Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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94Gewebe.lemma. Die Hülle der Nervenfasern geht an den zwischengeschobenenGanglienzellen continuirhch in diejenige der Ganglienkugelnfort.Uebergangsformen. Im Bisherigen habe ich die marklosen unddie markhaltigen Nervenfasern der Wirbelthiere wie zwei verschiedeneSpezies auseinander gehalten, was auch für die ausgeprägteren Formenseine Richtigkeit hat.Jetzt aber wäre mit einigem Nachdruck hervorzuheben, dassgleichwie die echt quergestreifte Muskelfaser und * die echt glatteMuskelfaser durch mannigfache Mittelstufen verbunden erscheinen,so auch die dunkelrandige oder markhaltige Nervenfaser mit derblassrandigen oder marklosen durch Bindeglieder zusammenhängt.Ich habe auf solche Uebergangsstufen aus dem Grenzstrangedes Sympathicus vom erwachsenen Landsalamander aufmerksam gemachtund ihr Verhalten näher bezeichnet *). Die Markscheide istso dünn, dass die Umrisse der Fasern zwar echte blasse Fibrillenan Schärfe übertreffen, aber doch nicht die dunklen Linien der exquisitmarkhaltigen erreichen. Etwas Aehnliches sah ich an denAusläufern der Nervenfasern im elektrischen Organ von Torpedo.Auch hier ist die Markscheide an vielen Stellen so zart, dass manerst bei sehr starker Vergrösserung wahrnimmt, wie die anscheinendmarklose Faser dennoch Spuren der Markscheide besitzt.Für den leichten Uebergang der beiderlei Faserarten ineinanderspricht sowohl, dass an gar manchen Orten, z. B. in den Muskeln,in der Hornhaut, die dunkelrandigen Fasern bei ihrer Endverbreitungzu blassen, des Fettes entbehrenden Elementen werden, als auchdie bekannte Thatsache, dass die später dunkelrandigen Nervenbeim Embryo eine Zeitlang echt blassrandig, mithin ohne Fettscheidesind und diese erst nachträglich auftritt.Vertheiluug der beiderlei Faserarten. Nicht bedeutunglos wärees und liesse sich mit unseren allgemeinen Vorstellungen über höhereund niedere Entwicklung der Thiergruppen zusammenreimen, wennes tiefer stehende Fische gäbe, bei denen nur blasse oder marklo6eNervenfasern vorkommen. Die Cyklostomen befinden sichanscheinend in diesem Fall. Doch möchte das hierüber Bekannte meinerMeinung nach einer erneuten Prüfung zu unterwerfen sein. Die Untersuchungwirbelloser Thiere zeigt mir nämlich, dass die Markscheidein Consistenz und Aussehen denn doch mancherlei Abstufungen erfährtund ich halte es für sehr möglich, dass auch bei den Cyklostomennoch eine Spur oder eine Form von Markscheide aufgefundenwird ').Sonst sind bei Wirbelthieren die beiderlei Faserarten beiläufig1) Hist. anat. Unters, üb. lis. heu. Beptllien. S.ai. - ») Vergl. hierüber auchltelssner,vom Bau de» KUckenmarkes von Petromyzon fiutiatUit.Arch. f. Anat. u. Phys. 1800.

Nervengewebe. 95so vertheilt, dass die dunkelrandigen Fasern den cerebrospina 1 e n Partien angehören, die blassen in grösserer Menge imSympathicus sich finden, darnach auch wohl bei verschiedenenSchriftstellern den Namen sympathische Fasern tragen. Endlichbesteht der Geruchsnerv, wovon ich mich bei sämmthchen Klassender Wirbelthiere seit Langem überzeugt hatte, aus marklosen Fasern.Noch ist zu bemerken, dass die Breite oder Stärke der Nervenfasernnicht bloss bei verschiedenen Wirbelthieren bestimmte Verschiedenheitenaarbietet, wie man denn z. B. bei Fischen auf diebreitesten stösst, sondern auch innerhalb verschiedener Nervengruppensich Differenzen in dieser Richtung kundgeben.Nervenfasern der Wirbellosen. Was die Nervenfasern derWirbellosen betrifft, so habe ich schon früher an meine Untersuchungüber das Gehirn von Coccus anknüpfend, die Gesichtspunkteaufgestellt, nach denen man die Nervenprimitivfasern der Vertebratenund Evertebraten mit einander zu vergleichen habe *).Meine Ansichten sind hierüber noch im Wesentlichen dieselben,namentlich was die Bedeutung der fibrillären Substanz und ihre Verbindungzu „Primitivfasern" betrifft, ferner hinsichtlich des Homologonsder Markscheide; ich verweise zur Erläuterung und Begründungdieser Momente, sowie über die verschiedenen Arten der Nervenfasern,wie sie auch bei Wirbellosen unzweifelhaft vorkommen, dannbezüglich ihrer platten Form, auf das, was ich unten bei den verschiedenenGruppen, z. B. den Anneliden, den Arthropoden 'dort,wo das Histologische zur Sprache kommt, hierüber vorzulegen habe.Verlauf und Endigung der Nervenfasern. «Früher glaubte man denSatz aufstellen zu können, dass die Nervenprimitivfasern während ihresVerlaufes zur Peripherie sich nie theilen. Spätere Untersuchungen habendas gerade Gegentheil hiervon dargethan und man weiss jetzt, dass Theilungenzu den gewöhnlichen Eigenschaften der Nervenfibrillen gehören, jaes scheint, als ob sämmtliche Nervenfasern von manchem Muskel oder gewisserOrgane durch Verzweigung Einer einzigen centralen Stammfaser entstehen.So ist durch Reichert bekanntgeworden, dass in einem Hautmuskeldes Frosches 8—10 Fibrillen des Nervenstammes bei der Insertion in denMuskel durch weitere Vereinigung nach dem Bückenmark hin auf eine Zahlvon 5—6 Fasern sich verringerten. Ein anderes Beispiel von noch erhöhterVermehrung der Nervenfasern durch Theilung kennen wir aus den vonmehren Seiten bestätigten Mittheilungen Billharz's über das elektrische Organvon Malapterurus electricus, wo sich ergeben hat, dass alle Nervenzweigeund Fasern durch Verästelung aus einer einzigen im Stamm enthaltenenPrimitivfaser hervorgegangen sind.»^Indem ich diese meine Aeusserung hier wörtlich wiederhole,möchte ich jetzt bemerklich machen, dass man sich doch eigentlichvom morphologischen Standpunkt aus kaum über derartige Verästelungender Nervenfasern wundern darf. Was wir eine Primitivfaserl) ZUohrft t wiss. Zool. Bd. V, 1853, 8. f.

