Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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222 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.bereits oben *) gehandelt, sowie über die Art und Weise, wie die Fortsätzedieser Gebilde zu den Nervenfasern stehen. Hier möchte ich nur nocheinmal der Scheide der Ganglienkugeln gedenken und »bemerken, dass manauch bei Arthropoden an peripherischen Ganglienkugeln sehr klar zu sehenvermag, wie eben diese Hülle nicht Zellmembran und nicht durch Verdichtungder Rindenschicht entstanden ist, sondern zum Neurilemm gehörtund als bauchige Erweiterung von diesem den an sich hüllenlosen Ballenvon Protoplasma umschliesst. Ich sehe dieses sehr schön z. B. an grossenGanglienkugeln der Nervenverzweigungen, die bei Tabanus bovinus aus derzwischen Gehirn und Thoracalknoten laufenden Längscommissur entspringen,Aus der Gruppe der Arthropoden waren mir früher nebenGangbenkugeln mittlerer Grösse nur bei Krebsen auch solche vonbedeutendem Umfang bekannt; aus der Klasse der Insecten hatteich blos die Horniss im Hinblick auf diesen Punkt angeführt.Spätere Erfahrungen haben mich belehrt, dass im Gehirn undden Bauchmarksganglien wohl aller Insecten (und wahrscheinlichauch der Spinnen) zugleich mit kleinen und mittelgrossen auchsehr grosse Ganglienkugeln sich finden, die an bestimmten untennäher bezeichneten Orten sich zusammendrängend, Nester oder bestimmtbegrenzte Paquete bilden. Die Ganglienkugeln der Nervencentrensind häufig von birnförmiger Gestalt oder noch länger gestielt.Hat man hiebei Ganglienkugeln von bedeutender Grösse vorsich, so lässt sich erkennen, dass die Körnchen des den Nucleusconcentrisch streifig umgebenden Protoplasma nach dem Stiel hinlinear sich ordnen, um hier zu fibrillärer Substanz sich umzugestalten.Den Ganglienkugeln vielleicht verwandte, jedenfalls weiterer Nachforschungbedürftige Gebilde kommen in den Nervencentren mancher Gattungenvor, von denen ich allerdings nicht einmal zu entscheiden wage, ob sie inden Kreis normaler Bildungen gehören, oder nicht vielmehr pathologischerNatur sind.Betrachtet man nämlich das Gehirn von Glomeris limbata *) bei geringerVergrößerung, so erblickt man (ob bei allen Individuen weiss ichnicht mehr zu sagen) in den beiden Halbkugel!!, also in symmetrischer Aliordnung,je ein rundliches, scharf begrenztes, bläschenartiges Gebilde mitnoch duuklerem keruartigem Innenkörper, das Ganze von der übrigen Gehirusubstanzso stark abstechend, duss man unwillkürlich an die Ohrblasenmancher Weichthiere erinnert wird 8 ). Bei starker Vergrösserungzeigt sich aber sofort, dass diese Aehnlichkeit eben nur eine zufälligeist; das Gebilde erscheint jetzt als eine derb streifige Kapsel, in derenHohlraum ein Körper ruht, der abermals von einer concentrisch streifigen,gekernten Hülle umgeben ist. Er ist es, der bei geringer Vergrösserungeinen rundlichen Otoiithen vorspiegelt. Das Ganze hat scharfe das Lichtstark brechende Ränder.Ich habe keinen Zweifel, dass die von Zenker bei den i'ycnogönidenbeschriebenen eigentümlichen Körper, die derselbe den Corpora amylaceades menschlichen Gehirns verglichen hat mit den von mir bei Glomeris gei*ieb. 8. 83. — t) Sieh. m. Tafeln ». vergleichend. Anat. Taf. VII, fg. 3, d' u. fg. 4. —S) Si. »ind vielleicht auch schon an einem anderen Cruataerum für ein (ichörorgan ausgegebenworden. Ich venauthe dies* wenigsten« bezüglich der „Horslelne" welehe im Gehirnvon PhyUotoma nach »ttikem Pressen mittelst der Glasplatte nach Kroyer zum Vor-•Ciicin kunuaeu «ollen. QKossgeligt Itanike VUen k. Betsk. Mkri/ier. 1» ,ü.J

