Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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242Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem..gezeigt habe, dass die Gangbenkugeln, wenn auch nesterweise oderpaquetartig gruppirt, nicht sowohl zwischen den Fasern hegen, alsvielmehr die Rinde der Ganglien erzeugen, und dass die eigentlicheMitte von Punktsubstanz eingenommen werde, welche in den bilateralangelegten Knoten zwei Centren bilde, verbunden durch Commissuren,welch letztere höchst wahrscheinbch den Querfaserbündeln N e w-p o r t s entsprechen. Gegen diese centrale Punktsubstanz richtensich die Stiele der Ganglienkugeln und der daraus bestehenden Paquete,um sich in ihr granulär aufzulösen.Auch die aus den Commissuren. ins Gangbon eingetretenenBündel eigentlicher Fibrillen nehmen in.der Mitte des Ganglions denCharakter fibrillärer Substanz an und gehen zum Theil eine innigeVereinigimg mit der Molecularmasse ein.Aber — und das ist der Punkt, in welchem ich mit Newportübereinstimme — es giebt Fasern, welche durch das Ganglion hindurchtreten,oder gewissermassen einfach über die Bauchganglienweggehen. Es ist übrigens nicht überall möglich, sich hiervon zuüberzeugen. Am bestimmtesten wird die Beobachtung, wenn mandie eigenthümbch breiten, hellen Nervenfasern, welche den Commissurenvieler Insecten beigemischt sind, ins Auge fassen kann.So habe ich mich z. B. bei Locusta viridissima, Acheta campestris,Gryttotalpa vulgaris, an eben diesen Fasern vergewissert, dass die zu oberst,also am meisten dorsal liegenden Fasern das Ganglion nur durchziehen,ohne weitere sichtbare Verbindungen einzugeben. Doch auch vou Partienfeiner Fasern lässt sich unter günstigen Umständen, z. B. an lebendendurchsichtigen Larven (Corethra u. a.) dasselbe Verhalten erkennen. Selbstin Fällen, wo die Fasern nicht mehr rein unterschieden werden können,deuten andere Umstände darauf hin, dass gewisse Partien der ins Gangliongetretenen Commissuren eine etwelche Selbständigkeit behaupten. Ich sehez. B. au den Ganglien einer Raupe (Noctua) nicht blos zunächst der Rückenflächedes Ganglions zwei seitliche scharfe Grenzlinien, sondern auch einenhellen Zwischenraum zwischen dem Rande der ins Ganglion eingetretenenund angeschwollenen Commissurenmasse und der zeitigen Rindenpartie, wasdoch ebenfalls kaum anders, als in dem bezeichneten Sinne ausgelegt werdenkann.Durch methodischen Druck, am besten frischer Ganglien, könnenwir uns auch überzeugen, dass ein anderer Theil der Commisiuren-Elemente nach dem Eintritt, ins Ganglion sofort seine Richtung zuden austretenden Seitennerven nimmt. Wobei nun aber besonder*zu beachten, dass nicht blos von den nach vorne von dem Bauchknotengelegenen Längscommissuren, sondern auch von dem hinterihm folgenden jedesmal Fasern in die Seitennerven übertreten, wasich in dem verschiedensten Falle bei Carabus, Bombus, Apis u. a.wahrgenommen habe.Es ergiebt sich sonach im Zusammenhalt mit dem Voranstehendenein dreifaches Verhalten der Fasern der Längscommiflsuren innerhalbden Ganglions: ein Theil geht einlach durch da» Gangbon durch

