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Untersuchungen zu Raum und Abschirmung am Beispiel der ...

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<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong><strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip JohnsonD 386Vom FachbereichArchitektur/<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltplanung/Bauingenieurwesen<strong>der</strong> Technischen Universität Kaiserslautern <strong>zu</strong>r Verleihungdes akademischen Grades Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.)genehmigte Dissertation.vonDagmar Bayer


<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong><strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip JohnsonDagmar BayerDatum <strong>der</strong> mündlichen Prüfung: 12.03.2009Dekan:Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß1. Berichterstatter: Vertr.Prof. Dr.-Ing. Matthias Castorph2. Berichterstatter: Prof. Dipl.-Arch. ETH Ingemar Vollenwei<strong>der</strong>


01 _ VorwortVorwortIch danke Herrn Dr.-Ing. Matthias Castorph für die Anregung <strong>zu</strong>r Durchführungdieser Arbeit, die vielen kritischen Diskussionen <strong>und</strong> den hilfreichen Rat. Seinanspornendes Interesse <strong>und</strong> seine wohlwollende Unterstüt<strong>zu</strong>ng haben dieserArbeit wichtige Impulse verliehen.Herrn Prof. Ingemar Vollenwei<strong>der</strong> danke ich für die hilfreichen kritischenAnmerkungen <strong>und</strong> Fragestellungen.Außerdem möchte ich meinem Kollegen Marten Ulpts danken, <strong>der</strong> mir beitechnischen Belangen je<strong>der</strong>zeit <strong>zu</strong>r Seite stand.Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt meiner F<strong>am</strong>ilie <strong>und</strong> meinen Fre<strong>und</strong>en, die michstets unterstützt haben <strong>und</strong> das Gelingen dieser Dissertation dadurch erstermöglichten.Kaiserslautern, im Sommer 2008Dagmar Bayer


02 _ InhaltInhalt01 Vorwort 102 Inhalt 303 Einleitung 504 Untersuchungsgegenstand <strong>und</strong> -methode 7Das theoretische <strong>und</strong> praktische Werk von Philip Johnson 7Die privaten Wohnhäuser 9Die wesentlichen Elemente <strong>der</strong> Architektur: <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> 9Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip Johnson 10Darstellungsmethode 12Theoretisches Verständnis 15Kunst <strong>und</strong> Schönheit 15Stil <strong>und</strong> Wandel 16Adaption von Vorbil<strong>der</strong>n 18<strong>Raum</strong> 19Anwendung <strong>der</strong> theoretischen Begriffe 20Die vier <strong>Raum</strong>typen 22<strong>Raum</strong>typ IDas klar definierte Innen: „Die Box“. 22<strong>Raum</strong>typ IIDas Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen <strong>und</strong> Außen:„Das in Wände zerlegte Haus“. 24<strong>Raum</strong>typ IIIInnen <strong>und</strong> Außen als <strong>Raum</strong>einheiten:„Das in Modulen organisierte Haus“. 26<strong>Raum</strong>typ IVDas Innen im Außen: „Das in Zonen zerlegte Haus“. 28Vergleich <strong>der</strong> vier <strong>Raum</strong>typen 30Vertikale <strong>Abschirmung</strong> 35Arten <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Prinzipien <strong>der</strong> Verwendung 35Auffassungen <strong>der</strong> Wand 36Verb<strong>und</strong> von Innen- <strong>und</strong> Außenwand / Prozessuales Element 40Verformung <strong>der</strong> Wand <strong>und</strong> Auswirkungen auf die Öffnung 423


Zus<strong>am</strong>menhang zwischen <strong>Raum</strong>typ <strong>und</strong> vertikaler <strong>Abschirmung</strong> 44Der Entwurfsprozess <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> des Glass Houses <strong>und</strong>des Glass House Compo<strong>und</strong>s 4805 Fazit 5106 Anhang 53Werkverzeichnis <strong>der</strong> realisierten Gebäude von Philip Johnson 55Realisierte Gebäude pro Jahr / pro Gebäudegattung 58Werkkatalog <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser 61Chronologische Übersicht Innenraum / Außenraum 164Chronologische Übersicht <strong>Abschirmung</strong> 168Der Baldachin in unterschiedlichen Maßstäben 172Son<strong>der</strong>fall <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong>: Der K<strong>am</strong>in 173Literatur 175Lebenslauf 181Zus<strong>am</strong>menfassung 1834


03 _ EinleitungEinleitungArchitektur ist geprägt vom Wandel. Sie reagiert auf Verän<strong>der</strong>ungen ökonomischer,technischer o<strong>der</strong> kultureller Art. Da sich diese ökonomischen, technischen<strong>und</strong> kulturellen Vorausset<strong>zu</strong>ngen fortlaufend verän<strong>der</strong>n, verän<strong>der</strong>t sichdie Architektur kontinuierlich. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die Architektur des20. Jahrh<strong>und</strong>erts, die von kurzlebigen architektonischen Phasen <strong>und</strong> Tendenzenbestimmt wird. Auch wenn viele Architekten den daraus resultierenden Verlustvon Konstanz in <strong>der</strong> Architektur bemängeln, lohnt sich die Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngmit dem Wandel. Er beinhaltet Entwicklungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Architektur, ausdenen wie<strong>der</strong>um Rückschlüsse für das eigene Entwerfen gewonnen werdenkönnen.Es stellt sich jedoch die Frage, ob <strong>und</strong> wie aus <strong>der</strong> großen Masse diffuserErscheinungsformen <strong>der</strong> Architektur Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Prinzipien des Wandelsherausgestellt werden können.Da sich die Gründe <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung selten eindeutig bestimmen lassen, liegt<strong>der</strong> Interessenschwerpunkt <strong>der</strong> Dissertation auf den architektonischen Erscheinungendes Wandels. Der kulturelle, ökonomische <strong>und</strong> soziale Hintergr<strong>und</strong>sowie wahrnehmungstheoretische Aspekte werden daher ausgeblendet. Eserfolgt eine Konzentration auf die wesentlichen Elemente <strong>der</strong> Architektur. <strong>Raum</strong><strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> stellen in diesem Zus<strong>am</strong>menhang diese wesentlichen, nichtweiter reduzierbaren Elemente <strong>der</strong> Architektur dar.Dies führt <strong>zu</strong> <strong>der</strong> These, dass sich <strong>der</strong> Wandel <strong>der</strong> Architektur in den beidenKategorien <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> abbilden lässt.Vielfach wurden bereits Zus<strong>am</strong>menhänge zwischen <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>untersucht. So z.B. von Siegfried Giedion, <strong>der</strong> in seinem Buch „<strong>Raum</strong>, Zeit,Architektur“ die drei Arten Architektur von außen (Volumen im <strong>Raum</strong>), Architekturvon innen (<strong>Raum</strong> als ausgehöhlter Innenraum) <strong>und</strong> die Durchdringungvon Innen <strong>und</strong> Außen unterscheidet. Als <strong>Beispiel</strong> für eine Architektur von außennennt Giedion die Pyr<strong>am</strong>ide, die barocke Kirche dient ihm als <strong>Beispiel</strong> fürdie Architektur von innen, die Durchdringung von Innen <strong>und</strong> Außen sieht er in<strong>der</strong> Architektur <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne gegeben. Ermöglicht werden die <strong>Raum</strong>konzepte,laut Giedion, durch die Wand: Im Barock führe die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wahrnehmung<strong>zu</strong>r Verformung <strong>der</strong> Wand, in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Architektur <strong>zu</strong>r Zerlegungdes Baukörpers in einzelne Wandscheiben. Giedion beschreibt somit eine Auffassungvon Architektur, die sich innerhalb <strong>der</strong> Prinzipien von <strong>Raum</strong>typen <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> bewegt.Im Gr<strong>und</strong>e genommen lässt sich jedes Gebäude auf einen <strong>Raum</strong>typen <strong>zu</strong>rückführen.Da die Untersuchung <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit jedoch nicht als abschlie-5


ßend verstanden werden will, son<strong>der</strong>n als Anstoß für weiterreichende Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngenmit dem Wandel in <strong>der</strong> Architektur, ist nicht die Anzahl <strong>der</strong><strong>Raum</strong>typen an dieser Stelle interessant, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menhang zwischen<strong>Raum</strong>typ <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> ihre Beziehung <strong>zu</strong>m Wandel. Zur Klärung sollendiese Aspekte an einem exemplarischen <strong>Beispiel</strong> untersucht werden.Wie anfangs erwähnt ist vor allem das 20. Jahrh<strong>und</strong>ert geprägt vom Wandel.Um Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Architektur <strong>zu</strong> untersuchen, bietet sich daher dieAnalyse des Werkes eines einzelnen Architekten dieses Jahrh<strong>und</strong>erts an, daseine gewisse Zeitspanne <strong>und</strong> eine ausreichende Anzahl von Gebäuden umfasst.Das Werk des Architekten Philip Johnson erscheint für diese Analyse prädestiniert.Neben <strong>der</strong> Tatsache, dass Johnson in einem Zeitraum von ca. 60 Jahrenmehr als 130 Gebäude realisiert hat, hat sein theoretisches <strong>und</strong> praktischesWerk das 20. Jahrh<strong>und</strong>ert maßgeblich beeinflusst. Hin<strong>zu</strong> kommt, dass Johnsondie Architektur eher formal betrachtet, d.h. „visuell, nicht in N<strong>am</strong>en <strong>und</strong> Daten<strong>und</strong> auch nicht als Zeugnis von Ereignissen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong> Kultur<strong>der</strong> Architektur, vielmehr als Entwicklung von Formen.“ 1 Der kulturelle <strong>und</strong> soziologischeHintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Architektur kann daher, so wie es die vorliegendeDissertation voraussetzt, weitestgehend ausgeblendet werden, ohne dass dasWerk von Johnson fehlinterpretiert wird.Die in <strong>der</strong> Dissertation vorgenommene Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser vonPhilip Johnson soll exemplarisch zeigen, wie sich die Architektur durch dieTransformation von <strong>Raum</strong>typen 2 <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> sowie durch den Wechselzwischen den <strong>Raum</strong>typen wandelt.Mit Hilfe dieser Erkenntnisse sollen Entwicklungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Architektur<strong>und</strong> <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en Potentiale für das Entwerfen aufgezeigt werden.1A. M. Stern in Johnson: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 43.2Bei den privaten Wohnhäusern vonPhilip Johnson handelt es sich imBeson<strong>der</strong>en um die 4 <strong>Raum</strong>typen:1. „Das klar definierte Innen“,2. „Das Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen<strong>und</strong> Außen“,3. „Innen <strong>und</strong> Außen als <strong>Raum</strong>einheiten“sowie4. „Das Innen im Außen“.6


04 _ AnalyseUntersuchungsgegenstand <strong>und</strong> -methodeDas theoretische <strong>und</strong> das praktische Werk von Philip JohnsonDas Werk von Philip Johnson (1906-2005) stellt ein Abbild des kontinuierlichenWandels im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert dar. Es ist nicht nur geprägt von den kurzlebigenTendenzen des Jahrh<strong>und</strong>erts, son<strong>der</strong>n es hat sie selbst maßgeblich beeinflusst:Während Johnsons praktisches Werk mehr als 130 Realisierungen umfasst, darunterarchitekturtheoretisch <strong>und</strong> -historisch bedeuts<strong>am</strong>e Bauten wie das GlassHouse in New Canaan (1947-1949) o<strong>der</strong> das AT&T Building in New York (1979-1984) 1 , war Johnson im theoretischen Bereich an den Diskussionen <strong>und</strong> <strong>der</strong>enWandlungen <strong>zu</strong>m internationalen Stil, <strong>zu</strong>r Postmo<strong>der</strong>ne <strong>und</strong> <strong>zu</strong>m Dekonstruktivismusentscheidend beteiligt.Bereits 1932 veröffentlicht Johnson <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>men mit dem <strong>am</strong>erikanischen ArchitekturhistorikerHenry-Russell Hitchcock das Buch „The International Style.Architecture since 1922.“ das dem Begleitkatalog <strong>der</strong> Ausstellung „Mo<strong>der</strong>nArchitecture: International Exhibition“ im Museum of Mo<strong>der</strong>n Art 2 in New Yorkals Gr<strong>und</strong>lage dient. Darin entwickeln die beiden Autoren ästhetische Kriteriendes internationalen Stils, die den Stil ausschließlich formal definieren, nichtideologisch o<strong>der</strong> soziologisch, wie es die europäischen Manifeste <strong>zu</strong>r Avantgardetaten. Das Buch als auch die Ausstellung gewinnen eine große Popularität<strong>und</strong> verhelfen <strong>der</strong> europäischen Architektur, sich in den USA <strong>zu</strong> verbreiten. Dervon Hitchcock <strong>und</strong> Johnson geprägte Begriff „International Style“ wird gar <strong>zu</strong>mSynonym für die Architektur <strong>der</strong> Neuen Sachlichkeit bezogen auf dessen globaleEntwicklung. 3Johnson selbst steht bis Mitte <strong>der</strong> 50er Jahre theoretisch als auch praktischunter dem Einfluss Mies van <strong>der</strong> Rohes. 1947 richtet Johnson eine Mies van <strong>der</strong>Rohe gewidmete Ausstellung im MoMA aus <strong>und</strong> verfasst anlässlich dieser dieerste bis dahin erschienene Mies-Monographie. Mitte <strong>der</strong> 50er Jahre löst sichJohnson allmählich von seinem Vorbild. 4In <strong>der</strong> Folgezeit entwickelt sich Johnson mit seinen Äußerungen <strong>zu</strong>m bewusstenEklektizismus <strong>zu</strong> einem <strong>der</strong> „geistigen Väter <strong>der</strong> sogenannten Post-Mo<strong>der</strong>ne“ 5 . Im Zentrum steht seine Ablehnung <strong>der</strong> von den Funktionalistenprokl<strong>am</strong>ierten Kausalität zwischen Funktion <strong>und</strong> Schönheit. Bei Johnson erhältdagegen die architektonische Form den Vorrang unter den Kategorien. In zahlreichenProjekten erweitert Johnson sein formales Vokabular, das er verschiedenenEpochen <strong>und</strong> Regionen entlehnt. Er legt den Gr<strong>und</strong>stein <strong>zu</strong> <strong>der</strong> Architekturauffassung,die sich die Freiheit nimmt, historische Formen als bloße1Gr<strong>und</strong>sätzlich erfolgt die Benennung<strong>der</strong> Gebäude in <strong>der</strong> vorliegendenDissertation nach den englischenQuellen.2Während seines Philosophiestudiumslernt Johnson 1929 den jungenProfessor <strong>der</strong> Kunstgeschichte AlfredBarr jr. kennen, <strong>der</strong> wenig später <strong>zu</strong>mersten Direktor des Museums ofMo<strong>der</strong>n Art ernannt wird. Im Kreisdes MoMA trifft Johnson auf Henry-Russell Hitchcock, mit dem er 1930eine Studienreise nach Europaunternimmt, um das Buch „TheInternational Style. Architecture since1922.“ <strong>zu</strong> schreiben. Zeitgleich <strong>zu</strong>rIdee des Buches entsteht unter Barr,Johnson <strong>und</strong> Hitchcock die Idee <strong>zu</strong>rArchitekturausstellung im MoMA.Johnson wird <strong>zu</strong>m offiziellen Organisator<strong>der</strong> Ausstellung ernannt, sodass er 1930 bis 1932 für das MoMAarbeitet. 1938 beginnt Johnson seinArchitekturstudium in Harvard. Nachseinem Abschluss übernimmt Johnsonab 1945 faktisch die Leitung <strong>der</strong>Architekturabteilung des MoMA.3Vgl. Baulig: Geschichte <strong>und</strong> Theorie<strong>der</strong> Architektur. Band 2, S. 9.4Bisweilen bezeichnet man Johnsonauf Gr<strong>und</strong> dieser großen Bew<strong>und</strong>erungfür Mies gar spöttisch als „Miesvan <strong>der</strong> Johnson“. A. M Stern inJohnson: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 90.5Kruft: Geschichte <strong>der</strong> Architekturtheorie,S. 508.7


6L<strong>am</strong>pugnani: Lexikon <strong>der</strong> Architekturdes 20. Jahrh<strong>und</strong>erts, S. 192.7Laut Einband des Buches von PeterBlake sind es sogar mehr als 200realisierte Gebäude. Allerdings istnicht klar, woher diese Zahl st<strong>am</strong>mt.Die tatsächliche Anzahl <strong>der</strong> realisiertenGebäude ist nirgends erfasst.Meine Nachforschungen ergaben„nur“ 138 realisierte Gebäude. Diesesind S. 55ff aufgelistet.8Wie er an den Auftrag des Nuklearreaktorsgekommen ist, kann sichJohnson selbst nicht so rechterklären, da er <strong>zu</strong>m Zeitpunkt <strong>der</strong>Auftragsvergabe (1950) noch nichtseinen späteren Bekanntheitsgra<strong>der</strong>langt hatte. „Well, the first thingI knew, a guy c<strong>am</strong>e in here and saidI‘m from Israel, and we‘re lookingfor a man to do a nuclear reactor, ...Maybe you, Mr. Johnson, could dothis?“ Der Auftrag st<strong>am</strong>mte vonShimon Perez, <strong>zu</strong> jener Zeit Kopf <strong>der</strong>israelischen Armee.Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 152.9Der Architekt <strong>und</strong> Autor Klaus Herdegsieht in dieser Aufgabenabfolge (vonWohnhäusern über Museen <strong>und</strong>Instituten <strong>zu</strong> Hochhäusern) einenarchitektonischen Werdegang, wieer <strong>zu</strong> jener Zeit für Harvard-Schülercharakteristisch ist.101924 überträgt Philip Johnsons Vatereinen großen Teil seines Vermögensseinen Kin<strong>der</strong>n. Während er denbeiden Töchtern, von <strong>der</strong> Überlegungausgehend, dass Frauenihren Lebensunterhalt nicht so leichtverdienen könnten als Männer, das<strong>am</strong> sichersten angelegte Vermögenüberlässt, vermacht er seinem SohnAktien an <strong>der</strong> Aluminium Corporationof America. Während des Booms<strong>der</strong> zwanziger Jahre steigt <strong>der</strong> Wertdieser Aktien drastisch an, so dassPhilip Johnson sein Harvardstudiumals Millionär beendet.Vgl. Schulze: Philip Johnson, S. 33f.11Neben dem Glass House <strong>und</strong> demda<strong>zu</strong>gehörigen Guest House errichtetJohnson einen Wasserpavillon,eine Gemälde- <strong>und</strong> eine Skulpturengalerie,ein Studio/Bibliothek,zwei Denkmäler, das eine Frank O.Gehry, das an<strong>der</strong>e Lincoln Kirsteingewidmet, sowie einen Besucherpavillon.1986 überträgt Johnson dasAnwesen dem National Trust forHistoric Preservation. Seit dem30. April 2007 ist das Gelände fürBesucher geöffnet.12Vgl. Johnson: Rezension des Buches„Architecture 1949-1965“. In: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 165f.Formen <strong>zu</strong> zitieren <strong>und</strong> <strong>zu</strong> adaptieren.Doch auch von dieser Bewegung wendet sich Johnson wie<strong>der</strong> ab. 1988 veranstalteter <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>men mit dem heutigen Dekan <strong>der</strong> Columbia Graduate Schoolof Architecture, Planning and Preservation in New York Mark Wigley die Ausstellung„Deconstructivist Architecture“ im MoMA. Johnson wird <strong>zu</strong>m „SpiritusRector“ 6 des architektonischen Dekonstruktivismus <strong>und</strong> schließt sich späterauch in seiner praktischen Arbeit <strong>der</strong> Bewegung an.Johnsons praktisches Werk umfasst mehr als 130 realisierte Gebäude 7 unterschiedlicherGebäudegattungen. Neben Wohnhäusern, Museen, Kirchen, Instituten,Denkmälern, Hochhäusern <strong>und</strong> Platzgestaltungen beinhaltet es sogareinen Nuklearreaktor. 8 Die tabellarische Übersicht S. 58 zeigt alle realisiertenGebäude, aufgeschlüsselt nach Jahr <strong>und</strong> Gebäudegattung. In <strong>der</strong> Summebilden die Museen, Institute, Hochhäuser <strong>und</strong> Wohnhäuser Johnsons vier <strong>am</strong>häufigsten realisierte Gebäudegattungen.Die vier Graphen S. 59 bilden diese vier Gebäudegattungen über die Schaffenszeitvon Johnson ab. Während Johnson Museen <strong>und</strong> Institute hauptsächlichzwischen 1960 <strong>und</strong> 1980 realisiert, folgt ab 1975 eine Phase in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Hochhausbaudominiert. Lediglich den privaten Wohnhausbau verfolgt Johnsonannähernd kontinuierlich, wenn auch verstärkt in den 50er Jahren, wo er zahlreicheAufträge für den Bau von Einf<strong>am</strong>ilienhäusern aus Kreisen des Establishments<strong>der</strong> Ostküste Amerikas erhält. 9Sein umfangreiches Vermögen 10 ermöglicht Johnson, schon früh für sich selbstWohnhäuser <strong>zu</strong> bauen. Sein erstes realisiertes Gebäude ist sein eigenes Wohnhausin C<strong>am</strong>bridge, das ihm <strong>zu</strong>gleich als Diplomarbeit anerkannt wird. EineScheune auf dem Gr<strong>und</strong>stück seiner Eltern in New London folgt. 1946 erwirbtJohnson ein Gr<strong>und</strong>stück in New Canaan, auf dem er 1949 sein berühmtes GlassHouse <strong>und</strong> das da<strong>zu</strong>gehörige Guest House errichtet. Bis 1980 vergrößert er dasGelände durch Zukauf auf ca. 45 ha <strong>und</strong> ergänzt sein Anwesen durch siebenweitere Bauwerke. 11 Diese Gebäude gelten in Kritikerkreisen als gebautes Abbildseiner theoretischen Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngen mit Architektur.Johnson selbst weist allerdings oft auf die Diskrepanz zwischen Theorie <strong>und</strong>Praxis hin. Ausdruck dieser Unvereinbarkeit bildet seine selbstverfasste Rezension<strong>zu</strong> seinem eigenen Buch „Philip Johnson: Architecture 1949-1965“. In <strong>der</strong>Rezension distanziert sich <strong>der</strong> Kritiker Johnson vom Architekten Johnson. Er gibtsich nicht als den Entwurfsverfasser <strong>zu</strong> erkennen <strong>und</strong> spricht, abgesehen vonzwei Ausnahmen, in <strong>der</strong> dritten Person vom Architekten. Johnson ist sich demnachdes Unterschiedes zwischen dem, was ein Architekt „sagt“ <strong>und</strong> dem, waser „tut“ bewusst. Durch die Unterscheidung zwischen Kritiker <strong>und</strong> Architekt,versucht er, das Wort von <strong>der</strong> Architektur <strong>zu</strong> lösen. 12In diesem Sinne bildet Johnsons praktisches Werk die Basis für die Untersuchungdes Wandels in <strong>der</strong> Architektur. Das theoretische Werk dient <strong>der</strong> Analyseals Ergän<strong>zu</strong>ng.8


