Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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Gewebe.ein Beispiel. Die Kalkablagerung erfolgt in die homogeneGrundsubstanz, während die Kanäle davon frei bleiben. Der Entdeckerder Porenkanäle beim Flusskrebs, Valentin, war freilichder Ansicht, die feinen Porenkanäle erschienen desshalb als dunkleStriche, weil der kohlensaure Kalk in den Röhrchen enthalten sei.Ein Andrer hatte anbei schon bemerkt, dass es ihm nicht geglücktwäre, eine Ablagerung von kohlensaurem Kalk in den Hautkanälenzu beobachten. Ich habe mich bei der ersten Untersuchung überzeugt,dass die Kanäle nicht den Kalk enthalten, sondern dieserlediglich mit der Grundsubstanz verbunden sei. Die schwarze Farbeder Kanäle rühre von ihrer Enge (Beschattung) her l ).Historisches. Ich nehme mir die Freiheit, an dieser Stelle Einigesaus meinen eigenen Arbeiten auszuheben, um an den Antheil, den ich inder behandelten Frage beanspruchen kann, zu erinnern.In meinem Aufsatze über Piscicola '), welcher in einer Zeit erschien (1849),in der die andern Beobachter den Bau und das Herkommen der Cuticularbildungenentweder ganz unberücksichtigt gelassen, oder wenn sie daraufeingegangen waren, völlig irrig aufgefasst hatten, beschrieb ich das strueturloseOberhäutchen verschiedener Anneliden und die darunter gelegene Zellenschicht.Dann heisst es: -Was die Entwicklung dieses Häutchens betrifft,so halte ich es für ein einfaches Ausscheidungsprodukt der darunter gelegenenZellenschicht. Man trifft nämlich ganz junge Clepsinen (noch amLeibe der Mutter hängend), die eben im Begriff sind, sich zu häuten. Hatsich nun wirklich das Oberhäutchen continuirlich abgeschält, so bildet blossdie Zellenschicht die Begrenzung des Thieres; das homogene Oberhäutchen,welches bald nach dieser Häutung wieder auftritt, muss domnach wohl vonder Zellenschicht abgesondert worden sein. Denn es etwa aus verschmolzenenZellen entstehen zu lassen, dazu ist kein sichtbarer Grund vorhanden.»Bald darauf komme ich in meiner Abhandlung über Paludina ") aufdie Intima des Nahrungsrohrs zu sprechen. Dieselbe erscheine als «glashelledicke Schicht» und entstehe dadurch, dass «das verdickte, das Lichtstärker brechende Ende der Cyliiiderzellen durch Aneinanderlagerung derverdickten Stellen das Bild einer homogenen Membran» geben. Ich führedort weiter aus, wie die einer wirklichen Haut so ähnliche Schicht beilängerem Verweilen des Präparates in Wasser und bei langsamer Einwirkungvon Essigsäure nach und nach schwindet, indem die Cylinderzellen an ihremfreien Ende sich aufblähen und auseinanderweichen; die Flimmerhärchen,welche vorhin auf der structurlosen Membran aufsassen, gehören jetzt demaufgeblähten Ende der Cylinderzellen zu.In demselben Jahre (1850) machte ich meine Untersuchungen über denArgulus *) bekannt und hinsichtlich der Cuticula der äusseren Hautbedeckungfasse ich, ohne mich nochmals auf eine umständliche Auseinandersetzungeinzulassen, das Ergebniss meiner Beobachtungen dahin zusammen: «unzweifelhaftbilden diese Zellen (unterhalb der Chitinlage) die Matrix für diehomogene Cuticula und letztere ist eben das Absonderungsproduct der Zellen.»l) Arch. f. Anat. u. Phys. 1855. 8. 37». LVher die Kalkablagerung bei Daphniden u.Ostracoden In meiner s. m. Katurgesch. Arbeit: d. Kleinere Daphniden Mittheilungen 8. 15, 8. 142, IM zur etc.; thierischen über Kalkablagirung üewebs-inder Haut der Iiisenon, m. Aufsats im Arch. f. Natnrgpschlehte IWfci, 8. 1&7. — t) Ztsclirftl wtss. Zool. Bd. I. 1»«. — 3 Ebendaselbst, Bd. II, inj». 8. lflg, 103, 164. - i> lieber Aryuluefolimceut. Ein Beitrag zur AnaUimie, Histologie u. Kntwieklungsgeschirlite dieses Tbl'res.zuch.f. wiai. Zoologie, uw.
