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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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Zellig-blasiges Bin<strong>de</strong>gewebe.33und Saemopis vorax die rundlichen, mit braun-körnigem Inhalt erfüllten«Leberzellen* <strong>de</strong>n Blutgefäss-Verzweigungen auf weite Streckenhin ansitzen. Mit dieser Beobachtung bin ich im Stan<strong>de</strong>, folgen<strong>de</strong> mirerst später bekannt gewor<strong>de</strong>ne Angabe eines französischen Forschers zu erklären.Gratiolet 1 ) hatte nämlich ausgesagt, <strong>da</strong>ss beim medizinischen Blutegeldie aus <strong>de</strong>n Seitenstämmen hervorgegangenen Verästigungen ein reichesNetz erzeugen, <strong>de</strong>ssen Kanäle varicös seien, sich manchfach durchschlingenund so ein schwammiges Gewebe bil<strong>de</strong>ten, welches an<strong>de</strong>re Autoren fürGeflechte von Gallengefässen gehalten hätten. Diese Angaben kann ichvollkommen bestätigen, nur muss man eben beisetzen, <strong>da</strong>ss die vielfachverschlungenen Blutgefässe nach aussen mit <strong>de</strong>n sog. Leberzellen besetztsind und diese können auch <strong>de</strong>n Anschein geben, als ob die Blutgefässeblin<strong>de</strong> Aussackungen hätten *).Man kann diese die Blutgefässe begleiten<strong>de</strong>n Zellen <strong>de</strong>n Bin<strong>de</strong>substanzzellenvergleichen, welche bei Mollusken und <strong>de</strong>m Flusskrebs zur Umhüllung<strong>de</strong>r Blutgefässe dienen, von <strong>de</strong>nen sie sich aber durch ihren braunkörnigenInhalt unterschei<strong>de</strong>n.Aber auch die «Leberzellen» an<strong>de</strong>rer Anneli<strong>de</strong>n, ausser <strong>de</strong>n Hirudineen,müssen theilweise unter diesen Gesichtspunkt gestellt wer<strong>de</strong>n. Mannimmt allgemein an, die bei <strong>de</strong>n Lumbricinen <strong>da</strong>s Darmrohr von aussenbelegen<strong>de</strong>n braunkörnigen Zellen stellten eine zellig ausgebreitete Lebervor. Ich theilte früher diese herkömmliche Auffassung a ), musste <strong>da</strong>nn aber<strong>da</strong>bei <strong>de</strong>n Unterschied herausheben, <strong>da</strong>ss bei an<strong>de</strong>rn Thieren (z. B. <strong>de</strong>rLarve vom Ameisenlöwen und <strong>de</strong>n Rotatorien) die Leberzellen die Stelleeines Epithels vertreten, hingegen bei <strong>de</strong>n Lumbricinen aussen am Darmlägen.Wenn man in<strong>de</strong>ssen erwägt, <strong>da</strong>ss auch bei <strong>de</strong>n Lumbricinen, — ichhabe hierauf Lumbricus agricola und Lumbriculus variegatus *) von neuemnäher angesehen, .— diese «Leberzellen» nicht blos <strong>de</strong>n Darmkanal, son<strong>de</strong>rnauch <strong>da</strong>s Rückengefäss und über dieses weit hinaus auch die feineren Gefässebegleiten, ganz vergleichbar <strong>de</strong>n Verhältnissen bei <strong>de</strong>n Hirudineen,so <strong>da</strong>rf man die Ansicht aufstellen, <strong>da</strong>ss diese <strong>de</strong>n Blutgefässen anhaften<strong>de</strong>nZellen morphologisch hieher, d. h. zum zellig-blasigen Bin<strong>de</strong>gewebe, gehörenund nur durch ihre Füllung mit brauner Körnermasse einen beson<strong>de</strong>rnCharakter annehmen.Damit ist in<strong>de</strong>ssen noch keineswegs ausgeschlossen, <strong>da</strong>ss die Zellenphysiologisch nicht am En<strong>de</strong> doch durch ihre secretorische Thätigkeit die«Leber» ersetzen. Im Falle die Chemie nachzuweisen im Stan<strong>de</strong> sein wird,<strong>da</strong>ss <strong>de</strong>r braunkörnige Stoff dieser Zellen mit <strong>de</strong>m Inhalt unbezweifelbarerLeberzellen 1) Gratiolet, übereinstimmt, Mim. sur 1'Organisation so wür<strong>de</strong> du sich tyttime vielleicht vateulaire eine <strong>de</strong> Aussicht la tangtue eröffnen,medicinal» etc.Ann. d. scienc. nat. 1850, T. XIV. — 2) Als beste Präparationsmetho<strong>de</strong> fin<strong>de</strong> ich, Blntegel ingera<strong>de</strong> ihre innige Beziehung zu <strong>de</strong>n Blutgefässen einigermassen zu be-Essig zu erweichen, <strong>da</strong>rauf Querschnitte zu machen und an solchen <strong>da</strong>s „Lebergewebe"auseinan<strong>de</strong>r zu zerren. — 3) Histologie S. 363. — 4) Mit Bezug auf die Abhandlung Clapare<strong>de</strong>'s,Reck. anat. tur let Otigochetes, Geneve 1862, in welcher die irrigen Angaben G ruhe'süber die blin<strong>de</strong>n Aussackungen <strong>de</strong>s Rückengefässes von Lumbriculut variegatut berichtigtwer<strong>de</strong>n, erlaube ich mir gelegentlich zu bemerken, <strong>da</strong>ss ich <strong>de</strong>n wahren Sachverhalt seitJahren kenne und auch in meiner Histologie S. 436 <strong>de</strong>utlich ausgesprochen habe. Es heisstdort: „Etwas eigenes sind bei I-vmbriculus variegatut die blin<strong>de</strong>ndigen<strong>de</strong>n, contractilen Aussackungen,welche <strong>da</strong>s Rückengefäss, je<strong>de</strong>m Leibessegment entsprechend, abgiebt. Nach<strong>de</strong>m Vor<strong>de</strong>rleibsen<strong>de</strong> zu wer<strong>de</strong>n diese Gefässfortsätze zahlreicher, länger und bil<strong>de</strong>n <strong>da</strong>mitganze Quasten. In ihrer Advtntitia liegen scharfconturirte Körperchen und <strong>da</strong>her sind sietheilweise auch ganz dunkel gefärbt. Sie haben die ttutcularit und alle Zotten einesQuastenpaares contrahiren sich gleichzeitig."Leydig, Bau <strong>de</strong>s thierischen Körpers. 3

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