Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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256 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.äugen einen so umfänglichen Hirntheil (die Sehlappen) zu ihrer Basis haben.Zu Gunsten einer solchen Deutung liesse sich ferner bemerklich machen,dass die helle, gelblich angelaufene Substanz, welche in der Scheibe diegewundenen Streifen bildet, völlig übereinstimmt, sowohl was die hellgelblicheFarbe, Structur und sonstige Eigenschaften betrifft, mit einem Streifen,der im Sehlappen der Netzaugen sich findet und zwar dort, wo in derdeckenden Rindensubstanz die faserige Differenzirung für die Elemente derSehnervenbündel zu Tage kommt. Weiterhin könnte auch geltend gemachtwerden, dass die Nebenaugen der Krebse, so z. B. bei Argulus, Branchipus,Baphnia u. a. ihren besonderen Hirntheil haben, der als nervöse Unterlagedient und öfters vom übrigen Gehirn so stark abgeschnürt ist, dass er nurdurch einen kurzen Stiel damit zusammenhängt. («Augengehirn» S. 184.)Trotz alledem bleibe ich aber einstweilen doch bei der Ansicht, dass diefraglichen Hirnportionen nicht sowohl Theile sind, welche auf die StirnaugenBeziehung haben, sondern vielmehr als Sitz höheren Seelenlebens zu betrachtenseien, und ich werde, indem ich jetzt das Gehirn der Waldameisebeschreibe, einen mir besonders beachtenswerth scheinenden Grundvorführen können.An dem mit Vorsicht isolirten Gehirn von -Formica rufa ') und nachdemman es von den gelblichen, anhängenden Speicheldrüsen des Kopfesund den deckenden Fettkörperlappen gereinigt hat, lässt sich zunächst wahrnchmen,dass dasselbe im Verhältniss zur Körpergrösse von ansehnlichemUmfang ist; dann zweitens, dass die durch kurze Commissuren mit demoberen Gehirn verbundene untere Hirnportion dem ersteren an Masse weitnachsteht. Die obere Hirnportion zeigt ein solches Utbergewicht, dass dieuntere Portion nur als ein kleiner Abschnitt des Gesammtgehirns sich ausnimmt.(Sieh, auch S. 188.)Man kann an jeder der beiden Seitenhälften der oberen Gehirnportionvier Hauptgegenden oder Lappen unterscheiden. Erstens das, wasich früher primäre Hirnlappen ') nannte: es ist gewissermasscn der StockoderGrundtheil, von dem die drei anderen Abschnitte ausgehen, nämlichnach oben und nach vorn die «gestielten Körper- *), nach unten und vorndie Lappen für die Antennennerven 4 ) und endlich seitwärts die Sehlappen 6 ).Bevor wir die vier genannten Theile näher ansehon, sei zuvor erwähnt,dass auch hier am Gehirn eine zellige Rinde 8 ) vorhanden ist, die bei auffallendemLicht wcisslicb. bei durchgehendem dunkel erscheint, während diehomogen körnige Innensubstanz 7 ) unter den gleichen Umständen grau oderhell durchscheinend sich darstellt.Innerhalb jedes der beiden primären Hirnlappen oder des eigentlichenGrundstocks des Gehirns. erblickt man alsbald wieder einen centralenrunden, wohl begrenzten Körper, den ich oben bei der Biene einem riesigenNucleus verglichen habe. Auch bei der Ameise zeigt er dieses Aussehen,namentlich bei Betrachtung des Gehirns von der Vorderfläche; dreht manaber das Gehirn um, so dass dessen Hinterseite dem Beschauer *ich zuwendet,so ist das Aussehen des scheinbaren Nucleus ein wesentlich anderes.Man bemerkt jetzt, dass die Kugel aus zwei dicht zusammenliegenden Hälftenbesteht: sie zeigt zwei Randeinschnitte und zwischen beiden eine durchgreifendeTheilungslinie *). Um das Ganze zieht in gleicher Weise, wie beider Ansicht von vorne eine helle, lichte Zone, wie ein abschliessender Raum.Schon durch verschiedene Focaleinstellung auf das freiliegende Gehirn, bessernoch nach leichtem Druck, wird man inne, dass die Contouren der die11 8 Tafeln z. vergleichend. Anat. Taf. VIII, fg. 4. - m a. a. O. fg. 4, A. - S) a. a. O.fg. 4. B. - 4) a. a. O. fg. 4, C. - 5 a. «. 0. fg. 4, I). - «i a. a. O. fg. 4, b. - 71 •>. a. O.fg. «, a. - - s m. a. O. fg. 4, E. * , , « . » . « .
