Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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226 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.Am schärfsten ist die Hülle an den bellen breiten Nervenfasern,deren S. 224 von Krebsen und Insecten gedacht wurde und mit zahlreichenKernen an der Innenseite der Scheide ausgestattet. Ebendiese Kerne deuten auch an andern Nerven der Insecten die Existenzvon schwachen Hüllen der Nervenfasern an, wenn die Linien derselbennicht mehr in klarer Weise unterschieden werden können.Die riesigen hellen Nervenfasern des Flusskrebses zeigen aberausser der fibrillären Punktsubstanz und der mit Kernen versehenenHülle noch einen besonderen Stoff. Die fibrilläre Punktsubstanzbildet nämlich die Achse der Fibrille und hat, wie ich neuerdingsnach Behandlung mit Alkohol und Essigsäure sehe, eigentlich einebandartige, demnach platte Gestalt; den Raum zwischen ihr undder Scheide nimmt eine dickliche, wasserklare, durch Zusatz fremderStoffe leicht gerinnbare Flüssigkeit ein. An den entsprechendenNervenfasern der Insecten habe ich bisher nur diese zähe, schwachglänzende Substanz, nicht aber eine aus fibrillärer Punktsubstanzbestehende Achse unterschieden. Bedenkt man jedoch, dass selbstam Flusskrebs dieser Theil der Nervenfaser keineswegs jedesmalzur Ansicht kommt, so dass ein Beobachter wie Reichert dasGebilde ganz läugnet und Häckel dasselbe „sehr lange vergeMichsuchte", so wird es sich auch bei Insecten wahrscheinlich noch nachweisenlassen.Was die Deutung dieser Substanz betrifft,, so habe ich keinenGrund, von der von mir früher aufgestellten abzuweichen. Ich seheauch jetzt noch in ihr das Analogon der fettreichen Markscheide,welche den damit ausgestatteten Nervenfasern der Wirbelthiere ihrenGlanz verleiht; selbstverständlich ist, dass die fibrilläre Punktsubstanz,welche in denselben Fasern die Achse und in den granulärendie ganze Faser bildet, der Substanz gleichzusetzen ist, welche beiWirbelthieren den sogenannten Achsencylinder erzeugt.Dem Gesagten zufolge unterscheiden wir cerebro-spinale Fasernvon dreierlei Art, sowie sympathische Fasern.(Punktsubstanz.) Ausser den Ganglienkugeln, der einfach fibrillärenMaterie und den daraus zusammengesetzten Nervenfasern giebtes noch einen dritten elementaren Formbestaudtheil der Nervenniasse:es ist Punktsubstanz von netz- oder geflechtartig gestricktemCharakter 1 )- Dieselbe gehört den Nervencentren,dem Gehirn und Bauchgangüen an. Sie nimmt die Mitte der Gaugbenein; gegen diese centrale Punktsubstanz richten sich die Stieleder Gangbenkugeln, um ihre fibrilläreMaterie dort beizumengenn Vergl. oben > r«, s. 91, g. u*.

Arthropoden. 227und aus diesen centralen Herden von Punktmasse geht erst die einfachstreifige Substanz der peripherischen Nerven hervor *).Topographisch-histologisches. a) Bauchmarksganglien. Nachdemwir die Eigenschaften des Nervengewebes im Allgemeinen uns vorgeführt,haben wir auch die aus solchen Elementen gebildetengrössern Massen ins Auge zu fassen und zu sehen, wie an ihnendie Theile des Nervengewebes räumlich geordnet sind.Wir wollen hiebei von einem rein medianen unpaaren und wegengeringer Grösse leicht zu untersuchenden Theil, dem Gangbon frontaleausgehen.Dasselbe scheint überall, wo ich es von Käfern und andern Insectenpräparirte, den gleichen Bau zu haben; doch habe ich gerade im Näherendie Larve von Aeshna grandis hierauf besehen. Dort besteht es,wenn wir von innen nach aussen gehen, erstens aus der centralen Punktsubstanz,welche von ähnlich dreieckiger Form wie der Umriss des Ganglions selber,gewissermassen den weissen oder bei durchgehendem Licht dunkeln Kerndes Ganglions bildet; die drei Ecken dieser centralen Punktsubstanz lassenaus sich die zu den Nervenfasern sich zusammenlegende fibrilläreMateriehervorgehen. Um die centrale Punktsubstanz herum lagert sich zweitensdie Masse der Ganglienkugeln, wobei deutlich zu sehen, dass eine Gruppegrosser Ganglienkugeln nur an der mittleren Wölbung des Ganglions sichfindet; während kleine Kugeln den übrigen von der Centralsubstanz undden daraus entspringenden Nerven freigelassenen Raum erfüllen.Endlich drittens umschliesst ein Längskerne besitzendes Neurilemmdas Ganze. Unter diesem, also zwischen Neurilemm und Ganglienkugeln,hreitet sich die granuläre Lage aus, welche einzelne rundliche Keine eingebettetenthält und oben (S. 215) der Matrix der Cuticula der äusserenHaut verglichen wurde.Was wir bezügbch der Lagerung der verschiedenen Theile derNervensubstanz in diesem unpaaren Ganglion sehen, kehrt in allenGangUen des eigentlichen Bauchmarkes, Gehirn mit inbegriffen,wieder, aber in p a a r i g e r Anordnung, entsprechend der Entstehungdieser GangUen aus zwei Seitenhälften.Bei verschiedenen Arthropoden, die an sich so durchsichtigsind dass sie ohne weitere Präparation untersucht werden können,ist dieser Bau schon am lebenden Thier erkennbar.Ich habe in dieser Beziehung bereits früher auf die Daphniden, sowieauf Insectenlarven, Corixa striata z. B., aufmerksam gemacht; möchte jetztauch ferner namentlich auf die Larven der Wasserkäfer (Bytiscus im allgemeinenSinn), sowie auf jene Dipterenlarven, die im Wasser leben, alsauf sehr günstige Objecte hinweisen.Aber auch an herauspräparirten Ganglien der verschiedenstenInsectenordnungen sind die Grundzüge des Baues immer so, dassin den beiden Seitenhälften des Ganglions eine moleculare (genauernetzförmig gestrickte) Substanz in grösserer Anhäufung den Kern1) Ueber die Endigungsweise der Nerven In den verschiedenen Organen wird bei diesengehandelt werden. Oben (S. 97) wurde bereits in Kurzem der Endigung der Nerven in derHaut, den Sinnesorganen und Muskeln gedacht.' In *

