Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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216 Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.eigentlichen Hirnsubstanz stand und diese nur locker umgab, sondern dabeiblieb allezeit die fragliche Lage der Innenfläche des Neurilemms und nichtder Oberfläche der Hirnsubstanz verbunden. Nicht minder weicht an denCommissuren, sowie an den Nervenstämmen der gesammte fibrilläreInhaltnach Reagentien von unserer Lage zurück, während diese dem Neurilemmenge anhaften bleibt, so dass man dasselbe Bild hat, welches die Cuticulader äusseren Haut sammt ihrer Matrix unter denselben Umständen darbietet.Und das ist auch die Auffassung, unter welche ich die besprochenegranuläre Schichte mit ihren Kernen stelle. Sie entspricht nacliBau und physiologischem Verhalten der Matrix desHautpanzers. (Vergl. ob. S. 72.)Ausserdem zeigt sich jetzt auch noch, dass eine feine hautartige Abgrenzungder eigentlichen Hirnsubstanz zugegen ist, welche ähnlich wie diePia mater der Wirbelthiere die Blutgefässe, so hier die feinen Tracheenleitet, wobei man dann allerdings auch die Ansicht aufstellen kann, alsrühre die Begrenzung von den Tracheen selbst her.(Tracheensäcke als Neurilemm.) Etwas eigenthümlich sind dieVerhältnisse des Neurilemms am Gehirn mancher Hymeno pteren, vindem es hier von umhüllenden Tracheenblasen vertreten wird.Schneidet man z. B. bei der Honigbiene die Stirnwand desSchädels weg, so fällt der Blick in den Raum einer grossen Tracheenblase,oder richtiger in zwei in der Mitte zusammenstossendeund hier zusammenfliessende Tracheensäcke. Die äussere Wandder Blasen liegt der Innenfläche der Stirn an, die innere überziehtdas Gehirn und zwar so, dass auch die Stirnaugen rings herum vondem Tracheensack umfasst sind. Gerade unter dem mittleren Stirnauge,genau der Mittellinie entsprechend, sieht man eine Lücke,kürzer bei der Biene, weiter berabgebend z. B. bei Bombus lapidarius,welche immer von der Tracheenwand begrenzt wird. Mankönnte sagen, das Gehirn der Biene sei von der Tracheenblase nachArt und Weise der serösen Säcke höherer Thiere umhüllt. Der demYisceralblatte entsprechende Theil der Blase schickt eine Menge vonTracheenästen ins Innere des Gehirns.Die Tracheensiicke haben an ihrer Innenfläche eine netzförmige Sculpturvon zweie'rlei Zügen, stärkere, und von diesen umschlossen, feinere («ModiricirterSpiralfaden»). Bei Bombus lapidarius hat die trachealc GehimhQlleeine gelbliche oder «verhornte» Farbe; auch mit der Blase zusammenhängendeTraebeen, die man in der Bucht zwischen den Schlappen und denAnschwellungen der Antennennerven unterscheidet, sind so stark chitinisirt,da^> sie tiefbraun aussehen.Das äussere Neurilemm steht mehr in Beziehung zu den umliegendenTheilen; es ist viel weicher, lockerer, als das innere undbat einen /.elligen Bau. Die Zellen sind zum Theil von ansehnlicherGrösse, bleiben meist rundlich, ihr Inhalt ist hell, kurz es gehörtdas äussere Neurilemm zum zellig-blasigen Bindegewebe ').Es geht diese Hülle unmittelbar in den Fettkörper über, ja ist1) Sieh, oben S. SO.
