Nervensystem. - Biblioteca Digital de Obras Raras da USP

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92Gewebe.nach aus einer eiweisshaltigen Substanz, welche mit derjenigen, auswelcher die Fortsätze der Ganglienkugeln gebildet sind, völlig übereinstimmt.Die Fasern sind ebenso blass conturirt und von Farbegrau, wie die Ausläufer der Ganglienzellen. Ihre granuläre Substanzzeigt öfters eine Längsstrichelung, wie wenn eine Zusammensetzungaus feinsten Fäserchen zu Grunde läge. Dazu gesellt sich häufigeine besondere Hülle, hell und homogen von Aussehen und mitKernen, die der inneren Fläche der Hülle anliegen.Bunkelrandige Nervenfasern. Die dunkelrandige odermarkhaltdgeNervenfaser unterscheidet sich von der vorausgegangenenFaserart durch das Auftreten einer fettreichen Substanz, dersog. Markscheide, welche die* blasse, granuläre Substanz von vorhin,peripherisch oder als Rinde umgiebt. Diese Markscheide ist derGrund, warum jetzt die Nervenfaser bei durchgehendem Lichtdunkle Ränder zeigt; bei auffallendem Licht verleiht sie der Faserden Silberglanz.An der ganz frischen Nervenfaser lässt sich die Grenze zwischender blassen Achsensubstanz und der fettigen Rinde nicht erkennen.Sobald aber Reagentien eingewirkt haben, wie z. B. Chromsäure,Sublimat, ferner, wenn der Nerv erkaltet ist und Zersetzung beginnt,so trennt sich die Substanz scharf in eine körnig-krümliche Rindenschicht,hervorgegangen durch Gerinnung des fettigen Stoffes undin ein inneres drehrundes oder plattes, bandartiges Gebilde, das nachHabitus und Verhalten gegen Reagentien mit der Substanz der blassenoder marklosen Fasern übereinstimmt. Man hat diesem centralenTheil den Namen Achsencylinder gegeben.Als dritter Theil der markhaltigen Nervenfaser kann abermalseine Hülle auftreten, in Form einer homogenen Haut, mit Kernenversehen, von denen wieder hinsichtlich ihrer Lage zu bemerkenwäre, dass sie der Innenseite der Scheide angehören. Diese Hülleist indessen kein nothwendiger Bestandtheil, vielmehr fehlt sie häufig.Achsencylinder. Die Substanz der marklosen Fasern und diejenigedes Achsencylinders der markhaltigen sind, wie bemerkt, vongleicher Natur. Bei Wirbellosen entstehen die dem Achsencylinderentsprechenden Fasern in den Nervencentren aus der Vereinigungfeinster Fäserchen, wobei allerdings die Vereinigung nachder Peripherie hin so innig werden kann, dass die daraus hervorgegangeneEinheit, die marklose Nervenprimitivfaser, ein anscheinendrein homogenes Aussehen hat. Kis ist somit schon der Analogienach wahrscheinlich, dass auch dem Achsencylinder der Wirbelthiere,der, obschon ebenfalls von meist homogener Beschaffenheit, dochauch nicht selten ein fein längsstreifiges Aussehen hat, eine gewisneZusammensetzung aus feinsten Fäserchen, wenigstens dem Ursprungnach, zukommen möge. Ich habe allerdings an dem Achsencylindermarkhaltiger Fasern nie ein eigentliches Zerfallen in solche Lüugo-

Nervengewebe. 93demente wahrgenommen, allein an den marklosen Riechnervenfasernhat Max Schultze im Näheren beschrieben nicht bloss, wie schonim Verlaufe der Primitivfasern ein fibrülärer Bau andeutungsweisezu sehen sei, sondern dass sich die Primitivfasern wirklich in feinsteFibrillen auflösen "•).Die Substanz markloser Nervenfasern, sowie der Achsencylindermarkhaltiger Fasern stimmt in ihren Eigenschaften, wie schon obenerörtert wurde, mit dem Protoplasma (Zellsubstanz) der Ganglienkugelnüberein. Ist daher z. B. eine bipolare Ganglienkugel peripherischeingeschoben, so gehen auch beide, Achsencylinder undProtoplasma, contmuirlich ineinander über. Die den Kern derGanglienzelle umgebende Substanz ist, wie ich schon früher michausdrückte, als ein angeschwollener Achsencylinderaufzufassen.Markscheide. Die Fett- oder Markscheide der dunkelrandigenNervenfasern zeigt auf Querschnitten hin und wieder eine mehr oderminder deutliche concentrische Streifung. Dass dieselbe wirklichder Ausdruck concentrischer Schichtung sei, davon habe ich michan den riesigen dunkelrandigen Fasern im Bauchmark des Regenwurmesüberzeugt 2 ).An feinen Nervenfasern der Wirbelthiere häuft sich in Folgeinnerer Veränderungen die Markscheide stellenweise an, macht ersteredadurch in Abständen knotig und wandelt die geradlinig geweseneFaser zur sog. varikösen Nervenfaser um.An den bipolaren Ganglienkugeln, welche die Nervenfaserauf ihrem Wege vom Centrum zur Peripherie gewissermassen unterbrechen,geht die Fettscheide der Nervenfaser meist nicht über dieGanglienkugeln weg, oder ist vielleicht so zart, dass sie nicht zurErscheinung kommen will. Doch giebt es Fälle und ich habe deivgleichen nachgewiesen s ), wo die Markscheide der Nervenfaser ingleicher Stärke über die Ganglienkugel wegzieht, so dass man .beimersten Anblick des frischen Objectes einfach bauchige Erweiterungender Nervenfibrillen zu sehen meint.Hülle. Von der Hülle der Nervenfaser gilt dasselbe, wasoben von der Hülle oder Scheide der Ganglienkugeln ausgesagtwurde. Sie ist eine homogene, bindegewebige Haut, im näherenSinne eine Cuticularbildung, und ihre Kerne, welche ebenfalls wiean der Hülle der Ganglienkugeln oder wie am Sarcolemma derMuskeln immer nach innen 4 ) hegen, sind als Reste der Matrixzellenzu betrachten, welche die homogene Haut hervorbrachte.Die letztere entspricht nach Bau und Herkommen völlig dem Sarco-•1) Max Schultze, Unters, üb. d. Bau d.Nasenschleimhaut etc. Abhandlgen d. naturf.Gesellsob. In Halle, Bd. VII, 1862. — 2) Sieh, unten Nervensyst. d. Anneliden u. m. Tafelnz. vergl. Anat. Taf. IV, fg. 8,e; Taf. V, fg. 1, c. — 3) S. Seite 86. — 4) Diese Lage derKcroo habe loh mehrmals an verschiedenen Orten meiner Publicationen bestimmt.bezeichnetund abgebildet.

