Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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42 Gewebe.namentlich wenn Pigment zugegen ist, das Bild sehr epithelähnlichwerden kann, gerade wie an der Matrix des Hautpanzers; allermeistaber erhalten sich nur die Zellenkerne innerhalb einer körnigenMasse. Noch weniger wird man sieh versucht fühlen, solche verästelte,weit auseinander liegende Zellen, wie sie z. B. bei Corethra*)vorkommen, oder Netzwerke von Zellen, in deren Innerm die Intiniasich abscheidet, Epithelzellen zu nennen.Die Intima der Tracheen stellt somit ein Beispiel einer Cuticularbildungdar, bei welcher die zelligen Elemente, welche sie absetzen,continuirlich in unbestrittenes Bindegewebe übergehen.Eine dritte Gruppe von Cuticularabscheiduugen findet sich aufder Innenfläche des Nahrungsrohres 2 ) zahlreicher Wirbellosenund der Drüsen s ) vieler Arthropoden; dasselbe steht an denKörperöffnungen in continuirlichera Zusammenhang mit dem Hautskeletund stellt wieder alle Grade von einer weichen, kaum selbständigenCuticula bis zu dicken Häuten, stark chitinisirten undselbst verkalkten Zähnen, „Magenskeleten" und dergl. dar.Die Zellenschicht, welche hier die Cuticula erzeugt, ist in denmeisten Fällen als ein typisches Epithel anzusehen, und es sträubensich daher alle Histologen, das von diesen Zellen gelieferte Producff zurBindesubstanz zu zählen. Ich fühle wohl, wie es unsrer herkömmlichenAuffassung schnurstraks entgegen läuft, die Innenfläche desNahrungsschlauches von „Bindesubstanz" begrenzt sein zu lassen.Allein ich gebe Folgendes zu erwägen:Zwischen der homogenen Membran, welche ;ils einfache Linieden Balken eines Fettkörpers begrenzt (S. 31, S. 34), und dem Ilautpanzersowie den harten innern Skeletstücken ist, was die Entstehungdieser Bildungen betrifft, kein Unterschied vorhanden. Fasst man dieMatrix 'lieser. Theile als Epithclialformationen auf, so muss manallerdings, wie es von Andern geschieht, sagen, die innern Skelettlieileentstehen in Duplicaturen des Hautepitliels, aber dann müsstcman folgerichtig auch sagen, der Fettkörper und alles interstitielleC»ewebe des Lcihcsr.uunes, so auch die Peritonealhülle der Tracheenda alle diese Partien ein einziges, uutheilharcs (Ganzes bilden, sind„Epithel". Wer wird sich aber zu einer so euriosen Ansicht bekennenwollen?Da ich nun aber anderseits zuzugestehen habe, dass dieZellen, welche die Cuticula des Nahrungsrohres und der Drüsenentstehen \n»

Cuticnlargewebe. 43poden das Epithel der äussern Haut und die Bindesubstanzdes Leibesraumes im Grunde eins und dasselbesind und nur local den einen oder andern Charakter, diesen oderjenen Zug ihres Verhaltens, mehr entwickeln. (Vgl. auch S. 31.)Bei den Wirbelthieren, wo ja der Begriff des Epithels zuerstaufgekommen ist, herrscht allerdings zwischen ihm und der Bindesubstanzein schärfer hervortretender Gegensatz, obschon es auchhier in neuerer Zeit nicht an Angaben fehlt, dass ein Epithelialgewebezu Bindesubstanz werden kann. Ich erinnere z. B. an das,was über das Gallertgewebe des Schmelzorgans durch Huxleybekannt geworden ist.Dann möchte ich noch auf einen andern Umstand aufmerksammachen, welcher zeigt, wie immer weniger allgemein der herkömmlicheBegriff des „Epithels" anwendbar wird.Das Drüsenepithel bei Arthropoden ist häufig nichts anderesals eine Ansammlung lauter dicht zusammengereihter, echt einzelligerDrüsen, wovon jede ihren besonderen chitinisirten Ausführungsganghat. Wem dies 'etwas unglaublich dünkt erlaube ich mir aufmeine hierauf bezüglichen ins Einzelne gehenden Darstellungen *) zuverweisen.Die Epidermiszellen der Hydren mit den Angelorganen kannman gleichfalls für einzellige Drüsen ansehen 2 ), nicht minder dieHautzellen der Turbellarien, insofern sie die Stäbchen erzeugen.Bei manchen im Wasser lebenden Wirbelthieren liegen, wieich 8 ) zuerst gefunden, zwischen den gewöhnlichen Zellen des Epithelsund der Epidermis Bildungen, welche ich „ Schleimzellen"genannt und schon früher den einzelligen Drüsen gewisser Anneliden•etc. verglichen habe.In den grossen Hautdrüsen von Coecilia nehmen nach meinerBeobachtung 4 ) die Epithelzellen einen solchen Umfang an, dass sienur den Schleimzellen sehr glatter Fische (z. B. der Schleihe) verglichenwerden können.Diese Beispiele, dass Epithelzellen einzeln oder alle den Charaktereinzelliger Drüsen annehmen, Hessen sich noch vermehren;aber schon das Vorgebrachte scheint mir zur Genüge zu bekräftigen,dass jede Epithelzelle als einzellige Drüse oder als Drüsenkörperchen schlechthin aufgefasst werden kann. Eine ähnlichausgesprochene secretorische Thätigkeit zeigen aber auch, wieoben (S. 31) erörtert, hinwieder die Zellen des zellig-blasigen Bindegewebesund des Fettkörpers, so dass die innere Verwandtschaft derbeiden Zellenreihen auch von dieser Seite zu Tage tritt.1) a. a. O. Taf. II, Taf. III. (Analdrüsen, Giftdrüsen etc. von Insecten.) — 2) a. a. O.S. 76. — 3) Haut