Arthropoden. 243zur nächsten Längscommissur, ein anderer geht ebenfalls blos durchtmd tritt in die Seitennerven ein, endlich eine dritte Partie löst sichin -die centrale Punktsubstanz auf.An dergleichen Präparaten, — ich gebrauchte hiezu die Ganglien vonLocusta viridissima — kommt auch ziemlich deutlich zur Ansicht, von woherim Ganzen die Fasern der Seitennerven abstammen. Dieselben wurzelneinerseits in den vor dem Ganglion hegenden Längscommissuren, andrerseitsin den innerhalb der Ganglien befindlichen Quercommissuren, sowieendlich in der Centralsubstanz; letztere sind offenbar Züge, die in jedemGanglion neu entstehen.f) Sympathische Ganglien. Es wurde oben bereits als einerbesonderen Eigenschaft der sympathischen Ganglien gedacht^dass ihnen die centrale Punktsubstanz fehle. Ich habe dieselbeweder in dem medianen sympathischen Knoten der Abdominalganglien,noch in den Ganglien der Seitennerven wahrgenommen: siebestanden nur aus den Ganglienkugeln und den faserigen Elementen.Auch die sogenannten paarigen Eingeweideganglien des Kopfesstimmen hierin mit den sympathischen Gangben der Abdominalketteüberein, während das Gangbon frontale die Punktsubstanz besitzt *)und sich hierin entschieden den spinalen Knoten annähert.g) Blidgefässe und Tracheen noch einmal. Bei denjenigenArthropoden, welche wie die höheren Krebse peripherische Blutgefässebesitzen, haben auch die Nervencentren ihre eigenen Blutgefässe,wobei sich zeigt, dass die gangliösen Anschwellungen mitzahlreicheren Netzen versorgt sind, als die Verbindungsstränge.So erhält beim Flusskrebs das Bauchmark durch eine ziemlich ansehnlicheArterie, welche zwischen den beiden Längscommissuren verläuft, ihrBlut; die Capillarnetze in dem letzteren bilden, nur spärliche, länglicheMaschen, die Ganglien aber sind von einem reicheren Netz umsponnen.Am schärfsten entwickelt ist dasselbe auf der Oberfläche des Gehirns, woes jedes einzelne Ganglion mit zahlreichen rundlich - polygonalen Maschenüberzieht (Häckel).Bei niederen Krebsen, z. B. den Asseln, Daphniden, Cyclopiden, Artemia,Branchipus u. a., fehlen solche Blutcapillaren am Nervensystem. Ich nahmnur wahr, wie das Gehirn von Oniscus und PorceUio genau in der Mittellinievon einem Blutgefäss, welches wohl der vordere sich verengende Ausläuferdes Rückengefässes oder Aorta ist, durchbohrt wird; ebenso siehtman leicht, dass bei Scolopendern auf der Rückenseite des Bauchmarkesnach der ganzen Länge desselben ein Blutgefäss verläuft, aber ohne Capillarenzu entwickeln. Ich erkenne das Gefäss bei unserem heimischenGeophilus electricus mit gleicher Deutlichkeit wie bei der exotischen Scolopendramorsitans, wo insbesondere die quergestreifte Musculatur desselbenrecht in die Augen fällt.Gehirn und Bauchmark der Insecten, Spinnen und Myriapodensind von Tracheen durchzogen.Im Hinblick auf diese Organe wurde schon der eigentümlichenUmhüllung des Gehirns gewisser Hymenopteren durch grosse Tra-1) Sieh. m. Tafeln z. vergleichend. Anat. Taf. H, fg. 1, C.

