Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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58 Gewebe.meisten Fällen ohne besondere Färbung erscheinen die Knocheneiniger Fische von grüner Farbe, so z. B. bei Betone. Man gabfrüher an, dass erst nach dem Kochen das Skelet die grasgrüneFarbe annehme. Nach Untersuchung frischer Thiere hatte ich x )dies dahin zu berichtigen, dass die grüne Färbung dem lebendenThier angehört und nicht erst durch das Kochen hervorgerufen wird.Das Pigment zeigte sich nicht als ein körniges, sondern als eindiffuses. Es färbt lediglich die Grundsubstanz, während der Inhaltder Knochenkörperchen hell und farblos erscheint.Zahnbein. Es wurde oben schon vorgebracht, dass die Knochenkörperchenzu langen Kanälchen auswachsen können, und es seijetzt im Besonderen erwähnt, dass durch diese Abänderung dasKnochengewebe dem Zahnbein ähnlich, ja echtes Zahnbein (oderDentine) werden kann.Die ersten hieher gehörigen Beobachtungen sind von mir veröffentlichtworden und betreffen Hautknochen von Amphibien und Fischen. Die grossekreuzförmige Knochenplatte auf dem Rücken des Hornfroschcs (Ceralophrysdorsata) enthielt sehr lange und schmale, mit seitlichen Ausläufern verseheneKnochenkörperchen, so dass sie sowohl dadurch, als auch da sieziemlich dicht aufeinander folgten, «sowohl auf dem Längs- wie Querschnittan Zahnkanälchen erinnerten» 8 ).Wahrend der erwähnte Hautknochen mehr nur als ein Uebergang zumZahnbein angesehen werden kann, so zeigte ich schon früher') von denSchuppen und Hautstacheln der Sclachier, dass ihr feinerer Bau ganz derL'leiche sei wie derjenige der Zähne des Gebisses, und ich hob dieso «völligeIdentität in der Structur» zwischen den Schuppen und den Zähnen besondershervor.Nachdem auch Queckett 4 ) bekannt gemacht hatte, dass bei Fistularia,Sphyraena Betone das Knochengewebe einen dem Zahnbein ähnlichen Baubesitze, so untersuchte auf diesen Punkt Kölliker 8 ) eine grosse AnzahlFische und es stellte sich heraus, dass bei zahlreichen Teleostiern anstattdes gewöhnlichen Knochengewebes sich Zahnbein vorfinde.Schmelz der Hautknochen. Eine Modifikation des Zahnbeinsist der „Schmelz" der Hautknochen.Ich machte zuerst an den Schuppen der Sclachier darauf aufmerksam,dass die sog. Schmelzschicht nicht als eine histologischverschiedene Lage existire, sondern eben nur als Grenzschicht derSchuppensubstanz zu betrachten sei. Näher ging ich bei meinerUntersuchung des Polyptirits auf dies Verhalten ein, indem ich nachwies,dass auch hier der Schmelz der Schuppen keineswegs im Baumit dem Schmelz der Zähne höherer Wirbelthiere Übereinstimme,vielmehr nur ,,die mehr homogene von äusserst feinen Hohlräumendurchbrochene oberste Lage der Schuppe sei" ,; ).1) a. a. O. Arch, f. Anat, u. Phys. IHM. 8. S«8.) — t) Anat. bist. Untersgen üb. Klschon. Reptilien 1*53, 8. 109. - 3) Beltr. z. mikr. Anat. u. Entw. d. Ho.-ln-n u. Haie 1851, 8. 81.— 4. Qu. ckett. ButoiogUal Cmtatopu «f tat College of turgeont of England, lld. II, IHM,. —y Kölliker, Cb. verach. Typen i d. mikr. Struct. d. Hkulete« .1. Knochenfische, Wtlrzb.Vrrhandlgen 184». — 6) Histol. Uetnerkgen üb. d. Polupterut Hchir, Ztschr. f. wiss. Zool.1864, S. 47.