04 _ AnalyseDie privaten WohnhäuserFür die exemplarische Untersuchung des Wandels in <strong>der</strong> Architektur ist eineintensive Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng mit dem einzelnen Gebäude notwendig. DieAnalyse aller Gebäude von Johnson o<strong>der</strong> auch nur die, <strong>der</strong> <strong>am</strong> häufigsten realisiertenGebäudetypen würde entwe<strong>der</strong> den Rahmen dieser Dissertation sprengeno<strong>der</strong> aber die Analyse könnte nur oberflächlich stattfinden. Auf Gr<strong>und</strong><strong>der</strong> Kontinuität, ständig Wohnhäuser vor<strong>zu</strong>gsweise für sich selbst <strong>zu</strong> bauen 13 ,beschränkt sich die Untersuchung auf das private Wohnhaus.Neben den realisierten Gebäuden sollen jedoch auch die nicht realisierten Projektedieser „Gattung“ betrachtet werden. Nur so gelingt es, das Ges<strong>am</strong>tspektrumdes Wandels in Johnsons Werk hinreichend <strong>zu</strong> erfassen <strong>und</strong> dar<strong>zu</strong>stellen.Das Buch „The Houses of Philip Johnson“ von Stover Jenkins <strong>und</strong> David Mohneybildet die Basis <strong>der</strong> Untersuchung. Zum einen beansprucht es die Vollständigkeit<strong>der</strong> realisierten <strong>und</strong> nicht realisierten Wohnhausentwürfe von PhilipJohnson 14 , <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en hat Johnson selbst die Dokumente <strong>und</strong> Aufnahmen <strong>zu</strong>rVerfügung gestellt 15 . Falls die Übersicht entgegen <strong>der</strong> Angaben nicht vollständigsein sollte, kann daher davon ausgegangen werden, dass Johnson daraufbedacht war, alle, für seine architektonische Entwicklung relevanten Wohnhäuser,bereit<strong>zu</strong>stellen. Nicht ausreichende Unterlagen werden durch weitereQuellen ergänzt. Tabelle S. 61 zählt die Untersuchungsobjekte auf, die <strong>der</strong>Dissertation <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e liegen.Die wesentlichen Elemente <strong>der</strong> Architektur: <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>Sieht man vom theoretischen <strong>und</strong> historischen Kontext, vom sozialen <strong>und</strong>kulturellen Hintergr<strong>und</strong> sowie von Bedeutungen <strong>der</strong> Architektur ab, dann bleibt<strong>der</strong> bloße Baukörper <strong>zu</strong>rück. Beschäftigt man sich unter dieser Vorausset<strong>zu</strong>ngmit Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Architektur, so betrachtet man ausschließlich Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> 16 .Die <strong>Abschirmung</strong> schließt <strong>Raum</strong> ein aber auch aus. Schon <strong>der</strong> Philosoph MartinHeidegger weist auf dieses Phänomen hin. Darüber hinaus sagt er, dass erstdurch die Grenzziehung <strong>Raum</strong> entstehe. Die Grenze sei demnach nicht das, woetwas aufhöre, son<strong>der</strong>n woher etwas sein Wesen bestimme. 17 Die <strong>Abschirmung</strong><strong>und</strong> <strong>der</strong> durch sie abgeschirmte <strong>Raum</strong> stellen dem<strong>zu</strong>folge die wesentlichen Elemente<strong>der</strong> Architektur dar. Sie sind untrennbar miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en.Der Begriff <strong>Raum</strong> beinhaltet nicht nur den Innenraum, son<strong>der</strong>n, gemäß demAspekt des Ein- <strong>und</strong> Ausschließens, auch den Außenraum. Zwischen demäußeren <strong>Raum</strong>, <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> dem inneren <strong>Raum</strong> besteht ein dreigliedrigerZus<strong>am</strong>menhang. Indem <strong>der</strong> äußere <strong>und</strong> <strong>der</strong> innere <strong>Raum</strong> das Körperlichegleichs<strong>am</strong> umkl<strong>am</strong>mern, stehen sie in unmittelbarer Abhängigkeit <strong>zu</strong>einan<strong>der</strong>.Die Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> ist dadurch ein Mittel doppelter <strong>Raum</strong>gestaltung:Verän<strong>der</strong>t sich die <strong>Abschirmung</strong>, verän<strong>der</strong>t sich dementsprechend Innen<strong>und</strong>Außenraum. 1813Sich selbst betrachtet Johnson alsseinen „besten Auftraggeber“, da erso unabhängig von Klient, Progr<strong>am</strong>m<strong>und</strong> Geld (Einschränkungen, dienormalerweise einen Entwurf „verschmutzen“)arbeiten kann. Auf dieFrage wie viel sein Ash Street Housegekostet habe, antwortet er deshalb,dass er viel <strong>zu</strong> clever war, die Rechnungenauf<strong>zu</strong>heben. Man dürfeniemals Rechnungen aufheben, d<strong>am</strong>an sonst das Gebäude immer inBe<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> diesen Ausgaben sehe.Vgl. Nenning: Willkürlicher Wandelmit glänzenden Augen, S. 46. <strong>und</strong>Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 26, 43.14Vgl. Jenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 11.15Ebd., S. 285.16Der konkrete Baukörper wirkt als<strong>Abschirmung</strong>.17Vgl. Heidegger: Bauen WohnenDenken, S. 23-29. Im Gr<strong>und</strong>egenommen entsteht Architektur erstdurch diese Grenzziehung. Auch <strong>der</strong>Systemtheoretiker Dirk Baeckersetzt sich, aufbauend auf HeideggersTheorien, in „Die Dekonstruktion<strong>der</strong> Schachtel. Innen <strong>und</strong> Außen in<strong>der</strong> Architektur.“ unter diesem Aspektmit <strong>der</strong> Architektur auseinan<strong>der</strong>.18Vgl. Schumacher: Der Geist <strong>der</strong>Baukunst, S. 223ff.9


19Bei Letzterem wird <strong>der</strong> Übergangzwischen dem Innen <strong>und</strong> dem Außenauf die Wandöffnung reduziert.Vgl. Selle: Die eigenen vier Wände,S. 31ff.20Eine solche Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngerwies sich für die nachfolgendenSchritte als nicht erfor<strong>der</strong>lich.21Vgl. z.B. Semper: Die vier Elemente<strong>der</strong> Baukunst. Semper betrachtetdie Feuerstelle, um die sich <strong>der</strong>Mensch vers<strong>am</strong>melt, als Auslöser<strong>der</strong> Architektur. Um sie gruppierensich die drei Elemente Dach, Umfriedung<strong>und</strong> Erdaufwurf. Jedem dieserElemente wird eine Eigenständigkeit<strong>und</strong> daher eine eigene Bedeutungsowie Geschichte beigemessen. DieUmfriedung nimmt dabei eineSon<strong>der</strong>stellung ein. Sie ist Teil vonSempers so genannter Stoffwechseltheorie.22In <strong>der</strong> jüngeren Baugeschichte findetman häufig Bestrebungen Baukörper„aus einem Guss“ her<strong>zu</strong>stellen.23Vgl. Kaufmann: Von Ledoux bis LeCorbusier. Der Autor unterscheidetzwei Arten von Architektur. Er sieht<strong>zu</strong>m einen den Barocken Verband,wo die Elemente eines Gebäudes imSinne von Vitruvs Symmetria ineinem Ges<strong>am</strong>t<strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menhangstehen. Die an<strong>der</strong>e Art erkennt Kaufmannin <strong>der</strong> Architektur von Ledoux.Dieser addiert Bauteile o<strong>der</strong> stellt sienebeneinan<strong>der</strong>, ohne dass sie einenGes<strong>am</strong>t<strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menhang bilden. EineVielfalt unverb<strong>und</strong>ener Teile entsteht,die in ihrer blockhaften Gestaltisoliert (autonom) bleiben.24Marc-Antoine Laugier unternimmtin seinem „Manifest des Klassizismus“eine vollständige Elementierung<strong>der</strong> Architektur in primäre <strong>und</strong>sek<strong>und</strong>äre Bauteile. Säulen, Gebälk<strong>und</strong> Dach zählt er <strong>zu</strong> den primärenBauteilen, während er Wand, Fenster<strong>und</strong> Türen den sek<strong>und</strong>ären <strong>zu</strong>ordnet.Viollet-Le Duc baut auf diesem Verständnis<strong>der</strong> Unterteilung <strong>der</strong> Wandauf. Er sieht das konstruktive Gerüstals das Notwendige an, die Wandbzw. Ausfachung wird <strong>zu</strong>m sek<strong>und</strong>ärenElement. Daher sind nur dortOrn<strong>am</strong>ent <strong>und</strong> Schmuck <strong>zu</strong>gelassen.25Hitchcock <strong>und</strong> Johnson selbst setzensich bezogen auf den IS mit diesemAspekt auseinan<strong>der</strong>. In ihrem Buchschreiben sie: „Jetzt sind die Wändeeher untergeordnete Elemente, diewie dünne Scheiben in das Tragwerkeingepasst sind o<strong>der</strong> es wie eineHaut umgeben.“ Hitchcock / Johnson:Der Internationale Stil, S.41.Die Beziehung zwischen dem Innen <strong>und</strong> Außen kann sehr unterschiedlich sein.Je nach <strong>Abschirmung</strong> entstehen räumliche Übergänge o<strong>der</strong> es wird „radikal“zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenraum unterschieden. 19Eine Untersuchung <strong>der</strong> Beziehung zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenraum bedarfdaher einer detaillierten Betrachtung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>. Die Architekturtheoriebietet <strong>Beispiel</strong>e solcher Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngen. Ohne auf Hintergründe, Ursacheno<strong>der</strong> Einzelpositionen genauer ein<strong>zu</strong>gehen 20 , fällt auf, dass gr<strong>und</strong>sätzlichdas Prinzip <strong>der</strong> Zerlegung/Nicht-Zerlegung im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> steht: Entwe<strong>der</strong>wird <strong>der</strong> Baukörper in horizontal bzw. vertikal abschirmende Bauteile (Sockel,Wand, Dach) zerlegt 21 o<strong>der</strong> die Elemente sind (<strong>zu</strong>mindest teilweise) untrennbarmiteinan<strong>der</strong> verschmolzen. 22 Wird <strong>der</strong> Baukörper in Einzelelemente zerlegt, sokann <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Eigenständigkeit unterschiedlich sein. 23An<strong>der</strong>erseits lässt sich das Prinzip <strong>der</strong> Zerlegung/Nicht-Zerlegung in deneinzelnen Bauteilen selbst wie<strong>der</strong>finden. So kann z.B. die Wand als Ganzesalle konstruktiven sowie abschirmenden Funktionen übernehmen o<strong>der</strong> sie wirdzerlegt: In primäre <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Bauteile 24 o<strong>der</strong> in <strong>Raum</strong>begren<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong>konstruktives Gerüst 25 .Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip JohnsonVon diesen Feststellungen ausgehend, basiert die Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuservon Philip Johnson <strong>zu</strong>m einen auf einer Untersuchung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong><strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zerlegbarkeit in Einzelbauteile sowie <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en auf einer Untersuchung<strong>der</strong> Außen- <strong>und</strong> Innenräume <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Beziehung <strong>zu</strong>einan<strong>der</strong>.Ziel <strong>der</strong> Analyse ist das Aufzeigen von Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong>des <strong>Raum</strong>es in Johnsons architektonischem Werk, um allgemeine Rückschlüsseauf Möglichkeiten des Wandels in <strong>der</strong> Architektur ziehen <strong>zu</strong> können.Die Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser erfolgt in mehreren Stufen auf graphischemWeg. Zunächst werden, ausgehend von den in dem Buch „The Housesof Philip Johnson“ aufgeführten Gr<strong>und</strong>rissen, Schnitten, Ansichten <strong>und</strong> Fotos,die Wohnhäuser (Baukörper <strong>und</strong> <strong>Raum</strong>volumen) nach einheitlichem Schemarekonstruiert. 26 Da<strong>zu</strong> werden die Baukörper dreidimensional nachgebaut <strong>und</strong>die „Hohlräume“ 27 mit <strong>Raum</strong>volumen gefüllt.Da alle Gebäude nach gleichem Schema rekonstruiert <strong>und</strong> <strong>zu</strong>dem vereinfachtwerden (Wesensmerkmale wie z.B. Oberflächen <strong>und</strong> Details, die sich für dieUntersuchung als nicht signifikant erwiesen haben, werden ausgekl<strong>am</strong>mert),lassen sich Ähnlichkeiten, Verän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Abweichungen lokalisieren.Gleichzeitig werden die Gebäude durch die Vereinfachungen <strong>zu</strong> Untersuchungsobjektenabstrahiert <strong>und</strong> sind dadurch besser handhabbar.Darüber hinaus stellt die Rekonstruktion einen Prozess des Wahrnehmens dar.Laut Johnson lässt sich die räumliche Abfolge eines Gebäudes eigentlich nurbeim Durchschreiten begreifen. Er bezeichnet diese, von <strong>der</strong> Bewegung abhängendeWahrnehmung, als das „prozessuale Element <strong>der</strong> Architektur“ 28 . Allerdingswerden diese Zus<strong>am</strong>menhänge auch durch das eigene Schaffen (sei esnur ein Nachbauen) deutlich. 2910


QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 168-171.QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 262-265.Blake: Philip Johnson, S. 228-231.http://www.pjar.comKipnis: Philip Johnson, S. 22-39.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.7410206 _ AnhangVisitors PavillonNew Canaan, Connecticut1995<strong>Abschirmung</strong> - massiv<strong>Abschirmung</strong> - gläsern<strong>Abschirmung</strong> - vegetativInnenraum - HauptraumInnenraum - NebenraumAußenraum - über SockelAußenraum - im HofAußenraum - unter Dach0 1 5 10 15 20 m10306 _ AnhangTourre HouseVaucresson, Frankreich1959<strong>Raum</strong>typ I/3VerständnisKo/Fa/AbWandArt <strong>der</strong> WandmassivFenster Einzelfenster, SchlitzStrukturfreie Formvertikal horizontalVerformungknicken, knicken,biegen biegenInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Raum</strong>typIII/2VerständnisKoAbWandArt <strong>der</strong> WandPfeiler gläsern massivÖffnungInterkolumn.an sichÖffnungK<strong>am</strong>inStruktur orthogonales Rasterhorizontal vertikalVerformungkeine keineInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong> - massiv<strong>Abschirmung</strong> - gläsern<strong>Abschirmung</strong> - vegetativInnenraum - HauptraumInnenraum - NebenraumAußenraum - über SockelAußenraum - im HofAußenraum - unter Dach0 1 5 10 15 20 m7504 _ Analyse<strong>Beispiel</strong> für einen zerlegbaren Körper,Tourre House<strong>Beispiel</strong> für einen unzerlegbarenKörper, Visitors PavilionAnalysemethodeQuellenRekonstruktionBaukörper<strong>und</strong> <strong>Raum</strong>volumenTrennung von Baukörper<strong>und</strong> <strong>Raum</strong>volumen,Analyse <strong>der</strong> Einzelbauteilelinks:Katalog <strong>der</strong> privaten Wohnhäuservon Philip Johnson,Anhang Seite 62ff.rechts:„Arbeitsmaterial“,Übersichten Baukörper <strong>und</strong><strong>Raum</strong>volumen,Anhang Seite 164ff.11