Nervengewebe. 93<strong>de</strong>mente wahrgenommen, allein an <strong>de</strong>n marklosen Riechnervenfasernhat Max Schultze im Näheren beschrieben nicht bloss, wie schonim Verlaufe <strong>de</strong>r Primitivfasern ein fibrülärer Bau an<strong>de</strong>utungsweisezu sehen sei, son<strong>de</strong>rn <strong>da</strong>ss sich die Primitivfasern wirklich in feinsteFibrillen auflösen "•).Die Substanz markloser Nervenfasern, sowie <strong>de</strong>r Achsencylin<strong>de</strong>rmarkhaltiger Fasern stimmt in ihren Eigenschaften, wie schon obenerörtert wur<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m Protoplasma (Zellsubstanz) <strong>de</strong>r Ganglienkugelnüberein. Ist <strong>da</strong>her z. B. eine bipolare Ganglienkugel peripherischeingeschoben, so gehen auch bei<strong>de</strong>, Achsencylin<strong>de</strong>r undProtoplasma, contmuirlich ineinan<strong>de</strong>r über. Die <strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>rGanglienzelle umgeben<strong>de</strong> Substanz ist, wie ich schon früher michausdrückte, als ein angeschwollener Achsencylin<strong>de</strong>raufzufassen.Markschei<strong>de</strong>. Die Fett- o<strong>de</strong>r Markschei<strong>de</strong> <strong>de</strong>r dunkelrandigenNervenfasern zeigt auf Querschnitten hin und wie<strong>de</strong>r eine mehr o<strong>de</strong>rmin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche concentrische Streifung. Dass dieselbe wirklich<strong>de</strong>r Ausdruck concentrischer Schichtung sei, <strong>da</strong>von habe ich michan <strong>de</strong>n riesigen dunkelrandigen Fasern im Bauchmark <strong>de</strong>s Regenwurmesüberzeugt 2 ).An feinen Nervenfasern <strong>de</strong>r Wirbelthiere häuft sich in Folgeinnerer Verän<strong>de</strong>rungen die Markschei<strong>de</strong> stellenweise an, macht erstere<strong>da</strong>durch in Abstän<strong>de</strong>n knotig und wan<strong>de</strong>lt die geradlinig geweseneFaser zur sog. varikösen Nervenfaser um.An <strong>de</strong>n bipolaren Ganglienkugeln, welche die Nervenfaserauf ihrem Wege vom Centrum zur Peripherie gewissermassen unterbrechen,geht die Fettschei<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nervenfaser meist nicht über dieGanglienkugeln weg, o<strong>de</strong>r ist vielleicht so zart, <strong>da</strong>ss sie nicht zurErscheinung kommen will. Doch giebt es Fälle und ich habe <strong>de</strong>ivgleichen nachgewiesen s ), wo die Markschei<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nervenfaser ingleicher Stärke über die Ganglienkugel wegzieht, so <strong>da</strong>ss man .beimersten Anblick <strong>de</strong>s frischen Objectes einfach bauchige Erweiterungen<strong>de</strong>r Nervenfibrillen zu sehen meint.Hülle. Von <strong>de</strong>r Hülle <strong>de</strong>r Nervenfaser gilt <strong>da</strong>sselbe, wasoben von <strong>de</strong>r Hülle o<strong>de</strong>r Schei<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ganglienkugeln ausgesagtwur<strong>de</strong>. Sie ist eine homogene, bin<strong>de</strong>gewebige Haut, im näherenSinne eine Cuticularbildung, und ihre Kerne, welche ebenfalls wiean <strong>de</strong>r Hülle <strong>de</strong>r Ganglienkugeln o<strong>de</strong>r wie am Sarcolemma <strong>de</strong>rMuskeln immer nach innen 4 ) hegen, sind als Reste <strong>de</strong>r Matrixzellenzu betrachten, welche die homogene Haut hervorbrachte.Die letztere entspricht nach Bau und Herkommen völlig <strong>de</strong>m Sarco-•1) Max Schultze, Unters, üb. d. Bau d.Nasenschleimhaut etc. Abhandlgen d. naturf.Gesellsob. In Halle, Bd. VII, 1862. — 2) Sieh, unten Nervensyst. d. Anneli<strong>de</strong>n u. m. Tafelnz. vergl. Anat. Taf. IV, fg. 8,e; Taf. V, fg. 1, c. — 3) S. Seite 86. — 4) Diese Lage <strong>de</strong>rKcroo habe loh mehrmals an verschie<strong>de</strong>nen Orten meiner Publicationen bestimmt.bezeichnetund abgebil<strong>de</strong>t.

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