94Gewebe.lemma. Die Hülle <strong>de</strong>r Nervenfasern geht an <strong>de</strong>n zwischengeschobenenGanglienzellen continuirhch in diejenige <strong>de</strong>r Ganglienkugelnfort.Uebergangsformen. Im Bisherigen habe ich die marklosen unddie markhaltigen Nervenfasern <strong>de</strong>r Wirbelthiere wie zwei verschie<strong>de</strong>neSpezies auseinan<strong>de</strong>r gehalten, was auch für die ausgeprägteren Formenseine Richtigkeit hat.Jetzt aber wäre mit einigem Nachdruck hervorzuheben, <strong>da</strong>ssgleichwie die echt quergestreifte Muskelfaser und * die echt glatteMuskelfaser durch mannigfache Mittelstufen verbun<strong>de</strong>n erscheinen,so auch die dunkelrandige o<strong>de</strong>r markhaltige Nervenfaser mit <strong>de</strong>rblassrandigen o<strong>de</strong>r marklosen durch Bin<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r zusammenhängt.Ich habe auf solche Uebergangsstufen aus <strong>de</strong>m Grenzstrange<strong>de</strong>s Sympathicus vom erwachsenen Landsalaman<strong>de</strong>r aufmerksam gemachtund ihr Verhalten näher bezeichnet *). Die Markschei<strong>de</strong> istso dünn, <strong>da</strong>ss die Umrisse <strong>de</strong>r Fasern zwar echte blasse Fibrillenan Schärfe übertreffen, aber doch nicht die dunklen Linien <strong>de</strong>r exquisitmarkhaltigen erreichen. Etwas Aehnliches sah ich an <strong>de</strong>nAusläufern <strong>de</strong>r Nervenfasern im elektrischen Organ von Torpedo.Auch hier ist die Markschei<strong>de</strong> an vielen Stellen so zart, <strong>da</strong>ss manerst bei sehr starker Vergrösserung wahrnimmt, wie die anscheinendmarklose Faser <strong>de</strong>nnoch Spuren <strong>de</strong>r Markschei<strong>de</strong> besitzt.Für <strong>de</strong>n leichten Uebergang <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>rlei Faserarten ineinan<strong>de</strong>rspricht sowohl, <strong>da</strong>ss an gar manchen Orten, z. B. in <strong>de</strong>n Muskeln,in <strong>de</strong>r Hornhaut, die dunkelrandigen Fasern bei ihrer Endverbreitungzu blassen, <strong>de</strong>s Fettes entbehren<strong>de</strong>n Elementen wer<strong>de</strong>n, als auchdie bekannte Thatsache, <strong>da</strong>ss die später dunkelrandigen Nervenbeim Embryo eine Zeitlang echt blassrandig, mithin ohne Fettschei<strong>de</strong>sind und diese erst nachträglich auftritt.Vertheiluug <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>rlei Faserarten. Nicht be<strong>de</strong>utunglos wärees und liesse sich mit unseren allgemeinen Vorstellungen über höhereund nie<strong>de</strong>re Entwicklung <strong>de</strong>r Thiergruppen zusammenreimen, wennes tiefer stehen<strong>de</strong> Fische gäbe, bei <strong>de</strong>nen nur blasse o<strong>de</strong>r marklo6eNervenfasern vorkommen. Die Cyklostomen befin<strong>de</strong>n sichanscheinend in diesem Fall. Doch möchte <strong>da</strong>s hierüber Bekannte meinerMeinung nach einer erneuten Prüfung zu unterwerfen sein. Die Untersuchungwirbelloser Thiere zeigt mir nämlich, <strong>da</strong>ss die Markschei<strong>de</strong>in Consistenz und Aussehen <strong>de</strong>nn doch mancherlei Abstufungen erfährtund ich halte es für sehr möglich, <strong>da</strong>ss auch bei <strong>de</strong>n Cyklostomennoch eine Spur o<strong>de</strong>r eine Form von Markschei<strong>de</strong> aufgefun<strong>de</strong>nwird ').Sonst sind bei Wirbelthieren die bei<strong>de</strong>rlei Faserarten beiläufig1) Hist. anat. Unters, üb. lis. heu. Beptllien. S.ai. - ») Vergl. hierüber auchltelssner,vom Bau <strong>de</strong>» KUckenmarkes von Petromyzon fiutiatUit.Arch. f. Anat. u. Phys. 1800.

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