Im nächsten Schritt erfolgt die Zerlegung <strong>der</strong> Gebäude in <strong>Raum</strong>volumen <strong>und</strong>Baukörper. Ist <strong>der</strong> Baukörper aus addierten Bauteilen (Dach, Wand, Sockel)<strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengesetzt, so wird dieser <strong>zu</strong>sätzlich zerlegt.Anschließend werden die einzelnen Elemente gemäß den Zerlegungen vertikalauseinan<strong>der</strong> gezogen. Dadurch werden die wesentlichen Bestandteile desGebäudes „freigelegt“, ohne dass <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menhang o<strong>der</strong> Abhängigkeitenverloren gehen. (Die Darstellungsmethode wird nachfolgend <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> desKreeger Houses erläutert.)Von diesen auseinan<strong>der</strong> gezogenen Gebäuden werden schließlich axonometrischeAbbil<strong>der</strong> erzeugt. <strong>Raum</strong><strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menhänge werden so im Ges<strong>am</strong>t<strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menhangüberschaubar. Zur Einheitlichkeit werden die Gebäude mit Blick aufden Eingang abgebildet.Durch diese einheitliche Darstellungsmethode lassen sich alle privaten Wohnhäuservon Philip Johnson (egal ob Entwurf o<strong>der</strong> realisiertes Projekt) miteinan<strong>der</strong>vergleichen. Einerseits lassen sich Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede <strong>der</strong>einzelnen Bestandteile aufzeigen, an<strong>der</strong>erseits Abhängigkeiten <strong>und</strong> Wechselbeziehungenim Ges<strong>am</strong>t<strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menhang darstellen.Ausgehend von <strong>der</strong> These, dass <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> die wesentlichenKomponenten <strong>der</strong> Architektur sind, müssen Baukörper <strong>und</strong> <strong>Raum</strong>volumen inihrem Zus<strong>am</strong>menwirken die wichtigsten Wesensmerkmale <strong>und</strong> Prinzipien einesGebäudes beinhalten. Daraus lässt sich wie<strong>der</strong>um ableiten, dass die dargestelltenRekonstruktionen <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip Johnson diesewesentlichen Prinzipien <strong>der</strong> Gebäude abbilden.In den Übersichten (S. 164ff) wird die Entwicklung <strong>der</strong> Baukörper <strong>und</strong> <strong>Raum</strong>volumendargstellt. Sie dienen im Folgenden als Arbeitsmaterial. Daneben lassensich alle Wohnhäuser von Johnson in einem Werkkatalog abbilden, welcher imAnhang (S. 62ff) dieser Arbeit <strong>zu</strong> finden ist.26Die Ansichten, Gr<strong>und</strong>risse, Schnitte<strong>und</strong> Fotografien werden als neutraleBeschreibungen <strong>der</strong> Gebäude betrachtet.Die Rekonstruktion <strong>der</strong>Gebäude erfolgt ohne Beachtung <strong>der</strong>Bedeutung einzelner Gebäude o<strong>der</strong>persönlicher Präferenzen.27Meisenheimer: Von den Hohlräumenin <strong>der</strong> Schale des Baukörpers. In:Daidalos, Heft 30/1988, S. 103ff. DerHohlraum des K<strong>am</strong>ins wird dabeiebenso verfüllt wie die an<strong>der</strong>enHohlräume.28Vgl. Johnson: Woher <strong>und</strong> wohin: dasprozessuale Element in <strong>der</strong> Architektur.In: Johnson: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 80-84.29In dieser Behauptung schließe ichmich Paul Frankl an, <strong>der</strong> sagt, dass<strong>der</strong> Betrachter ein Bauwerk erstbegreift, wenn er es in seinem Geistenochmals entstehen lässt.Vgl. Frankl: Zu Fragen des Stils, S. 6.DarstellungsmethodeWie oben erwähnt, soll die <strong>zu</strong>r Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von PhilipJohnson entwickelte Darstellungsmethode näher erläutert werden. Dies soll <strong>am</strong><strong>Beispiel</strong> des Kreeger Houses erfolgen, da dieses Haus auf Gr<strong>und</strong> seiner Komplexität<strong>der</strong> Räume <strong>und</strong> des Baukörpers wesentliche Elemente <strong>und</strong> Prinzipienverdeutlichen kann. Die Darstellung zeigt das Zerlegen des Gebäudes in seinewesentlichen Bestandteile sowie das vertikale „Auseinan<strong>der</strong>ziehen“.Da es sich beim Kreeger House um ein <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengesetztes Gebäude handelt,wird <strong>der</strong> Baukörper <strong>zu</strong>nächst in seine wesentlichen Bauteile zerlegt. Im Allgemeinensind dies Dach, Wand <strong>und</strong> Sockel. Beim Kreeger House liegt allerdingseine Beson<strong>der</strong>heit vor: Das Dach <strong>und</strong> die Stützenpfeiler bilden ein <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengehörendes,konstruktives System, die vertikale <strong>Abschirmung</strong> stellt dagegen dieAusfachung dieser Pfeiler dar. Der Baukörper des Kreeger Houses wird deshalbin die abschirmenden Elemente Dach/Pfeiler, Ausfachung <strong>und</strong> Sockel zerlegt.12


04 _ AnalyseDarstellungsmethode<strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> desKreeger HousesHorizontale <strong>Abschirmung</strong>Dach + PfeilerAußenraumunter DachInnenraumNebenraumInnenraumHauptraumVertikale <strong>Abschirmung</strong>massivVertikale <strong>Abschirmung</strong>gläsernAußenraumHofHorizontale <strong>Abschirmung</strong>Sockel13


Diese Bauteile könnten noch weiter zerlegt werden - das Dach in Stützen <strong>und</strong>Kuppel, die Wand in Fenster <strong>und</strong> Mauer -, doch hat sich im Laufe <strong>der</strong> Dissertationeine solche Aufteilung als <strong>zu</strong> feingliedrig erwiesen.Zur Vereinfachung <strong>und</strong> Abstraktion werden die Elemente als farbige Volumendargestellt: Die massiven Bauteile sind grau gefärbt, die gläsernen blau. DaOberflächen <strong>und</strong> Materialien nicht wie<strong>der</strong>gegeben werden, findet lediglich diePlastizität <strong>der</strong> Elemente ihren Ausdruck.Darüber hinaus wird das Gebäude in seine inneren <strong>und</strong> äußeren <strong>Raum</strong>volumenzerlegt. Die Lage des <strong>Raum</strong>volumens bestimmt dessen Farbigkeit: Braun stehtfür den Außenraum, Rosa für den Innenraum. Verschiedene Farbtöne zeigendie unterschiedlichen Arten <strong>der</strong> Innen- <strong>und</strong> Außenräume an: Helles Rosa wirdfür den Hauptraum verwendet, dunkles Rosa für die Nebenräume. Das dunkelsteBraun steht dagegen für den Außenraum, <strong>der</strong> durch ein Dach definiert wird,<strong>der</strong> mittlere Braunton steht für den Hofraum, das hellste Braun für den Außenraum,<strong>der</strong> durch den Sockel definiert wird.Beim Kreeger House findet man neben <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Innenräume inHaupt- <strong>und</strong> Nebenräume, den Außenraum als <strong>Raum</strong> unter einem Dach sowieals Hofraum vor.Nach dem Zerlegen des Gebäudes in seine Bestandteile, werden diese vertikalauseinan<strong>der</strong> gezogen. Dabei werden die Elemente des Baukörpers sogetrennt, dass <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengehörende Teile, wie z.B. Dach <strong>und</strong> Pfeiler, <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menbleiben.Das gleiche gilt für <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menhängende <strong>Raum</strong>gefüge, wie z.B.die inneren <strong>und</strong> äußeren <strong>Raum</strong>volumen, die durch das Dach definiert werden.Diese Räume unterliegen einer einheitlichen <strong>Raum</strong>bildung <strong>und</strong> stehen somitin engstem Zus<strong>am</strong>menhang. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden sie nicht voneinan<strong>der</strong>getrennt <strong>und</strong> kommen auf <strong>der</strong> gleichen Zerlegungsebene, zwischen Dach <strong>und</strong>vertikaler <strong>Abschirmung</strong>, <strong>zu</strong> liegen. Der Hofraum wird dagegen eindeutig vomSockel definiert <strong>und</strong> ist somit unabhängig von den an<strong>der</strong>en Räumen. Er kommtdeshalb auf <strong>der</strong> Zerlegungsebene zwischen vertikaler <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Sockel<strong>zu</strong> liegen.Die für die Analyse entwickelte Darstellung <strong>der</strong> Häuser lässt sich somit vertikalals auch horizontal lesen. Die vertikale Zerlegung beschreibt die wichtigstenBestandteile <strong>der</strong> Gebäude <strong>und</strong> zeigt die Abhängigkeiten zwischen <strong>Raum</strong> <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> auf. Die einzelnen Zerlegungsstufen bilden dagegen die Beziehungeneinzelner Elemente o<strong>der</strong> Räume <strong>zu</strong>einan<strong>der</strong> ab.Trotz <strong>der</strong> unmittelbaren Beziehung <strong>zu</strong>einan<strong>der</strong>, können <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>auf diese Weise unabhängig voneinan<strong>der</strong> betrachtet werden.14


04 _ AnalyseTheoretisches VerständnisZiel <strong>der</strong> Dissertation ist die Untersuchung des Wandels in <strong>der</strong> Architektur <strong>am</strong><strong>Beispiel</strong> <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip Johnson.Da<strong>zu</strong> wurden im ersten Teil <strong>der</strong> Analyse alle Wohnhäuser nach gleichemSchema rekonstruiert. In <strong>der</strong> für die Analyse entwickelten Darstellungsmethodesind die Prinzipien <strong>und</strong> Beziehungen <strong>der</strong> wesentlichen Elemente <strong>Raum</strong> <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> eines Gebäudes abgebildet.Um nun eine qualifizierte Aussage über Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wohnhäuser treffen<strong>zu</strong> können, erfolgt im zweiten Teil <strong>der</strong> Analyse ein Vergleich <strong>der</strong> Gebäude.Dadurch werden Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Zus<strong>am</strong>menhänge, im Sinne verschiedenerZustände <strong>der</strong> Elemente <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> 1 , herausgestellt.Zur Vermeidung willkürlicher Klassifikationen 2 , wird Johnsons spezifischesArchitekturverständnis für die weitere Strukturierung <strong>der</strong> Analyse genutzt. AlsGr<strong>und</strong>lage dienen die Schwerpunkte seiner theoretischen Aussagen, welchesich aus <strong>der</strong> großen Anzahl von Büchern, Essays, Interviews etc. von <strong>und</strong>mit Philip Johnson filtern lassen. Diese Schwerpunkte werden im Folgenden<strong>zu</strong>nächst erläutert, um anschließend ihre Anwendung in <strong>der</strong> Analyse auf<strong>zu</strong>zeigen.Kunst <strong>und</strong> SchönheitJohnson betrachtet die Architektur als Kunst. 3 Gerade dieses Verständnis vonArchitektur birgt für ihn „ ... das Gefühl einer w<strong>und</strong>ervollen Freiheit, eineunbegrenzte Möglichkeit des Entdeckens, eine Vergangenheit ohne (...) Einschränkungen(...).“ 4Das konkrete <strong>und</strong> spezifische Gefühl spielt bei diesem Kunstschaffen dieentscheidende Rolle. Je weiter gespannt die Möglichkeiten für den Architektensind, Aussagen <strong>zu</strong> machen, die sich aus seinem Empfinden <strong>und</strong> nicht auswirtschaftlichen Zwängen o. Ä. herleiten 5 , desto „architektonischer“ 6 wird dasentstehende Bauwerk sein.Deshalb interessiert sich Johnson nur für die „reine Kunst“ 7 , losgelöst vonäußeren Zwängen. „ … People accuse me of that, and say that’s wrong. Butart is the main point of architecture. “What about sociology 8 ? What about thepeople? Don’t you care about people at all?” The answer is “no”, of course. Imean, I respect the scale of a human being, but the people themselves? Whathave they got to do with architecture? It’s how to make people feel. … that’swhat I‘m aiming at.“ 91Nach O. M. Ungers wandelt sich dieArchitektur durch Transformation,d.h. durch die Umwandlung, Umformung<strong>und</strong> Umgestaltung einesZustandes in einen an<strong>der</strong>en. Vgl.Ungers: Die Thematisierung <strong>der</strong>Architektur.2Im Gr<strong>und</strong>e genommen stehen solcheSortierungen nach prinzipiellenWesensmerkmalen in Verwandtschaft<strong>zu</strong> biologischen Klassifizierungen.Während allerdings im Bereich<strong>der</strong> Wissenschaften die Bedeutung<strong>der</strong> Merkmale eindeutig festlegbarist, ist dies bei den Nicht-Wissenschaftenwie <strong>der</strong> Architektur nichtmöglich. Die daraus resultierendeAbhängigkeit vom Subjekt birgt dieGefahr des so genannten Schubladendenkensin sich.3Johnson bezeichnet die Architektursogar als die „Mutter aller Künste“.Er knüpft d<strong>am</strong>it an Vorstellungen <strong>der</strong>Antike an, die <strong>der</strong> Architektur denVorrang vor allen an<strong>der</strong>en Künsteneinräumen. Vgl. Lewis / O’Connor:Philip Johnson, S. 175.4Carbonaro: Forget Mies! In: DBZ, Heft12/1996, S. 96.5Wie sehr Johnson solche Einschränkungenhemmen, zeigt sein Beitrag<strong>zu</strong>m Wettbewerb Berlin Friedrichstraße1993. In einer Alternative, dieer dem Wettbewerbsentwurf beifügt,setzt er sich über die Restriktionen<strong>der</strong> Auslobung hinweg. Als Erklärunggibt er an, dass er sich nach neuenFormen <strong>und</strong> Beziehungen zwischenGebäuden <strong>und</strong> Straße sehne. DieseVisionen seien jedoch nur <strong>zu</strong> verwirklichen,wenn <strong>der</strong> Architekt ohneEinschränkung künstlerisch tätig seinkönne. Vgl. Kipnis: Philip Johnson,S. 40ff.6Johnson unterscheidet zwischenArchitektur <strong>und</strong> Bauen, <strong>der</strong>enDifferenz er in <strong>der</strong> „ästhetischenOrdnung“ <strong>der</strong> Gebäude sieht. DenAusdruck „architektonischer“verwendet er daher im Sinne <strong>der</strong>ästhetischen Bedeutung höherstehend. Vgl. Hitchcock / Johnson:Der Internationale Stil 1932, S. 69.15


Dieses Verständnis bezieht Johnson nach eigenen Angaben von Nietzsche. 10Vom Nihilismus ableitend, <strong>der</strong> die Erkenntnis nur auf dem tatsächlich Gegebenengründet, sagt Johnson, dass sich Architektur „unmittelbar <strong>und</strong> völlig andie Wahrnehmung (...), o<strong>der</strong> besser, an das Gefühl“ 11 wendet. Architektur istdaher nach Johnson ein autonomes, gerade<strong>zu</strong> visuelles Phänomen, das Gefühleerzeugt.7Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 174.8Die europäische Auffassung von denAufgaben <strong>und</strong> Zielen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nenArchitektur unterscheidet sich von <strong>der</strong><strong>am</strong>erikanischen. Während z.B. WalterGropius die soziale Verantwortungdes Architekten in <strong>der</strong> Industriegesellschaftsieht, herrscht in Amerikaein gewisser Pragmatismus vor.9Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 174.10Ebd., S. 175.11Carbonaro: Forget Mies! In: DBZ, Heft12/1996, S. 96.12Johnson: Volle Größe, falscherMaßstab. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 163.13Vgl. Johnson: Wo stehen wir?In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 57.14Johnson: Wohin weiter? In: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 145.15Nenning: Willkürlicher Wandel mitglänzenden Augen. In: ArchitekturAktuell 192, S. 45.16Philip Johnson’s Lecture with JeffreyKipnis. In: The Japan Architect, 1992/7, S. 7.17Johnson: In Berlin – Kommentar <strong>zu</strong>einer Bauausstellung. In: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 36.18An dieser Stelle lässt sich JohnsonsPosition in einem größeren architekturtheoretischenZus<strong>am</strong>menhangverankern. Bis <strong>zu</strong>r IndustriellenRevolution standen sich die dreivitruvianischen Gr<strong>und</strong>begriffefirmitas, utilitas <strong>und</strong> venustasgleichwertig gegenüber. Einhergehendmit dem Spezialistentum imBauwesen entstand die Architekturbetrachtungin Form einer Kausalität.Wenn das Kriterium firmitas <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> utilitas erfüllt ist, entsteht automatischvenustas. Johnson sieht aucheine Kausalität gegeben, allerdingsfolgt bei ihm venustas <strong>der</strong> Auffassung,d.h. <strong>der</strong> ästhetischenEinstellung gegenüber dem Objekt.Dadurch ist venustas abhängig von<strong>der</strong> jeweiligen Zeit <strong>und</strong> somit auchvon <strong>der</strong> Gewohnheit. Johnsonrelativiert die Schönheit <strong>und</strong> gibt <strong>der</strong>Architektur dadurch die Möglichkeit<strong>zu</strong>m Wandel.19Vgl. z.B. Lewis / O’Connor: PhilipJohnson, S. 158.20Vgl. Charlie Rose. Architects. Fernsehinterviewvon 1996.Das Ziel <strong>der</strong> Architektur, verstanden als Kunst, ist nach Johnson die Schönheit.Gemäß seinem architektonischen Verständnis, das er als losgelöst von wirtschaftlichen,sozialen o<strong>der</strong> ideologischen Belangen sieht, strebt Johnson eineSchönheit an, die um ihrer selbst willen geschaffen wird. Er bestreitet zwarnicht, dass man nützliche Gegenstände benötige, doch bräuchte man <strong>zu</strong>sätzlichschöne, einen „Vergnügen spendenden Gegenstand, geschaffen um <strong>der</strong>Schönheit willen“ 12 .Johnsons Begriff von Schönheit beinhaltet dabei drei wesentliche Aspekte:Zunächst erachtet Johnson die Schönheit als relativ. 13 Sie hängt ab von demEmpfinden für Schönheit, welches sich wie<strong>der</strong>um von <strong>der</strong> Einstellung desBetrachters <strong>zu</strong>m Objekt ableitet. Da diese Einstellung äußeren Einflüssen, demkulturellen „Ideenhintergr<strong>und</strong>“ 14 <strong>und</strong> persönlichen Erfahrungen unterliegt,än<strong>der</strong>t sie sich kontinuierlich. Demnach gibt es für Johnson „keine absoluteSchönheit“ 15 , „jede überzeugende Antwort (...) überzeugt nur für eine kurzeZeit.“ 16Daneben umfasst <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Schönheit nicht nur eine rein gestalterischeKomponente, son<strong>der</strong>n auch die Faszination für das Neue. Schon allein wennDinge neu sind, erregen sie Johnsons Interesse. Neben neuen Gestaltungsmerkmalen<strong>der</strong> Architektur, bewirken nach Johnson auch neue Konzeptionen<strong>und</strong> Auffassungen Schönheit. Bezogen auf Mies van <strong>der</strong> Rohes Barcelona-Pavillonbemerkt Johnson, dass „die entscheidende Schönheit ... in <strong>der</strong> Behandlung<strong>der</strong> Wände als Flächen <strong>und</strong> nicht als tragende Wände“ 17 liege. Ein Bewusstseinswechselim Verständnis des Elementes Wand schafft somit Interesse<strong>und</strong> d<strong>am</strong>it einhergehend Schönheit. 18Den Gegensatz <strong>zu</strong> dieser emotionalen Er- <strong>und</strong> Anregung, die sich in dem Empfindenfür Schönheit auswirkt, sieht Johnson in <strong>der</strong> emotionalen Langeweile 19 ,im Sinne fehlen<strong>der</strong> Inspiration <strong>und</strong> Stimulation 20 .Das Gegensatzpaar Schönheit <strong>und</strong> Langeweile stellt laut Johnson die Ursachefür Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Architektur dar. Sobald Langeweile aufkommt, musssich etwas verän<strong>der</strong>n, um neues Interesse <strong>und</strong> somit Schönheit <strong>zu</strong> erzeugen.Stil <strong>und</strong> WandelKonstanz <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Architektur manifestieren sich laut Johnson inStil <strong>und</strong> Wandel. Dabei sieht Johnson <strong>zu</strong>m einen die allgemeine architektonischeEntwicklung als eine kontinuierliche Abfolge von Stil <strong>und</strong> Wandel an, <strong>zu</strong>man<strong>der</strong>en erkennt er innerhalb eines Stils Möglichkeiten <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung.Stile fasst Johnson als „ästhetische Gestaltungskonzeptionen“ auf, die von16