Cuticulargewebe. 39lehre '), äussere ich mich wieder näher über den Modus solcher Abscheidungen:«Man nimmt (am Sipho von Lithodomus) wahr, dass im frischenZustande eine dicke helle Cuticula mit klaren Wimpern die Grenze desgenannten Organ es bildet. Nach anderwärts gemachten Erfahrungen liesssich vermuthen, dass die Cuticula nur scheinbar eine selbstständige Hautsei und dass sie nach Zusatz von Reagentien sich zusammengesetzt zeigenwerde aus dem freien homogenen verdickten Ende der einzelnen Flimmerzellen.Bei Zusatz von Kalilauge aber hob sie sich als wirkliche glashelleMembran, die Flimmerhärchen tragend, in grosser Ausdehnung ab. Mirscheint die Sache so erklärt werden zu müssen, dass man annimmt: dieverdickte helle Schicht, welche bei.Wirbelthieren und Wirbellosen häufigdie Cylinder- und Flimmerzellen auszeichnet und durch die regelmässigeAneinanderlagerung der Zellen nicht selten eine homogene Haut, eine Cuticula,oder im Innern des Körpers eine Tunica intima nachahmt, kannwirklich an den einzelnen Zellen miteinander verwachsen, so dass nach Einwirkungvon Reagentien ein selbstständiges hautartiges Gebüde isolirtwerden kann.»Hiermit ist bereits dargethan, dass ich schon zu einer Zeit, als nochNiemand sonst eine Erklärung über die Entstehung der Cuticulae gegebenhatte, dies that und zwar ganz in dem Sinne, als es später und jetzt vonden verschiedensten Seiten her geschieht. Nicht Häckel oder Köllikersondern ich habe zuerst gezeigt, dass die Cuticula der Würmer,, Weichthiereund Krebse eine Ausscheidung darunter gelegener Zellen sei 2 ).In meinen vorher erwähnten Arbeiten war die unter der Cuticula gelegeneSchicht immer eine deutliche Zellenlage, ein Epithel gewesen 8 ). Alsich die Rotatorien studirte, ergab sich, dass die unter der Cuticula deräusseren Haut gelegene Matrix nicht aus eigentlichen Zellen bestand, sondernaus einer weichen homogen-körnigen Grundmasse mit eingestreuten Nuclei.«Man darf wohl annehmen, — bemerkte i'ch hiezu'), — dass (die Matrix)aus der miteinander verschmolzenen Masse der Furchungskugeln hervorging,ehe dieselben zu Zellen wurden; die Kerne der Furchungskugeln bliebenzurück und da die homogene Masse mit dem allgemeinen Wachsen desThieres an Ausdehnung zunimmt, die Kerne sich aber nicht vermehrten, sokommen sie in späterer Zeit ziemlich weit auseinander zu liegen.»Diese Beobachtung in Verbindung mit der andern von mir gefundenenThatsache, dass die gekennzeichnete Matrix nach innen in den LeibesraumFiortsätze ab giebt, durch welche die Eingeweide zum Theil andie Haut befestigt, zum Theil untereinander verbunden werden, musste aufmerksammachen, dass die Bezeichnung «Epithel» nicht als allgemein gültigfür die Matrix der Cuticula der äussern Haut anzusehen sei.Diese Auffassung gewann für mich an Boden, als ich das Jahr daraufdie Haut verschiedener Krebse, Spinnen und Insecten näher prüfte 6 ). Auchhier ergab sich, einmal dass die Matrix des Hautpanzers da und dort nichtaus einem eigentlichen Epithel, d. h. aus wohl begrenzten Zellen bestehe,sondern aus nackten und zum Theil verschmolzenen Zellen, was ich immerso ausdrückte: «die Matrix der Cuticula sei eine weiche körnige Lage mitKernen; die Körnchen können um die Kerne so gelagert sein, dass die1) Archiv f. Anat. u. Fhysiol. 1854. S. 302. — 2) Kölliker hat in seiner Abhandlung:Haut Unters, wie z. vergleichenden aus Zellen zusammengesetzt Gewebelehre, Würzb. sich Verhandlungen ausnehme», Bd. aber VIII, ich meine vermied Angaben mitignorirt, Absicht, so zu dass sagen, es für Manche es seien den Zellen. Anschein hat Warum? gewinnen Es können, fehlte als gehöre eben die eine Priorität abihmzu. — 8) Auch bei Artemia u. Branehiput. Ztschrft f. wiss. ZooL 1851. S. SOS. — 4) Bäderthiere,Ztschrft f. wiss. Zool. 1854. S. 104. — 5) Archiv f. Anat. u. Phys. 1855, z. B. S. 384,389.
