Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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48 Gewebe.zellen" aufgeführt. Das Protoplasma *) dieser Zellen kann auchcontractiler Natur sein und ich habe längst darauf hingewiesen, dassin den verästelten Pigmentfiguren (Chroinatophoren) der Loderhautder Amphibien, es die hyaline, die Pigmentkömehen zusammenhaltendeSubstanz sei, welche die Contractionserscheinungen bewirke.Intercellularsubstanz. Die Grund- oder Intercellularsubstanzerscheint als eine festere oder auch nachgiebige Materie,die leimhaltig ist. Sie weist sehr allgemein eine streifige Zeichnungauf, die früher gemeinhin auf eine Zusammensetzung aus Fäserchenbezogen wurde, woher auch die Benennung „fibrilläres Bindegewebe"stammt. Man hat sich jetzt überzeugt, dass die Streifung der Ausdruckvon Schichtenbildung ist, indem die Grundsubstanz aus zartenLamellen sich zusammensetzt. Diese homogene geschichtete Grundsubstanzwird durch die Art und Weise, wie die Bindegewebskörpersie durchsetzen, zu cylindrischen, bänderartigen Strängen abgegrenzt,welche herkömmlich „Bindegewebsbündel" heissen. (S. 41.)Elastisches Gewebe. Die Intercellularmasse des Bindegewebeserfahrt häufig eine eigenthümliche Härtung und Verdichtung,eine Erscheinung, welche zum Verständniss des sog. elastischenGewebes wichtig wird. Dies letztere ist nur in bezeichneter Artumgewandelte Grundsubstanz des Bindegewebes.Der Vorgang der Verdichtung und Härtung kann entweder nurdie Grenzschichten treffen, dadurch gewinnt z. B. das Corium deräussern Haut, der serösen und Schleimhäute einen hellen Grenzsaumoder Rinde und in den Drüsenoinstülpungon wird die Schichtzu den Membranae propriae. (ielit die Härtung in Streifen mittendurch das Ganze, so dass die Verdichtung der Grundsubstanz innetzförmigen Zügen erfolgt, so entstehen die eigentlich elastischenFasern und Platten, wie ich schon seiner Zeit in Uebereinstimmungmit Henle und Reichert anzugeben hatte und was auch Andreunterdessen bestätigt haben.Nicht minder Hessen sich die Spiralfasern, obschon eigentlichKunstproducte, schon früher auf die elastisch verdickten Grenzsäumeder 8g. Bindegewebsbündel zurückführen. Dom ersten Eindrucknach sind es feine, elastische Fasern, welche die Bindegewebsbündelumspinnen. In Wirklichkeit existiren sie nicht als Fasern, sondernsind Theile der elastisch verdichteten Rindenschicht, welche nachBehandlung mit Essigsäure durch Aufquellen der Bündel stellenweiseeinreis»t und jetzt reifähnliche oder spiralige Fasern vorstellt ').,.HorrtfadeH. k " Es können aber auch B ü n d c 1 des Bindegewebesnach ihrer ganzen Dicke in der angedeuteten Weise metamorphosiren,so dass sie schon fürs freie Auge eine gewisse härtliche ja hornartige1) Sieh, dieses Werk ob. b. 13. — 2) Vergl. m. Histologie 8. u.

Gewöhnliches oder flbrilläres Bindegewebe. 49Beschaffenheit gewinnen, eine Thatsache, die zuerst durch michbekannt geworden ist.Hieher gehören die Strahlen, welche die Haut der Flossen beiSelachiern und anderen Fischen ausgespannt erhalten und ihres Aussehenswegen in früheren Schriften „Hornfäden" genannt wurden.Diese hellen steifen Fäden, die zwischen die Haut eingeschobenin dichter Reihe neben einander Hegen, oft ein wie gegliedertesAussehen haben (Raja batis) und spitz oder auch zerfasert auslaufen,sind von mir zuerst histologisch untersucht worden, wobei sichherausstellte, dass es keine eigentlichen Hörn- (d. h. Epidermis-)Bildungen seien, sondern erhärtete Bindesubstanz *).Ein anderes hieher gehöriges Beispiel fand ich in der dickenLederhaut der Pachydermen 2 ). Dort gewahrt man, dass dieBindegewebsbündel nicht alle den gleichen Consistenzgrad haben,einzelne Balkenzüge vielmehr um vieles härter als die andern sindund schon durch ihre Farbe dies ankündigen. So schieden sich aneinem Stück Gesichtshaut vom Nilpferd, an senkrechten Schnittenund fürs freie Auge, die manchfach durchflochtenen Bündel insolche von hornbrauner Farbe und der Festigkeit des Knorpels undin andere von gewöhnlicher Art, welche weissgrau geblieben waren.Verwandtschaft mit Chitingewebe. Ich habe bereits früher 3 ) daraufaufmerksam gemacht, dass die Härtung des Bindegewebeszu elastischer Substanz, sowie die eben besprochene „Verhornung"des Bindegewebes der Wirbelthiere mit dem Chitinisirungsprocessder Wirbellosen, insbesondere der Arthropoden,wodurch weiches Bindegewebe zu inneren Skelettheilen erhärtet, zuvergleichen ist und mir erschien schon dazumal die Verwandtschaftzwischen beiden eine unverkennbare. Ich halte diese Annahme jetztnoch aufrecht und verweise ausser den genannten Beispielen abermalsauf die kleinen Sehnen im Hautmuskelnetz der Vögel. Dieselbenlässt man gewöhnlich -aus „elastischem Gewebe" bestehen, siestimmen aber im morphologischen und chemischen Verhalten vollständigmit den chitinisirten Sehnen der Arthropoden überein.Verwandtschaft mit Knorpel. Femer, indem das Bindegewebeder Wirbelthiere erhärtet oder „hornig" wird, kann es auch nacheiner andern Seite hin verwandtschaftliche Beziehungen zeigen, eskann sich nämlich dem Knorpel annähern. Hieher rechne ichdie bindegewebige Wand des Seitenkanals bei Rochen und Haien,welche, wie ich gezeigt, bei manchen Arten von knorpeliger Consistenz,in Weingeist ebenfalls eine gelbliche Farbe annimmt und so vonder gewöhnlichen bindegewebigen, auch desshalb weiss bleibendenUmgebung in ähnlicher Weise absticht *). Eine weitere analoge1) Histolog. S. 30, S. 16». — 3) Üb. d. äussr. Bedeckgen d. Säugeth. Arch. f. Anat.u. Phys. 1859, 8. 689, S. 743. — 3) Histolog. S. 29. — 4) Meine Beitr. z. Anat. u. Entwickigd. Rochen u. Haie 1852, S. 40.Lr.vdlg, Bau des thierischen Körpers. 4