04 _ Analyse„unterschiedlichen Brennpunkten <strong>der</strong> Aufmerks<strong>am</strong>keit, unterschiedlichen Konzeptionen<strong>und</strong> unterschiedlichen Standards“ abhängig sind. Die daraus resultierendenrelativen ästhetischen Prinzipien bestimmen die „generelle Ordnung“von „Form <strong>und</strong> Struktur“ <strong>der</strong> Architektur.Ein Stil basiert immer auf einer Anzahl verständlicher, „fühlbarer“ Vorstellungeno<strong>der</strong> Vorausset<strong>zu</strong>ngen, von denen <strong>der</strong> Entwurf ausgeht. Diese „gemeins<strong>am</strong>eWeltanschauung“, d.h. die gemeins<strong>am</strong>e ästhetische Einstellung, schafft ein„Klima, in dem man operieren kann“. Unter Stil versteht Johnson daher „keineReihe von Regeln o<strong>der</strong> Einschränkungen“, son<strong>der</strong>n einen „Rahmen für potentielleEntwicklungen“. 21In <strong>der</strong> Verwandtschaft <strong>der</strong> Architektur <strong>zu</strong>r Kunst ist <strong>der</strong> Stil von <strong>der</strong> Betrachtungsweisedes Subjekts abhängig. Die daraus resultierende Interpretierbarkeitermöglicht, dass Stile individuell be- <strong>und</strong> verarbeitet werden können. Johnsonbenutzt in diesem Zus<strong>am</strong>menhang die Metapher eines „Sprungbretts“. Mankann Stil als ein solches benutzen, „um sich weiter nach oben ab<strong>zu</strong>stoßen“. Eswäre nämlich eine „Last, jedesmal einen neuen Stil <strong>zu</strong> entwerfen, wenn manein neues Gebäude entwirft, (...)“. Nur die „Größten“ (n<strong>am</strong>entlich zählt er Michelangelo,Frank Lloyd Wright <strong>und</strong> Le Corbusier auf) wären da<strong>zu</strong> in <strong>der</strong> Lage. 22Daneben könne ein Architekt durchaus verschiedene Stile anwenden. So bautez.B. Karl Friedrich Schinkel meist „nach griechischer Manier, doch schuf erauch viele gute gotische Kirchen <strong>und</strong> italienische Paläste. (...) Schinkels Bedeutunglag in seinem einzigartigen Sinn für Proportion, <strong>der</strong> jeden Stil durchdrang<strong>und</strong> umformte.“ 23Die Entwicklung eines neuen Stils vollzieht sich nach Johnson prozessual. DiePrinzipien offenbaren sich demnach nicht in einem einzelnen Projekt, son<strong>der</strong>nkristallisieren sich nach <strong>und</strong> nach heraus. 24 Innerhalb eines Stils sieht Johnsoneine Art natürliche Entwicklung: Ein neuer Stil stellt immer einen Bruch mitdem Vorangegangenen dar <strong>und</strong> wird gefolgt von einem Normalisierungsprozess,<strong>der</strong> sich in einer allgemeinen Akzeptanz ausdrückt. In <strong>der</strong> Folge breitetsich <strong>der</strong> Stil immer weiter aus <strong>und</strong> beginnt <strong>zu</strong> verfallen. „Fremdartige, interessanteSchößlinge“ gehen aus ihm hervor, bis <strong>der</strong> Stil schließlich in seinergrößten Verbreitung nahe<strong>zu</strong> ignoriert wird. 25 Ein Stil verän<strong>der</strong>t sich somitkontinuierlich, streng genommen stellt er nur den flüchtigen Ausdruck einermomentanen Weltanschauung dar.In diesem Sinne versteht Johnson Tradition als „die freie Weiterentwicklungeiner gewissen Gr<strong>und</strong>auffassung in <strong>der</strong> Architektur, die wir vorfinden, wenn wirhier <strong>zu</strong> arbeiten beginnen.“ 26 In dieser Weiterentwicklung kommen Erinnerungen<strong>und</strong> Wünsche <strong>zu</strong>m Ausdruck, die in den Werken bereits latent vorhandensind. 27 Allerdings könne sich im Zuge <strong>der</strong> Weiterentwicklung die ästhetischeEinstellung gegenüber einem Stil än<strong>der</strong>n. Und zwar dann, wenn sich Wünsche,Erinnerungen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> drängen, die nacheiner neuen ästhetischen Gestaltungskonzeption (neuer Schönheit) verlangen.Än<strong>der</strong>t sich die Gr<strong>und</strong>auffassung <strong>und</strong> mit ihr die ästhetische Gestaltungskonzeptionf<strong>und</strong><strong>am</strong>ental, dann erfolgt ein Stilwandel.Der Wandel stellt immer eine „Reaktion“ 28 auf Vorangegangenes dar. Die21Vgl. Hitchcock / Johnson: Der InternationaleStil 1932, S. 25f sowieJohnson: Stil <strong>und</strong> Internationaler Stil.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S 45ff.22Vgl. Johnson: Stil <strong>und</strong> InternationalerStil. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 46.23Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 12-13.24Doch gerade den Anfang machen, die„Pioniertat“ leisten, betrachtetJohnson als „wichtiges Zeugnis“ <strong>und</strong>„ermutigendes Zeichen“.Vgl. Johnson: Die Architektur <strong>der</strong>neuen Hochschule. In: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 92.25Vgl. Johnson: Der Internationale Stil– Tod o<strong>der</strong> Met<strong>am</strong>orphose. In: Texte<strong>zu</strong>r Architektur, S. 60.26Johnson: Die sieben Krücken <strong>der</strong>mo<strong>der</strong>nen Architektur. In: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 73.27Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 159.28Johnson beschreibt diese Reaktionen<strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>der</strong> Formen verschiedenerStile: Er sieht z.B. im Rationalismusvon Behrens mit seinen„klaren Kuben“ eine Reaktion aufdie „kurvig-linearen“, „stark dekorativenFormen“ des Jugendstils.Der Rationalismus wird wie<strong>der</strong>umgefolgt von den „versetzten Winkeln<strong>und</strong> verzerrten Kurven“ des Expressionismus.Durch dieses aufeinan<strong>der</strong>Reagieren kann sich ein Stil somit indas Gegenteilige verwandeln.Vgl. Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe,S. 10.17


Betrachtung von Stilen als eine Art natürliche <strong>und</strong> zwangsläufige Reaktion aufvorangegangene Stile, setzt eine Akzeptanz unterschiedlicher Haltungen voraus.Johnson bewertet Stile demnach nicht. Im Gegenteil, er ist <strong>der</strong> Ansicht, einStil habe „… seinem Zeitalter Ausdruck verliehen, nur dadurch, daß er in jenerZeit existiert hat“ 29 .Einen Hauptgr<strong>und</strong> für den Wandel, sieht Johnson in <strong>der</strong> Langeweile 30 <strong>und</strong> in<strong>der</strong> daraus resultierenden Suche nach Neuem 31 . Die Architektur ist geprägt vondieser aus <strong>der</strong> Langeweile resultierenden Spannung zwischen Bekanntem <strong>und</strong>Unbekanntem, zwischen Stil <strong>und</strong> Wandel. 3229Johnson: Wo stehen wir? In: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 54-55.30Vor allem sein eigenes Arbeiten istgeprägt von einer immer wie<strong>der</strong>kehrendenLangeweile, die ihn <strong>zu</strong>neuen Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngen mit <strong>der</strong>Architektur antreibt. Der Eindruckeiner gewissen Rastlosigkeit entsteht.31Vgl. Nenning: Willkürlicher Wandelmit glänzenden Augen. In: ArchitekturAktuell 192, S. 46.32Johnson: Stil <strong>und</strong> Internationaler Stil.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 47.33Johnson sieht im Historismus des19. Jahrh<strong>und</strong>erts, <strong>der</strong> Stile als bloßesdekoratives Gewand genutzt hat, dieUrsache für die Entwertung des Stilbegriffs.Seit diesem Zeitpunkt hättenArchitekten die größte Schwierigkeitd<strong>am</strong>it, die scheinbare Beschränkungnach Maßgabe gewisser a priorigesetzter Regeln <strong>zu</strong> akzeptieren.Vgl. Johnson: Der InternationaleStil - Tod o<strong>der</strong> Met<strong>am</strong>orphose. In:Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 59. sowieHitchcock / Johnson: Der InternationaleStil 1932, S. 25.34Dies sei auch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>, warumniemand die Boston Library Additionmag. Johnson setzt hier die eindeutigeZuordenbarkeit eines Objekts <strong>zu</strong>einem Stil mit „mögen“ gleich. DieEindeutigkeit beeinflusst somit nachJohnson die ästhetische Einstellunggegenüber einem Gebäude.Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 91.35Klotz: Mo<strong>der</strong>ne <strong>und</strong> Postmo<strong>der</strong>ne,S. 53.36Vgl. Hesse: Mo<strong>der</strong>ne als Postmo<strong>der</strong>ne.In: Werk, Bauen + Wohnen.Heft 9/1991, S. 38ff.37Vgl. Lewis / O’Connor: PhilipJohnson, S. 189.38Vgl. Lewis / O’Connor: PhilipJohnson, S. 42.39Vgl. Johnson: Wohin weiter? In: Texte<strong>zu</strong>r Architektur, S. 147.Obwohl sich Johnson intensiv mit Stil <strong>und</strong> Wandel in <strong>der</strong> Architektur auseinan<strong>der</strong>setzt,nimmt er an vielen Stellen eine inhaltliche Einschränkung des BegriffesStil vor.Neben <strong>der</strong> allgemein negativen Einstellung gegenüber dem Stilbegriff 33 , gibtJohnson <strong>zu</strong> bedenken, dass sich Projekte nicht eindeutig einem bestimmten Stil<strong>zu</strong>ordnen lassen 34 . Selbst bei scheinbar eindeutigen Gebäuden, gibt es unterschiedlicheMeinungen. So behauptet z.B. <strong>der</strong> Kunsthistoriker Heinrich Klotzbezüglich des Glass Houses (Abb. S. 108/109), dass Johnson in diesem Frühwerkden „Begriff <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne im Sinne Mies van <strong>der</strong> Rohes (…) mit äußerster Konsequenzverwirklicht“ 35 habe. Im Gegensatz da<strong>zu</strong> sieht <strong>der</strong> Dozent <strong>der</strong> UniversitätHeidelberg Michael Hesse, <strong>der</strong> sich in seinen Forschungen u. a. mit demVerhältnis <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne <strong>zu</strong>r klassischen Tradition auseinan<strong>der</strong>setzt, im GlassHouse „keineswegs ein progr<strong>am</strong>matisches Werk <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne, vielmehr (…)ein höchst <strong>am</strong>bivalentes Phänomen“. Johnson verwende zwar die charakteristischenMaterialien <strong>und</strong> Formen mo<strong>der</strong>ner Architektur, doch stelle er mit einer<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne entgegen gesetzten Verwendung dieser, die Mo<strong>der</strong>ne selbst inFrage <strong>und</strong> antizipiere die Postmo<strong>der</strong>ne. 36 Johnson selbst, <strong>der</strong> die angeführtenMeinungen nach eigener Aussage kennt, bezeichnet das Glass House als einklassisches Werk. 37Auf Gr<strong>und</strong> dieser inhaltlichen Unklarheit soll <strong>der</strong> Begriff Stil im weiteren Verlauf<strong>der</strong> Dissertation lediglich den Aspekt <strong>der</strong> Konstanz von Gestaltungsprinzipienbeinhalten.Adaption von Vorbil<strong>der</strong>nDer Adaption von Vorbil<strong>der</strong>n kommt in Johnsons architektonischem Verständniseine beson<strong>der</strong>e Stellung <strong>zu</strong>, da sie Idee <strong>und</strong> Legitimation für sein Entwerfenliefert. Das Arbeiten mit Vorbil<strong>der</strong>n ist nach Johnson unumgänglich, da je<strong>der</strong>Architekt immer seinen kulturellen Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> seine Erfahrung in einemGebäude ausdrücke. 38Johnson selbst nutzt laut eigener Aussage die Vorbil<strong>der</strong> als „Sprungbrett“, d.h.als Gr<strong>und</strong>lage, um <strong>zu</strong> guter Architektur <strong>zu</strong> gelangen. Darüber hinaus dienen sieihm als „Scheuklappen“: Während man ohne Vorbil<strong>der</strong> gerade<strong>zu</strong> „weitherzig<strong>und</strong> oberflächlich“ entwerfe, helfen sie einen Fokus <strong>zu</strong> bilden. 3918


04 _ AnalyseJohnson betrachtet sich daher nicht als „innovativen“ Menschen (was eineUntertreibung seiner Leistung <strong>und</strong> Kreativität darstellt 40 ): Er hole sich seineIdeen von vielen Leuten. 41 Bezogen auf das Gate House (Abb. 154/155) berichteter, dass er sich einige Formen von dem Künstler Frank Stella „genommen <strong>und</strong>sie in dieses Projekt eingearbeitet“ hat. „Ich habe mir etwas ausgeborgt, wennsie so wollen, kopiert.“ „Von nichts kommt nichts. Und ich bin halt noch einbißchen mehr Kopist als an<strong>der</strong>e.“ 42Selbst Mies van <strong>der</strong> Rohes Barcelona-Pavillon – ein anerkanntes Meisterwerk<strong>der</strong> Architektur - weise verschiedene Vorbil<strong>der</strong> auf. So erkennen Kritiker z.B. imschwebenden Dach sowie im offenen Gr<strong>und</strong>riss eine Ähnlichkeit <strong>zu</strong> Frank LloydWrights Präriehäusern. Die Stellung <strong>der</strong> Wände orientiere sich an de Stijl <strong>und</strong><strong>der</strong> untergeschobene Sockel sei eine Anregung von Schinkel. Johnson entgegnetdieser Kritik, das Entscheidende sei, „... daß Mies alle diese Elementegeistig <strong>zu</strong> einem eigenständigen Kunstwerk verschmolzen hat.“ 43Johnson geht sogar so weit, dass er dem Architekten <strong>zu</strong>gesteht, sich die Bezügenehmen <strong>zu</strong> können, woher er wolle. Alles sei recht 44 , die Hauptsache sei dieresultierende Architektur.Persönliche Interessen spielen bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>und</strong> Anwendung von Vorbil<strong>der</strong>neine große Rolle. 45 Manche Bezüge verwendet Johnson, weil sie für ihn„gerade neu“ 46 <strong>und</strong> deshalb interessant sind. Implizit ist in dieser Aussage <strong>der</strong>Verschleiß von Vorbil<strong>der</strong>n enthalten. Stellt sich ein solcher ein, entsteht Langeweile.<strong>Raum</strong>Den <strong>Raum</strong> betrachtet Johnson als das Wesen <strong>der</strong> Architektur. Es gehe daherausschließlich darum, „<strong>Raum</strong> in Kunst <strong>zu</strong> verwandeln“ 47 . Seinem Verständnisvon Kunst entsprechend, die „Gefühle“ anstatt den „Geist“ 48 ansprechen soll,richtet sich Johnsons Interesse auf den „erregenden uns umgebenden <strong>Raum</strong>“49. Nur <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>, <strong>der</strong> „begeistert“ 50 , sei von Bedeutung.Der Architekt trage die Verantwortung, einen solchen <strong>Raum</strong> <strong>zu</strong> schaffen. Wiedieser <strong>Raum</strong> sein soll, stehe allerdings auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Relativität <strong>der</strong> Schönheitnicht fest. Da deshalb nicht klar sei, nach welchem <strong>Raum</strong> <strong>der</strong> Architekt streben,auf welches Ziel er seine „Transformation“ 51 richten soll (jede Antwortüberzeugt nur für eine kurze Zeit 52 ), müsse <strong>der</strong> Architekt revolutionär sein. EinWissen darüber, wie <strong>der</strong> <strong>Raum</strong> bereits transformiert wurde, bilde jedoch dieVorausset<strong>zu</strong>ng für weitere Transformationen. 53Der einzelne Architekt strebe im Laufe seines Werkes nach verschiedenenräumlichen Transformationen. So sieht Johnson z.B. im Barcelona-Pavillon <strong>und</strong>im Crown-Building jeweils den „Kristallisationspunkt“ von Mies van <strong>der</strong> Rohesfrühem bzw. spätem Werk. Während ersteres den „Endpunkt einer Entwicklung,die von einer sorgfältigen asymmetrischen Gestaltung, bei <strong>der</strong> Innen <strong>und</strong>Außen ineinan<strong>der</strong>flossen“ darstellt, bildet letzteres eine „vorwiegend geschlosseneForm mit symmetrischen Eingängen (...), die einen einzigen <strong>Raum</strong> miteinem absoluten Minimum an Trennwänden enthält“. Laut Johnson seien die40Die theoretischen Aussagen vonJohnson sind immer gespickt miteiner gehörigen Portion Humor <strong>und</strong>Ironie, je nachdem an welchenAdressat sie sich richten. Die Aussagensind daher immer mit Vorsicht<strong>zu</strong> genießen <strong>und</strong> in einen größerenZus<strong>am</strong>menhang <strong>zu</strong> stellen.41Gerade auf Gr<strong>und</strong> des Arbeitens mitVorbil<strong>der</strong>n wird Johnsons Werk starkkritisiert.42Nenning: Willkürlicher Wandel mitglänzenden Augen. In: ArchitekturAktuell 192, S. 45f. Das Zitat stellt eineVerbindung <strong>zu</strong> Quatremère de Quincyher, <strong>der</strong> in seiner EncyclopédieMéthodique die Kontinuität <strong>der</strong>Architektur betont indem er sagt:„Für alles gibt es etwas, was ihmvorangeht, denn nichts kann ausdem Nichts entstehen.“43Vgl. Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe,S. 60.44Vgl. Johnson: Wohin weiter? In: Texte<strong>zu</strong>r Architektur, S. 147.45Wie bereits erwähnt durchlebt JohnsonPhasen, in denen er verschiedeneVorbil<strong>der</strong> aufgreift. Nachdem<strong>zu</strong>nächst Mies sein großes Vorbildist, verschiebt sich sein Interesseauf die historisch eklektische Verwendungvon Bezügen. Anschließendwendet sich Johnson den FormenHermann Finsterlins <strong>zu</strong>. Vgl. Lewis /O’Connor: Philip Johnson, S. 166.46Ebd., S. 58.47Philip Johnson’s Lecture with JeffreyKipnis. Transformation of Space. In:The Japan Architect, Heft 7/1992, S. 6.Den Architekten betrachtet Johnsondaher als Gestalter von <strong>Raum</strong>. Vgl.Johnson: 100 Jahre, Frank LloydWright <strong>und</strong> wir. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 117.48Johnson: Stil <strong>und</strong> Internationaler Stil.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 44.49Johnson: Die Stadt <strong>und</strong> das Automobilo<strong>der</strong>: Der Stolz <strong>der</strong> Elm Street.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 50.50Nenning: Willkürlicher Wandel mitglänzenden Augen. In: ArchitekturAktuell 192, S. 47.51Vgl. Philip Johnson’s Lecture withJeffrey Kipnis. In: The Japan Architect,Heft 7/1992, S. 6f.52Kipnis: Philip Johnson, S. 46.53Vgl. Philip Johnson’s Lecture withJeffrey Kipnis. In: The Japan Architect,Heft 7/1992, S. 6f.19


