Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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176Thiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.Paar Seitennerven. Einige histologische Notizen über den Bauchstrang beiMettenheime r.Turbella conchilega. Die beiden Gehirnganglien spindelförmig; Gehirncommissurensehr kurz, daher der ganze Schlundring eng. Das Bauchmark verschiedenin der Thoracalabtheilung und in der Bauchpartie: in ersterer einfach,wie bei den Nereiden, in der zweiten rücken die beiden Längsstränge mit ihrenGanglien auseinander, so dass die Längs- und Quercommissuren selbständigerwerden.SabeUa flabellata. Gehirn von der seltenen Form, dass es aus vier Ganglienbesteht; Nerven zum Kopfsegel, zu den Kiemen, zum Auge. HirncommissurSehr eng. Bauchmark von der Strickleiter-Form durch den ganzen Körper, dochso, dass sich die Längsstränge nach hinten zu etwas mehr nähern.Serpula contortuplicata. Von den Seiten des Gehirns ein beträchtlicherNervenstamm in die Kiemen, ein Ast davon in das Operculum. Am Bauchmarkdie Längsstränge im Thorax sehr weit auseinander, im Abdomen näher beisammen;ihre Ganglien im Thorax grösser als im Abdomen.Hermella. Gehirn zwei längliche Anschwellungen; vom vordem Rand zweiNervenpaare; auf dem Gehirn zwei Augenpunkte. Von der Hirncommissur unddem ersten Bauchganglion entspringen jederseits fünf Nerven und von der innernFläche fünf bis sechs Wurzeln des visceralen Systems. Bauchmark durch denganzen Körper doppelt; die Längsstränge ausser den Hauptganglien noch jedesmalmit einem accessorischen, kleineren Knoten. In den drei ersten Ringen desThorax das Haupt- und Nebenganglion jeder Seite fast miteinander verschmolzen.Auf die histologischen Fragen haben sich die Zergliederer der Kiemenwürmerwenig oder gar nicht eingelassen, und es steht hier noch ein weites Feld für dieUntersuchung offen. Ich finde z. B. bei Quatrefages nur bemerkt, dass daund dort die beiden Substanzen des Nervensystems sich gut von einander absetzen,indem die eine von ausgesprochen weisser Farbe sei, die andere braunrüthlich,so z. B. am Gehirn von Aphrodite aculeata; dann wird bemerkt, dassbei den Nereiden die gangliöse Substanz den Bauchstrang nach seiner ganzenLänge begleite, dass aber die scheinbar verschmolzenen Längsstränge durchausgesondert bleiben. Gehirn und Ganglien seien öfter von einem sehr festen fibrösenGewebe umgeben und ich darf wohl im Hinblick auf die Muskellagen, die ichim Neurilemm der Hirudineen und Lumbricinen nachwies, die Vermuthung aussprechen,dass in dem »festen, fibrösen Cewebe« zum Theil solche contractileElemente sich ebenfalls finden werden. Endlich möchte der nächste Beobachtervon Cirrhatulus und Clymene die von Q. angezeigte eigentümliche Substanz insAuge zu lassen haben, welche in grösserer Menge sich zwischen Neurilemm undder Nervensubstanz ausbreitet und vielleicht der körnig-zelligen Masse zwischenäusserem und innerem Neurilemm bei Sipunculus (s. unten) entspricht.In einem jüngst erschienenen Werk macht Claparede 1 ) auf das sonderbargestaltete Nervensystem von Sphaerodorum Peripatus Gr. aufmerksam. Solltennicht die dort beschriebenen »merkwürdigen Anhänge« der Nervencentra mit denAnhängen am Gehirn der Asseln vergleichbar sein, welche ich (s. unten) aufgefundenhabe.Das Nervensystem der eigenthümlichen Gattung Peripatus kommt am meistenmit dem der Serpulen und Sabellen überein, indem die zwei vom Gehirn entsprungenenLängsstränge etwa um das fünffache ihrer Breite auseinander bleibend,aber unter sich durch Commissuren verbunden, parallel bis zum Ende des Körpersziehen und dort durch einen Bogen ineinander übergehen. Sie sind auffallendglatt, ohue Anschwellungen und ihre Seitennerven sehr zahlreich. Vergl. dioAbhandlung Grube's 1 ).Ueber Tomopteris, die wohl ebenfalls den Anneliden zugehört, lauten die Angabenverschieden. Busch») sah ein Gehirn in Form von zwei zusammenhängenden,aus runden Zellen bestehenden Kugeln. Abgehende Nerven wurdennicht bemerkt. Ob ein Bauchmark da sei, blieb zweifelhaft. Grube hingegen 4 )will ein Bauchmark deutlich erkannt haben. Es seien zwei dicht nebeneinander1) hegende Kflate Ibid. Clapar*de 1847, der Stränge, Normandle S. 186. Beobachtgen - vorn 4) angeateUt, Grube, einen üb. Anat. Ibid. Schlundring ls6S.