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Gewebe.ein Beispiel. Die Kalkablagerung erfolgt in die homogeneGrundsubstanz, während die Kanäle <strong>da</strong>von frei bleiben. Der Ent<strong>de</strong>cker<strong>de</strong>r Porenkanäle beim Flusskrebs, Valentin, war freilich<strong>de</strong>r Ansicht, die feinen Porenkanäle erschienen <strong>de</strong>sshalb als dunkleStriche, weil <strong>de</strong>r kohlensaure Kalk in <strong>de</strong>n Röhrchen enthalten sei.Ein Andrer hatte anbei schon bemerkt, <strong>da</strong>ss es ihm nicht geglücktwäre, eine Ablagerung von kohlensaurem Kalk in <strong>de</strong>n Hautkanälenzu beobachten. Ich habe mich bei <strong>de</strong>r ersten Untersuchung überzeugt,<strong>da</strong>ss die Kanäle nicht <strong>de</strong>n Kalk enthalten, son<strong>de</strong>rn dieserlediglich mit <strong>de</strong>r Grundsubstanz verbun<strong>de</strong>n sei. Die schwarze Farbe<strong>de</strong>r Kanäle rühre von ihrer Enge (Beschattung) her l ).Historisches. Ich nehme mir die Freiheit, an dieser Stelle Einigesaus meinen eigenen Arbeiten auszuheben, um an <strong>de</strong>n Antheil, <strong>de</strong>n ich in<strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>lten Frage beanspruchen kann, zu erinnern.In meinem Aufsatze über Piscicola '), welcher in einer Zeit erschien (1849),in <strong>de</strong>r die an<strong>de</strong>rn Beobachter <strong>de</strong>n Bau und <strong>da</strong>s Herkommen <strong>de</strong>r Cuticularbildungenentwe<strong>de</strong>r ganz unberücksichtigt gelassen, o<strong>de</strong>r wenn sie <strong>da</strong>raufeingegangen waren, völlig irrig aufgefasst hatten, beschrieb ich <strong>da</strong>s strueturloseOberhäutchen verschie<strong>de</strong>ner Anneli<strong>de</strong>n und die <strong>da</strong>runter gelegene Zellenschicht.Dann heisst es: -Was die Entwicklung dieses Häutchens betrifft,so halte ich es für ein einfaches Ausscheidungsprodukt <strong>de</strong>r <strong>da</strong>runter gelegenenZellenschicht. Man trifft nämlich ganz junge Clepsinen (noch amLeibe <strong>de</strong>r Mutter hängend), die eben im Begriff sind, sich zu häuten. Hatsich nun wirklich <strong>da</strong>s Oberhäutchen continuirlich abgeschält, so bil<strong>de</strong>t blossdie Zellenschicht die Begrenzung <strong>de</strong>s Thieres; <strong>da</strong>s homogene Oberhäutchen,welches bald nach dieser Häutung wie<strong>de</strong>r auftritt, muss domnach wohl von<strong>de</strong>r Zellenschicht abgeson<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n sein. Denn es etwa aus verschmolzenenZellen entstehen zu lassen, <strong>da</strong>zu ist kein sichtbarer Grund vorhan<strong>de</strong>n.»Bald <strong>da</strong>rauf komme ich in meiner Abhandlung über Paludina ") aufdie Intima <strong>de</strong>s Nahrungsrohrs zu sprechen. Dieselbe erscheine als «glashelledicke Schicht» und entstehe <strong>da</strong>durch, <strong>da</strong>ss «<strong>da</strong>s verdickte, <strong>da</strong>s Lichtstärker brechen<strong>de</strong> En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Cyliii<strong>de</strong>rzellen durch Aneinan<strong>de</strong>rlagerung <strong>de</strong>rverdickten Stellen <strong>da</strong>s Bild einer homogenen Membran» geben. Ich führedort weiter aus, wie die einer wirklichen Haut so ähnliche Schicht beilängerem Verweilen <strong>de</strong>s Präparates in Wasser und bei langsamer Einwirkungvon Essigsäure nach und nach schwin<strong>de</strong>t, in<strong>de</strong>m die Cylin<strong>de</strong>rzellen an ihremfreien En<strong>de</strong> sich aufblähen und auseinan<strong>de</strong>rweichen; die Flimmerhärchen,welche vorhin auf <strong>de</strong>r structurlosen Membran aufsassen, gehören jetzt <strong>de</strong>maufgeblähten En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Cylin<strong>de</strong>rzellen zu.In <strong>de</strong>mselben Jahre (1850) machte ich meine Untersuchungen über <strong>de</strong>nArgulus *) bekannt und hinsichtlich <strong>de</strong>r Cuticula <strong>de</strong>r äusseren Hautbe<strong>de</strong>ckungfasse ich, ohne mich nochmals auf eine umständliche Auseinan<strong>de</strong>rsetzungeinzulassen, <strong>da</strong>s Ergebniss meiner Beobachtungen <strong>da</strong>hin zusammen: «unzweifelhaftbil<strong>de</strong>n diese Zellen (unterhalb <strong>de</strong>r Chitinlage) die Matrix für diehomogene Cuticula und letztere ist eben <strong>da</strong>s Abson<strong>de</strong>rungsproduct <strong>de</strong>r Zellen.»l) Arch. f. Anat. u. Phys. 1855. 8. 37». LVher die Kalkablagerung bei Daphni<strong>de</strong>n u.Ostraco<strong>de</strong>n In meiner s. m. Katurgesch. Arbeit: d. Kleinere Daphni<strong>de</strong>n Mittheilungen 8. 15, 8. 142, IM zur etc.; thierischen über Kalkablagirung üewebs-in<strong>de</strong>r Haut <strong>de</strong>r Iiisenon, m. Aufsats im Arch. f. Natnrgpschlehte IWfci, 8. 1&7. — t) Ztsclirftl wtss. Zool. Bd. I. 1»«. — 3 Eben<strong>da</strong>selbst, Bd. II, inj». 8. lflg, 103, 164. - i> lieber Aryuluefolimceut. Ein Beitrag zur AnaUimie, Histologie u. Kntwieklungsgeschirlite dieses Tbl'res.zuch.f. wiai. Zoologie, uw.