Gebäude nicht so sehr Ausdruck eines individuellen Entwurfes, son<strong>der</strong>n siestünden vielmehr als selbstverständliche Aussage für die jeweilige Zeit.“ 54Hinsichtlich des architektonischen <strong>Raum</strong>es an <strong>und</strong> für sich erwähnt Johnson1994 in einem Interview „The idea of being contained has always fascinatedme” 55 . Sein Hauptinteresse liegt deshalb in „Wi<strong>der</strong>stand <strong>und</strong> Zirkulation“ 56 ,ausgedrückt durch die beiden Gegenstücke <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> („Es gibtkeinen <strong>Raum</strong> ohne Umschließung.“ 57 ) sowie durch den Gegensatz Innen <strong>und</strong>Außen („indoor-outdoor idea“ 58 ). Erlebbar würden diese Gegensätze beimDurchschreiten <strong>der</strong> Architektur, d.h. beim Wechsel <strong>der</strong> Räume. 59 Den Gartenbetrachtet Johnson als „wesentlichen Bestandteil“ <strong>der</strong> Architektur, <strong>der</strong> „ähnlichwie auch ein größerer Innenraum Form <strong>und</strong> Ereignisfülle haben muß“. 60Dabei interessiert Johnson vor allem die Transformierbarkeit von <strong>Raum</strong> <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> bzw. von Innen <strong>und</strong> Außen, d.h. das graduelle Aufheben, Verstärkeno<strong>der</strong> Umkehren <strong>der</strong> Gegensätze. Ein großes Vorbild solch einer Umkehrungsieht Johnson in Karl Friedrich Schinkels romantischer Hofgärtnerei. DerHof, dort als <strong>Raum</strong> aufgefasst, wird <strong>zu</strong>m architektonischen Innenraum, die freieSicht, d.h. die umgebende Natur, bildet den Außenraum. 61Anwendung <strong>der</strong> theoretischen Begriffe54Vgl. Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe,S. 200.55Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 166.56Ebd., S. 62.57Johnson: Woher <strong>und</strong> wohin: dasprozessuale Element in <strong>der</strong> Architektur.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 82.58Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 24.59Johnson: Woher <strong>und</strong> wohin: dasprozessuale Element in <strong>der</strong> Architektur.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 80.60Johnson: Volle Größe, falscherMaßstab. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 163. Landschaftsarchitektur <strong>und</strong>Architektur bilden für Johnson dahereine Kunst. Auf die Anspielung einbesserer Landschaftsarchitekt alsArchitekt <strong>zu</strong> sein, antwortet er „Idon‘t mind at all; it‘s all the s<strong>am</strong>eart.“ Vgl. Lewis / O’Connor: PhilipJohnson, S. 62.61Johnson: Schinkel <strong>und</strong> Mies. In:Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 99.Die vorgestellten Begriffe <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>menfassend, lässt sich das theoretische Verständnisvon Johnson folgen<strong>der</strong>maßen beschreiben: Architektur ist nach Johnsoneine selbständige Kunst mit dem Ziel Schönheit. Das Empfinden, für daswas schön ist, ist relativ. Es hängt vom kulturellen <strong>und</strong> zeitlichen Hintergr<strong>und</strong>sowie vom persönlichen Standpunkt <strong>und</strong> Interesse ab. Darüber hinaus umfasstdie Schönheit nicht nur gestalterische Aspekte, son<strong>der</strong>n auch die Faszinationfür das Neue.Auf Gr<strong>und</strong> dieser Relativität unterliegt die Architektur einer Verän<strong>der</strong>barkeit,welche sich laut Johnson in Stil <strong>und</strong> Wandel manifestiert. Unter Stil verstehtJohnson eine ästhetische Gestaltungskonzeption, die die Struktur <strong>und</strong> Ordnungeines Gebäudes bestimmt. Allerdings nicht als Summe feststehen<strong>der</strong> Regeln,son<strong>der</strong>n als Rahmen für potentielle Entwicklungen. Innerhalb dieses Rahmenssind Verän<strong>der</strong>ungen möglich, ohne dass die Gestaltungskonzeption an <strong>und</strong> fürsich angetastet wird. Än<strong>der</strong>t sich jedoch die ästhetische Einstellung auf Gr<strong>und</strong>kultureller, ökonomischer bzw. sozialer Belange o<strong>der</strong> schlichtweg auf Gr<strong>und</strong>von auftreten<strong>der</strong> Langeweile f<strong>und</strong><strong>am</strong>ental, so erfolgt ein Wandel <strong>der</strong> Gestaltungskonzeption.Ein neuer Stil entsteht. Da laut Johnson das Entwerfen von<strong>der</strong> Suche nach Neuem geprägt ist, stellt die Architektur eine kontinuierlicheAbfolge von Stil <strong>und</strong> Wandel dar. Der Entwurf reagiert dabei immer auf Vorangegangenes.Darüber hinaus behauptet Johnson, dass Architektur nicht aus dem Nichts entsteht.Es gibt immer Vorbil<strong>der</strong>, die im Entwurf adaptiert werden. Bezogen aufdiese Vorbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verarbeitung gibt es laut Johnson keine Einschränkungen.Alles ist erlaubt <strong>und</strong> hängt vom Interesse des Architekten ab.Der <strong>Raum</strong>, <strong>der</strong> immer in Verbindung mit <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> betrachtet werdenmuss, stellt für Johnson das Wesen <strong>der</strong> Architektur dar. Schönheit, Stil <strong>und</strong>20


04 _ AnalyseWandel finden daher im <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> in dessen Transformation ihren Ausdruck.Die Transformation des <strong>Raum</strong>es ist deshalb die Aufgabe des Architekten. Allerdingsbildet ein Wissen darüber, wie <strong>der</strong> <strong>Raum</strong> bereits transformiert wurde, dieGr<strong>und</strong>lage weiterer Transformationen.Wendet man die Begriffe auf Johnsons praktisches Werk an, lässt sich feststellen,dass dieser, im Sinne <strong>der</strong> Wissensaneignung <strong>und</strong> Legitimation, architektonischeVorbil<strong>der</strong> als Ausgangspunkt für <strong>Raum</strong>transformationen 62 benutzt. Da<strong>zu</strong>greift er <strong>Raum</strong>verständnisse verschiedener Architekten <strong>und</strong> Epochen auf, <strong>der</strong>enPrinzipien er in den folgenden vier <strong>Raum</strong>typen verwendet:<strong>Raum</strong>typ I:<strong>Raum</strong>typ II:<strong>Raum</strong>typ III:<strong>Raum</strong>typ IV:Das klar definierte Innen.Das Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen <strong>und</strong> Außen.Innen <strong>und</strong> Außen als <strong>Raum</strong>einheiten.Das Innen im Außen.Im folgenden Kapitel werden die vier <strong>Raum</strong>typen, <strong>der</strong>en Vorbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> Transformationenuntersucht. Den <strong>Raum</strong>typen werden exemplarische Wohnhäuservon Johnson <strong>zu</strong>geordnet. Anhand dieser können die unterschiedlichen <strong>Raum</strong>konzepte<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Transformation herausgestellt <strong>und</strong> miteinan<strong>der</strong> verglichenwerden.62Natürlich nutzt Johnson Vorbil<strong>der</strong>auch für an<strong>der</strong>e Zwecke als für den<strong>der</strong> <strong>Raum</strong>bildung. So bedient ersich z.B. für das AT&T Building anBrunelleschis Pazzi Kapelle sowie<strong>am</strong> manieristischen Motiv <strong>der</strong>Kolossalordnung. Die Stützenformdes Water Pavilions hat er dagegenvon Robert Delaunays Bil<strong>der</strong> vonSaint-Séverin.21


Die vier <strong>Raum</strong>typen<strong>Raum</strong>typ IDas klar definierte Innen: „Die Box“.<strong>Raum</strong>konzeptDie Wohnhäuser des <strong>Raum</strong>typs Box 1 sind klar definierte Gebäude im <strong>und</strong>efiniertenAußenraum 2 . In Folge <strong>der</strong> definierten <strong>Abschirmung</strong> ist <strong>der</strong> Innenraumeindeutig vom Außenraum abgetrennt. Der Übergang zwischen Innen <strong>und</strong>Außen findet präzise an den Öffnungen - Fenster, Türen <strong>und</strong> K<strong>am</strong>in 3 - statt.Auf Gr<strong>und</strong> dieser präzisen Abgeschlossenheit bezeichnet Johnson die Box alsden „perfekten Container“ 4 .<strong>Raum</strong>typ I1In deutschen Überset<strong>zu</strong>ngen wirdhäufig <strong>der</strong> Ausdruck Schachtel verwendet.Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> negativenBelegung des Begriffs wird hier aufden Anglizismus „Box“ <strong>zu</strong>rückgegriffen.2Diese Auffassung von einem Gebäudeim <strong>und</strong>efinierten Außenraum verweistauf Einsteins Idee vomselbständigen, unendlich ausgedehnten<strong>Raum</strong>, in dem alle körperlichenObjekte enthalten sind. Vgl. J<strong>am</strong>mer:Das Problem des <strong>Raum</strong>es.3Die Betrachtung des K<strong>am</strong>ins alsÖffnung knüpt an Alberti an, <strong>der</strong> inseinem „De Re Aedificatoria“ <strong>zu</strong>r„apertio“ (Öffnung schlechthin) allenur erdenklichen Zu-<strong>und</strong> Ausgängefür Sonne, Licht, Abwässer, Menschen<strong>und</strong> „Dinge“ zählt. Da<strong>zu</strong>gehört eben auch das Ofenrohr.4Johnson: Rezension des Buches vonRobin Boyd. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 65.5Johnson: Korrektes <strong>und</strong> herrlichesSpiel. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 120ff.6Ebd., S. 122-123.7Johnson: Der internationale Stil- Tod o<strong>der</strong> Met<strong>am</strong>orphose. In: Texte<strong>zu</strong>r Architektur, S. 60.8Johnson: Korrektes <strong>und</strong> herrlichesSpiel. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 121.9Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 122.Vorbil<strong>der</strong>Als Vorbild dient Johnson das Werk von Le Corbusier, <strong>der</strong> sich intensiv mit demreinen Volumen („prisme pure“) auseinan<strong>der</strong>gesetzt hat. 5TransformationAuch die Transformation leitet Johnson von Le Corbusiers Arbeiten ab. Dieserhabe das reine Volumen so sehr bew<strong>und</strong>ert, dass er es auf Stützen stellte, um,so nimmt Johnson an, die sechste <strong>und</strong> schwierigste Seite des Kubus vor<strong>zu</strong>führen.Dann gestaltete Le Corbusier „selts<strong>am</strong>e Formen“ auf dem Prisma: nachinnen gestülpte Kegel, geschwungene Dächer, Zylin<strong>der</strong>, Schachteln <strong>und</strong> künstlicheHügel. Dennoch blieben diese Gebäude „prismes pures“, allerdings lebhaftdekorierte Boxen. 6 Le Corbusiers spätes Werk sei dagegen gekennzeichnetdurch „willkürliche plastische Formen“ 7 , „atemberaubende <strong>und</strong> nichtanalysierbare“„<strong>Raum</strong>skulpturen“ 8 .Ausgehend von dieser Entwicklung im Werk Le Corbusiers wendet Johnson beiseinen Wohnhäusern des <strong>Raum</strong>typs Box drei Stufen <strong>der</strong> Transformation an, dieauf <strong>der</strong> Verformung des <strong>Raum</strong>es <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> beruhen.Die Verformung stellt für Johnson das Mittel gegen die Langeweile dar: „Whatyou can do is try to shape the box and do funny things.“ 9Transformationsstufe 1: Das reine Volumen.Das reine Volumen ist gekennzeichnet durch die geometrisch definierbareGr<strong>und</strong>form eines Rechteckes, Quadrates o<strong>der</strong> Kreises. Die Nut<strong>zu</strong>ngen werdenin dieser geometrischen Gr<strong>und</strong>form verteilt. Durch Teilung des Innenraumesentstehen Räume, <strong>der</strong>en Größe <strong>und</strong> Lage sich nach <strong>der</strong> Nut<strong>zu</strong>ng richten.22


04 _ Analyse<strong>Raum</strong>typ IDas klar definierte Innen:„Die Box“.Stufe 1: BoxVerschiedene Nut<strong>zu</strong>ngenin einer geometrischenGr<strong>und</strong>form.Glass HouseGuest HouseBeck HouseStudy / LibraryStufe 2: dekorierte BoxVerschiedene Nut<strong>zu</strong>ngenin sich überlagerndengeometrischenGr<strong>und</strong>formen.Painting GalleryRed HouseSculpture GalleryBuck HouseStufe 3: SkulpturZwei sich überlagerndefreie Formen fürzwei Nut<strong>zu</strong>ngen.Gate House23


Transformationsstufe 2: Die dekorierte Schachtel.Die dekorierte Schachtel entsteht durch geometrische Überlagerungen, wiez.B. durch die Überlagerung von Würfel <strong>und</strong> Zylin<strong>der</strong>. Ausschlaggebend für diegeometrische Überlagerung <strong>und</strong> dadurch für die Verformung des Baukörpersist die Nut<strong>zu</strong>ng. Eine Verformung aller sechs Seiten ist möglich.Transformationsstufe 3: Die Skulptur.Das Gebäude wird nur noch durch Punkte definiert. Es entsteht eine geometrischnicht definierbare, „freie Form“ 10 . Das Gebäude verän<strong>der</strong>t sich demnachhorizontal <strong>und</strong> vertikal im Schnitt. 11 Die freie Form <strong>der</strong> Skulptur ist unabhängigvon <strong>der</strong> Nut<strong>zu</strong>ng.<strong>Raum</strong>typ IIDas Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen <strong>und</strong> Außen: „Das in Wände zerlegteHaus“.<strong>Raum</strong>konzeptDas „in Wände zerlegte Haus“ verfolgt das Konzept des fließenden <strong>Raum</strong>es,d.h. des Ineinan<strong>der</strong>übergehens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gleichwertigkeit von Innen- <strong>und</strong> Außenraum.Der von Flächen umschlossene <strong>Raum</strong> resultiert daraus. 1210Schon in den 30er Jahren habe man„viele Diskussionen um die freieForm als Variante <strong>der</strong> Kiste“ geführt.Johnson: Stil <strong>und</strong> Internationaler Stil.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 47.11Johnson betrachtet die plastischenFormen <strong>der</strong> Skulptur als Kennzeichen<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Architektur. Auf Gr<strong>und</strong>des Mangels an dekorativen Motivenhabe sich die Architektur an<strong>der</strong>enAusdrucksmitteln <strong>zu</strong>gewandt. Da eskeine konstruktiven Einschränkungengebe, könne man die Bauten krümmen,aushöhlen o<strong>der</strong> neigen, wieimmer man wolle <strong>und</strong> somit Plastizitäterzeugen. Vgl. Johnson: Was michantreibt. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 171.<strong>Raum</strong>typ II12Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 47.13Ebd., S. 30.14„Er [Wright Anm.] war es, vergessenwir das nicht, <strong>der</strong> Dächer, Wände,Holzverkleidungen <strong>und</strong> Bödenunabhängig voneinan<strong>der</strong>, das heißt<strong>zu</strong> selbständigen Design-Elementen,gemacht hat.“ Johnson: 100 Jahre,Frank Lloyd Wright <strong>und</strong> wir. In: Texte<strong>zu</strong>r Architektur, S. 116.15Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 96.16Ebd., S. 127.VorbildAls Vorbild für dieses <strong>Raum</strong>konzept dient Johnson das frühe Werk von Miesvan <strong>der</strong> Rohe. Johnson beschreibt es folgen<strong>der</strong>maßen: „Die Gr<strong>und</strong>einheit desEntwurfs ist nicht mehr <strong>der</strong> kubische <strong>Raum</strong>, son<strong>der</strong>n die freistehende Wand,die den schachtelförmigen Baukörper aufbricht, indem sie unter dem Dachherausleitet <strong>und</strong> sich in die Landschaft hinaus ausdehnt. Statt ein geschlossenesVolumen <strong>zu</strong> bilden, schaffen diese selbständigen Wände, die nur durchGlasscheiben verb<strong>und</strong>en sind, ein neues, mehrdeutiges <strong>Raum</strong>gefühl. Innen<strong>und</strong> Außen sind nicht mehr eindeutig <strong>zu</strong> definieren, sie fließen ineinan<strong>der</strong>.“ 13Als eigentlichen Begrün<strong>der</strong> dieses <strong>Raum</strong>typs sieht Johnson jedoch Frank LloydWright. 14TransformationWie schon beim „Klar definierten Innen“ wendet Johnson auch bei diesem<strong>Raum</strong>typ drei Transformationsstufen an. Dabei stellt die Verselbständigung <strong>der</strong><strong>Abschirmung</strong> das Mittel <strong>der</strong> Transformation dar.Bei den Transformationen orientiert sich Johnson wie<strong>der</strong> an Mies van <strong>der</strong> RohesWerk: Während die Hofhäuser von Mies 15 Vorbild für Transformationsstufe 2sind, dient <strong>der</strong> Barcelona-Pavillon als Vorbild für Stufe 3. Bezogen auf diesesGebäude schreibt Johnson: „Die Konzeption des fließenden <strong>Raum</strong>es wir<strong>der</strong>weitert: Der <strong>Raum</strong> strömt in allen Richtungen zwischen Innenwänden schweben<strong>der</strong>Leichtigkeit ...“ 16Transformationsstufe 1:Trotz Auflösung <strong>der</strong> Box in einzelne Wände bleiben diese an das Dach geb<strong>und</strong>en:Dach <strong>und</strong> Wände definieren dadurch den gleichen Innenraum. Ein räumli-24


04 _ Analyse<strong>Raum</strong>typ IIDas Ineinan<strong>der</strong>fließenvon Innen <strong>und</strong> Außen:„Das in Wände zerlegteHaus“.Stufe 1:Wandscheiben <strong>und</strong>Dach beziehen sichaufeinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> definierenden gleichenInnenraum.A House in LincolnFreestanding HouseBall HouseStufe 2:Die vertikale <strong>Abschirmung</strong>löst sich ausdem Verb<strong>und</strong> <strong>der</strong>Bauteile <strong>und</strong> definierteinen Außenraumals architektonischenInnenraum (Hofraum).Ash Street HouseSchlubach HouseBoysen HouseStufe 3:Verselbständigungaller Bauteile. Sichüberlagernde Außen<strong>und</strong>Innenräumeresultieren in <strong>der</strong>Folge.Chrysler HouseAn Architect‘s StudyA Beach Pavilion25


ches Ineinan<strong>der</strong>übergehen von Innen <strong>und</strong> Außen erfolgt nicht. Eine Vergrößerung<strong>der</strong> Fensterflächen („in Glas aufgelöste Wände“ 17 ) verstärkt allerdings dieSichtbeziehung <strong>zu</strong>m Außenraum.Die gestrichelte Linie in <strong>der</strong> Darstellung weist auf das erwünschte, jedoch nichterreichte Ineinan<strong>der</strong>übergehen von Innen <strong>und</strong> Außen hin.Transformationsstufe 2: Das Hofhaus.Beim Hofhaus findet eine Verselbständigung <strong>der</strong> Außenwand vom Dach statt.Das Haus wird horizontal erweitert. Während das Dach den Innenraum desHauses definiert, stellt <strong>der</strong> Hof einen klar definierten Außenraum dar, allerdingsim Haus liegend. Der Hofraum wird dadurch <strong>zu</strong>m architektonischenInnenraum.Transformationsstufe 3:Die dritte Stufe weist eine Verselbständigung aller Elemente auf. Sockel, Wand<strong>und</strong> Dach definieren jeweils unterschiedliche Außen- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Innenräume.Durch Überlagerungen <strong>der</strong> Elemente entstehen Überlagerungen dieser Räume.Der Übergang von Außen nach Innen erfolgt graduell: Der durch den Sockeldefinierte Außenbereich, wird vom <strong>Raum</strong>, <strong>der</strong> durch das Dach auf Stützengebildet wird (Hybrid aus Außen- <strong>und</strong> Innenraum), gefolgt. An diesen <strong>Raum</strong>schließt ein durch die vertikale <strong>Abschirmung</strong> definierter Innenbereich an.Die Lage dieser vertikalen <strong>Abschirmung</strong> ist flexibel.<strong>Raum</strong>typ IIIInnen <strong>und</strong> Außen als <strong>Raum</strong>einheiten: „Das in Modulen organisierte Haus“.<strong>Raum</strong>konzeptBeim „in Modulen organisierten Haus“ werden die Module additiv angeordnet.Sie definieren entwe<strong>der</strong> einen Außenraum (offener Baldachin) o<strong>der</strong> einenInnenraum (geschlossener Baldachin). Durch diese theoretische „Austauschbarkeit“,sind Innen- <strong>und</strong> Außenräume gleichwertig. 1817Ebd., S. 96.<strong>Raum</strong>typ III18Die Definition des Begriffes „Modul“lautet: 1. austauschbares, komplexesTeil eines Gerätes o<strong>der</strong> einer Maschine,das eine geschlossene Funktionseinheitbildet, 2. eine sich aus mehrerenElementen <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mensetzendeEinheit innerhalb eines Ges<strong>am</strong>tsystems,die je<strong>der</strong>zeit ausgetauschtwerden kann. (Vgl. Duden Fremdwörterbuch).In diesem Sinne sindalle <strong>Raum</strong>einheiten theoretischgleichwertig <strong>und</strong> können, als in sichgeschlossene Funktionseinheiten,unabhängig voneinan<strong>der</strong> offen o<strong>der</strong>geschlossen sein.19Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 59.VorbildAls Vorbild für den in <strong>Raum</strong>einheiten organisierten <strong>Raum</strong> dienen Johnson dieRäume <strong>der</strong> isl<strong>am</strong>ischen Architektur. Dabei geht es ihm nicht um das Studiumdes Isl<strong>am</strong>s, son<strong>der</strong>n um das Gefühl, das die wie<strong>der</strong>holten o<strong>der</strong> gruppiertenKuppeln hervorrufen. „I just remembered that the feeling of repeated domeswas a rather delicious way to organize space in a module. It’s modular.“ 19TransformationDie Verselbständigung <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>einheiten ist das Mittel <strong>der</strong> Transformation.Transformationsstufe 1:Ein gleichförmiges Modul (Baldachin) wird im Raster angeordnet. Die Rasterpunktekönnen entwe<strong>der</strong> durch ein Modul besetzt werden o<strong>der</strong> nicht. Zudemkann das Modul geschlossen o<strong>der</strong> offen sein.Während die Ges<strong>am</strong>tform des Gebäudes <strong>zu</strong>nächst vorgegeben ist, können in26