Arthropo<strong>de</strong>n. 227und aus diesen centralen Her<strong>de</strong>n von Punktmasse geht erst die einfachstreifige Substanz <strong>de</strong>r peripherischen Nerven hervor *).Topographisch-histologisches. a) Bauchmarksganglien. Nach<strong>de</strong>mwir die Eigenschaften <strong>de</strong>s Nervengewebes im Allgemeinen uns vorgeführt,haben wir auch die aus solchen Elementen gebil<strong>de</strong>tengrössern Massen ins Auge zu fassen und zu sehen, wie an ihnendie Theile <strong>de</strong>s Nervengewebes räumlich geordnet sind.Wir wollen hiebei von einem rein medianen unpaaren und wegengeringer Grösse leicht zu untersuchen<strong>de</strong>n Theil, <strong>de</strong>m Gangbon frontaleausgehen.Dasselbe scheint überall, wo ich es von Käfern und an<strong>de</strong>rn Insectenpräparirte, <strong>de</strong>n gleichen Bau zu haben; doch habe ich gera<strong>de</strong> im Näherendie Larve von Aeshna grandis hierauf besehen. Dort besteht es,wenn wir von innen nach aussen gehen, erstens aus <strong>de</strong>r centralen Punktsubstanz,welche von ähnlich dreieckiger Form wie <strong>de</strong>r Umriss <strong>de</strong>s Ganglions selber,gewissermassen <strong>de</strong>n weissen o<strong>de</strong>r bei durchgehen<strong>de</strong>m Licht dunkeln Kern<strong>de</strong>s Ganglions bil<strong>de</strong>t; die drei Ecken dieser centralen Punktsubstanz lassenaus sich die zu <strong>de</strong>n Nervenfasern sich zusammenlegen<strong>de</strong> fibrilläreMateriehervorgehen. Um die centrale Punktsubstanz herum lagert sich zweitensdie Masse <strong>de</strong>r Ganglienkugeln, wobei <strong>de</strong>utlich zu sehen, <strong>da</strong>ss eine Gruppegrosser Ganglienkugeln nur an <strong>de</strong>r mittleren Wölbung <strong>de</strong>s Ganglions sichfin<strong>de</strong>t; während kleine Kugeln <strong>de</strong>n übrigen von <strong>de</strong>r Centralsubstanz und<strong>de</strong>n <strong>da</strong>raus entspringen<strong>de</strong>n Nerven freigelassenen Raum erfüllen.Endlich drittens umschliesst ein Längskerne besitzen<strong>de</strong>s Neurilemm<strong>da</strong>s Ganze. Unter diesem, also zwischen Neurilemm und Ganglienkugeln,hreitet sich die granuläre Lage aus, welche einzelne rundliche Keine eingebettetenthält und oben (S. 215) <strong>de</strong>r Matrix <strong>de</strong>r Cuticula <strong>de</strong>r äusserenHaut verglichen wur<strong>de</strong>.Was wir bezügbch <strong>de</strong>r Lagerung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Theile <strong>de</strong>rNervensubstanz in diesem unpaaren Ganglion sehen, kehrt in allenGangUen <strong>de</strong>s eigentlichen Bauchmarkes, Gehirn mit inbegriffen,wie<strong>de</strong>r, aber in p a a r i g e r Anordnung, entsprechend <strong>de</strong>r Entstehungdieser GangUen aus zwei Seitenhälften.Bei verschie<strong>de</strong>nen Arthropo<strong>de</strong>n, die an sich so durchsichtigsind <strong>da</strong>ss sie ohne weitere Präparation untersucht wer<strong>de</strong>n können,ist dieser Bau schon am leben<strong>de</strong>n Thier erkennbar.Ich habe in dieser Beziehung bereits früher auf die Daphni<strong>de</strong>n, sowieauf Insectenlarven, Corixa striata z. B., aufmerksam gemacht; möchte jetztauch ferner namentlich auf die Larven <strong>de</strong>r Wasserkäfer (Bytiscus im allgemeinenSinn), sowie auf jene Dipterenlarven, die im Wasser leben, alsauf sehr günstige Objecte hinweisen.Aber auch an herauspräparirten Ganglien <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nstenInsectenordnungen sind die Grundzüge <strong>de</strong>s Baues immer so, <strong>da</strong>ssin <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Seitenhälften <strong>de</strong>s Ganglions eine moleculare (genauernetzförmig gestrickte) Substanz in grösserer Anhäufung <strong>de</strong>n Kern1) Ueber die Endigungsweise <strong>de</strong>r Nerven In <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Organen wird bei diesengehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Oben (S. 97) wur<strong>de</strong> bereits in Kurzem <strong>de</strong>r Endigung <strong>de</strong>r Nerven in <strong>de</strong>rHaut, <strong>de</strong>n Sinnesorganen und Muskeln ge<strong>da</strong>cht.' In *

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