Arthropoden. 217hie und da selbst schon echter Fettkörper, wie ich es z. B. beiGryttotalpa vulgaris, dann auch bei Forficula auricularia sehe.Ich habe früher *) bei manchen Arthropoden, insbesondere bei demFlusskrebs, die Structur der zelligen Hülle des Nervensystems verkannt,indem ich dasselbe nicht in eine Reihe mit der von mir lange zuvor beiMollusken beobachteten zelligen Bindesubstanz setzte, sondern als gallertigesBindegewehe ansprach. (Vergl. oben S. 30.)Häckel hat diess unterdessen berichtigt. Das Gewebe bestehe nichtaus einem die Gallerte einschliessenden Maschenwerk mit Kernen in denKnotenpunkten, sondern die gallertige Substanz sei auch hier Zelleninhalt.Die Zellen sind zwar sehr nahe zusammengerückt und greifen ineinander ein, aber doch bleiben zwischen ihnen Räume übrig, die von eineretwas festeren Intercellularsubstanz eingenommen werden. Diese Intercellularräume,welche meistens eine deutliche Sternform haben, in Verbindung mitder wandständigen Lage der Kerne, sind es gewesen, welche mich früherbeim Flusskrebs irre geführt haben, während ich schon damals, der Weichthierenicht zu gedenken, von manchen Insecten *) hervorhob, dass die(Jallerte Zelleninhalt und nicht Intercellularsubstanz sei. Und wie ich beijener Gelegenheit beisetzte, dass mir die Gallerte sogar in eigenen Bläschender Zellen enthalten zu sein scheine, so muss ich diess jetzt auch für dieFetttropfen behaupten, wenn sich solche bereits in dem zelligen Neurilemmabgelagert haben. Bei Forficula z. B. liegen die Fettkugeln in besonderenHohlräumen.Dergleichen fetthaltige Bindesubstanz häuft sich bei manchenArthropoden am Gehirn und Bauchmark so an, dass dadurch dieweitere Untersuchung oft wesentlich erschwert wird.Nicht blos am Gehirn des Flusskrebses bildet es Schichten von einigerMächtigkeit, ich sehe das gleiche z. B. bei Porcellio, Oniscus, Asellus, undzwar nicht allein am Gehirn, sondern nach der ganzen Länge des Bauchmarkes.Auch bei Julus verläuft gerade unterhalb des. Bauchmarks einFettstreifen-hin. Derselbe steht in Beziehung zu dem oben (S. 213) erwähntenBlutsinus.Der (S. 213) abgehandelte eigentümliche Strang an derBauchganglienkette der Schmetterlinge, welchen verschiedeneForscher irrthümlich, für ein Blutgefäss erklärt hatten, besteht ebenfallsaus zellig-blasiger Bindesubstanz.Schon hei der Betrachtung des Organs von der Fläche macht sich eineScheidung in einen mehr inneren Theil und in eine äussere Schicht mitlänglichen Elementen sichtbar. So z. B. bei Vanessa urücae, Pieris rapae,Zygaena ßipendulae u. a. Auf Querschnitten des Strangs bei Sphtnx convolvuli8 ) sieht man ebenso, dass die Zellen an der Peripherie länghch ovalsind und mit ihrem längeren Durchmesser nach der Achse des Gebildesgerichtet; die innersten sind rundlich, ebenso die, welche unmittelbar denRaum zwischen den beiden Längscommissuren des Bauchmarks ausfüllen.Die Gallerte ist in derselben Weise Zelleninhalt, wie es Vorhin vom Neurilemmim Allgemeinen ausgesagt wurde, also auch in dem Falle, wo sichuns der Habitus des gallertigen Bindegewebes vorspiegelt. Zu äusserstgrenzt noch eine feste Membran, in Continuität mit dem inneren oder eigentlichenNeurilemm stehend, das Ganze ab und um diese sieht man, doch1) Histol. Seite 181. - 2) a. a. O. S. 25. - 3) Tafeln u vergl. Anat. Taf. VI, fg. 1.