04 _ Analyse<strong>Raum</strong>typ IIIInnen <strong>und</strong> Außen als<strong>Raum</strong>einheiten:„Das in Modulenorganisierte Haus“.Stufe 1:Gleiche Module(Baldachin) auf einemRaster basierend.Tourre HouseWater PavilionBoissonnas House IStufe 2:Eine Modulform(Baldachin) für alleNut<strong>zu</strong>ngen. Die Größe<strong>der</strong> Module richtet sichnach dem Bedarf.Die Anordnungbasiert <strong>zu</strong>nächst aufeinem Raster, spätererfolgt die Reihung<strong>der</strong> Module. D<strong>am</strong>iteinhergehend wandeltsich <strong>der</strong> Baldachin<strong>zu</strong>m Pod.Diese Pods verselbständigensich <strong>und</strong>werden schließlich ineinem Cluster <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengefasst.Tuttle HouseLucas HouseLewis Guest HouseLau<strong>der</strong> „Oasis“ HouseStufe 3:Die Größe <strong>der</strong> Module(Pods) richtet sichnach dem Bedarf.Sie werden frei angeordnet.Buck HouseFanni House27


einem nächsten Schritt die Module innerhalb eines „Begren<strong>zu</strong>ngsrahmens“,entsprechend dem Raster, frei angeordnet werden.Transformationsstufe 2:Hierarchien verformen die Module: So ist z.B. das Modul, das den Hauptraumbeinhaltet, größer als die an<strong>der</strong>en Module. Die Form dieses beson<strong>der</strong>enModuls, stimmt jedoch mit den an<strong>der</strong>en Modulen überein. Die Anordnung <strong>der</strong>Module erfolgt im Raster. Allerdings können die Module in Gruppen <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengefasst<strong>und</strong> entsprechend dem funktionalen Ablauf aneinan<strong>der</strong>gereihtwerden. Die Ges<strong>am</strong>tform ergibt sich aus diesen Modulgruppen.Im weiteren Verlauf entwickelt sich die bisher auf einem Raster basierendeStruktur <strong>zu</strong> einem „Cluster“ 20 . Alle Module sind unterschiedlich groß, sie sindentwe<strong>der</strong> kreisförmig o<strong>der</strong> frei geformt. Ihre Anordnung erfolgt entlang einerSymmetrieachse o<strong>der</strong> radial. Das Modul wird nicht mehr durch einen Baldachingebildet, son<strong>der</strong>n durch eine Schale/Hülse, den „Pod“ 21 . Der Pod ist immergeschlossen. Die Schale des Pods grenzt daher den Innenraum präzise vom Außenraumab. Eine räumliche Einbeziehung des Außenraumes erfolgt lediglichdurch einen Innenhof im Sinne des Hofhauses.An diesem Punkt wandelt sich somit das <strong>Raum</strong>konzept von einem Nebeneinan<strong>der</strong>von Innen <strong>und</strong> Außen <strong>zu</strong> einer Agglomeration gleichförmiger Innenräume.Die Ges<strong>am</strong>tform des Gebäudes wird durch den Cluster bestimmt.Transformationsstufe 3:Räumlich sich verselbständigende Pods werden einzeln o<strong>der</strong> in Gruppen <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengefasstangeordnet. Es herrscht ein gemeins<strong>am</strong>es Konzept für die Form<strong>der</strong> Pods vor, allerdings ist die Größe variabel. Es gibt keine Ges<strong>am</strong>tform desGebäudes mehr, son<strong>der</strong>n nur noch Einzelmodule.<strong>Raum</strong>typ IVDas Innen im Außen: „Das in Zonen zerlegte Haus“.20Ebd., S. 54.21Kipnis: Philip Johnson, S. 73.<strong>Raum</strong>typ IV22Johnson: Woher <strong>und</strong> wohin: dasprozessuale Element in <strong>der</strong> Architektur.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 80.<strong>Raum</strong>konzeptBeim „in Zonen zerlegten Haus“ findet eine Auftrennung des Gebäudes nachNut<strong>zu</strong>ngen statt. Diese Nut<strong>zu</strong>ngszonen bilden die Gr<strong>und</strong>einheit des Entwurfes.Sie werden als Einzelelemente im Außenraum platziert. Das Innere einesGebäudes wird somit in den Außenraum verlegt. Der Außenraum ergänzt denInnenraum <strong>und</strong> wird dadurch integraler Bestandteil des Hauses. Sind die Zonenkomplett voneinan<strong>der</strong> abgelöst, übernimmt <strong>der</strong> Außenraum die Funktion <strong>der</strong>Erschließung. Dem „prozessualen Element“ 22 , d.h. dem Weg von einer Zone<strong>zu</strong>r nächsten, kommt daher eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>zu</strong>.Der <strong>Raum</strong>typ IV stellt eine Vorstufe dar, da die einzelnen Zonen noch als „Box“,„in Wände zerlegtes Haus“ o<strong>der</strong> „Modul“ definiert werden müssen. AuchMischformen sind möglich: So basiert z.B. <strong>der</strong> Sockel des Hirshhorn BeachHouses auf einem „in Wände zerlegten Haus“, während das Obergeschoß eine„Box“ ist. (Abb. S.116/117)28


04 _ Analyse<strong>Raum</strong>typ IVDas Innen im Außen:„Das in Zonen zerlegteHaus“.Leonhardt HouseStufe 1:Die Nut<strong>zu</strong>ngszonensind miteinan<strong>der</strong>verb<strong>und</strong>en. Die Zonenbeziehen sich übereine kubische <strong>Raum</strong>einheitaufeinan<strong>der</strong>.Der Außenraum wird<strong>zu</strong>m definierten <strong>Raum</strong>zwischen den Zonen.Wiley HouseFreestanding HouseA House for a MillionaireHodgson HouseStufe 2:Die Zonen sind nurnoch durch Rahmung(Sockel o<strong>der</strong> Dach)verb<strong>und</strong>en. Die Zonen<strong>und</strong> <strong>der</strong> Rahmenbeziehen sich auf dasgleiche Raster.Der Außenraum wird<strong>zu</strong>m Zwischenraum.Burden HouseBoissonnas House IIStufe 3:Die Zonen sindunverb<strong>und</strong>en. DieForm je<strong>der</strong> Zone wirddurch die jeweiligeNut<strong>zu</strong>ng bestimmt.Der Außenraum wird<strong>zu</strong>m <strong>und</strong>efiniertenZwischenraum.Lou<strong>der</strong> „Oasis“ HouseGlass House Compo<strong>und</strong>29


Vorbil<strong>der</strong>Die Betrachtungsweise eines Gebäudes als in Nut<strong>zu</strong>ngszonen zerlegbar gehtwie<strong>der</strong> auf das Werk von Mies van <strong>der</strong> Rohe <strong>zu</strong>rück. Johnson erläutert in seinerMies Monographie diesen <strong>Raum</strong>typen folgen<strong>der</strong>maßen: „Die „Schachtel“ wirdhier nicht durch eine Vielzahl selbständiger Wände wahllos zerlegt, son<strong>der</strong>n sieist sorgfältig aufgeteilt <strong>und</strong> auseinan<strong>der</strong> gezogen“. Dadurch wird ein „Maximuman Abgeschlossenheit <strong>der</strong> Innen- wie <strong>der</strong> Freiräume“ erreicht.“ 23 Darüberhinaus dient Johnson auch Le Corbusiers Gerichtsgebäude in Chandigarh alsVorbild. Johnson umschreibt dieses Gebäude als einen „Handschuh“, <strong>der</strong> „voninnen nach außen gestülpt“ 24 wird. „... das Innere [scheint Anm.] nach außengekehrt <strong>zu</strong> sein. Die ... Räume sind außerhalb des Gebäudes, nicht innen.“ 25 .TransformationWie beim „in Wände zerlegten Haus“ basiert die Transformation auf <strong>der</strong> Verselbständigung<strong>der</strong> Elemente des Gebäudes - in diesem Fall <strong>der</strong> Nut<strong>zu</strong>ngszonen.Den eigentlichen Vorgang <strong>der</strong> Transformation beschreibt Johnson als ein„Aufteilen <strong>und</strong> Auseinan<strong>der</strong>ziehen <strong>der</strong> Zonen“.Transformationsstufe 1:Die erste Stufe ist gekennzeichnet durch die Addition <strong>der</strong> Zonen. Ein gläsernerFlur zwischen den einzelnen Zonen ermöglicht eine Distanz<strong>zu</strong>nahme. DurchÜberlagerung o<strong>der</strong> versetzte Anordnung <strong>der</strong> Zonen entsteht ein definierterAußenraum. Die Größe <strong>und</strong> Form <strong>der</strong> Zonen beziehen sich über die kubischeMaßeinheit aufeinan<strong>der</strong>. 26Transformationsstufe 2:Die einzelnen Zonen verselbständigen sich, werden allerdings unter einemDach o<strong>der</strong> mit einem Sockel <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengefasst. Durch den Sockel bzw. das Dachwird das Dazwischen <strong>und</strong> d<strong>am</strong>it einhergehend die Erschließung <strong>der</strong> Gebäudeteiledefiniert. Die einzelnen Zonen werden <strong>zu</strong> Objekten <strong>am</strong> o<strong>der</strong> im Zwischenraum.27 Ein Raster bestimmt die Struktur des Zwischenraumes <strong>und</strong> <strong>der</strong> einzelnenZonen.23Vgl. Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe,S. 30, 34.24Johnson: Korrektes <strong>und</strong> herrlichesSpiel. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 124.25Johnson: Rezension des Buches vonRobin Boyd: „The Puzzle of Architecture.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 66.26Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 137.27Durch das Einstellen von Nut<strong>zu</strong>ngszonenunter einem Dach siehtJohnson das Konzept des fließenden<strong>Raum</strong>es tatsächlich verwirklicht: Derentstehende Zwischenraum wird <strong>zu</strong>m„<strong>Raum</strong> unter Dach“, <strong>der</strong> „<strong>Raum</strong>strömt in allen Richtungen“. Vgl.Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 157.Transformationsstufe 3:In <strong>der</strong> dritten Stufe lösen sich Zonen völlig voneinan<strong>der</strong>. Die Gebäudeteilewerden <strong>zu</strong> Punkten im unbestimmten <strong>Raum</strong>. Im Gr<strong>und</strong>e genommen nähertsich die <strong>Raum</strong>konzeption somit dem <strong>Raum</strong>typen I, <strong>der</strong> Box im <strong>und</strong>efiniertenAußenraum, an. Von daher bestimmt nicht mehr die kubische Maßeinheit o<strong>der</strong>ein Raster die Größe <strong>und</strong> Körperform <strong>der</strong> einzelnen Zone, son<strong>der</strong>n die jeweiligeNut<strong>zu</strong>ng.Vergleich <strong>der</strong> vier <strong>Raum</strong>typenDie vier <strong>Raum</strong>typen bilden die Ausgangspunkte von Johnsons Wohnhausentwürfen.Sie stehen für unterschiedliche <strong>Raum</strong>konzepte, die sich in <strong>der</strong> Art <strong>der</strong>Räume <strong>und</strong> im Verhältnis von Innen- <strong>zu</strong> Außenraum unterscheiden. DiesesVerhältnis reicht von <strong>der</strong> radikalen Abtrennung, über das Ineinan<strong>der</strong>fließen30


104 _ Analyse321321<strong>Raum</strong>typ IAnzahl Gebäude / Jahr19401945195019551960196519701975198019851990199520002005321<strong>Raum</strong>typ IIAnzahl Gebäude / Jahr19401945195019551960196519701975198019851990199520002005321<strong>Raum</strong>typ IIIAnzahl Gebäude / Jahr19401945195019551960196519701975198019851990199520002005321<strong>Raum</strong>typ IVAnzahl Gebäude / Jahr194019451950195519601965197019751980198519901995200020051940194519501955196019651970194019451950195519601965197032Anwendung<strong>der</strong> vier <strong>Raum</strong>typen13332221111945 19401950 19451955 19501960 19551965 19601970 19651975 1970333222111194019401945 19401945 19401950 19451950 19451955 19501955 19501960 19551960 19551965 19601965 19601970 19651970 19651975 19701975 1970194019401945195019551960196519701940194519501955196019651970332211194019453333T I T II T III T IV2222Stufe I1111Stufe IIStufe III194019401945 19401945 19401950 19451950 19451955 19501955 19501960 19551960 19551965 19601965 19601970 19651970 19651975 19701975 1970333T I T II I T III T III IV T IV222Stufe Stufe I I111Stufe Stufe II IIStufe Stufe III III1940194019451940 194519501945 195019551950 195519601955 196019651960 196519701965 197019751970 197533T I T II T IIII T IV II T III T IV2Stufe I2Stufe I1Stufe IIStufe1IIIStufe IIStufe III194019451940195019451955195019601955196519601970196519751970T I T II T III T IVI T II T III T IVStufe IStufe IIStufe IIIStufe IStufe IIStufe III3T I T II T III T IV2Stufe I1Stufe IIStufe III31940945950955960965970975980985990995000005195019551960196519701975198019851990199520002005Stufe IStufe IIT I T II T III T IVStufe III


<strong>und</strong> das Ergänzen bis hin <strong>zu</strong>r gleichwertigen Aneinan<strong>der</strong>reihung.Gr<strong>und</strong>sätzlich lassen sich die <strong>Raum</strong>typen in zwei Gruppen unterteilen: Währenddas Modul <strong>und</strong> die Box von festen Grenzen, d.h. einem klar definierten,umbauten <strong>Raum</strong> ausgehen, bilden sich die Räume des „in Zonen zerlegtenHauses“ sowie des „in Wände zerlegten Hauses“ erst durch die Verselbständigung<strong>der</strong> Elemente (Begriffe wie „Zerfall“ o<strong>der</strong> „Bewegung“ könnten hierentsprechend eingeführt werden. 28 ). In diesem Sinne bezeichnet Johnson dieZerlegung eines Gebäudes in Wände o<strong>der</strong> in Nut<strong>zu</strong>ngszonen als Methoden <strong>der</strong>„Auflösung <strong>der</strong> Schachtel“ 29 . Außen- <strong>und</strong> Innenraum sollen bei dieser Gruppevon <strong>Raum</strong>typen eine Einheit bilden. Die Aneinan<strong>der</strong>reihung von Räumenbei den <strong>Raum</strong>typen „Box“ <strong>und</strong> „des in Modulen organisierten Hauses“ basiertdagegen auf <strong>der</strong> klaren Abtrennung <strong>und</strong> Selbständigkeit <strong>der</strong> einzelnen Räume.Die Betrachtung des Außenraumes als integralen Bestandteil <strong>der</strong> Architekturbildet die Basis <strong>der</strong> unterschiedlichen <strong>Raum</strong>typen. Bezogen auf Johnsons GlassHouse in New Canaan fragte Frank Lloyd Wright einmal: „Soll ich den Hutanbehalten o<strong>der</strong> ausziehen? Bin ich eigentlich drinnen o<strong>der</strong> draußen?“ Einan<strong>der</strong>es Mal witzelte Wright „Sag‘ mal, Philip, mein kleiner Phil, schon so gross<strong>und</strong> baust immer noch Gebäude, die du im Regen draussen lässt.“ 30 DieseAussagen von Wright spiegeln Johnsons Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng mit <strong>der</strong> Differenzzwischen Innen- <strong>und</strong> Außenraum wi<strong>der</strong>. Für Johnson ist alle Architektur Architekturvon innen. Diese Annahme gründet auf Matthew Nowicki, <strong>der</strong> bezogenauf die Akropolis in Athen schrieb, dass <strong>der</strong> Parthenon eine Skulptur sei, aberdie Akropolis als Ganzes ein Werk <strong>der</strong> Architektur. 31Die einzelnen Transformationsstufen <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typen umfassen die Wohnhäuser,<strong>der</strong>en Transformationen auf gleichen Prinzipien beruhen. Vergleicht man dieAbfolge <strong>der</strong> Transformationsstufen, so fällt eine Verselbständigungstendenz <strong>der</strong>Räume bzw. eine Loslösung <strong>der</strong> Form von geometrischen Gr<strong>und</strong>formen auf.Den <strong>Raum</strong> fasst Johnson dabei in einer abstrakten Weise auf, die es ihm erlaubtmit diesem <strong>zu</strong> experimentieren: So schiebt er <strong>Raum</strong>einheiten hin <strong>und</strong> her 32o<strong>der</strong> verzerrt sie 33 .28Diese Unterscheidung <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typenin sich „auflösende“ <strong>und</strong> „bleibende“Typen basiert auf den Stilbetrachtungendes Kunsthistorikers PaulFrankl. Dieser sah in polaren Stilgegensätzen- das Lineare <strong>der</strong> Renaissance(Seinsstil) <strong>und</strong> die Bewegungdes Barocks (Werdensstil)- die Prinzipien<strong>und</strong> das Wesen <strong>der</strong> Stile enthalten.Der <strong>Abschirmung</strong> kommt dieausschlaggebende, limitologischeRolle <strong>zu</strong>.29Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 30.30Zaknic: Philip Johnson: ein 85-jährigerAkrobat. In: Werk, Bauen +Wohnen, S. 31.31Johnson: Korrektes <strong>und</strong> herrlichesSpiel. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 121.32Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 30.33Ebd., S. 98.Die Übersichten über die Anwendung <strong>der</strong> unterschiedlichen <strong>Raum</strong>typen <strong>und</strong><strong>der</strong>en Transformationsstufen (S. 31) zeigen, dass <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Verwendungeines bestimmten <strong>Raum</strong>typs nicht festgelegt ist. Da sich jedoch bestimmtezeitliche Präferenzen ausmachen lassen - so greift Johnson z.B. auf die Transformationsstufe1 generell nur bis 1965 <strong>zu</strong>rück -, scheint es, dass die Verwendungvon persönlichen Interessen gelenkt wird. Johnson setzt sich phasenweisemit Themen auseinan<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en er dann überdrüssig wird. Auf <strong>der</strong> Suche nachNeuem (Schönem) wendet er sich einer an<strong>der</strong>en Transformationsstufe o<strong>der</strong>einem an<strong>der</strong>en <strong>Raum</strong>typen <strong>zu</strong>.Stellt man das Schema <strong>der</strong> Baukörper dem Schema <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>volumen gegenüber,wird ersichtlich, dass die <strong>Abschirmung</strong> maßgeblich <strong>am</strong> einzelnen <strong>Raum</strong>typen<strong>und</strong> an dessen Transformationen beteiligt ist.Bei <strong>Raum</strong>typ I „Das klar definierte Innen“ unterscheidet sie radikal zwischen32


