Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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30 Gewebeaus Zellen mit keiner oder nur unbedeutender Intercellular-Substanz zusammengesetztesBindegewebe die verbreitetere Form sei.Eine schöne Darstellung dieser Bindesubstanzzellen und ihres Inhaltesgab bald darauf Semper').Häckel 1 ) hat das Verdienst, nachgewiesen zu haben, dass auch dasgleiche zellige Bindegewebe bei den höheren Krebsen (Decapoden) vorhandensei. Ich hatte es dort verkannt, indem ich es früher als aus verästigtenZellen mit dazwischen gelagerter Gallerte bestehend ansah.Zuerst habe Ich *) mich dann an dem sog. Bauchgefäss der Lepidopferen,das ebenfalls aus der gleichen zellig-blasigen Bindesubstanz besteht,von der Richtigkeit der Häekel'sehen Auffassung überzeugt.Auch bei den Lumbricinen sehe ich das Vorkommen dieses Gewebes,sowie endlich bei den Rotatorien.Verhalten zum Leibesraum und den Organen darinnen. Dielocalen Beziehungen dieses Gewebes zum Körper im Ganzensind wohl zu beachten. Es kleidet dasselbe eigentlich die Innenflächedes Leibesraumes aus und überzieht die Aussenfläche der inBolchen Höhlen verlaufenden Organe: Gehirn und Nerven, Sinnesorgane(Ohrblase z. B. bei Paludina), Darm und seine Anhänge,Blutgefässe, sog. Wassergefässe, bei Insecten die Tracheen.Indem ich die Tracheen von unsrer zellig-blasigen Bindesubstanzbegleitet sein lasse, ist auch ausgesprochen, wohin der sog. Fettkörperder Arthropoden gehört. Dieser ist identisch mit dem Gewebe,von dem hier die Rede ist, und stellt nur dasselbe in theilweisesehr mächtiger Entwicklung dar, eine Verwandtschaft, aufwelche ich schon längst aufmerksam gemacht habe.Zellen. Zunächst ist es eine bemerkonswerthe Erscheinung, dassdie Zellen von gewöhnlichen Grössenverhiiltnissen ab-, in manchenThieren und au gewissen Stellen eine sehr beträchtliche Grösseannehmen können. Ich *) habe schon vor längerer Zeit am Fettkörperauf riesige Zellen mit entsprechend grossen Kernen s ) aufmerksamgemacht. Die von Semper aus Lymnaeus stugnalis abgebildetenZellen sind ebenfalls von sehr grosser Art, nicht minder weistHäekel auf die umfängliche Giösse derselben beim Klusskrebs hin.Itir Zusammenschmelzen. Die Gestalt der Zelle ist, so laugesie selbständig geblieben, im Allgemeinen kuglig. Aber es ist einsehr gewöhnliches Vorkommen, welches ich nachdrücklich hervorhebenmöchte, dass die Zellsubstanz oder das Protoplasma einerAnzahl von Zellen zusammenschmilzt und nur die; Kerne bleiben.Ich habe dieses Verwachsen der Zellen zu einei Punktmasse, in derdie ursprünglichen Kerne liegen bleiben, immer betont, auch nochjüngst besprochen und abgebildet '•). Und ganz in gleicher Weine,1> s.niper, Beltr. ». Amt u Physiologie d. Pulmonalen, Ztschrft f. wiss. Zoologie,Bd. VIII, 1866. .Taf. XVI , fg. a , - «. IIa. kel, üb. d. (icwebti des r'lusakreb«, Archivf. Anat. u. Phya. 1«67. — 3) Oa» »og. Uauchgefäss d. Hchmetterllnge, Archiv f. Anut. u.Phy«. ltxij, 8. SM. — 41 Zum frinrn-n Bau der Arthropoden, Arch. f. Anat. u. I'liy». 1865,S. 463 von Isodt, ; Lehrt), d. HUtol. 8. 11, H. 340 fvun Phry t aHtu franäii). - ft, [%. ,||cs.Kerne a. ob. 8. 14. — 6) Naturgocb. d. Daphniden i»«u; z. B. Taf. 11. fg. i«, Taf. VII. fg. :,.-.