Knochengewebe. 59Wenn schon in dem Schmelz des Hautskelets der Fische dieKnochenkörperchen sehr klein werden, und dadurch das mehrhomogene Aussehen dieser Lage zu Wege kommt, so kann einähnlicher Mangel der Knochenkörperchen auch im Gewebedes inneren Skelets eintreten.So habe ich vor längerer Zeit l ) schon gezeigt, dass z. B. bei Cyprinoidenzwar in vielen Skelettheilen schöne wohl entwickelte Knochenkörperchenvorhanden sind, mit zahlreichen, lange verzweigten Ausläufern,andererseits aber in ganzen Strecken des Knochengewebes die Körperchenstrahlenlos werden, auch wohl — und das ist für uns besonders wichtig —zu winzig kleinen, pur punktförmigen Räumen herabsinken oder verkümmern.Das Knochengewebe ist damit eine mehr homogene, streifige Substanz geworden.Durch Mittheilung Anderer 2 ) weiss man jetzt, dass bei einergrossen Anzahl von Knochenfischen das Knochengewebe von dieser Beschaffenheitist.Entstehung des Knochengewebes. Aus dem Dargelegtenist ersichtlich, dass das Knochengewebe mehrfache Abänderungenzeigt, worüber man sich schon desshalb nicht wundern darf, wennman bedenkt, dass verschiedene Arten der Bindesubstanz,eigentliches Bindegewebe und Knorpel, ossifiziren können.Der Knorpel wird zum Knochen dadurch, dass Kalk theilszunächst in Form von grösseren Kugeln und kleineren Krümelnsich in die Grundsubstanz absetzt und nach und nach mit letzterermorphologisch zu einer Masse verschmilzt. Bei dieser Ablagerungder Kalksalze in die Grundsubstanz wandeln sich die zelligen Elementein die Knochenkörperchen um, wobei entweder., wie ich esvon den Selachiern beschrieben, die runde Zelle des Hyalinknorpelsgerade so bleibt und ein rundliches oder ovales, strahlenloses Knochenkörperchenwird, oder, und dieses ist das Gewöhnliche bei andernWirbelthieren, die rundlichen, strahlenlos gewesenen Knorpelzellengestalten sich zu verästelten Knochenkörperchen.Die letitere Formveränderung erklärt man sich entweder so,dass die Knorpelzelle während der Verkalkung sternförmig auswächst,oder man deutet die Erscheinungen nach der Analogie der Porenkanalbildungbei den Pflanzen durch ungleichmässige Verdickungder Wand der Knorpelhöhle.Die Lehre, dass echter Knorpel zu Knochen sich metamorphosirenkönne, ist in neuerer Zeit von Heinrich Müller 8 ) entschieden bekämpftworden und auch Baur 4 ) hat unabhängig davon die Umwandlung desKnorpels in Knochen geläugnet. Demnach sollten sternförmige Knochenkörperchenkeineswegs aus Knorpelzellen hervorgehen. Doch wird vonanderer Seite 8 ) dem widersprochen und die alte Auffassung als die richtigeerklärt.1) Ztschrft f. wiss. Zool. 1850, 8. 11; Lehrb. d. Hist. 8. 156. — 2) Queckett, a. a. O.;Mettenheimer, Abhandlgen d. Senkenberg'sehen Gesellsch. 1854. — 3) H. Müller, üb. d.Entwickl. d. Knochensubstanz etc. Ztschrft f. wiss. Zool. 1858. 8. 147. — 4) A. Baur, ZurLehre von d. Verknöcherg d. primordialen Knorpels, Arch. f. Anat. u.Phys. 1857.— 5) Arch.f. Anat. u. Phys. 1862, S. 702.