04 _ AnalyseDie vier <strong>Raum</strong>typen<strong>Raum</strong>typ IDas klar definierteInnen:„Die Box.“<strong>Raum</strong>typ IIDas Ineinan<strong>der</strong>fließenvon Innen <strong>und</strong> Außen:„Das in Wände zerlegteHaus.“<strong>Raum</strong>typ IIIInnen <strong>und</strong> Außen als<strong>Raum</strong>einheiten:„Das in Modulenorganisierte Haus.“<strong>Raum</strong>typ IVDas Innen im Außen:„Das in Zonen zerlegteHaus.“Stufe 1Stufe 2Stufe 3<strong>Raum</strong>volumenStufe 1Stufe 2Stufe 3Baukörper33


dem Außen- <strong>und</strong> dem Innenraum indem sie zwei Seiten hat: die des Aus– <strong>und</strong>die des Einschließens. Die unterschiedlichen Transformationsstufen basierenauf <strong>der</strong> Verformung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>.<strong>Raum</strong>typ II hat dagegen das Ineinan<strong>der</strong>fließen des Außen- <strong>und</strong> Innenraumes<strong>zu</strong>m Thema. Um dies <strong>zu</strong> erreichen, ist die <strong>Abschirmung</strong> in einzelne Wandscheiben(massiv <strong>und</strong> gläsern) unterteilt, <strong>der</strong>en Lage variabel ist. Im Gegensatz <strong>zu</strong>rUmschließung des <strong>Raum</strong>es durch den geschlossenen Baukörper des <strong>Raum</strong>typs„Box“, werden hier die einzelnen Wandscheiben im tatsächlichen Sinne einer„<strong>Abschirmung</strong>“ genutzt: Die einzelne Wandscheibe schirmt einen Bereich ab.Erst in Verbindung mit den an<strong>der</strong>en Wandscheiben erfolgt die eigentliche Abtrennungdes Innenraumes vom Außenraum.Im <strong>Raum</strong>typ III definieren <strong>zu</strong>nächst Module (Baldachin) <strong>Raum</strong>einheiten. Dievertikale <strong>Abschirmung</strong> dient als Ausfachung <strong>der</strong> Pfeiler des Baldachins lediglich<strong>der</strong> Unterscheidung zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenraum (sek<strong>und</strong>äre Struktur).Ab <strong>der</strong> 2. Transformationsstufe werden die <strong>Raum</strong>einheiten durch „Pods“definiert. Die vertikale <strong>Abschirmung</strong> bestimmt nun Form <strong>und</strong> Größe <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>einheit<strong>und</strong> trennt gleichzeitig den Innenraum vom Außenraum ab.<strong>Raum</strong>typ IV „Das Innen im Außen“ thematisiert das „Umstülpen“ des Wohnhauses.Die einzelnen Nut<strong>zu</strong>ngszonen werden als Einzelstrukturen an o<strong>der</strong> ineiner übergeordneten Struktur angeordnet. Die eigentlichen Innenwände einesGebäudes, die normalerweise die einzelnen Nut<strong>zu</strong>ngen gegeneinan<strong>der</strong> abtrennen,werden durch das Umstülpen <strong>zu</strong> den Außenwänden <strong>der</strong> einzelnen Zonen.Die vier <strong>Raum</strong>typen <strong>und</strong> die <strong>Abschirmung</strong> stellen somit das Gr<strong>und</strong>gerüst<strong>der</strong> Architektur dar. Innerhalb eines <strong>Raum</strong>typs kann ein <strong>Raum</strong>konzept durchTransformation kontinuierlich weiterentwickelt werden, <strong>der</strong> Wechsel von einem<strong>Raum</strong>typen <strong>zu</strong> einem an<strong>der</strong>en steht dagegen durch die f<strong>und</strong><strong>am</strong>ental unterschiedlichen<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Gestaltungskonzepte für den Wandel.Die <strong>Abschirmung</strong> ermöglicht durch eine Verän<strong>der</strong>barkeit die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong><strong>Raum</strong>typen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Transformation.Um eine präzise Aussage über den Wandel in <strong>der</strong> Architektur treffen <strong>zu</strong> können,ist daher eine eingehende Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng mit <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> erfor<strong>der</strong>lich.34


04 _ AnalyseVertikale <strong>Abschirmung</strong>Die vertikale <strong>Abschirmung</strong>, <strong>der</strong> architekturtheoretisch eine beson<strong>der</strong>e Stellung<strong>zu</strong>kommt 1 , soll deshalb in diesem Kapitel hinsichtlich ihrer Beziehung <strong>zu</strong>m<strong>Raum</strong>typ genauer untersucht werden. Dabei wird die Aufmerks<strong>am</strong>keit aufunterschiedliche Arten, Auffassungen, Anordnungen <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>der</strong>Verformung gerichtet. Auch das Verhältnis zwischen Außen- <strong>und</strong> Innenwandwird näher betrachtet.Wie abstrakt Johnson das Thema <strong>Abschirmung</strong> begreift, lässt sich u. a. an Hand<strong>der</strong> Sculpture Gallery (Abb. S. 142/143) aufzeigen. Johnson bezeichnet diesesGebäude als einen reinen „Innenbau“ („a pure inside“) 2 . Daher benötige eskeine Fassade. Würde ihn das stören, hätte er eine Fassade im Sinne einerHaut für das Gebäude geplant. 3 Johnson trennt hier somit die Wand in dieFunktionen <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Fassade/“Dekoration“ 4 auf <strong>und</strong> thematisiert diesentwurflich.Arten <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Prinzipien <strong>der</strong> VerwendungBei den privaten Wohnhäusern unterscheidet Johnson vier Arten <strong>der</strong> vertikalen<strong>Abschirmung</strong>: die massive Wand, die gläserne Wand („die in Glas aufgelösteWand“ 5 ), die Arkade <strong>und</strong> die vegetative Wand. Während die massive <strong>und</strong> diegläserne Wand den Großteil seiner Arbeiten bestimmen, verwendet Johnsondie vegetative Wand <strong>und</strong> die Arkade nur vereinzelt.Die Arkade bildet dabei einen Hybrid aus Stützen <strong>und</strong> Wand: Während die Stützenpunktuelle Einzelelemente ohne abschirmende Wirkung sind, werden siein <strong>der</strong> Arkade durch die Bögen flächig <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengeb<strong>und</strong>en. Der Verb<strong>und</strong> vonStütze <strong>und</strong> Bogen stellt somit eine raumabschirmende Wirkung her, ohne dass<strong>der</strong> Außenbe<strong>zu</strong>g verloren geht.Die vier Arten <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong> findet man in unterschiedlichen Situationenvor. Teilweise sind die Wandarten unabhängig voneinan<strong>der</strong>, teilweisebedingen sie sich gegenseitig.I. Verb<strong>und</strong> von Innen- <strong>und</strong> AußenwandLiegt keine Unterscheidung zwischen Außen- <strong>und</strong> Innenwand vor, so verwendetJohnson meistens die massive Wand. Lediglich beim Water Pavilion greift er aufdie Arkade <strong>zu</strong>rück. Allerdings ermöglicht dort die Funktion als Lustpavillon, <strong>der</strong>keiner klimatischen <strong>Abschirmung</strong> bedarf, eine solche Verwendung.1Vgl. Die wesentlichen Elemente <strong>der</strong>Architektur, S. 9.2In deutschen Überset<strong>zu</strong>ngen tauchtlediglich <strong>der</strong> Begriff „Außenbau“auf. (Vgl. Johnson: Wohin weiter? In:Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 153.) DasWort „Innenbau“ wird diesem Begriffentgegengesetzt.3Vgl. Lewis / O‘Conner: Philip Johnson,S. 46.4Vgl. Johnson: Wohin weiter? In: Texte<strong>zu</strong>r Architektur, S. 152.5Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 96.35


Das Prinzip des Verb<strong>und</strong>es von Innen- <strong>und</strong> Außenwand spielt vor allem bei <strong>der</strong>Glie<strong>der</strong>ung des Innenraumvolumens <strong>der</strong> „Box“ in voneinan<strong>der</strong> unabhängigeRäume eine Rolle. Daneben findet man es häufig beim <strong>Raum</strong>typen „Das Innenim Außen“ vor. Dort werden einzelne funktionale Zonen als Gegensatz <strong>zu</strong> gläsernenZonen „massiv“ ausformuliert (Vgl. Prozessuales Element, S. 40).II. Die Außenwand des EinraumesSoll die Außenwand ein einzelnes Innenraumvolumen definieren, so findetentwe<strong>der</strong> die massive o<strong>der</strong> die gläserne Wand Anwendung. Die Innenwändesind von <strong>der</strong> Außenwand abgelöst <strong>und</strong> definieren einen so genannten <strong>Raum</strong>im <strong>Raum</strong>. Je nachdem ob <strong>der</strong> Sichtbe<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m <strong>Raum</strong> im <strong>Raum</strong> o<strong>der</strong> <strong>zu</strong>m Außenraumhergestellt werden soll, wechselt Johnson zwischen massiver Außenwand<strong>und</strong> gläserner Innenwand (o<strong>der</strong> umgekehrt). Die Bereiche zwischen Innenwand(eingestelltes Objekt) <strong>und</strong> Außenwand betrachtet Johnson als Funktionszonendes Hauses. 6 Eine asymmetrische Anordnung des eingestellten Objektes, wiez.B. beim Glass House, bezeichnet er als „malerisch“ 7 .III. Ablösung <strong>der</strong> Fassade von <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>Bei <strong>der</strong> Ablösung <strong>der</strong> Fassade von <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> greift Johnson auf diemassive Wand o<strong>der</strong> die Arkade <strong>zu</strong>rück. Während beim Ash Street House dieseAblösung <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>bildung dient, ist die abgelöste Fassade des Beck Houseshauptsächlich ein dekoratives Element.IV. Zerlegung des Hauses in WandscheibenDie Zerlegung des Hauses in gläserne <strong>und</strong> massive Wandscheiben findet in dreiStufen statt: Zunächst definieren die massiven <strong>und</strong> gläsernen Wandscheibeneinen gemeins<strong>am</strong>en <strong>Raum</strong> (massive <strong>und</strong> gläserne Wand sind voneinan<strong>der</strong> abhängig<strong>und</strong> liegen deshalb in <strong>der</strong> gleichen Ebene). Dann lösen sich die Wandscheibenvoneinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> schirmen z. T. eigene Räume ab, bis sie schließlichals freistehende Wände den Außenraum begrenzen.V. <strong>Abschirmung</strong> als AusfachungBei dieser Art von Konstruktion wird die <strong>Abschirmung</strong> als untergeordnetesElement zwischen den Pfeilern platziert. Die Module aus Pfeiler <strong>und</strong> Dachkonstituieren den <strong>Raum</strong>, die <strong>Abschirmung</strong> schafft die Abgren<strong>zu</strong>ng zwischenInnen <strong>und</strong> Außen. Die Ausfachungen sind entwe<strong>der</strong> massiv o<strong>der</strong> gläsern, auchVermischungen sind möglich.Die vegetative <strong>Abschirmung</strong> stellt einen Son<strong>der</strong>fall <strong>der</strong> Ausfachung dar, da sievon Johnson nur für die Begren<strong>zu</strong>ng von Außenräumen verwendet wird.Auffassungen <strong>der</strong> Wand6Vgl. Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 83.7Johnson: Haus in New Canaan/Connecticut.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 138.Nicht-Auftrennung <strong>der</strong> WandIm Guest House übernimmt die Wand die Funktionen <strong>der</strong> Fassade, <strong>Abschirmung</strong><strong>und</strong> Konstruktion. Die Fenster sind als Löcher in <strong>der</strong> Wand definiert, <strong>der</strong>Übergang zwischen Innen <strong>und</strong> Außen findet in <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Fassade/<strong>Abschirmung</strong>/Konstruktionstatt.36


04 _ AnalyseArten <strong>der</strong>vertikalen <strong>Abschirmung</strong>Verb<strong>und</strong> von Innen- <strong>und</strong> Außenwand1. Guest House2. Water PavilionAußenwand des Einraumes1. Lucas House2. Glass House3. Glass House4. Davis HouseAblösung <strong>der</strong> Fassade von <strong>der</strong><strong>Abschirmung</strong>1. Ash Street House2. Beck HouseZerlegung des Hauses in Wandscheiben1. Ball House2. Ball House3. An Architect‘s Study4. An Architect‘s Study5. Ball House6. A Beach Pavilion<strong>Abschirmung</strong> als Ausfachung1. Tourre House2. Tourre House3. Boissonnas House I37


Das Gr<strong>und</strong>rissbild ist gekennzeichnet durch dicke Wände.Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Konstruktion <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>Im Glass House findet dagegen eine Auftrennung <strong>der</strong> Wand in die Funktionen<strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Konstruktion statt. Die im Raster angeordneten Stützenübernehmen die Tragfunktion des Hauses, die <strong>Abschirmung</strong> ist diesen Stützenunmittelbar vorgelagert. Der Übergang zwischen Innen <strong>und</strong> Außen findet in <strong>der</strong>Ebene <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> statt.Die Module des Tourre Houses werden durch Pfeiler <strong>und</strong> Dach gebildet. Sieübernehmen die konstruktive Funktion des Gebäudes. Die <strong>Abschirmung</strong> wird<strong>zu</strong>r Füllung zwischen den Pfeilern <strong>und</strong> kann deshalb, je nach Bedarf, gläserno<strong>der</strong> massiv ausgeführt werden. Der Übergang zwischen Innen <strong>und</strong> Außen erfolgtgraduell: Man betritt das Gebäude <strong>zu</strong>nächst durch die Außenraum-Module,<strong>der</strong> Eintritt in das eigentliche Innere, findet in <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> ausfachenden<strong>Abschirmung</strong> statt.In An Architects Study ist die <strong>Abschirmung</strong> nicht mehr an die Konstruktion geb<strong>und</strong>en.Während die Tragstruktur das festgelegte System des Hauses bildet,sind Art <strong>und</strong> Position <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> variabel. Der Übergang zwischen Innen<strong>und</strong> Außen erfolgt graduell: Er wird <strong>zu</strong>nächst durch das Dach bestimmt, dannerfolgt ein weiterer Übergang in <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>. Die Öffnungenverlagern sich demnach auf die rein funktionale <strong>Abschirmung</strong>, d.h. auf das variableElement.Allgemein betrachtet ist das Gr<strong>und</strong>rissbild dieser Auftrennung <strong>der</strong> Wand inKonstruktion <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> gekennzeichnet durch die Punkte <strong>der</strong> Tragstruktursowie die dünnen Linien <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>. Während dabei die Pfeiler desTourre Houses raumbildend sind (bei den Modulen werden diese Zonen oft alsSchrankzonen genutzt), trifft dies für die Stützen in An Architects Study nicht <strong>zu</strong>.8Mit <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> Säule ineinen Pilaster spielt Johnson auf diearchitekturtheoretische Position vonAlberti an. Dieser begreift in seiner„De Re Aedificatoria“ die Säule alsReststruktur <strong>der</strong> unterbrochenenMauer. Diese Betrachtung erlaubtihm die Projektion <strong>der</strong> Säule auf dieWand. Der so entstehende Pilasterwird <strong>zu</strong>m applizierten Schmuckelement.Die Säule verliert ihren klassischenStellenwert als statischnotwendiges konstruktives Element.Vgl. Baulig: Geschichte <strong>und</strong> Theorie<strong>der</strong> Architektur. Band 1, S. 31.Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Fassade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>Im Ash Street House ermöglicht die Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Fassade <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> den Hofraum. Die gläserne Wand schirmt den eigentlichen Innenraumvon diesem Hofraum ab, die sich ablösende Außenwand grenzt dasInnere des Gebäudes gegen den <strong>und</strong>efinierten Außenraum ab. Sie übernimmtdaher die Funktion <strong>der</strong> Fassade. Durch die fehlende Gestaltung dieser Fassade,erfolgt eine Konzentration auf das Innere des Gebäudes.Auch das Beck House thematisiert die Auftrennung <strong>der</strong> Wand in <strong>Abschirmung</strong><strong>und</strong> Fassade. Die Fassade wird durch eine Arkade gebildet, die eigentliche <strong>Abschirmung</strong>übernehmen dahinter liegende, massive <strong>und</strong> gläserne Wände. DieDistanz zwischen Arkade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> ist unterschiedlich. Liegen <strong>Abschirmung</strong><strong>und</strong> Fassade jedoch in <strong>der</strong> gleichen Ebene, wird die Säule <strong>zu</strong>m Pilaster. 8Durch ihre Unabhängigkeit von <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> wird die Arkade <strong>zu</strong>r appliziertenDekoration. Die Fassade im Beck House hat darüber hinaus die Aufgabe,die addierten Volumen des Baukörpers <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>men<strong>zu</strong>fassen, um dem Gebäudeein einheitliches Äußeres <strong>zu</strong> geben. Der Eintritt ins Innere des Hauses findetüber den Zwischenraum zwischen Arkade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> statt.Im Tuttle House bestimmt die Fassade die quadratische Form des Hauses. Die<strong>Abschirmung</strong> ist von dieser Fassade losgelöst <strong>und</strong> liegt dahinter. Dadurch entstehtein Zwischenraum, <strong>der</strong>, wie beim Hofhaus, eine Art Außenraum im Hausdarstellt.38


04 _ AnalyseAuffassung <strong>der</strong>vertikalen <strong>Abschirmung</strong>Nicht-Auftrennung <strong>der</strong> Wand:Die Wand übernimmt die Funktionen <strong>der</strong> Fassade,<strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Konstruktion.Guest HouseAuftrennung <strong>der</strong> Wand in Konstruktion <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong>:Beim Glass House ist die <strong>Abschirmung</strong> <strong>der</strong> Konstruktionunmittelbar vorgelagert, beim Tourre House fungiertsie als Füllung zwischen den Modul-Pfeilern, in AnArchitects Study ist das konstruktive Raster festgelegt,während die <strong>Abschirmung</strong> frei plaziert wird.Glass HouseTourre HouseAn Architect‘s StudyAuftrennung <strong>der</strong> Wand in Fassade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>:Beim Ash Street House ermöglicht die Auftrennung eineErweiterung des Innenraumes.Beim Beck House schafft die Auftrennung <strong>der</strong> Wand inFassade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> ein einheitliches Äußeres.Die Zwischenzone stellt einen Übergang zwischen demInnen <strong>und</strong> Außen dar.Beim Tuttle House entsteht durch die Auftrennung <strong>der</strong>Wand ein Außenraum im Inneren des Hauses. Die Fassadebestimmt die Ges<strong>am</strong>tform des Gebäudes.Versteht man beim Glass House die in Glas aufgelösteWand als rein klimatische <strong>Abschirmung</strong>, dann wird <strong>der</strong>massive Zylin<strong>der</strong> <strong>zu</strong>r Fassade.Ash Street HouseBeck HouseTuttle HouseGlass HouseAuftrennung <strong>der</strong> Wand nach <strong>Raum</strong>nut<strong>zu</strong>ngen:Die Auftrennung <strong>der</strong> Wand nach Nut<strong>zu</strong>ngen bewirkt eineVerdoppelung <strong>der</strong> Wand. Der Zwischenraum bildet denErschließungsraum <strong>der</strong> Zonen.Fanni House39