Arthropo<strong>de</strong>n. 243zur nächsten Längscommissur, ein an<strong>de</strong>rer geht ebenfalls blos durchtmd tritt in die Seitennerven ein, endlich eine dritte Partie löst sichin -die centrale Punktsubstanz auf.An <strong>de</strong>rgleichen Präparaten, — ich gebrauchte hiezu die Ganglien vonLocusta viridissima — kommt auch ziemlich <strong>de</strong>utlich zur Ansicht, von woherim Ganzen die Fasern <strong>de</strong>r Seitennerven abstammen. Dieselben wurzelneinerseits in <strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>m Ganglion hegen<strong>de</strong>n Längscommissuren, andrerseitsin <strong>de</strong>n innerhalb <strong>de</strong>r Ganglien befindlichen Quercommissuren, sowieendlich in <strong>de</strong>r Centralsubstanz; letztere sind offenbar Züge, die in je<strong>de</strong>mGanglion neu entstehen.f) Sympathische Ganglien. Es wur<strong>de</strong> oben bereits als einerbeson<strong>de</strong>ren Eigenschaft <strong>de</strong>r sympathischen Ganglien ge<strong>da</strong>cht^<strong>da</strong>ss ihnen die centrale Punktsubstanz fehle. Ich habe dieselbewe<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>m medianen sympathischen Knoten <strong>de</strong>r Abdominalganglien,noch in <strong>de</strong>n Ganglien <strong>de</strong>r Seitennerven wahrgenommen: siebestan<strong>de</strong>n nur aus <strong>de</strong>n Ganglienkugeln und <strong>de</strong>n faserigen Elementen.Auch die sogenannten paarigen Eingewei<strong>de</strong>ganglien <strong>de</strong>s Kopfesstimmen hierin mit <strong>de</strong>n sympathischen Gangben <strong>de</strong>r Abdominalketteüberein, während <strong>da</strong>s Gangbon frontale die Punktsubstanz besitzt *)und sich hierin entschie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n spinalen Knoten annähert.g) Blidgefässe und Tracheen noch einmal. Bei <strong>de</strong>njenigenArthropo<strong>de</strong>n, welche wie die höheren Krebse peripherische Blutgefässebesitzen, haben auch die Nervencentren ihre eigenen Blutgefässe,wobei sich zeigt, <strong>da</strong>ss die gangliösen Anschwellungen mitzahlreicheren Netzen versorgt sind, als die Verbindungsstränge.So erhält beim Flusskrebs <strong>da</strong>s Bauchmark durch eine ziemlich ansehnlicheArterie, welche zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Längscommissuren verläuft, ihrBlut; die Capillarnetze in <strong>de</strong>m letzteren bil<strong>de</strong>n, nur spärliche, länglicheMaschen, die Ganglien aber sind von einem reicheren Netz umsponnen.Am schärfsten entwickelt ist <strong>da</strong>sselbe auf <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s Gehirns, woes je<strong>de</strong>s einzelne Ganglion mit zahlreichen rundlich - polygonalen Maschenüberzieht (Häckel).Bei nie<strong>de</strong>ren Krebsen, z. B. <strong>de</strong>n Asseln, Daphni<strong>de</strong>n, Cyclopi<strong>de</strong>n, Artemia,Branchipus u. a., fehlen solche Blutcapillaren am <strong>Nervensystem</strong>. Ich nahmnur wahr, wie <strong>da</strong>s Gehirn von Oniscus und PorceUio genau in <strong>de</strong>r Mittellinievon einem Blutgefäss, welches wohl <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>re sich verengen<strong>de</strong> Ausläufer<strong>de</strong>s Rückengefässes o<strong>de</strong>r Aorta ist, durchbohrt wird; ebenso siehtman leicht, <strong>da</strong>ss bei Scolopen<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>r Rückenseite <strong>de</strong>s Bauchmarkesnach <strong>de</strong>r ganzen Länge <strong>de</strong>sselben ein Blutgefäss verläuft, aber ohne Capillarenzu entwickeln. Ich erkenne <strong>da</strong>s Gefäss bei unserem heimischenGeophilus electricus mit gleicher Deutlichkeit wie bei <strong>de</strong>r exotischen Scolopendramorsitans, wo insbeson<strong>de</strong>re die quergestreifte Musculatur <strong>de</strong>sselbenrecht in die Augen fällt.Gehirn und Bauchmark <strong>de</strong>r Insecten, Spinnen und Myriapo<strong>de</strong>nsind von Tracheen durchzogen.Im Hinblick auf diese Organe wur<strong>de</strong> schon <strong>de</strong>r eigentümlichenUmhüllung <strong>de</strong>s Gehirns gewisser Hymenopteren durch grosse Tra-1) Sieh. m. Tafeln z. vergleichend. Anat. Taf. H, fg. 1, C.

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