Zellig-blasiges Bindegewebe. 31wie an der Matrix der Cuticula der äussern Haut, indem Pigmentkörnersich um den Kern gruppiren, die eigentlichen Zellenbezirkesich abmarken und die Matrix dadurch ein epithelartiges Aussehen gewinnt, können auch hier die Zellenterritorien sichtbar bleiben *).Dann giebt es aber auch Partien, in welchen sich die Zellenrein und scharf von einander abgrenzen, ohne dass man bereits vonAbscheidungen sprechen könnte. Auch davon habe ich Beispielenamhaft gemacht z ). Sobald sich freilich Hüllmembranen absetzen,dann bekommen die Zellen sogar ein scharfrandiges Aussehen. Einesolche Membran ist aber um so bestimmter auf eine secundäre Abscheidungzurückzuführen, als auch, in den Fällen, wie z. B. amFettkörper, wo die Zellen zusammenfliessen, die daraus hervorgegangenenStränge und Platten allzeit von einer gleich scharfen,homogenen Haut umgeben erscheinen, die gewissermassen die gemeinsameHüllmembran der verschmolzenen Zellenbezirke vorstellt.Intercellularsubstanz. Grenzt sich, wie solches gerne z. B. andem die Blutgefässe begleitenden Gewebe der Fall ist, jede rundlicheZelle für sich durch eine Hüllmembran ab, so werden dann auchdie Zwischenräume, da wo die Zellen zusammenstossen, von einerdichten, homogenen Substanz, einem neuen Abscheidungsproductausgefüllt, welche die Zellen untereinander sehr innig verkittet.Diese Intercellularräume können durch den Umstand, dass sie häufigvon deutlicher Sternform sind, und die vollkommen wandständigenKerne scheinbar in ihnen liegen, zur Täuschung führen, man habees mit strahligen Bindegewebskörperchen und lacunalen Zwischenräumenzu thun.Die Zellen als Brüsenzellen. Es wurde oben gesagt, dassgewisse zellige Elemente der Bindesubstanz wegen der manchfachenchemischen Functionen den Rang von Drüsenzellen beanspruchenkönnen. Mit dieser Bemerkung hatte ich vorzugsweise das zelhgblasigeBindegewebe im Auge. Das Protoplasma dieser Zellen istursprünglich eine trüb-moleculäre Substanz, welche sich auchnoch später, wenn andere Stoffe aufgetreten sind, als Hof um denKern erhalten kann 3 ).Gewöhnlich aber erscheint das Protoplasma in eine eiweissartigeSubstanz umgewandelt, wobei diese entweder häufig kleinerehellere Kugeln vorstellt, oder einen grossen die Zelle ganz einnehmendenGallertklumpen, was dann den Zellen die auffallende Klarheitund Durchsichtigkeit verleiht, so z. B. bei höheren Krebsen, beiMollusken, da wo das Gewebe Blutgefässe und andere Organe umhüllt.Bei Insecten und Scorpionen habe ich 4 ) entdeckt, dass eineeiweissartige Substanz in Kry st all form, erinnernd an die Dotter-1) Man vergl. z. B. S. 388. in m. Histologie. — 2) Daphniden, *. B. Taf. V. fg. 13,b. —3) Man vergl. 4. B. die citirte Figur bei Semper, oder fg. 20 g bei Häckel. — 4) Einigesüb. d. i'ettkbrper der Arthropoden, Archiv f. Anat. u. Phys. 1863.

