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Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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Symmetrie, etc.109Wenn uns ein Kunstwerk aus Menschenhand erfreuen sofl, somuss es, in<strong>de</strong>m ich mich <strong>de</strong>r Worte eines An<strong>de</strong>rn bediene, „imhöheren Sinne gegHe<strong>de</strong>rt sein", d. h. es muss aus Theilen bestehen,die sich wechselsweise auf einan<strong>de</strong>r beziehen: Hierzu wird erfor<strong>de</strong>rt,<strong>da</strong>ss es eine Mitte habe, ein Oben und Unten, ein Hüben undDrüben, woraus zuerst Symmetrie entsteht.Der thierische Leib, dieses Kunstwerk höchster Art, zeigt unsebenfalls im äusseren und inneren Bau ein symmetrisches Verhalten.Im Allgemeinen entwe<strong>de</strong>r mehr von Kugelform o<strong>de</strong>r von cylindrischerAus<strong>de</strong>hnung, o<strong>de</strong>r von einer Gestalt, in welcher diese bei<strong>de</strong>nGrundgestalten sich verbin<strong>de</strong>n, stimmen die verschie<strong>de</strong>nen Thierformendoch <strong>da</strong>rin überein, <strong>da</strong>ss gewisse Theile gegen eine centraleLinie o<strong>de</strong>r Achse sich paarig o<strong>de</strong>r nach mehren Seiten in gleicherEntfernung stellen.Das paarige Ebenmass nennt man auch wohl die bilateraleSymmetrie; Thiere von dieser Form haben zwei gleiche abereinan<strong>de</strong>r entgegengesetzte Hälften, ein Links und ein Rechts, einOben und Unten, ein Vorn und Hinten.Lagern sich die Theile nach mehr als zwei Seiten, also strahlenförmigum eine centrale Achse, so entsteht die radiäre Symmetrie.Bei<strong>de</strong> Formen sind durch Zwischenstufen verbun<strong>de</strong>n; mantrifft auf Thiere von strahligem Typus, ich wähle als Beispiel dieHerzigel (Spatangi<strong>da</strong>), bei welchen einzelne Organsysteme (Generationsorgane)in <strong>de</strong>n bilateralen Typus sich hinüberbil<strong>de</strong>n und selbstschon äusserlich eine Hinneigung zur seitlichen Symmetrie sich ausdrückt;andrerseits lassen sich Fälle nachweisen, wo bei <strong>de</strong>utlichbilateralem Grundbau im Einzelnen eine radiäre Stellung <strong>de</strong>r Theileauftaucht.Zurückführung <strong>de</strong>s Manchfaltigen auf Wurzelpunkte. Währendnach <strong>de</strong>m Ange<strong>de</strong>uteten je<strong>de</strong>r Naturforscher bei seinen Untersuchungenfortwährend die Erfahrung macht, <strong>da</strong>ss in <strong>de</strong>n Beson<strong>de</strong>rheitenaller organischen Bildungen eine überaus grosse Manchfaltigkeitwaltet, steUt sich ihm doch auch wie<strong>de</strong>r die wun<strong>de</strong>rbare Thatsachefest, <strong>da</strong>ss immer und überaü die mancherlei Formen undBeson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>nn doch auf gewisse Mittelpunkte zurückführen,um welche herum sie sich gruppiren und von <strong>de</strong>nen siesich abstufen.Der Naturforscher musste „nicht sehr wissbegierig sein", welchersich nicht die Frage vorlegte: woher rührt die trotz aller Abän<strong>de</strong>rungengeheimnissvoüe Aehnhchkeit <strong>de</strong>r Thiere untereinan<strong>de</strong>r?Im Anschluss an <strong>da</strong>s hierüber schon in <strong>de</strong>r Einleitung (S. 5)Vorgebrachte sei hier noch folgen<strong>de</strong>s bemerktEs stehen sich in dieser alten, ernsten Frage zwei Ansichten

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