Arthropoden.237anscheinende Kugel zusammensetzenden Seitenhälften unter leichter Krümmungsich verlängern, mit andern Worten: man gewinnt die Ueberzeugung, dassdie kugelförmigen Körper der Querschnitt zweier dicht zusammenliegenderund sich aneinander abflachender Cylinder sind. Und wohin gehen diese?Sie sind die Anfänge der Commissuren (Hirnschenkel) zur unteren Hirnportion.Dass dieselben jederseits ursprünglich gedoppelt sind, stünde imEinklang mit dem, was man über die wirklich doppelten Commissurenmancher Schnecken weiss.Um den gedachten Körper herum, von ihm getrennt durch einenschmalen Raum, liegt die Substanz des Grundstocks in Form einer querovalenMasse: aus hellem, homogen molecnlärem Stoffe bestehend und überzogenvon der zelligen, hier dünnen Rinde.Was jene Hirnabtheilung betrifft, welche wir bisher der BezeichnungDujardins folgend «gestielte Körper» nannten, so ist deren Verhältnisszum Grundstock hier viel deutlicher, als bei der Biene.Wird das Gehirn sorgfältig behandelt und jeder Druck abgehalten, soerblickt man innerhalb der bei unserer Ameise sehr stark gewölbten oberenHimanschwellungen jederseits vier keulenförmige, helle Körper. Nach Auflegeneines Deckglases vereinigen sich je zwei zur Bildung eines Halbringes,dessen Oeffnung nach oben liegt. Es sind die Körper, welche früher «Hirnwindungen-genannt wurden. Die zellige Rinde, welche sie von allen Seitenumgiebt, ist hier um vieles dicker als bei der Biene. Was nun aber beider Biene schwieriger festzustellen war, nämlich das Verhältniss dieser Halbringezum Hirnstock, ist jetzt leicht zu sehen. Jeder der Halbringe besitzteinen gegen die Medianlinie des Gehirns schwach gekrümmten Stiel vongleicher Substanz, als wie diejenige der Halbringe ist; beide Stiele tretenzuletzt zu Einer kurzen Wurzel zusammen und diese endigt im Grundstock.Und zwar da, wo auch die Anfänge der vorhin gedachten Hirnschenkel(Commissuren zur untern Hirnportion) sich befinden, nahe der Medianlinie,an welcher beide Grundstöcke des ganzen Gehirns aneinander stossen, ohneaber, was schon jetzt bemerkt sein mag, in einander überzugehen.Die grosse Entwickelung der gestielten Körper hier bei der Ameise,während doch die Stirnaugen die gewöhnlichen Mißverhältnisse zeigen,spricht auch gegen die Ansicht, als seien beide Organe in Beziehung undWechselwirkung zu setzen, obschon die Nerven der Stirnaugen aus ihnenentspringen. Anders bei den Sehlappen, allwo dieses Wechselverhältnissdeutlich erkennbar ist. Während die Ameise mit kleinen Netzaugen aucheinen kleinen Lobus opticus hat, sind bei der Biene beide Theile um vielesstärker; die Punktaugen sind bei beiden Gattungen relativ gleich gross, diePartie der gestielten Körper aber bei der Ameise verhältnissmässig vielmassiger, als bei der Biene.Die Lappen für die Antennennerven (Lobi olfactorii) sind ebenfallssehr ausgebildet. Bei methodischem Druck lässt sich in Erfahrung bringen,dass zwar auch in diesen Theil der Hirnstock eine Verlängerung sendet,die bis in den abgehenden Nerven verfolgbar ist, aber die Hauptmasse desLobus besteht denn doch aus zwei Anhäufungen grosser Ganglienkugeln *).Dieselben sind hüllenlose Ballen mit einem Nucleus, der sich der Beobachtungleicht entzieht; die Ballen verlängern sich in zarte Streifenlinien, welchesich in die Wurzeln des Antennennerven verlieren, der somit Fasern auszwei t) S. Quellen Tafeln •. bezieht: vergleichend. aus Anat. dem fg. Hirnstock 4, C, d. und aas den gangliösen Herdendes Lobus olfactorius.Die Lobi optici,-seitliche Verlängerungen des Hirnstockes, erscheinenauch bei der Ameise, indem ihre Basis nicht stielartig ausgezogen ist, als
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Arthropo<strong>de</strong>n.237anscheinen<strong>de</strong> Kugel zusammensetzen<strong>de</strong>n Seitenhälften unter leichter Krümmungsich verlängern, mit an<strong>de</strong>rn Worten: man gewinnt die Ueberzeugung, <strong>da</strong>ssdie kugelförmigen Körper <strong>de</strong>r Querschnitt zweier dicht zusammenliegen<strong>de</strong>rund sich aneinan<strong>de</strong>r abflachen<strong>de</strong>r Cylin<strong>de</strong>r sind. Und wohin gehen diese?Sie sind die Anfänge <strong>de</strong>r Commissuren (Hirnschenkel) zur unteren Hirnportion.Dass dieselben je<strong>de</strong>rseits ursprünglich gedoppelt sind, stün<strong>de</strong> imEinklang