Arthropoden. 223fundenen, zusammengehören. Beide finden sich in den Nervencentren, beidesind concentrisch gestreift und haben einen ungestreiften centralen Kern;nur besteht zwischen unseren Beobachtungen der Unterschied, dass beiPycnogonum die Körper ohne scharfe Umrisse sind und nur von gleicherlichtbrechender Kraft, wie die übrige Ganglienmasse, während sie bei Glomerisgerade durch ihre dunklen Ränder sich als etwas besonderes von derübrigen Hirnsubstanz abzeichnen.Für die Ansicht, dass die fraglichen Gebüde zur normalen Organisationgehören, würde sprechen, dass sie bei Glomeris auf beiden Hirnhälften eineebenmässige Lage haben; auf ein pathologisches Verhalten Hesse sich aberbeziehen, dass" sich in der Dicke der Hülle, Grösse der Innenkörper unddergleichen kleine Unterschiede zeigen.Da ich den Wunsch hege, dass diese auffälligen Büdungen Gegenstandweiterer Prüfung werden möchten, so füge ich noch bei, dass ich bei einemfrischen Exemplar von Acilius sulcatus an gleicher Stelle, nahe dem Vorderranddes Gehirns aber nur auf einer Seite einen eben solchen, ziemlichgrossen geschichteten Körper bemerkt habe. Andere zugleich untersuchteThiere derselben Art Hessen das Gebilde nicht sehen.Einen ferneren Anhaltspunkt zu einer etwaigen Aufklärung scheint mirdas Gehirn von Bytiscus marginalis zu gewähren. Hier zeichnet sich einesder Paquets von Ganglienkugeln, welche die zellige Rinde des Gehirns bildenund es ist das Paquet an der Stelle, wo * die geschichteten Körper vorzukommenpflegen, durch mancherlei Eigenthümlichkeiten aus. Die Ganglienkugelnsind mittelgross, aber ihre verhältnissmässig sehr umfangreichenNuclei haben das Aussehen, die Lichtbrechung der «amyloiden»Substanz. An einem Gehirn, das in Alkohol gelegen und darauf mit Kalilaugebehandelt wurde, quoll aus diesem Paquet in grösserer Menge eine,kugelige geschichtete Substanz, die man wieder nach Aussehen und Lichtbrechungentweder frei gewordenem Nervenmark der Wirbelthiere oder deramyloiden Substanz vergleichen konnte. Aber und diess bleibt vorderbandstörend genug — die ganze Erscheinung ist individuell: bei dem einenThier kommt sie zur Beobachtung, an zahlreichen andern sucht man vergebensdarnach.(Nervenfasern.) Auf jeden Beobachter machen die Nervenfasernder Wirbellosen überhaupt und also auch diejenigen derArthropoden zunächst denselben Eindruck, wie die sympathischenoder grauen Nerven der Wirbelthiere. Wie diese sind auch sieohne Markscheide, und daher auch ohne die so auszeichnenden vomFett hervorgerufenen dunkeln Ränder; die faserigen nervösen Elementeder Wirbellosen sind mit einem Wort blass randig x ).Und gleichwie es eine Zeit gab, in der manche Forscher dasgesammte Nervensystem der Wirbellosen nur dem sympathischenSystem höherer Thiere an die Seite stellten, so kann man sich anfänglichbestimmen lassen, alle Nervenfasern der Wirbellosen vommorphologischen,Standpunkt aus lediglich den sympathischen Fasern'I) Etwas individuelles scheint es mir zu sein, wenn innerhalb der Nervensubstanz mehroder weniger zahlreiche kleine Fettpünktchen angetroffen werden, wesshalb ich nur imVorbeigehen dieses Vorkommnisses gedenken möchte. An dem concentrirten Bauchmarkdes Rüsselkäfers Molytet germanut fiel mir zuerst auf, dass sehr zahlreiche Fettkügelchen,oft reihenweis geordnet in den Nervenstämmen des Bauchmarks zugegen seien. Ich möchtevermuthen, dass dieses manchmal noch Reste des Puppenzustandes sind, da ich auch aneinem vor kurzem ausgeschlüpften Carabui auratut dasselbe sehe, während ältere Thiereein fettfreies Nervensystem besassen.

