Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP
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isnThiere mit seitlich symmetrischem Nervensystem.prüft. Dann sind es vorzüglich noch mehre Spezies der Gattung Bistoni um,deren Nervensystem bekannt geworden ist. Warum aber sucht man vergeblichin den meisterhaften Figuren, welche wir AVagener, z. B. überDistomum appendiculatum und Gyrodactyhis elegans verdanken, nach denSpuren eines Nervensystems, und warum berichtet dieser feine Beobachterbloss aus Bactylogyrus pedalus von einem «nervensystemartigen Band unterder Rückenseite über dem Anfange des Darmes liegend»? Haben blossdie einen Gattungen dieses Organsystem, die andern nicht, oder ist esdennoch bloss übersehen worden? Mir scheint, dass eine speziell hieraufgerichtete Untersuchung wohl am Platze wäre. (Sieh. Zusatz: d.)Was die Strudelwürmer 1 ) oder Turbellarien betrifft, so hat manzuerst die Süsswasserformen auf ihren Bau untersucht und hier konntenweder v. Bär noch Duges Ganglien oder Nerven entdecken. Die zunächstfolgenden Beobachter sprechen, wenigstens für die deudrocoelen Strudelwürmeroder Planarien von einem Ganglienpaar, dem die Augen aufsitzen,auch wohl von strahligen Nervenknoten. Gegenwärtig weiss man namentlichdurch 0. Schmidt, welcher diesen Thieren eine andauernde Aufmerksamkeitzuwendet, dass im Vorderende der Planarien zwei ansehnliche Gehirnknotenhegen, welche abgesehen von kleineren Zweigen je einen starkenSeitennerven nach hinten schicken. Und was besonders hervorgehoben zuwerden verdient, die Commissur, welche die Gehirnknoten verbindet, scheintimmer unter dem vordersten Dannblindsack hinwegzugehen. Bei denrhabdocoelen Strudelwürmern hatte Max Schultze schon früher die gleicheGrundform des Nervensystems nachgewiesen, nämlich zwei durch eine einfacheBrücke verbundene Centralganglien, oder durch fast völliges Schwindender verbindenden Commissur, ein Doppelganglion.Ein eigentlicher Schlundring, d. h. eine zweite den Blindast des Darmkanalsvom Rücken umgreifende Quercommissur wurde für alle Turbellarienin Abrede gestellt. Nur die Nemertinen besitzen eine solche. Jüngsthat jedoch 0. Schmidt erklärt, er glaube bei Planarien einigemal mit derLupe eine Doppelcommissur, den Darmblindsack umschliessend, wahrge«nonimen zu haben.Um vieles leichter zu untersuchen sind die marinen Strudelwürmer,und desswegen sind von vielen Arten die 1 lirnganglien undderen ausstrahlende Nerven schon zu einer Zeit bekannt geworden,in der man noch in sehr unsicherer Weise von dem Nervensystemder Turbellarien überhaupt sprach. Das Gehirn liegt hier in einemHohlraum und von ihm gehen nach vorne strahlenförmig vier bissechs sehr durchsichtige Nerven weg; von der Seite begiebt sichein stärkerer Ast zur vordem Partie des Körpers, endlich nachhinten die zwei dicken .Seitennerven. Zur Schlundröhre gehen nochsehr feine Fädchen. Es ist hier vorzugsweise Quatrefages zunennen, durch dehwn genaue Beschreibungen die Organisation vielerim Mittelmeer lebender Planarien zuerst aufgehellt wurde.Während bei den rhabdocoelen und dendrocoebn Strudelwürmernein eigentlicher Schlundring fehlt oder wenigstens noch zweifelhaftist, so wird bei den Nemertinen das jederseits zweilappige Gehirnnoch durch eine zweite Commissur verbunden, so dass deri sieh. in. Tafeln s. vergleichend. Anat. Tutel 1, lg. 1, d; U*, I