48 Gewebe.zellen" aufgeführt. Das Protoplasma *) dieser Zellen kann auchcontractiler Natur sein und ich habe längst <strong>da</strong>rauf hingewiesen, <strong>da</strong>ssin <strong>de</strong>n verästelten Pigmentfiguren (Chroinatophoren) <strong>de</strong>r Lo<strong>de</strong>rhaut<strong>de</strong>r Amphibien, es die hyaline, die Pigmentkömehen zusammenhalten<strong>de</strong>Substanz sei, welche die Contractionserscheinungen bewirke.Intercellularsubstanz. Die Grund- o<strong>de</strong>r Intercellularsubstanzerscheint als eine festere o<strong>de</strong>r auch nachgiebige Materie,die leimhaltig ist. Sie weist sehr allgemein eine streifige Zeichnungauf, die früher gemeinhin auf eine Zusammensetzung aus Fäserchenbezogen wur<strong>de</strong>, woher auch die Benennung „fibrilläres Bin<strong>de</strong>gewebe"stammt. Man hat sich jetzt überzeugt, <strong>da</strong>ss die Streifung <strong>de</strong>r Ausdruckvon Schichtenbildung ist, in<strong>de</strong>m die Grundsubstanz aus zartenLamellen sich zusammensetzt. Diese homogene geschichtete Grundsubstanzwird durch die Art und Weise, wie die Bin<strong>de</strong>gewebskörpersie durchsetzen, zu cylindrischen, bän<strong>de</strong>rartigen Strängen abgegrenzt,welche herkömmlich „Bin<strong>de</strong>gewebsbün<strong>de</strong>l" heissen. (S. 41.)Elastisches Gewebe. Die Intercellularmasse <strong>de</strong>s Bin<strong>de</strong>gewebeserfahrt häufig eine eigenthümliche Härtung und Verdichtung,eine Erscheinung, welche zum Verständniss <strong>de</strong>s sog. elastischenGewebes wichtig wird. Dies letztere ist nur in bezeichneter Artumgewan<strong>de</strong>lte Grundsubstanz <strong>de</strong>s Bin<strong>de</strong>gewebes.Der Vorgang <strong>de</strong>r Verdichtung und Härtung kann entwe<strong>de</strong>r nurdie Grenzschichten treffen, <strong>da</strong>durch gewinnt z. B. <strong>da</strong>s Corium <strong>de</strong>räussern Haut, <strong>de</strong>r serösen und Schleimhäute einen hellen Grenzsaumo<strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>n Drüsenoinstülpungon wird die Schichtzu <strong>de</strong>n Membranae propriae. (ielit die Härtung in Streifen mittendurch <strong>da</strong>s Ganze, so <strong>da</strong>ss die Verdichtung <strong>de</strong>r Grundsubstanz innetzförmigen Zügen erfolgt, so entstehen die eigentlich elastischenFasern und Platten, wie ich schon seiner Zeit in Uebereinstimmungmit Henle und Reichert anzugeben hatte und was auch Andreunter<strong>de</strong>ssen bestätigt haben.Nicht min<strong>de</strong>r Hessen sich die Spiralfasern, obschon eigentlichKunstproducte, schon früher auf die elastisch verdickten Grenzsäume<strong>de</strong>r 8g. Bin<strong>de</strong>gewebsbün<strong>de</strong>l zurückführen. Dom ersten Eindrucknach sind es feine, elastische Fasern, welche die Bin<strong>de</strong>gewebsbün<strong>de</strong>lumspinnen. In Wirklichkeit existiren sie nicht als Fasern, son<strong>de</strong>rnsind Theile <strong>de</strong>r elastisch verdichteten Rin<strong>de</strong>nschicht, welche nachBehandlung mit Essigsäure durch Aufquellen <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>l stellenweiseeinreis»t und jetzt reifähnliche o<strong>de</strong>r spiralige Fasern vorstellt ').,.Horrtfa<strong>de</strong>H. k " Es können aber auch B ü n d c 1 <strong>de</strong>s Bin<strong>de</strong>gewebesnach ihrer ganzen Dicke in <strong>de</strong>r ange<strong>de</strong>uteten Weise metamorphosiren,so <strong>da</strong>ss sie schon fürs freie Auge eine gewisse härtliche ja hornartige1) Sieh, dieses Werk ob. b. 13. — 2) Vergl. m. Histologie 8. u.

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