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216 Thiere mit seitlich symmetrischem <strong>Nervensystem</strong>.eigentlichen Hirnsubstanz stand und diese nur locker umgab, son<strong>de</strong>rn <strong>da</strong>beiblieb allezeit die fragliche Lage <strong>de</strong>r Innenfläche <strong>de</strong>s Neurilemms und nicht<strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>r Hirnsubstanz verbun<strong>de</strong>n. Nicht min<strong>de</strong>r weicht an <strong>de</strong>nCommissuren, sowie an <strong>de</strong>n Nervenstämmen <strong>de</strong>r gesammte fibrilläreInhaltnach Reagentien von unserer Lage zurück, während diese <strong>de</strong>m Neurilemmenge anhaften bleibt, so <strong>da</strong>ss man <strong>da</strong>sselbe Bild hat, welches die Cuticula<strong>de</strong>r äusseren Haut sammt ihrer Matrix unter <strong>de</strong>nselben Umstän<strong>de</strong>n <strong>da</strong>rbietet.Und <strong>da</strong>s ist auch die Auffassung, unter welche ich die besprochenegranuläre Schichte mit ihren Kernen stelle. Sie entspricht nacliBau und physiologischem Verhalten <strong>de</strong>r Matrix <strong>de</strong>sHautpanzers. (Vergl. ob. S. 72.)Ausser<strong>de</strong>m zeigt sich jetzt auch noch, <strong>da</strong>ss eine feine hautartige Abgrenzung<strong>de</strong>r eigentlichen Hirnsubstanz zugegen ist, welche ähnlich wie diePia mater <strong>de</strong>r Wirbelthiere die Blutgefässe, so hier die feinen Tracheenleitet, wobei man <strong>da</strong>nn allerdings auch die Ansicht aufstellen kann, alsrühre die Begrenzung von <strong>de</strong>n Tracheen selbst her.(Tracheensäcke als Neurilemm.) Etwas eigenthümlich sind dieVerhältnisse <strong>de</strong>s Neurilemms am Gehirn mancher Hymeno pteren, vin<strong>de</strong>m es hier von umhüllen<strong>de</strong>n Tracheenblasen vertreten wird.Schnei<strong>de</strong>t man z. B. bei <strong>de</strong>r Honigbiene die Stirnwand <strong>de</strong>sSchä<strong>de</strong>ls weg, so fällt <strong>de</strong>r Blick in <strong>de</strong>n Raum einer grossen Tracheenblase,o<strong>de</strong>r richtiger in zwei in <strong>de</strong>r Mitte zusammenstossen<strong>de</strong>und hier zusammenfliessen<strong>de</strong> Tracheensäcke. Die äussere Wand<strong>de</strong>r Blasen liegt <strong>de</strong>r Innenfläche <strong>de</strong>r Stirn an, die innere überzieht<strong>da</strong>s Gehirn und zwar so, <strong>da</strong>ss auch die Stirnaugen rings herum von<strong>de</strong>m Tracheensack umfasst sind. Gera<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m mittleren Stirnauge,genau <strong>de</strong>r Mittellinie entsprechend, sieht man eine Lücke,kürzer bei <strong>de</strong>r Biene, weiter berabgebend z. B. bei Bombus lapi<strong>da</strong>rius,welche immer von <strong>de</strong>r Tracheenwand begrenzt wird. Mankönnte sagen, <strong>da</strong>s Gehirn <strong>de</strong>r Biene sei von <strong>de</strong>r Tracheenblase nachArt und Weise <strong>de</strong>r serösen Säcke höherer Thiere umhüllt. Der <strong>de</strong>mYisceralblatte entsprechen<strong>de</strong> Theil <strong>de</strong>r Blase schickt eine Menge vonTracheenästen ins Innere <strong>de</strong>s Gehirns.Die Tracheensiicke haben an ihrer Innenfläche eine netzförmige Sculpturvon zweie'rlei Zügen, stärkere, und von diesen umschlossen, feinere («ModiricirterSpiralfa<strong>de</strong>n»). Bei Bombus lapi<strong>da</strong>rius hat die trachealc GehimhQlleeine gelbliche o<strong>de</strong>r «verhornte» Farbe; auch mit <strong>de</strong>r Blase zusammenhängen<strong>de</strong>Traebeen, die man in <strong>de</strong>r Bucht zwischen <strong>de</strong>n Schlappen und <strong>de</strong>nAnschwellungen <strong>de</strong>r Antennennerven unterschei<strong>de</strong>t, sind so stark chitinisirt,<strong>da</strong>^> sie tiefbraun aussehen.Das äussere Neurilemm steht mehr in Beziehung zu <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>nTheilen; es ist viel weicher, lockerer, als <strong>da</strong>s innere undbat einen /.elligen Bau. Die Zellen sind zum Theil von ansehnlicherGrösse, bleiben meist rundlich, ihr Inhalt ist hell, kurz es gehört<strong>da</strong>s äussere Neurilemm zum zellig-blasigen Bin<strong>de</strong>gewebe ').Es geht diese Hülle unmittelbar in <strong>de</strong>n Fettkörper über, ja ist1) Sieh, oben S. SO.