Plattwünner. Rundwürmer. 133Rüssel jetzt von einem Schlundring umfasst wird und somit in bestimmterWeise das Gehirn jene Zusammensetzung erhält, die beiden höheren Würmern oder Annulaten wahrscheinlich ausnahmslosfortbesteht. Diese Annäherung der Nemertinen an die Ringelwünnergiebt sich bekanntlich auch dadurch «kund, dass bei manchen derKörper nicht flach, sondern mehr drehrund ist. Und ferner, ob-•chon die vom Gehirn entspringenden Nerven im Allgemeinen demTypus der Planarien folgen, so werden doch Arten aufgeführt, beiwelchen die nach hinten gerichteten und durch bedeutendere Dickesich auszeichnenden Seitennerven sich stark nähern, und es soll sogarden Anschein haben, als ob an diesen Längsstämmen eine Ganglienbildungfür die abtretenden Verzweigungen auftrete, was sich gleichfallsin dem bezeichneten Sinne deuten Hesse. Auch das, wasfrühere und neuere Beobachter über den histologischen Bau derSeitennerven veröffentlichen-, spricht dafür, dass sie ähnlich wie dieBauchstämme der Ringelwürmer nicht blosse peripherische Nervensind, sondern einen theilweise centralen Charakter haben. Vondieser Gruppe der Strudelwürmer hat ebenfalls Quatrefageszugleich mit R a t h k e das Nervensystem entdeckt und ausführlichbehandelt. (Sieh. Zusatz: e.)Historische und zootomische Zusätze.a) Bei Tetrarhynchus hat zuerst J. Müller ') eine mitten zwischen denWurzeln der vier Rüssel liegende kleine platte Anschwellung angezeigt, mit abgehendenzarten Fäden. Es möge »wahrscheinliche ein Nervensystem sein; näherbeschrieben und abgebildet, doch ebenfalls nur als »muthmaassliches Ganglion«durch Wagener '): dasselbe sei platt viereckig, von den Ecken gehen Fädenzu den Rüsselscheiden und Kolben. Die Fasern dieser Fäden sollen an die Nervenfasernder niedern Thiere erinnern. Von Taenia serrata will Blanchard 8 )ein Nervensystem gesehen und isolirt haben: zwei kleine Knoten verbunden durcheine Commissur schicken Nerven in die Seitentheile des Kopfes, jederseits einNerv nach hinten zu einem GangUon an der Basis der Saugnäpfe. Nach Andernberuht diese Darstellung des Nervensystems auf Täuschung. An Ligula möchteLereboullet 4 ) zwei auf der Bauchseite herablaufende Längsstreifen fürnervös halten, doch ist die Anerkennung derselben als Nerven auch noch nichterfolgt.b) Die centrale Ganglienmasse der Acanthocephalen unterschied zuerst Duja r l) d Job. i n Mü als Her *un Corps Im Archiv glanduleux f. Anat. n. ou Phys. ganglionaire* 1S3S (Jahresb: S. *); CVI). bestimmter Nach van sprach Beneden(wie Ich nach Leuckarts „Menschliche Parasiten" citlre) soll eine ganze Gruppesichvon Ganglien sich hier linden. — 2) Wagener, Die Entwicklang der Cestoden In d. Verhnndlgend. kais. Leop. Carolin. Akad. 1854. 'Supplement zu Bd. 34. — 3) Blanohard,Ann. d. it. natur. T. X, 1S48. PI. 12, fg. 5. — 4) L er e bo n 11 et, VInttitut 1889, N. 8«. —6) Dujardin, Uittoirt naturelle de» Holminthet, Paris 1815.
