Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

Arthropoden.191innig verbunden, Anfänge dessen, was wir in weiterer Entwicklungin den übrigen Reihen der Gliederthiere antreffen, indemwir auf mannigfache Verschmelzungen der Ganglien und Commissurenstossen.Wir werden dabei gewahr, dass am durchgreifendsten die Quercommissurenverschwinden. Mag auch das Bauchmark noch eineGanglienkette mit nahezu gleich grossen Knoten vorstellen, wiez. B. bei Scolopendra (unter den Insecten bei Forficula und manchenLarven), so sind doch die Ganglienpaare zu Einem einzigen zusammengeschmolzen;mitunter anscheinend so vollkommen, dassselbst vorne und hinten die Einkerbung als Spur der paarigen Entstehungausgeglichen sein kann.Doch möchte auch hier, wie schon vorhin gelegentlich desunteren Hirnknotens, daran zu erinnern sein, dass die Natur in derscheinbar völligen seitlichen Verschmelzung der Ganglien, ihren „Bauplan"nur verhüllt, aber keineswegs hat fallen lassen. Denn wir erfahrenbei einer näheren Prüfung der anscheinend ganz gleichförmigenkugeligen Bauchknoten, dass sie im Inneren noch dieQu er c o m m is sur, j a häuf i g so gar zwei, also ganzwie bei den Phyllopoden, bewahren 1 ), worüber untendas Nähere berichtet werden wird.Nur in manchen sehr concentrirten Thoracalganglien, wie z. B. bei gewissenDipteren (Tabanus, Eristalis, Musca etc.) könnte es scheinen, alsob alle paarigen Elemente in der Bildung zu einer einzigen einheitlichenMasse aufgegangen wären; allein ich habe mich selbst hier z. B. von Muscadomestica auf das bestimmteste überzeugt, dass das grosse Thoracalganglionim Inneren einen entschieden paarigen Charakter behält. Man unterscheidetin demselben drei Hauptpaare centraler, nahe zusammenstossenderHerde, von zelliger Rinde umgeben, und am hinteren Ende noch einschwächeres Paar a ).Auch bei Hemipteren, deren Bauchmark sich durch bedeutende Centrahsationauszeichnet, habe ich an Nepa cinerea wahrgenommen, dass der grosserundliche Brustknoten in seinem Innern drei Paar dicht zusammenstossenderCentren hat.Demzufolge lässt sich behaupten, dass die gewöhnliche Darstellung,als. ob „eine einfache Reihe von Ganglien" in der Mittelliniedes Leibes herablaufe, ungenau ist. Die dem Augenscheinnach einfachen Ganglien bewahren vielmehr in allen von mir untersuchtenFällen eine gewisse Duplicität ihres Baues.Die zwei eigentlichen Stränge des Bauchmarks oder die Länge n-commissuren der Ganglien erhalten sich viel häufiger getrennt,als selbständige Züge und selbst dann, wo sie für das freie Augeoder die flüchtige Besichtigung einen Einzigen Strang auszumachenscheinen, deckt die nähere Prüfung auf, dass sie häufig doppelt1) Sieh. a. a. O. Taf. VI, fg. 2,B,b; fg. 7; Taf. VII, fg. 1, C; Taf. IX, fg. i. - 2) 8.a. a. ü. Taf. VIII, fg. 1, B. üeb. die Piäparationsweise sieh, unten „Dipteren".