-2) 1848, u. Entwickle, Grube, 8. 467. bildend, Arch.f. wirbelloser ohne Anat. weitere n. Phys Thiere, Anschwellungen,1868. an - 8) der Busch.
Anneliden. 177doch durch Querstreifen in kurzen Abständen wie gegliedert, nach rechts undlinks Nervenfäden aussendend. Die neuesten Beobachter Lenckart undPagenstecher 1 ), endlich berichten, dass sie von dem Nervensystem mit Bestimmtheitnur einen zweilappigen Hirnknöten aufgefunden haben. Derselbe entsendeausser den Commissuren des Schlundringes jederseits einen ansehnlichenStamm nach vom, in die Stirnlappen und •seitlich in die Borstencirren.Sternwürmer (Gephyrea).Das Nervensystem des Sipuncülus hatte theilweise schon delle Chiaje 2 )nachgewiesen, dann wurde es später von Grube 8 ) wieder verkannt und zumBlutgefässsystem gerechnet. Krohn*) stellte das Nervensystem dieses Thieresausser allen Zweifel. Blanchard 6 ) gab eine bildliche Darstellung, auf derals Repräsentant eines Eingeweidenervensystems ein langer, den Nahrungskanalbegleitender Faden zu sehen ist. Gegen die Existenz desselben erhobQuatrefages 8 ) Einsprache: das Eingeweidenervensystem bestehe aus einerReihe kleiner Knoten, in welche ein von den Commissuren kommender Nervanschwillt, dessen Fäden sich in den Rüssel verlieren. Den Grube' sehenDarmnervenfaden hatte Herrn. Meyer 7 ) als einen Musculus suspensoriusinlestini erkannt. In jüngster Zeit haben Keferstein und Ehlers 8 ) denSipuncülus untersucht. Das Gehirn trägt an der Hinterseite räthselhafte cylindrischeLäppchen. Von den Seitennerven des Bauchstranges geht ausserzu den Muskeln je ein Ast zu den Hautdrüsen. Vom Bauchstrang meldetKrohn, dass derselbe nach seiner ganzen Länge von einer Scheide, die einBlutgefäss vorstelle, lose umgeben werde, der Nervenstrang also in ähnlicherWeise wie bei manchen Hirudineen von einem Blutgefäss eingehüllt sei. K. undE. stimmen dieser Auffassung nicht bei. Nach ihnen besteht der Bauchstrangaus zwei ineinander liegenden Abtheilungen; die äussere ist nur aus dicht aneinanderstossenden klaren Zellen zusammengesetzt, bei der innern kommenausser Körnchen auch noch einige faserige Elemente hinzu; die Hülle des Ganzenbesteht aus platten Zellen und trägt aussen in gesonderten Haufen Büschel vonCilien. Ein Blutgefäss könne die äussere Abtheilung nicht sein, da zwischen ihrund der inneren Abtheilung gar kein Hohlraum sich finde, sondern die erwähntendicht gedrängten Zellen. Blutgefässe seien überhaupt nicht aufzufinden gewesen.Ich habe an einem schon lange in Weingeist aufbewahrten Individuum denBauchstrang und das Schwanzganglion mit Hülfe von Essigsäure und Kalilaugeuntersucht und dabei die schon oben (S. 139) vorgebrachte Beobachtung gemacht,dass der Bauchstrang kein gedoppelter, sondern ein einfacher sei. Krohn, derfrische Thiere vor sich hatte, lässt das Bauchmark aus zwei Seitenhälften bestehen,die durch eine seichte Furche von einander getrennt seien. Von dieser Furchekonnte ich nicht nur nichts bemerken, sondern an Querschnitten dureh das Bauchmarksah man bestimmt, dass das (innere) Neurilemm die nervöse Substanz keineswegsin zwei Züge sonderte, sondern sie umschloss als einfaches Rohr die Nervenelemente.Mit andern Worten, es war kein gedoppelter, sondern ein einfacherBauchstrang zugegen. Das äussere Neurilemm (Blutgefäss