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isnThiere mit seitlich symmetrischem <strong>Nervensystem</strong>.prüft. Dann sind es vorzüglich noch mehre Spezies <strong>de</strong>r Gattung Bistoni um,<strong>de</strong>ren <strong>Nervensystem</strong> bekannt gewor<strong>de</strong>n ist. Warum aber sucht man vergeblichin <strong>de</strong>n meisterhaften Figuren, welche wir AVagener, z. B. überDistomum appendiculatum und Gyro<strong>da</strong>ctyhis elegans ver<strong>da</strong>nken, nach <strong>de</strong>nSpuren eines <strong>Nervensystem</strong>s, und warum berichtet dieser feine Beobachterbloss aus Bactylogyrus pe<strong>da</strong>lus von einem «nervensystemartigen Band unter<strong>de</strong>r Rückenseite über <strong>de</strong>m Anfange <strong>de</strong>s Darmes liegend»? Haben blossdie einen Gattungen dieses Organsystem, die an<strong>de</strong>rn nicht, o<strong>de</strong>r ist es<strong>de</strong>nnoch bloss übersehen wor<strong>de</strong>n? Mir scheint, <strong>da</strong>ss eine speziell hieraufgerichtete Untersuchung wohl am Platze wäre. (Sieh. Zusatz: d.)Was die Stru<strong>de</strong>lwürmer 1 ) o<strong>de</strong>r Turbellarien betrifft, so hat manzuerst die Süsswasserformen auf ihren Bau untersucht und hier konntenwe<strong>de</strong>r v. Bär noch Duges Ganglien o<strong>de</strong>r Nerven ent<strong>de</strong>cken. Die zunächstfolgen<strong>de</strong>n Beobachter sprechen, wenigstens für die <strong>de</strong>udrocoelen Stru<strong>de</strong>lwürmero<strong>de</strong>r Planarien von einem Ganglienpaar, <strong>de</strong>m die Augen aufsitzen,auch wohl von strahligen Nervenknoten. Gegenwärtig weiss man namentlichdurch 0. Schmidt, welcher diesen Thieren eine an<strong>da</strong>uern<strong>de</strong> Aufmerksamkeitzuwen<strong>de</strong>t, <strong>da</strong>ss im Vor<strong>de</strong>ren<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Planarien zwei ansehnliche Gehirnknotenhegen, welche abgesehen von kleineren Zweigen je einen starkenSeitennerven nach hinten schicken. Und was beson<strong>de</strong>rs hervorgehoben zuwer<strong>de</strong>n verdient, die Commissur, welche die Gehirnknoten verbin<strong>de</strong>t, scheintimmer unter <strong>de</strong>m vor<strong>de</strong>rsten Dannblindsack hinwegzugehen. Bei <strong>de</strong>nrhabdocoelen Stru<strong>de</strong>lwürmern hatte Max Schultze schon früher die gleicheGrundform <strong>de</strong>s <strong>Nervensystem</strong>s nachgewiesen, nämlich zwei durch eine einfacheBrücke verbun<strong>de</strong>ne Centralganglien, o<strong>de</strong>r durch fast völliges Schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Commissur, ein Doppelganglion.Ein eigentlicher Schlundring, d. h. eine zweite <strong>de</strong>n Blin<strong>da</strong>st <strong>de</strong>s Darmkanalsvom Rücken umgreifen<strong>de</strong> Quercommissur wur<strong>de</strong> für alle Turbellarienin Abre<strong>de</strong> gestellt. Nur die Nemertinen besitzen eine solche. Jüngsthat jedoch 0. Schmidt erklärt, er glaube bei Planarien einigemal mit <strong>de</strong>rLupe eine Doppelcommissur, <strong>de</strong>n Darmblindsack umschliessend, wahrge«nonimen zu haben.Um vieles leichter zu untersuchen sind die marinen Stru<strong>de</strong>lwürmer,und <strong>de</strong>sswegen sind von vielen Arten die 1 lirnganglien und<strong>de</strong>ren ausstrahlen<strong>de</strong> Nerven schon zu einer Zeit bekannt gewor<strong>de</strong>n,in <strong>de</strong>r man noch in sehr unsicherer Weise von <strong>de</strong>m <strong>Nervensystem</strong><strong>de</strong>r Turbellarien überhaupt sprach. Das Gehirn liegt hier in einemHohlraum und von ihm gehen nach vorne strahlenförmig vier bissechs sehr durchsichtige Nerven weg; von <strong>de</strong>r Seite begiebt sichein stärkerer Ast zur vor<strong>de</strong>m Partie <strong>de</strong>s Körpers, endlich nachhinten die zwei dicken .Seitennerven. Zur Schlundröhre gehen nochsehr feine Fädchen. Es ist hier vorzugsweise Quatrefages zunennen, durch <strong>de</strong>hwn genaue Beschreibungen die Organisation vielerim Mittelmeer leben<strong>de</strong>r Planarien zuerst aufgehellt wur<strong>de</strong>.Während bei <strong>de</strong>n rhabdocoelen und <strong>de</strong>ndrocoebn Stru<strong>de</strong>lwürmernein eigentlicher Schlundring fehlt o<strong>de</strong>r wenigstens noch zweifelhaftist, so wird bei <strong>de</strong>n Nemertinen <strong>da</strong>s je<strong>de</strong>rseits zweilappige Gehirnnoch durch eine zweite Commissur verbun<strong>de</strong>n, so <strong>da</strong>ss <strong>de</strong>ri sieh. in. Tafeln s. vergleichend. Anat. Tutel 1, lg. 1, d; U*, I