mit <strong>de</strong>m, was man über die wirklich doppelten Commissurenmancher Schnecken weiss.Um <strong>de</strong>n ge<strong>da</strong>chten Körper herum, von ihm getrennt durch einenschmalen Raum, liegt die Substanz <strong>de</strong>s Grundstocks in Form einer querovalenMasse: aus hellem, homogen molecnlärem Stoffe bestehend und überzogenvon <strong>de</strong>r zelligen, hier dünnen Rin<strong>de</strong>.Was jene Hirnabtheilung betrifft, welche wir bisher <strong>de</strong>r BezeichnungDujardins folgend «gestielte Körper» nannten, so ist <strong>de</strong>ren Verhältnisszum Grundstock hier viel <strong>de</strong>utlicher, als bei <strong>de</strong>r Biene.Wird <strong>da</strong>s Gehirn sorgfältig behan<strong>de</strong>lt und je<strong>de</strong>r Druck abgehalten, soerblickt man innerhalb <strong>de</strong>r bei unserer Ameise sehr stark gewölbten oberenHimanschwellungen je<strong>de</strong>rseits vier keulenförmige, helle Körper. Nach Auflegeneines Deckglases vereinigen sich je zwei zur Bildung eines Halbringes,<strong>de</strong>ssen Oeffnung nach oben liegt. Es sind die Körper, welche früher «Hirnwindungen-genannt wur<strong>de</strong>n. Die zellige Rin<strong>de</strong>, welche sie von allen Seitenumgiebt, ist hier um vieles dicker als bei <strong>de</strong>r Biene. Was nun aber bei<strong>de</strong>r Biene schwieriger festzustellen war, nämlich <strong>da</strong>s Verhältniss dieser Halbringezum Hirnstock, ist jetzt leicht zu sehen. Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Halbringe besitzteinen gegen die Medianlinie <strong>de</strong>s Gehirns schwach gekrümmten Stiel vongleicher Substanz, als wie diejenige <strong>de</strong>r Halbringe ist; bei<strong>de</strong> Stiele tretenzuletzt zu Einer kurzen Wurzel zusammen und diese endigt im Grundstock.Und zwar <strong>da</strong>, wo auch die Anfänge <strong>de</strong>r vorhin ge<strong>da</strong>chten Hirnschenkel(Commissuren zur untern Hirnportion) sich befin<strong>de</strong>n, nahe <strong>de</strong>r Medianlinie,an welcher bei<strong>de</strong> Grundstöcke <strong>de</strong>s ganzen Gehirns aneinan<strong>de</strong>r stossen, ohneaber, was schon jetzt bemerkt sein mag, in einan<strong>de</strong>r überzugehen.Die grosse Entwickelung <strong>de</strong>r gestielten Körper hier bei <strong>de</strong>r Ameise,während doch die Stirnaugen die gewöhnlichen Mißverhältnisse zeigen,spricht auch gegen die Ansicht, als seien bei<strong>de</strong> Organe in Beziehung undWechselwirkung zu setzen, obschon die Nerven <strong>de</strong>r Stirnaugen aus ihnenentspringen. An<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n Sehlappen, allwo dieses Wechselverhältniss<strong>de</strong>utlich erkennbar ist. Während die Ameise mit kleinen Netzaugen aucheinen kleinen Lobus opticus hat, sind bei <strong>de</strong>r Biene bei<strong>de</strong> Theile um vielesstärker; die Punktaugen sind bei bei<strong>de</strong>n Gattungen relativ gleich gross, diePartie <strong>de</strong>r gestielten Körper aber bei <strong>de</strong>r Ameise verhältnissmässig vielmassiger, als bei <strong>de</strong>r Biene.Die Lappen für die Antennennerven (Lobi olfactorii) sind ebenfallssehr ausgebil<strong>de</strong>t. Bei methodischem Druck lässt sich in Erfahrung bringen,<strong>da</strong>ss zwar auch in diesen Theil <strong>de</strong>r Hirnstock eine Verlängerung sen<strong>de</strong>t,die bis in <strong>de</strong>n abgehen<strong>de</strong>n Nerven verfolgbar ist, aber die Hauptmasse <strong>de</strong>sLobus besteht <strong>de</strong>nn doch aus zwei Anhäufungen grosser Ganglienkugeln *).Dieselben sind hüllenlose Ballen mit einem Nucleus, <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Beobachtungleicht entzieht; die Ballen verlängern sich in zarte Streifenlinien, welchesich in die Wurzeln <strong>de</strong>s Antennennerven verlieren, <strong>de</strong>r somit Fasern auszwei t) S. Quellen Tafeln •. bezieht: vergleichend. aus Anat. <strong>de</strong>m fg. Hirnstock 4, C, d. und aas <strong>de</strong>n gangliösen Her<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Lobus olfactorius.Die Lobi optici,-seitliche Verlängerungen <strong>de</strong>s Hirnstockes, erscheinenauch bei <strong>de</strong>r Ameise, in<strong>de</strong>m ihre Basis nicht stielartig ausgezogen ist, als