Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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244 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.cheensäcke gedacht, welche dort die Stelle eines Neurilemms (S. 216^vertreten; dann wurde auch bereits darauf hingewiesen, dass anGehirn, an den Gangben unterhalb des eigentlichen Neurilemms,gewissermassen der Dura mater sich noch eine Art Pia mater, gebildetdurch die feinen Tracheenverästelungen unterscheiden lasse.Ferner wurde auch schon (S. 228) hervorgehoben, dass unteiden verschiedenen Substanzen, welche die Nervencentren der Insectenzusammensetzen, die aus der Punktsubstanz bestehendenKerne der Ganglien und des Gehirns die zahlreichste und fernsteEndausbreitung der Tracheen erhalten. Auch habe ich aufmerksamgemacht, dass gerade durch die Endäste der Tracheen die Paqueteder Gangbenkugeln ihre schärfere Abgrenzung erhalten, indem sievon den feinen und feinsten Endzweigen umsponnen werden.Jetzt möge nur noch angeführt werden, dass die Tracheenstämme,welche. für das Bauchmark bestimmt'sind, immer ihre Richtungnach den Ganglien nehmen, so dass diese von rechts und links meisteinen Hauptstamm erhalten. Die weitere Verzweigung erleidet vieleAbänderungen nach den einzelnen Arten *).Ich finde nur erwähnenswerth, dass mitunter der Tracheenreichthuniso gross ist. dass für das freie Auge das Bauclimark nicht mehr wie sonstweissgrau erscheint, sondern wcissglänzend. Als ein Beispiel aus meinerErfahrung nenne ich die Raupe von Pygaera bucephala; hier geben dieStämme der Tracheen nach ihrer ganzen Länge ein so dichtes Geflechtfeiner Zweige ab, dass die Nervensubstanz fast ganz verdeckt erscheint.Entsprechend dem eigentümlichen Habitus des Bauchmarks von Julus,wo die Ganglienanscbwellungen fortwährend ineinander übergehen,_ tretendie von der Seite an das Bauchmark herangekommenen queren Tracheenstämniein ein dichtes Netz zusammen, dessen Maschen durchaus die Längsrichtungeinhalten a ). Bei Glomeris limbuta entstehen nach der Länge desBauchmarks zwei Haupttracheenstämme, von einer Stärke, dass man sie.schon mit der Lupe bequem unterscheidet.A. Krebse.a. Rotatorien (Wimperkrebse).Historische und zootomische Zusätze.Da» Nervensystem dieser Thiere, die von Andern auch nicht hieher, sondernru den Würmern gestellt werden, zeigt eine gewisse niedere Form und ähneltdem der Turbellarien. Wir wissen jetzt"), dass das einzig vorhandene Nerven-1) Mit einer Abhandlung Lubbock 's, on the Distribution of the Trachiae in Intecls,Trane. I.tnn Bot. Vol. XXIII. 1W0, bin Ich erst jUnK»t bekannt geworden. Dieselbe beh»delt auch die Tiacheen des Nervensystem* von zahlreichen Insecten. - z) Sieh. in. Taf*. vergl. Anat. Tat V, fg. 3, b. - ä, L eydig, über den Hau und die systematische Stellungder Haderthlere, Ztschrft i wiss. Zoologie ixv-t. Mit Abbildungen des ganzen Nerven•y»len.» e ner sehr gru.sen Notommata Weibchen und Männchen), auch in Berücksichtigung

Arthropoden. 245centrum, das Gehirn, eine über dem Schlundkopf gelagerte zweilappige, gangliöseMasse ist 1 ). Ehrenberg^, 0. Schmidt 3 ) und Dalrymple*) sprechennoch von kleinen Ganglien, die zum Theil längs des Rückens eine Reihe bilden,zum Theil in unmittelbarer Nähe der Eingeweide diese mit zarten Fädchen versorgensollen. Es kann bestimmt behauptet werden, dass diese vermeintlichenGanglien nichts anderes sind, als die Zellen der Bindesubstanz und ihre Ausläufer.Vom vorderen und Seitenrand des Gehirns, sowie vom Hinterrand gehen in symmetrischerAnordnung Nerven ab 5 ).b. Cirripedien.Das Nervensystem dieser Gruppe, obschon echte Arthropoden, würde zumTheil in manchen Gattungen, wenn die Beschreibung Cu vi er's 8 ) und MartinSt. Ange's 7 ) ganz richtig wäre, etwas sehr Abweichendes