ds, Lecont tur la phytiol. etc. Tom. I, p. 105. - 6) Vergl. Hist. S. 446, S. 452. üeb.Ulutkrystalle im Magen von Isodtt Arch. f. Anat. u. Phys. 1855, S. 446. ^
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66Gewebe.längst eine ähnliche Glie<strong>de</strong>rung nachgewiesen, sowie auch bezüglich <strong>de</strong>rCephalopo<strong>de</strong>n 1 ) Beobachtungen mitgetheilt, welche für diese Gruppe <strong>da</strong>sselbeannehmen lassen, endlich auch auf die Echino<strong>de</strong>rmen *) in diesemSinne hingewiesen-. Bei <strong>de</strong>n übrigen Wirbellosen hingegen scheint ein Lymphsystemnicht mehr vom Blutgefässsystem abgetrennt zu sein.In<strong>de</strong>m ich an diesem Orte nur auf <strong>da</strong>s allgemeinste in <strong>de</strong>r morphologischenZusammensetzung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Säfte eingehe, sei folgen<strong>de</strong>sbemerkt.Blut und Lymphe bestehen aus Zellen und Intercellularsubstanz.Die Zellen <strong>de</strong>s Blutes, sog. Blutkörperchen 3 ) zerfallen bei'Wirbelthieren in gefärbte o<strong>de</strong>r röthlich gelbe und in farblose o<strong>de</strong>rweisse. Die rotnen sind immer glattrandig und haben entwe<strong>de</strong>rdie Gestalt einer kreisrun<strong>de</strong>n Scheibe mit gelin<strong>de</strong>r mittlerer Eintiefung,o<strong>de</strong>r sie haben eine ovale Scheibenform mit mittlerer wennauch schwacher Wölbung. Der Kern <strong>de</strong>r Zelle erhält sich bei <strong>de</strong>ndrei unteren Klassen <strong>de</strong>r Wirbelthiere, während er bei <strong>de</strong>n Säugerneingeht. Ebenso unterliegt die Grösse <strong>de</strong>r Blutkügelchen bestimmtenAbän<strong>de</strong>rungen nach <strong>de</strong>n einzelnen Thiergruppen.Die farblosen o<strong>de</strong>r weissen Blutkörperchen sind rein kuglige,zarte Gebil<strong>de</strong>, hell o<strong>de</strong>r leicht gekörnelt, immer mit <strong>de</strong>utlichem Kern.Sie unterschei<strong>de</strong>n sich nicht wesentlich von an<strong>de</strong>rn jungen, nochindifferenten Zellen.An die farblosen Blutkörperchen <strong>de</strong>r Wirbelthiere schliessensich sowohl die Blutzellen <strong>de</strong>rjenigen Wirbellosen an, bei welcheneine Scheidung in Blut- und Lymphräume noch nicht vorkommt,als auch die, welche diese Trennung aufzeigen. So z. B. Hirudineen,Lumbricinen, Kiemenwürmer. Die Blutzellcn, meist mit <strong>de</strong>utlichemKern, sind vielleicht durchgängig farblos, bald hell, bald mehr o<strong>de</strong>rweniger körnig; die Grundgestalt ist rundlich, <strong>da</strong>nn spin<strong>de</strong>lförmig,ausgezackt, häufig Belbst in Fortsätze ausgezogen o<strong>de</strong>r verästelt.Die Lymphkörperchen <strong>de</strong>r Wirbelthiere stimmen in Grösse,Gestalt und sonstigen Merkmalen mit <strong>de</strong>n weissen Blutkörperchenüberein. Die letzteren sind eben nur aus <strong>de</strong>n Lymphbalinen in dieBlutgefässe herübergetretene Formelemente.Auch die Lymphkörperchen jener Wirbellosen, welche geson<strong>de</strong>rteLympliräume <strong>da</strong>rbieten, sind fast stets kugelrun<strong>de</strong> granuläre Zellen;um so mehr verdient es Beachtung, <strong>da</strong>ss ich bei einer Art Enchytraeusin <strong>de</strong>r einem Lymphraum entsprechen<strong>de</strong>n Leibeshöhle „sehrschöne und grosse, ovale, glattrandige Lymphkügelchen" beobachtethabe *).Leber die Vorgänge bei <strong>de</strong>r Vermehrung <strong>de</strong>r Blutkörperchen durchl) Arch. f. Anat. u. Phys. 1854, 8. 306; HistoL 8. 443. - I) a. zuletzt a. O. 8 443. -I) Leber die Zellennalur <strong>de</strong>r Blutkörperchen vergl. die oben (8. 22) erwähnte BeobachtungHäckel». Eine an<strong>de</strong>re Auffassung vertritt Henseu, Ztschrft f. wiss, Zool. Bd. XI, 8.233.— 4, llutol. •*. 451. leh habe unter<strong>de</strong>ssen diese (i. bil<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>rholt vor Augen gehabt undJe<strong>de</strong>smal l»t mir ihre gro»»e Ähnlichkeit mit <strong>de</strong>n glattrandlgen Blutkügelchen nie<strong>de</strong>rerWirbelthiere aufgefallen.