42 Gewebe.namentlich wenn Pigment zugegen ist, <strong>da</strong>s Bild sehr epithelähnlichwer<strong>de</strong>n kann, gera<strong>de</strong> wie an <strong>de</strong>r Matrix <strong>de</strong>s Hautpanzers; allermeistaber erhalten sich nur die Zellenkerne innerhalb einer körnigenMasse. Noch weniger wird man sieh versucht fühlen, solche verästelte,weit auseinan<strong>de</strong>r liegen<strong>de</strong> Zellen, wie sie z. B. bei Corethra*)vorkommen, o<strong>de</strong>r Netzwerke von Zellen, in <strong>de</strong>ren Innerm die Intiniasich abschei<strong>de</strong>t, Epithelzellen zu nennen.Die Intima <strong>de</strong>r Tracheen stellt somit ein Beispiel einer Cuticularbildung<strong>da</strong>r, bei welcher die zelligen Elemente, welche sie absetzen,continuirlich in unbestrittenes Bin<strong>de</strong>gewebe übergehen.Eine dritte Gruppe von Cuticularabscheiduugen fin<strong>de</strong>t sich auf<strong>de</strong>r Innenfläche <strong>de</strong>s Nahrungsrohres 2 ) zahlreicher Wirbellosenund <strong>de</strong>r Drüsen s ) vieler Arthropo<strong>de</strong>n; <strong>da</strong>sselbe steht an <strong>de</strong>nKörperöffnungen in continuirlichera Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Hautskeletund stellt wie<strong>de</strong>r alle Gra<strong>de</strong> von einer weichen, kaum selbständigenCuticula bis zu dicken Häuten, stark chitinisirten undselbst verkalkten Zähnen, „Magenskeleten" und <strong>de</strong>rgl. <strong>da</strong>r.Die Zellenschicht, welche hier die Cuticula erzeugt, ist in <strong>de</strong>nmeisten Fällen als ein typisches Epithel anzusehen, und es sträubensich <strong>da</strong>her alle Histologen, <strong>da</strong>s von diesen Zellen gelieferte Producff zurBin<strong>de</strong>substanz zu zählen. Ich fühle wohl, wie es unsrer herkömmlichenAuffassung schnurstraks entgegen läuft, die Innenfläche <strong>de</strong>sNahrungsschlauches von „Bin<strong>de</strong>substanz" begrenzt sein zu lassen.Allein ich gebe Folgen<strong>de</strong>s zu erwägen:Zwischen <strong>de</strong>r homogenen Membran, welche ;ils einfache Linie<strong>de</strong>n Balken eines Fettkörpers begrenzt (S. 31, S. 34), und <strong>de</strong>m Ilautpanzersowie <strong>de</strong>n harten innern Skeletstücken ist, was die Entstehungdieser Bildungen betrifft, kein Unterschied vorhan<strong>de</strong>n. Fasst man dieMatrix 'lieser. Theile als Epithclialformationen auf, so muss manallerdings, wie es von An<strong>de</strong>rn geschieht, sagen, die innern Skelettlieileentstehen in Duplicaturen <strong>de</strong>s Hautepitliels, aber <strong>da</strong>nn müsstcman folgerichtig auch sagen, <strong>de</strong>r Fettkörper und alles interstitielleC»ewebe <strong>de</strong>s Lcihcsr.uunes, so auch die Peritonealhülle <strong>de</strong>r Tracheen<strong>da</strong> alle diese Partien ein einziges, uutheilharcs (Ganzes bil<strong>de</strong>n, sind„Epithel". Wer wird sich aber zu einer so euriosen Ansicht bekennenwollen?Da ich nun aber an<strong>de</strong>rseits zuzugestehen habe, <strong>da</strong>ss dieZellen, welche die Cuticula <strong>de</strong>s Nahrungsrohres und <strong>de</strong>r Drüsenentstehen \n»

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