haben. Es sollennämlich die beiden Stränge des Bauchmarkes, welche ziemlich weit auseinanderbleiben, bei Lepas anatifera bloss vorne und hinten, durch ein Gehirn unddurch ein Schwanzganglion verbunden sein, die übrigen Knoten wären ohne Quercommissuren.Allein dies beruht wahrscheinlich auf unvollkommner Beobachtung,denn bei D a r w i n 8 ) (dessen Figuren ich übrigens nur aus zweiter Hand kenne),steht die bildliche Darstellung des Nervensystems von Lepas fascicularis im Einklangmit dem Typus anderer Gliederthiere. Das Gehirnganglion der Lepadi d e n giebt Nerven zu den Augen, zu den Kauwerkzeugen, zu den Eierstöcken,zum Mantel und Stiel; die Anschwellungen der Bauchstränge versorgen die Rankenoder Beine; vom hintersten Ganglion begiebt sich auch noch ein langer Ast indas Schwanzende. Bei den Balaniden schwillt die den Schlund umfassendeCommissur nicht zu einem Gehirn an.c. Entomostraceen.1. Parasiten.Man hat bis jetzt das Nervensystem nur von einigen Gattungen untersucht;so R a t h k e das von Chondracanthus 9 ), wo sich noch ein Gehirn und gegliederteshistologischer Verhältnisse; ausserdem Abschnitte des Nervensystems andrer Arten. (Aufder^ ersten Tafel dieser Abhandlung ist C. Gegenbaur als Zeichner der Figuren irrigerweisegenannt. Um weiteren Missverständnissen, die daraus erwachsen sind, zu begegnen,erlaube ich mir zu bemerken, dass der Leipziger Lithograph, welcher gerade eine Arbeit' 'meines Freundes unter den Händen hatte, auf meine Rotatorientafel nach Gutdünken den NamenGegenbaur's setzte, da auf den Handzeichnungen kein Name genannt war. Die Figurendieser Tafel wie aller übrigen rühren nur von mir her. G. hat, wie er selbst gerne bezeugenwird, an dieser Arbeit keinerlei Antheil.) — Vom Gehirn und den davon ausstrahlenden Nervender männlichen Hydatina tenta (Enteroplea hydatina} findetsich auch eine Abbildung vonmir in einem Aufsatz über dieses Thier im Archiv für Anatomie und Physiologie 1857. —Vergl. ferner H uxley, Quarterly Journ. of Microtc. Sc 1852. Cohn, Ztschrift f. wiss. Zool.Bd. XII. — l) Also kein Schlundring, wie ein solcher wohl aus Versehen in Burmeister'szoonomischen Briefen 1856, den Rotatorien zugeschrieben wird. Ich habe früher (a. a. O.8. 108), als ich zu begründen suchte, dass die Rotiferen den Krebsen viel verwandter seien,als den Würmern, mich unter Anderm auf den Charakter des Nervensystems gestützt. Dazumalkannte man nämlich von den Daphniden, die ich in Betrachtung zog, ebenfalls blosein Gehirnganglion und davon ausstrahlende Nerven. Durch meine späteren Untersuchungenüber das Nervensystem dieser Thiere hat sich aber herausgestellt (s. m. Naturgesch. derDaphniden 1860), dass die Form des Nervensystems der Wasserflöhe eine viel höhere als dieder Rotatorien ist, so dass gegenwärtig keineswegs mehr die Gestaltung des Nervensystemsder Rotatorien zu Gunsten ihrer Stellung bei den Krebsen verwerthet werden kann. —2) Ehrenberg, Infusionsthiere als vollkommene Organismen, 1838. — 3) O. Schmidt,Versuch einer Darstellung der Räderthiere, Archiv für Naturgesch. 1846. — 4) Dalrymple,Beicription of an Infuiory Animalcute etc. Phil. Trantact. 1849. — 5) Das Nervensystem,welches Robert Grant (Umrisse der vergleichenden Anat. 1842, S. 223) von verschiedenenGattungen der Räderthiere beschreibt und abbildet, muss ich ebenfalls als auf Verwechslungenmit andern Theilen beruhend erklären. - 6) Cuvier, Memoire eur let Molluiauei,Paris 1817. — 7) Martin St. Ange, Mem. tur f Organisation det cirripedet. Paris 1835.—8) Darwin, A Monograph of the lubclast Cirripedia, 1851. 1853. Vergl. auch noch Wyman,In 8illlmans' Journ. of teiene. and arte, 1840; Burmeister, Beitr. z. Naturgesch. d. Bankeufüssler,1834. — 9) Rathke, Nov. Act. Nat. Cur. Vol. 20.