bei Krohn, äussereAbtheilung des Bauchstranges bei Kefer-stein und Ehlers) bildet ein geräumigesRohr, aus welchem d*s eigentliche Bauchmark an Querschnitten oftweit heraussteht. Zwischen innerem und äusserem Neurilemm lagerte eine körnigzellige1) Lenckart Masse. Im u. Hinblick Pagenstecher, auf den ibid. feineren 1858, S. Bau 591. der — 2) beiden delle Neurilemme Chiaje, Mem. wollen tu lastoria et notomia degli animali tenna vertebre Vol. I, p. 15. - 3) Grube, Arcb. f. Anat. u.meine Phvs 1837 Beobachtungen — 4) Krohn, nicht ibid. mit 1839. den — Angaben 5) Blanchard der beiden im Regne zuletzt antmal genannten illustre, Autoren, Zoophytei.welche -6) Quatrefages, sie aus platten Ann. Zellen d. «c. zusammengesetztnat. 1850, p. 374, PI. beschreiben, 9, fg. 8e. - stimmen, 7) Herrn. vielmehr M ey er,sehe Ztsch ich, f wlss dass Zool. beide 1649. aus 8. fester 268. - homogen-streifiger 8) Keferstein u. Ehlers, Bindesubstanz zoologische bestehen, Beitrage, unterhalbVergl". welcher hlezu Leydig, das äussere Arch. Neurilemm f. Anat. n. Züge Pbys. von 1862, Längsmuskeln 8. 97, 105; Taf. (S. z. 151) vcrpl. aufweist, A. T. I, fg. die 9.1861.Leydig, Bau des thierischen Körpers.auf dem Schwanzganglion in Geflechte sich ausbreiten. Ich wiederhole, nur dasäussere Neurilemm hat Muskeln. Am Schwanzganglion nehme ich zwischen den
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Anneli<strong>de</strong>n. 177doch durch Querstreifen in kurzen Abstän<strong>de</strong>n wie geglie<strong>de</strong>rt, nach rechts undlinks Nervenfä<strong>de</strong>n aussen<strong>de</strong>nd. Die neuesten Beobachter Lenckart undPagenstecher 1 ), endlich berichten, <strong>da</strong>ss sie von <strong>de</strong>m <strong>Nervensystem</strong> mit Bestimmtheitnur einen zweilappigen Hirnknöten aufgefun<strong>de</strong>n haben. Derselbe entsen<strong>de</strong>ausser <strong>de</strong>n Commissuren <strong>de</strong>s Schlundringes je<strong>de</strong>rseits einen ansehnlichenStamm nach vom, in die Stirnlappen und •seitlich in die Borstencirren.Sternwürmer (Gephyrea).Das <strong>Nervensystem</strong> <strong>de</strong>s Sipuncülus hatte theilweise schon <strong>de</strong>lle Chiaje 2 )nachgewiesen, <strong>da</strong>nn wur<strong>de</strong> es später von Grube 8 ) wie<strong>de</strong>r verkannt und zumBlutgefässsystem gerechnet. Krohn*) stellte <strong>da</strong>s <strong>Nervensystem</strong> dieses Thieresausser allen Zweifel. Blanchard 6 ) gab eine bildliche Darstellung, auf <strong>de</strong>rals Repräsentant eines Eingewei<strong>de</strong>nervensystems ein langer, <strong>de</strong>n Nahrungskanalbegleiten<strong>de</strong>r Fa<strong>de</strong>n zu sehen ist. Gegen die Existenz <strong>de</strong>sselben erhobQuatrefages 8 ) Einsprache: <strong>da</strong>s Eingewei<strong>de</strong>nervensystem bestehe aus einerReihe kleiner Knoten, in welche ein von <strong>de</strong>n Commissuren kommen<strong>de</strong>r Nervanschwillt, <strong>de</strong>ssen Fä<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Rüssel verlieren. Den Grube' sehenDarmnervenfa<strong>de</strong>n hatte Herrn. Meyer 7 ) als einen Musculus suspensoriusinlestini erkannt. In jüngster Zeit haben Keferstein und Ehlers 8 ) <strong>de</strong>nSipuncülus untersucht. Das Gehirn trägt an <strong>de</strong>r Hinterseite räthselhafte cylindrischeLäppchen. Von <strong>de</strong>n Seitennerven <strong>de</strong>s Bauchstranges geht ausserzu <strong>de</strong>n Muskeln je ein Ast zu <strong>de</strong>n Hautdrüsen. Vom Bauchstrang mel<strong>de</strong>tKrohn, <strong>da</strong>ss <strong>de</strong>rselbe nach seiner ganzen Länge von einer Schei<strong>de</strong>, die einBlutgefäss vorstelle, lose umgeben