Knochengewebe. 59Wenn schon in <strong>de</strong>m Schmelz <strong>de</strong>s Hautskelets <strong>de</strong>r Fische dieKnochenkörperchen sehr klein wer<strong>de</strong>n, und <strong>da</strong>durch <strong>da</strong>s mehrhomogene Aussehen dieser Lage zu Wege kommt, so kann einähnlicher Mangel <strong>de</strong>r Knochenkörperchen auch im Gewebe<strong>de</strong>s inneren Skelets eintreten.So habe ich vor längerer Zeit l ) schon gezeigt, <strong>da</strong>ss z. B. bei Cyprinoi<strong>de</strong>nzwar in vielen Skelettheilen schöne wohl entwickelte Knochenkörperchenvorhan<strong>de</strong>n sind, mit zahlreichen, lange verzweigten Ausläufern,an<strong>de</strong>rerseits aber in ganzen Strecken <strong>de</strong>s Knochengewebes die Körperchenstrahlenlos wer<strong>de</strong>n, auch wohl — und <strong>da</strong>s ist für uns beson<strong>de</strong>rs wichtig —zu winzig kleinen, pur punktförmigen Räumen herabsinken o<strong>de</strong>r verkümmern.Das Knochengewebe ist <strong>da</strong>mit eine mehr homogene, streifige Substanz gewor<strong>de</strong>n.Durch Mittheilung An<strong>de</strong>rer 2 ) weiss man jetzt, <strong>da</strong>ss bei einergrossen Anzahl von Knochenfischen <strong>da</strong>s Knochengewebe von dieser Beschaffenheitist.Entstehung <strong>de</strong>s Knochengewebes. Aus <strong>de</strong>m Dargelegtenist ersichtlich, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s Knochengewebe mehrfache Abän<strong>de</strong>rungenzeigt, worüber man sich schon <strong>de</strong>sshalb nicht wun<strong>de</strong>rn <strong>da</strong>rf, wennman be<strong>de</strong>nkt, <strong>da</strong>ss verschie<strong>de</strong>ne Arten <strong>de</strong>r Bin<strong>de</strong>substanz,eigentliches Bin<strong>de</strong>gewebe und Knorpel, ossifiziren können.Der Knorpel wird zum Knochen <strong>da</strong>durch, <strong>da</strong>ss Kalk theilszunächst in Form von grösseren Kugeln und kleineren Krümelnsich in die Grundsubstanz absetzt und nach und nach mit letzterermorphologisch zu einer Masse verschmilzt. Bei dieser Ablagerung<strong>de</strong>r Kalksalze in die Grundsubstanz wan<strong>de</strong>ln sich die zelligen Elementein die Knochenkörperchen um, wobei entwe<strong>de</strong>r., wie ich esvon <strong>de</strong>n Selachiern beschrieben, die run<strong>de</strong> Zelle <strong>de</strong>s Hyalinknorpelsgera<strong>de</strong> so bleibt und ein rundliches o<strong>de</strong>r ovales, strahlenloses Knochenkörperchenwird, o<strong>de</strong>r, und dieses ist <strong>da</strong>s Gewöhnliche bei an<strong>de</strong>rnWirbelthieren, die rundlichen, strahlenlos gewesenen Knorpelzellengestalten sich zu verästelten Knochenkörperchen.Die letitere Formverän<strong>de</strong>rung erklärt man sich entwe<strong>de</strong>r so,<strong>da</strong>ss die Knorpelzelle während <strong>de</strong>r Verkalkung sternförmig auswächst,o<strong>de</strong>r man <strong>de</strong>utet die Erscheinungen nach <strong>de</strong>r Analogie <strong>de</strong>r Porenkanalbildungbei <strong>de</strong>n Pflanzen durch ungleichmässige Verdickung<strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>r Knorpelhöhle.Die Lehre, <strong>da</strong>ss echter Knorpel zu Knochen sich metamorphosirenkönne, ist in neuerer Zeit von Heinrich Müller 8 ) entschie<strong>de</strong>n bekämpftwor<strong>de</strong>n und auch Baur 4 ) hat unabhängig <strong>da</strong>von die Umwandlung <strong>de</strong>sKnorpels in Knochen geläugnet. Demnach sollten sternförmige Knochenkörperchenkeineswegs aus Knorpelzellen hervorgehen. Doch wird vonan<strong>de</strong>rer Seite 8 ) <strong>de</strong>m wi<strong>de</strong>rsprochen und die alte Auffassung als die richtigeerklärt.1) Ztschrft f. wiss. Zool. 1850, 8. 11; Lehrb. d. Hist. 8. 156. — 2) Queckett, a. a. O.;Mettenheimer, Abhandlgen d. Senkenberg'sehen Gesellsch. 1854. — 3) H. Müller, üb. d.Entwickl. d. Knochensubstanz etc. Ztschrft f. wiss. Zool. 1858. 8. 147. — 4) A. Baur, ZurLehre von d. Verknöcherg d. primordialen Knorpels, Arch. f. Anat. u.Phys. 1857.— 5) Arch.f. Anat. u. Phys. 1862, S. 702.

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