244 Thiere mit seitlich symmetrischem <strong>Nervensystem</strong>.cheensäcke ge<strong>da</strong>cht, welche dort die Stelle eines Neurilemms (S. 216^vertreten; <strong>da</strong>nn wur<strong>de</strong> auch bereits <strong>da</strong>rauf hingewiesen, <strong>da</strong>ss anGehirn, an <strong>de</strong>n Gangben unterhalb <strong>de</strong>s eigentlichen Neurilemms,gewissermassen <strong>de</strong>r Dura mater sich noch eine Art Pia mater, gebil<strong>de</strong>tdurch die feinen Tracheenverästelungen unterschei<strong>de</strong>n lasse.Ferner wur<strong>de</strong> auch schon (S. 228) hervorgehoben, <strong>da</strong>ss untei<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Substanzen, welche die Nervencentren <strong>de</strong>r Insectenzusammensetzen, die aus <strong>de</strong>r Punktsubstanz bestehen<strong>de</strong>nKerne <strong>de</strong>r Ganglien und <strong>de</strong>s Gehirns die zahlreichste und fernsteEn<strong>da</strong>usbreitung <strong>de</strong>r Tracheen erhalten. Auch habe ich aufmerksamgemacht, <strong>da</strong>ss gera<strong>de</strong> durch die Endäste <strong>de</strong>r Tracheen die Paquete<strong>de</strong>r Gangbenkugeln ihre schärfere Abgrenzung erhalten, in<strong>de</strong>m sievon <strong>de</strong>n feinen und feinsten Endzweigen umsponnen wer<strong>de</strong>n.Jetzt möge nur noch angeführt wer<strong>de</strong>n, <strong>da</strong>ss die Tracheenstämme,welche. für <strong>da</strong>s Bauchmark bestimmt'sind, immer ihre Richtungnach <strong>de</strong>n Ganglien nehmen, so <strong>da</strong>ss diese von rechts und links meisteinen Hauptstamm erhalten. Die weitere Verzweigung erlei<strong>de</strong>t vieleAbän<strong>de</strong>rungen nach <strong>de</strong>n einzelnen Arten *).Ich fin<strong>de</strong> nur erwähnenswerth, <strong>da</strong>ss mitunter <strong>de</strong>r Tracheenreichthuniso gross ist. <strong>da</strong>ss für <strong>da</strong>s freie Auge <strong>da</strong>s Bauclimark nicht mehr wie sonstweissgrau erscheint, son<strong>de</strong>rn wcissglänzend. Als ein Beispiel aus meinerErfahrung nenne ich die Raupe von Pygaera bucephala; hier geben dieStämme <strong>de</strong>r Tracheen nach ihrer ganzen Länge ein so dichtes Geflechtfeiner Zweige ab, <strong>da</strong>ss die Nervensubstanz fast ganz ver<strong>de</strong>ckt erscheint.Entsprechend <strong>de</strong>m eigentümlichen Habitus <strong>de</strong>s Bauchmarks von Julus,wo die Ganglienanscbwellungen fortwährend ineinan<strong>de</strong>r übergehen,_ tretendie von <strong>de</strong>r Seite an <strong>da</strong>s Bauchmark herangekommenen queren Tracheenstämniein ein dichtes Netz zusammen, <strong>de</strong>ssen Maschen durchaus die Längsrichtungeinhalten a ). Bei Glomeris limbuta entstehen nach <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>sBauchmarks zwei Haupttracheenstämme, von einer Stärke, <strong>da</strong>ss man sie.schon mit <strong>de</strong>r Lupe bequem unterschei<strong>de</strong>t.A. Krebse.a. Rotatorien (Wimperkrebse).Historische und zootomische Zusätze.Da» <strong>Nervensystem</strong> dieser Thiere, die von An<strong>de</strong>rn auch nicht hieher, son<strong>de</strong>rnru <strong>de</strong>n Würmern gestellt wer<strong>de</strong>n, zeigt eine gewisse nie<strong>de</strong>re Form und ähnelt<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Turbellarien. Wir wissen jetzt"), <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s einzig vorhan<strong>de</strong>ne Nerven-1) Mit einer Abhandlung Lubbock 's, on the Distribution of the Trachiae in Intecls,Trane. I.tnn Bot. Vol. XXIII. 1W0, bin Ich erst jUnK»t bekannt gewor<strong>de</strong>n. Dieselbe beh»<strong>de</strong>lt auch die Tiacheen <strong>de</strong>s <strong>Nervensystem</strong>* von zahlreichen Insecten. - z) Sieh. in. Taf*. vergl. Anat. Tat V, fg. 3, b. - ä, L eydig, über <strong>de</strong>n Hau und die systematische Stellung<strong>de</strong>r Ha<strong>de</strong>rthlere, Ztschrft i wiss. Zoologie ixv-t. Mit Abbildungen <strong>de</strong>s ganzen Nerven•y»len.» e ner sehr gru.sen Notommata Weibchen und Männchen), auch in Berücksichtigung

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