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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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8 Einleitung.bisher <strong>de</strong>n Uebergangsformen <strong>de</strong>r Organe o<strong>de</strong>r ganzer Organismen, <strong>de</strong>n sogenanntenVarietäten, sowie <strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Zucht <strong>de</strong>s Menseheu stehen<strong>de</strong>nThieren geschenkt hat, zu erhöhen. Es wird diess freilich ein gewisses Opferfür <strong>de</strong>n Systematiker sein, <strong>de</strong>m es bisher fast immer <strong>da</strong>ran lag, die Unterschie<strong>de</strong>möglichst scharf herauszustellen; sowie gar Mancher auch die infreiem Zustan<strong>de</strong> leben<strong>de</strong>n Thiere als «rein aus <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>s Schöpfers»hervorgegangen, <strong>de</strong>n durch Zucht verän<strong>de</strong>rten vorzog und ihnen grössereNeigung zuwandte. Aber in <strong>de</strong>m Maasse muss auch die Systematik anhöherer Be<strong>de</strong>utung gewinnen. Schien es doch bisher mitunter ziemlichgleichgültig, ob man nach diesem o<strong>de</strong>r jenem Gesichtspunkt die Thieregruppiren wollte; an<strong>de</strong>rs wird die Sache, wenn durch die Systematik die geheimenGrundlinien <strong>de</strong>r Abstammung zum Ausdruck gebracht, somit im «natürlichenSystem» <strong>de</strong>r Stammbaum <strong>de</strong>r Thierwelt hergestellt wer<strong>de</strong>n könnte.Man hat früher öfters geklagt: <strong>da</strong>s Suchen und Streben <strong>de</strong>r Naturforschernach einer Eintheilung <strong>de</strong>r Thiere auf Grund ihrer natürlichen Verwandtschaftsei <strong>de</strong>m «Suchen nach <strong>de</strong>m Stein <strong>de</strong>r Weisen gleich zu setzen.» Solltenicht durch die Theorie <strong>de</strong>r «natürlichen Züchtung» die Aussicht <strong>de</strong>n Steinzu fin<strong>de</strong>n etwas näher gerückt sein?Auch <strong>da</strong>s Verhältniss in welchem nach <strong>de</strong>r Anschauung Einiger dieMorphologie und Physiologie zu einan<strong>de</strong>r stehen sollen, wür<strong>de</strong> sich An<strong>de</strong>rnmüssen. Die Morphologie, hört man von Physiologen unserer Zeit sagen l ),ist nicht Zweck <strong>de</strong>r Forschung, son<strong>de</strong>rn nur eine nothwendige Vorstufe, dieGrundlage aller Erkenntniss <strong>de</strong>s Lebens. Ich erkühne mich auszusprechen,<strong>da</strong>ss sobald man die organ^che Welt vom Gesichtspunkt <strong>de</strong>r «natürlichenZüchtung» aus betrachtet, <strong>da</strong>s Verhältniss <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Wissenschaften zueinem gera<strong>de</strong>zu umgekehrten wird. Das Ziel <strong>de</strong>r Forschung ist <strong>da</strong>nn zuermitteln, durch welches Zusammenwirken von Umstän<strong>de</strong>n die Form ihr Geprägeerhalten hat. Die Physiologie nimmt <strong>da</strong>mit, insofern sie über <strong>da</strong>s«Muss <strong>de</strong>r Formen und ihrer Abän<strong>de</strong>rungen» Aufklärung geben soll, <strong>de</strong>nRang eines Hilfsmittels <strong>de</strong>r Morphologie ein.Noch eine an<strong>de</strong>re Frage, die in unserer Zeit erledigt zu sein schien,tritt von Neuem für Den auf, <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Theorie Darwin's geneigt fin<strong>de</strong>t.Giebt es nicht doch für die am niedrigsten stehen<strong>de</strong>n Wesen eine Urzeugungo<strong>de</strong>r Generatio aequivoca? Wer die Ansicht vertritt, <strong>da</strong>ss ein ununterbrochenerZusammenhang zwischen unorganischer und organischer Welt bes-tiht,und <strong>da</strong>ss in <strong>de</strong>r gegenwärtigen Schöpfung dieselbe Kraft und in gleicher^yeise wirke, wie in <strong>de</strong>r Vorzeit, kann kaum an<strong>de</strong>rs, als auch jetzt nochdie Möglichkeit einer Gew ratio aequivoca anzuerkennen. Je<strong>de</strong>nfalls <strong>da</strong>rf dieFrage nicht mehr für eine abgethane Sache erklärt wer<strong>de</strong>n, die Forschunghat sich ihr von Neuem zuzuwen<strong>de</strong>n.Der Gang unserer Erörterungen wird jetzt folgen<strong>de</strong>r sein. Ichwer<strong>de</strong> <strong>da</strong>s allgemein Morphologische vorausschicken, wozu in gewissemSinne <strong>de</strong>nn doch auch die Gewebe gehören. In diesem Abschnittwer<strong>de</strong> ich einem frühern Werk von mir») manches wörtlich entnehmen.Dann sollen die einzelnen Organsysteme verfolgt wer<strong>de</strong>n, wobei ich eineGHe<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Weise durchzuführen ge<strong>de</strong>nke, <strong>da</strong>ss an die Besprechungeines Organsyhtcms vom vergleichend-anatomischen Standpunktaus noch Reihen zootomischer Angaben sich anzuschliesseuhaben. l) DuboU-Keymond, GedichtnUire<strong>de</strong> auf Jon. Müller. Berlin 185». - t) Leydi*Lehrbueh d. HJjtologie d. Menschen u. i.Thiere. 1857.' L,ejral,r '

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