222 Thiere mit seitlich symmetrischem <strong>Nervensystem</strong>.bereits oben *) gehan<strong>de</strong>lt, sowie über die Art und Weise, wie die Fortsätzedieser Gebil<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Nervenfasern stehen. Hier möchte ich nur nocheinmal <strong>de</strong>r Schei<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ganglienkugeln ge<strong>de</strong>nken und »bemerken, <strong>da</strong>ss manauch bei Arthropo<strong>de</strong>n an peripherischen Ganglienkugeln sehr klar zu sehenvermag, wie eben diese Hülle nicht Zellmembran und nicht durch Verdichtung<strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>nschicht entstan<strong>de</strong>n ist, son<strong>de</strong>rn zum Neurilemm gehörtund als bauchige Erweiterung von diesem <strong>de</strong>n an sich hüllenlosen Ballenvon Protoplasma umschliesst. Ich sehe dieses sehr schön z. B. an grossenGanglienkugeln <strong>de</strong>r Nervenverzweigungen, die bei Tabanus bovinus aus <strong>de</strong>rzwischen Gehirn und Thoracalknoten laufen<strong>de</strong>n Längscommissur entspringen,Aus <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Arthropo<strong>de</strong>n waren mir früher nebenGangbenkugeln mittlerer Grösse nur bei Krebsen auch solche vonbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>m Umfang bekannt; aus <strong>de</strong>r Klasse <strong>de</strong>r Insecten hatteich blos die Horniss im Hinblick auf diesen Punkt angeführt.Spätere Erfahrungen haben mich belehrt, <strong>da</strong>ss im Gehirn und<strong>de</strong>n Bauchmarksganglien wohl aller Insecten (und wahrscheinlichauch <strong>de</strong>r Spinnen) zugleich mit kleinen und mittelgrossen auchsehr grosse Ganglienkugeln sich fin<strong>de</strong>n, die an bestimmten untennäher bezeichneten Orten sich zusammendrängend, Nester o<strong>de</strong>r bestimmtbegrenzte Paquete bil<strong>de</strong>n. Die Ganglienkugeln <strong>de</strong>r Nervencentrensind häufig von birnförmiger Gestalt o<strong>de</strong>r noch länger gestielt.Hat man hiebei Ganglienkugeln von be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Grösse vorsich, so lässt sich erkennen, <strong>da</strong>ss die Körnchen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>n Nucleusconcentrisch streifig umgeben<strong>de</strong>n Protoplasma nach <strong>de</strong>m Stiel hinlinear sich ordnen, um hier zu fibrillärer Substanz sich umzugestalten.Den Ganglienkugeln vielleicht verwandte, je<strong>de</strong>nfalls weiterer Nachforschungbedürftige Gebil<strong>de</strong> kommen in <strong>de</strong>n Nervencentren mancher Gattungenvor, von <strong>de</strong>nen ich allerdings nicht einmal zu entschei<strong>de</strong>n wage, ob sie in<strong>de</strong>n Kreis normaler Bildungen gehören, o<strong>de</strong>r nicht vielmehr pathologischerNatur sind.Betrachtet man nämlich <strong>da</strong>s Gehirn von Glomeris limbata *) bei geringerVergrößerung, so erblickt man (ob bei allen Individuen weiss ichnicht mehr zu sagen) in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Halbkugel!!, also in symmetrischer Aliordnung,je ein rundliches, scharf begrenztes, bläschenartiges Gebil<strong>de</strong> mitnoch duuklerem keruartigem Innenkörper, <strong>da</strong>s Ganze von <strong>de</strong>r übrigen Gehirusubstanzso stark abstechend, duss man unwillkürlich an die Ohrblasenmancher Weichthiere erinnert wird 8 ). Bei starker Vergrösserungzeigt sich aber sofort, <strong>da</strong>ss diese Aehnlichkeit eben nur eine zufälligeist; <strong>da</strong>s Gebil<strong>de</strong> erscheint jetzt als eine <strong>de</strong>rb streifige Kapsel, in <strong>de</strong>renHohlraum ein Körper ruht, <strong>de</strong>r abermals von einer concentrisch streifigen,gekernten Hülle umgeben ist. Er ist es, <strong>de</strong>r bei geringer Vergrösserungeinen rundlichen Otoiithen vorspiegelt. Das Ganze hat scharfe <strong>da</strong>s Lichtstark brechen<strong>de</strong> Rän<strong>de</strong>r.Ich habe keinen Zweifel, <strong>da</strong>ss die von Zenker bei <strong>de</strong>n i'ycnogöni<strong>de</strong>nbeschriebenen eigentümlichen Körper, die <strong>de</strong>rselbe <strong>de</strong>n Corpora amylacea<strong>de</strong>s menschlichen Gehirns verglichen hat mit <strong>de</strong>n von mir bei Glomeris gei*ieb. 8. 83. — t) Sieh. m. Tafeln ». vergleichend. Anat. Taf. VII, fg. 3, d' u. fg. 4. —S) Si. »ind vielleicht auch schon an einem an<strong>de</strong>ren Cruataerum für ein (ichörorgan ausgegebenwor<strong>de</strong>n. Ich venauthe dies* wenigsten« bezüglich <strong>de</strong>r „Horslelne" welehe im Gehirnvon PhyUotoma nach »ttikem Pressen mittelst <strong>de</strong>r Glasplatte nach Kroyer zum Vor-•Ciicin kunuaeu «ollen. QKossgeligt Itanike VUen k. Betsk. Mkri/ier. 1» ,ü.J

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