30 Gewebeaus Zellen mit keiner o<strong>de</strong>r nur unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Intercellular-Substanz zusammengesetztesBin<strong>de</strong>gewebe die verbreitetere Form sei.Eine schöne Darstellung dieser Bin<strong>de</strong>substanzzellen und ihres Inhaltesgab bald <strong>da</strong>rauf Semper').Häckel 1 ) hat <strong>da</strong>s Verdienst, nachgewiesen zu haben, <strong>da</strong>ss auch <strong>da</strong>sgleiche zellige Bin<strong>de</strong>gewebe bei <strong>de</strong>n höheren Krebsen (Decapo<strong>de</strong>n) vorhan<strong>de</strong>nsei. Ich hatte es dort verkannt, in<strong>de</strong>m ich es früher als aus verästigtenZellen mit <strong>da</strong>zwischen gelagerter Gallerte bestehend ansah.Zuerst habe Ich *) mich <strong>da</strong>nn an <strong>de</strong>m sog. Bauchgefäss <strong>de</strong>r Lepidopferen,<strong>da</strong>s ebenfalls aus <strong>de</strong>r gleichen zellig-blasigen Bin<strong>de</strong>substanz besteht,von <strong>de</strong>r Richtigkeit <strong>de</strong>r Häekel'sehen Auffassung überzeugt.Auch bei <strong>de</strong>n Lumbricinen sehe ich <strong>da</strong>s Vorkommen dieses Gewebes,sowie endlich bei <strong>de</strong>n Rotatorien.Verhalten zum Leibesraum und <strong>de</strong>n Organen <strong>da</strong>rinnen. Dielocalen Beziehungen dieses Gewebes zum Körper im Ganzensind wohl zu beachten. Es klei<strong>de</strong>t <strong>da</strong>sselbe eigentlich die Innenfläche<strong>de</strong>s Leibesraumes aus und überzieht die Aussenfläche <strong>de</strong>r inBolchen Höhlen verlaufen<strong>de</strong>n Organe: Gehirn und Nerven, Sinnesorgane(Ohrblase z. B. bei Paludina), Darm und seine Anhänge,Blutgefässe, sog. Wassergefässe, bei Insecten die Tracheen.In<strong>de</strong>m ich die Tracheen von unsrer zellig-blasigen Bin<strong>de</strong>substanzbegleitet sein lasse, ist auch ausgesprochen, wohin <strong>de</strong>r sog. Fettkörper<strong>de</strong>r Arthropo<strong>de</strong>n gehört. Dieser ist i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>m Gewebe,von <strong>de</strong>m hier die Re<strong>de</strong> ist, und stellt nur <strong>da</strong>sselbe in theilweisesehr mächtiger Entwicklung <strong>da</strong>r, eine Verwandtschaft, aufwelche ich schon längst aufmerksam gemacht habe.Zellen. Zunächst ist es eine bemerkonswerthe Erscheinung, <strong>da</strong>ssdie Zellen von gewöhnlichen Grössenverhiiltnissen ab-, in manchenThieren und au gewissen Stellen eine sehr beträchtliche Grösseannehmen können. Ich *) habe schon vor längerer Zeit am Fettkörperauf riesige Zellen mit entsprechend grossen Kernen s ) aufmerksamgemacht. Die von Semper aus Lymnaeus stugnalis abgebil<strong>de</strong>tenZellen sind ebenfalls von sehr grosser Art, nicht min<strong>de</strong>r weistHäekel auf die umfängliche Giösse <strong>de</strong>rselben beim Klusskrebs hin.Itir Zusammenschmelzen. Die Gestalt <strong>de</strong>r Zelle ist, so laugesie selbständig geblieben, im Allgemeinen kuglig. Aber es ist einsehr gewöhnliches Vorkommen, welches ich nachdrücklich hervorhebenmöchte, <strong>da</strong>ss die Zellsubstanz o<strong>de</strong>r <strong>da</strong>s Protoplasma einerAnzahl von Zellen zusammenschmilzt und nur die; Kerne bleiben.Ich habe dieses Verwachsen <strong>de</strong>r Zellen zu einei Punktmasse, in <strong>de</strong>rdie ursprünglichen Kerne liegen bleiben, immer betont, auch nochjüngst besprochen und abgebil<strong>de</strong>t '•). Und ganz in gleicher Weine,1> s.niper, Beltr. ». Amt u Physiologie d. Pulmonalen, Ztschrft f. wiss. Zoologie,Bd. VIII, 1866. .Taf. XVI , fg. a , - «. IIa. kel, üb. d. (icwebti <strong>de</strong>s r'lusakreb«, Archivf. Anat. u. Phya. 1«67. — 3) Oa» »og. Uauchgefäss d. Hchmetterllnge, Archiv f. Anut. u.Phy«. ltxij, 8. SM. — 41 Zum frinrn-n Bau <strong>de</strong>r Arthropo<strong>de</strong>n, Arch. f. Anat. u. I'liy». 1865,S. 463 von Isodt, ; Lehrt), d. HUtol. 8. 11, H. 340 fvun Phry t aHtu franäii). - ft, [%. ,||cs.Kerne a. ob. 8. 14. — 6) Naturgocb. d. Daphni<strong>de</strong>n i»«u; z. B. Taf. 11. fg. i«, Taf. VII. fg. :,.-.

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