wer<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Nervenstrang also in ähnlicherWeise wie bei manchen Hirudineen von einem Blutgefäss eingehüllt sei. K. undE. stimmen dieser Auffassung nicht bei. Nach ihnen besteht <strong>de</strong>r Bauchstrangaus zwei ineinan<strong>de</strong>r liegen<strong>de</strong>n Abtheilungen; die äussere ist nur aus dicht aneinan<strong>de</strong>rstossen<strong>de</strong>n klaren Zellen zusammengesetzt, bei <strong>de</strong>r innern kommenausser Körnchen auch noch einige faserige Elemente hinzu; die Hülle <strong>de</strong>s Ganzenbesteht aus platten Zellen und trägt aussen in geson<strong>de</strong>rten Haufen Büschel vonCilien. Ein Blutgefäss könne die äussere Abtheilung nicht sein, <strong>da</strong> zwischen ihrund <strong>de</strong>r inneren Abtheilung gar kein Hohlraum sich fin<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn die erwähntendicht gedrängten Zellen. Blutgefässe seien überhaupt nicht aufzufin<strong>de</strong>n gewesen.Ich habe an einem schon lange in Weingeist aufbewahrten Individuum <strong>de</strong>nBauchstrang und <strong>da</strong>s Schwanzganglion mit Hülfe von Essigsäure und Kalilaugeuntersucht und <strong>da</strong>bei die schon oben (S. 139) vorgebrachte Beobachtung gemacht,<strong>da</strong>ss <strong>de</strong>r Bauchstrang kein gedoppelter, son<strong>de</strong>rn ein einfacher sei. Krohn, <strong>de</strong>rfrische Thiere vor sich hatte, lässt <strong>da</strong>s Bauchmark aus zwei Seitenhälften bestehen,die durch eine seichte Furche von einan<strong>de</strong>r getrennt seien. Von dieser Furchekonnte ich nicht nur nichts bemerken, son<strong>de</strong>rn an Querschnitten dureh <strong>da</strong>s Bauchmarksah man bestimmt, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s (innere) Neurilemm die nervöse Substanz keineswegsin zwei Züge son<strong>de</strong>rte, son<strong>de</strong>rn sie umschloss als einfaches Rohr die Nervenelemente.Mit an<strong>de</strong>rn Worten, es war kein gedoppelter, son<strong>de</strong>rn ein einfacherBauchstrang zugegen. Das äussere Neurilemm (Blutgefäss bei Krohn, äussereAbtheilung <strong>de</strong>s Bauchstranges bei Kefer-stein und Ehlers) bil<strong>de</strong>t ein geräumigesRohr, aus welchem d*s eigentliche Bauchmark an Querschnitten oftweit heraussteht. Zwischen innerem und äusserem Neurilemm lagerte eine körnigzellige1) Lenckart Masse. Im u. Hinblick Pagenstecher, auf <strong>de</strong>n ibid. feineren 1858, S. Bau 591. <strong>de</strong>r — 2) bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>lle Neurilemme Chiaje, Mem. wollen tu lastoria et notomia <strong>de</strong>gli animali tenna vertebre Vol. I, p. 15. - 3) Grube, Arcb. f. Anat. u.meine Phvs 1837 Beobachtungen — 4) Krohn, nicht ibid. mit 1839. <strong>de</strong>n — Angaben 5) Blanchard <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n im Regne zuletzt antmal genannten illustre, Autoren, Zoophytei.welche -6) Quatrefages, sie aus platten Ann. Zellen d. «c. zusammengesetztnat. 1850, p. 374, PI. beschreiben, 9, fg. 8e. - stimmen, 7) Herrn. vielmehr M ey er,sehe Ztsch ich, f wlss <strong>da</strong>ss Zool. bei<strong>de</strong> 1649. aus 8. fester 268. - homogen-streifiger 8) Keferstein u. Ehlers, Bin<strong>de</strong>substanz zoologische bestehen, Beitrage, unterhalbVergl". welcher hlezu Leydig, <strong>da</strong>s äussere Arch. Neurilemm f. Anat. n. Züge Pbys. von 1862, Längsmuskeln 8. 97, 105; Taf. (S. z. 151) vcrpl. aufweist, A. T. I, fg. die 9.1861.Leydig, Bau <strong>de</strong>s thierischen Körpers.auf <strong>de</strong>m Schwanzganglion in Geflechte sich ausbreiten. Ich wie<strong>de</strong>rhole, nur <strong>da</strong>säussere Neurilemm hat Muskeln. Am Schwanzganglion nehme ich zwischen <strong>de</strong>n