Das Glass House stellt einen Son<strong>der</strong>fall dar, da es, je nach Betrachterstandpunkt,verschiedene Auffassungen in sich birgt. Neben <strong>der</strong> bereits erwähntenAuftrennung <strong>der</strong> Wand in <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> Konstruktion, kann im Glass Houseauch eine Auftrennung in Fassade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> gesehen werden: Verstehtman die gläsernen Wandscheiben als rein klimatische <strong>Abschirmung</strong> zwischenInnen- <strong>und</strong> Außenraum, dann wird <strong>der</strong> massive Zylin<strong>der</strong> des Innenraumes <strong>zu</strong>rFassade. Dies entspricht Johnsons Vorstellung vom Schornstein als Hauptmotivdes Hauses, dem ein Stahlrahmen mit einer Glashaut übergestülpt wird. 9Die Abtrennung <strong>der</strong> Fassade vom Baukörper wendet Johnson hauptsächlich beiden anfangs erwähnten Innenbauten an. Die Fassade ist nicht notwendig, siewird daher <strong>zu</strong>m applizierbaren, dekorativen Element.Auftrennung <strong>der</strong> Wand nach <strong>Raum</strong>nut<strong>zu</strong>ngenBei dieser Auffassung <strong>der</strong> Wand wird jede <strong>Raum</strong>nut<strong>zu</strong>ng von einer eigenenWand abgeschirmt, was, ausgehend vom Verb<strong>und</strong> zwischen Außen- <strong>und</strong> Innenwand,eine Verdoppelung <strong>der</strong> Wand <strong>zu</strong>r Folge hat.Der Außenraum wird <strong>zu</strong>m Zwischen- bzw. <strong>zu</strong>m Erschließungsraum zwischenden Gebäudezonen. 10Verb<strong>und</strong> von Innen- <strong>und</strong> Außenwand / Prozessuales Element9Johnson: Haus in New Canaan/Connecticut.In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 141.10Im Gr<strong>und</strong>e genommen übernimmt<strong>der</strong> Zwischenraum Aufgaben, dieüblicherweise die Wand einesGebäudes - neben <strong>der</strong> Tragfunktion -hat: sie trennt Räume voneinan<strong>der</strong>,fasst sie aber gleichzeitig durch denVerb<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wände <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>men. DerZwischenraum ist als Bindeglied deneinzelnen Zonen untergeordnet <strong>und</strong>passt sich <strong>der</strong>en Form an.Mit dieser Unterordnung <strong>und</strong> demBe<strong>zu</strong>g <strong>der</strong> einzelnen Oberflächen aufden Innenraum <strong>der</strong> jeweiligen Zonekönnen Johnsons Wohnhäuser mitGottfried Sempers theoretischerPosition in Verbindung gebracht werden.Semper gibt nämlich dem <strong>Raum</strong><strong>und</strong> seinem jeweiligen Gewand denVorrang vor <strong>der</strong> dahinter liegenden,verdeckten Konstruktion. Johnsongeht im Unterschied <strong>zu</strong> Semperallerdings so weit, dass er diesenüblicherweise materiellen Zwischenraumräumlich definiert <strong>und</strong> dadurcherlebbar macht.Neben den unterschiedlichen Arten <strong>und</strong> Auffassungen <strong>der</strong> Wand, kann <strong>der</strong> Verb<strong>und</strong><strong>der</strong> Innenwände mit <strong>der</strong> Außenwand variieren. Verschiedene Grade <strong>der</strong>Ablösung <strong>und</strong> unterschiedliche Anordnungsprinzipien schaffen verschiedeneArten von Innenräumen: Während bei <strong>der</strong> allseitig geb<strong>und</strong>enen Innenwandje<strong>der</strong> <strong>Raum</strong> klar vom an<strong>der</strong>en abgetrennt ist, entsteht in Folge <strong>der</strong> Ablösung<strong>der</strong> Innenwand von <strong>der</strong> Außenwand das <strong>Raum</strong>kontinuum <strong>und</strong> im Extremfall <strong>der</strong><strong>Raum</strong> im <strong>Raum</strong>. Der unterschiedliche Verb<strong>und</strong> zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenwan<strong>der</strong>möglicht somit unterschiedliche Innenraumkonzepte. Die aus dem Verb<strong>und</strong>resultierenden räumlichen Trennungen <strong>und</strong> Übergänge, sind maßgeblich<strong>am</strong> „prozessualen Element“ <strong>der</strong> Architektur beteiligt.Beim Guest House liegt ein fester Verb<strong>und</strong> zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenwandvor. Je<strong>der</strong> Innenraum ist daher vom nächsten abgetrennt. Das Benutzen des Gebäudesist vom Wechsel zwischen diesen Räumen geprägt, wobei <strong>der</strong> Vorraumals Bindeglied zwischen den Räumen fungiert.Der Innenraum des Glass Houses stellt dagegen einen großen Einraum dar, inden <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong> des K<strong>am</strong>ins/Badezimmers als massives Objekt eingestellt ist.Dieses Objekt schafft als Sichtunterbrechung Blickbeziehungen, wodurch <strong>der</strong><strong>Raum</strong> beim Durchschreiten in Zonen geglie<strong>der</strong>t wird. 11 Der Innenraum des eingestelltenObjekts bildet eine unabhängige <strong>Raum</strong>einheit.Beim Ash Street House sind die Innenwände einseitig geb<strong>und</strong>en. Sie trennendie Nebenräume ab. Der Hauptraum „umfließt“ diese Nebenräume, Verengungen<strong>und</strong> Aufweitungen bilden dieses „Umfließen“ ab.Das Hodgson House <strong>und</strong> die Sculpture Gallery stehen für ein <strong>Raum</strong>konzept,das als „Straße“ 12 bezeichnet werden kann. Durch die Anordnung einseitiggeb<strong>und</strong>ener Innenwände entsteht im Hodgson House eine <strong>Raum</strong>folge, die von40


04 _ AnalyseVerb<strong>und</strong> <strong>der</strong> vertikalen<strong>Abschirmung</strong>en /prozessuales ElementAllseitige Bindung <strong>der</strong> Innenwand an die Außenwand.Die einzelnen Räume sind klar voneinan<strong>der</strong> abgetrennt<strong>und</strong> werden additiv angeordnet.Guest HouseDie Innenwand ist von <strong>der</strong> Außenwand abgelöst. DieInnenwand definiert einen <strong>Raum</strong> im umgebendenEinraum.Glass HouseEinseitige Bindung <strong>der</strong> Innenwände an die Außenwand.Kleine Nebenräume werden abgetrennt, <strong>der</strong> Hauptraum„umfließt“ diese Nebenzonen. Das <strong>Raum</strong>kontinuumentsteht.Ash Street HouseDurch gruppierte Innenwände werden die Nebenräumevom Hauptraum abgetrennt. Der Hauptraum ist als<strong>Raum</strong>folge von Aufweitungen <strong>und</strong> Verengungen (Straße)erlebbar.In <strong>der</strong> Sculpture Gallery folgt die zentripetale <strong>und</strong>höhenversetzte Anordnung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> dem Bildeiner Treppe.Hodgson HouseSculpture GalleryDavis HouseGruppierungen <strong>der</strong> Innenwände ermöglichen die Kombinationverschiedener Innenraumkonzepte.Hirshhorn HouseWiley House41


Aufweitungen <strong>und</strong> Verengungen gekennzeichnet ist. Diese Zonen sind ohne<strong>Raum</strong>wechsel erlebbar. Beim Eintritt in die Nebenräume findet dagegen eindurch die Innenwand definierter <strong>Raum</strong>wechsel statt.In <strong>der</strong> Sculpture Gallery ordnet Johnson die Aufweitungen <strong>und</strong> Verengungenzentripetal <strong>und</strong> höhenversetzt an. Er spricht in diesem Zus<strong>am</strong>menhang vomBild einer Treppe. 13Gruppierungen <strong>der</strong> Wände ermöglichen die Kombination verschiedener Innenraumkonzepte.Beim Wiley House bildet <strong>der</strong> Bereich des festen Verb<strong>und</strong>eszwischen Innen- <strong>und</strong> Außenwand den Sockel für den gläsernen Einraum. Ersteht in seiner Kleinteiligkeit in starkem Kontrast <strong>zu</strong>r Offenheit des Hauptraumes.Beim Hirshhorn House befinden sich seitlich des gläsernen Einraumesjeweils addierte Nebenräume. Dieses Prinzip <strong>der</strong> beidseitigen Gruppierung vonWänden verwendet Johnson häufig bei seinen privaten Wohnhäusern. MancheAutoren sehen darin eine Anlehnung an die klassische Dreiteilung von Gebäuden.14Verformung <strong>der</strong> Wand <strong>und</strong> Auswirkungen auf die Öffnung11So sieht Johnson z.B. durch dasZus<strong>am</strong>menrücken von Schornstein<strong>und</strong> Küchenzeile eine Eingangshalledefiniert, die den weiteren Weg imHaus vorgibt. Vgl. Johnson: Woher<strong>und</strong> wohin: das prozessuale Elementin <strong>der</strong> Architektur. In: Texte <strong>zu</strong>r Architektur,S. 83.12Der Begriff „Straße“ knüpft an denTitel <strong>der</strong> Bauwelt Ausgabe 46.07 an.Dort werden verschiedene <strong>Raum</strong>konzeptebeschrieben: Neben demKonzept Straße, findet man Aussagen<strong>zu</strong>m <strong>Raum</strong> im <strong>Raum</strong> sowie <strong>zu</strong>rUmwandlung eines Innenraumes ineinen Außenraum.13Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 46.14Vgl. Rowe: Die Mathematik <strong>der</strong>idealen Villa, S. 119f. sowie Jenkins /Mohney: The Houses of Philip Johnson.15Im Water Pavilion entwickelt Johnsoneine Stützenform, die das „Um-die-Ecke-führen“ thematisiert.16Im Gegensatz <strong>zu</strong> den privatenWohnhäusern findet man beian<strong>der</strong>en Gebäudegattungen, wie z.B.<strong>der</strong> Crystal Cathedral in GardenGrove, auch vertikale Verformungen<strong>der</strong> gläsernen Wand vor.Johnsons private Wohnhäuser unterscheiden sich des Weiteren in <strong>der</strong> Verformung<strong>der</strong> massiven <strong>und</strong> gläsernen Wände.Beim Abbott House sowie bei den Ausfachungen <strong>der</strong> Gebäude des <strong>Raum</strong>typsModul findet man keine Verformung <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong> vor - Wandscheibenbilden dort die vertikale <strong>Abschirmung</strong>.Bei einem Großteil <strong>der</strong> Gebäude sind die Wände dagegen horizontal um 90°geknickt. Dadurch gelingt es Johnson, die Ecken 15 <strong>zu</strong> definieren <strong>und</strong> die Innenräumestärker <strong>zu</strong> fassen.Eine weitere Stufe <strong>der</strong> Verformung stellt das horizontale Knicken <strong>und</strong> Biegen<strong>der</strong> Wände dar, wie es z.B. in <strong>der</strong> Painting Gallery (massiv), dem Beck House(gläsern) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sculpture Gallery (massiv) angewendet wird. Die Verformungenorientieren sich entwe<strong>der</strong> an geometrischen Gr<strong>und</strong>formen o<strong>der</strong> entstehen,wie bei <strong>der</strong> Sculpture Gallery, durch sich überlagernde, um 45° verdrehteRaster.In <strong>der</strong> nächsten Gruppe von Häusern wird die Wand - bei den privaten Wohnhäusernallerdings nur noch die massive Wand 16 - horizontal als auch vertikalverformt. Einen Übergang stellt die Study/Library dar, die aus Würfel, Zylin<strong>der</strong><strong>und</strong> Kegelstumpf <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengesetzt ist. Die vertikale <strong>Abschirmung</strong> folgt <strong>der</strong>vertikalen Verjüngung des Kegelstumpfes. Beim Lewis Guest House sowie beimGate House findet dagegen eine freie, dreidimensionale Verformung statt. DieWand wird gekippt <strong>und</strong> gebogen. Dies führt da<strong>zu</strong>, dass Dach <strong>und</strong> Wand ineinan<strong>der</strong>übergehen.Eine beson<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Verformung dient <strong>der</strong> Integration des K<strong>am</strong>ins: Soll <strong>der</strong>K<strong>am</strong>in einen Bestandteil <strong>der</strong> Wand sein, kommt es <strong>zu</strong> Ausbuchtungen <strong>und</strong> Wölbungendieser (Vgl. Abb. K<strong>am</strong>in S. 173).Die Fenster passen sich <strong>der</strong> jeweiligen Verformung an. Bei Gebäuden, die42


04 _ AnalyseVerformung <strong>der</strong>vertikalen <strong>Abschirmung</strong>Keine Verformung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>.Sie besteht ausgläsernen o<strong>der</strong> massivenWandscheiben.Abbott HouseDie <strong>Abschirmung</strong> wirdhorizontal um 90°geknickt. Das Einzelfensterdient als Wandöffnung.Durch Ausbuchtungen <strong>der</strong>Wand kann <strong>der</strong> K<strong>am</strong>inintegriert werden.Guest HouseAsh Street HouseDie <strong>Abschirmung</strong> (gläserno<strong>der</strong> massiv) wird gemäßgeometrischen Überlagerungenhorizontal geknickto<strong>der</strong> gebogen.Abgesehen vom BeckHouse, dient das Einzelfensterals Öffnung.Sculpture GalleryPainting GalleryFolgt die vertikale<strong>Abschirmung</strong> geometrischenKörpern, kann siesich entsprechend dieserauch in <strong>der</strong> Vertikalenverformen.Beck HouseLibrary / StudyDie <strong>Abschirmung</strong> wirdhorizontal <strong>und</strong> vertikal freiverformt. Vertikale <strong>und</strong>horizontale <strong>Abschirmung</strong>engehen dadurch ineinan<strong>der</strong>über. Die Skulpturentsteht.Analog <strong>zu</strong>r Verformung<strong>der</strong> Wand, sind dieÖffnungen schlitzartigeEinzelfenster.Lewis Guest HouseVisitors Pavilion43


lediglich horizontal verformt werden, wendet Johnson punktuelle o<strong>der</strong> gereihteÖffnungen in den geometrischen Gr<strong>und</strong>formen Quadrat, Rechteck o<strong>der</strong>Kreis an. Die punktuellen Einzelöffnungen betonen dabei die Flächigkeit <strong>der</strong><strong>Abschirmung</strong>. 17 Die Öffnungen <strong>der</strong> Gebäude, die horizontal als auch vertikalverformt werden, haben dagegen die Form von Schlitzen. Die Gebäude scheinen„auf<strong>zu</strong>brechen“, die Wand wird „gespalten“. 18Die unterschiedlichen Verformungen <strong>der</strong> Wand wirken sich durch die bestehendeAbhängigkeit auf den Innenraum aus. Werden die <strong>Abschirmung</strong>en lediglichin <strong>der</strong> Horizontalen verformt, so verformt sich nur <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>riss. Vertikal nachoben projiziert wird <strong>der</strong> <strong>Raum</strong> <strong>zu</strong>m extrudierten Gr<strong>und</strong>riss. Verformt sich dieWand dagegen auch in <strong>der</strong> Vertikalen, so verformt sich <strong>der</strong> ganze Innenraum.Er wird <strong>zu</strong>r Skulptur. Der skulpturale Innenraum ist gekennzeichnet von Ausbuchtungen<strong>und</strong> Wölbungen, die durch Verdrehungen <strong>und</strong> Verzerrungen desBaukörpers entstehen. 19 Es kommt dadurch <strong>zu</strong> Überlagerungen von Innen- <strong>und</strong>Außenraum.Die Verformungen <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> wirken sich auch auf das Gr<strong>und</strong>rissbildaus: Ist die Wand lediglich horizontal verformt, wird beim Schnitt die Wand alsLinie abgebildet. Verformt sich die Wand <strong>zu</strong>sätzlich in <strong>der</strong> Vertikalen, so wirdim Schnitt gleichzeitig die Aufsicht <strong>der</strong> Wand sichtbar. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Vertikalschnittverdeutlicht so das gegenseitige Kräftespiel zwischen Außen- <strong>und</strong>Innenraum. 20Zus<strong>am</strong>menhang zwischen <strong>Raum</strong>typ <strong>und</strong> vertikaler <strong>Abschirmung</strong>Setzt man die Eigenschaften <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong> mit den vier <strong>Raum</strong>typenin Beziehung, lässt sich ein unmittelbarer Zus<strong>am</strong>menhang feststellen.Da<strong>zu</strong> werden im Werkkatalog die Kennzeichen <strong>der</strong> einzelnen Gebäude (<strong>Raum</strong>typ<strong>und</strong> Eigenschaften <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong>) aufgelistet <strong>und</strong> anschließend,nach <strong>Raum</strong>typ sortiert, tabellarisch <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>mengefasst (S. 47).17Eine Beson<strong>der</strong>heit stellen dieFenster des Buck Houses dar: ZurBetonung <strong>der</strong> Flächigkeit <strong>der</strong> Ausfachungzwischen den Pfeilern verteiltJohnson r<strong>und</strong>e Fenster freiauf <strong>der</strong> Fläche. Vgl. da<strong>zu</strong> Johnsonstheoretische Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngmit <strong>der</strong> Wirkung des Einzelfensters.In Johnson: Mies van <strong>der</strong> Rohe, S. 97.18Wigley: Dekonstruktivistische Architektur,S. 18.19Vgl. Philip Johnson in Architecture inTransition. S. 153.20Vgl. Eisenman: Die formale Gr<strong>und</strong>legung<strong>der</strong> Architektur, S. 86ff. Dortsetzt sich <strong>der</strong> Autor u. a. mit <strong>der</strong>Wechselwirkung zwischen Außen<strong>und</strong>Innenraum auseinan<strong>der</strong>.Da <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typ IV „Das Innen im Außen“ auf Gr<strong>und</strong> seiner Unbestimmtheit<strong>der</strong> Zonen eine Vorstufe darstellt, werden in <strong>der</strong> Tabelle nur die einzelnen Zonendieses <strong>Raum</strong>typs erfasst. Gr<strong>und</strong>sätzlich liegt jedoch beim <strong>Raum</strong>typ IV eineAuftrennung <strong>der</strong> Wand nach den Nut<strong>zu</strong>ngen des <strong>Raum</strong>es/<strong>der</strong> Zone vor. DieseAuffassung <strong>der</strong> Wand ist Vorausset<strong>zu</strong>ng für das Zerlegen eines Gebäudes inZonen. Die einzelnen Zonen des <strong>Raum</strong>typs werden entwe<strong>der</strong> als „Box“, als „inWände zerlegtes Haus“ o<strong>der</strong> als „in Modulen organisiertes Haus“ ausgeführt.Auch Mischformen sind möglich, wie z.B. beim Wiley House o<strong>der</strong> beim GlassHouse Compo<strong>und</strong>.Wendet man sich nun <strong>der</strong> Tabelle S. 47 <strong>zu</strong>, lassen sich bezogen auf die <strong>Raum</strong>typenfolgende Schlüsse ziehen:<strong>Raum</strong>typ I, die „Box“, nutzt verschiedene Auffassungen <strong>der</strong> Wand. Bei denGlashäusern liegt eine Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Konstruktion <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>vor: Die Konstruktion wird von Stützen gebildet, die <strong>Abschirmung</strong> istdieser Konstruktion vorgelagert.44


Que lenJenkins, Stover / Mohney, David.The Houses of Philip Johnson.New York / London 2001S. 226,227.http://www.pjar.com04 _ AnalyseBeim Beck sowie beim Tuttle House 21 findet man dagegen eine Auftrennung<strong>der</strong> Wand in Fassade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> vor. Während beim Beck House eineArkade um die addierten Räume des Gebäudes läuft, ist die Fassade im TuttleHouse eine über den Baukörper gespannte „Haut“ 22 . Die hinter <strong>der</strong> Fassadeliegende <strong>Abschirmung</strong> ist bei beiden Häusern entwe<strong>der</strong> gläsern o<strong>der</strong> massiv.Beim Buck House 23 liegt wie<strong>der</strong>um eine Auftrennung <strong>der</strong> Wand nach den<strong>Raum</strong>nut<strong>zu</strong>ngen vor: Die Nebennut<strong>zu</strong>ngen werden von Zylin<strong>der</strong>n aufgenommen,die die Struktur des Hauses bilden.Bei allen an<strong>der</strong>en Häusern des <strong>Raum</strong>typs „Box“ ist die Wand nicht aufgetrennt.Allerdings unterscheiden sich die Gebäude in <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> Anordnung <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>sowie in den Fenstern.Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Stufen des <strong>Raum</strong>typs „Box“ liegt in<strong>der</strong> Verformungsfähigkeit <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong>. Während die <strong>Abschirmung</strong>in <strong>der</strong> ersten Stufe nur horizontal um 90° geknickt wird, wird sie ab <strong>der</strong>zweiten Stufe horizontal frei geknickt <strong>und</strong> gebogen, bis sie in <strong>der</strong> dritten Stufeschließlich horizontal als auch vertikal frei verformbar ist. Vertikale <strong>und</strong> horizontale<strong>Abschirmung</strong> gehen in dieser Stufe ineinan<strong>der</strong> über. „Das klar definierteInnen“ wird <strong>zu</strong>r frei modellierten Skulptur, die verzerrt <strong>und</strong> verdreht wird. 24Dementsprechend passt sich die Fensterform des Einzelfensters, das, abgesehenvon Glashäusern, durchgehend verwendet wird, dieser Verformung an: DerBaukörper bricht auf o<strong>der</strong> beult aus - schlitzartige Öffnungen resultieren.Die Stufen des <strong>Raum</strong>typs II, „Das Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen <strong>und</strong> Außen“,werden durch verschiedene Auffassungen <strong>der</strong> Wand ermöglicht.In <strong>der</strong> ersten Stufe werden die Wände in gläserne <strong>und</strong> massive Flächen zerlegt.Diese Flächen übernehmen die Funktionen <strong>der</strong> Konstruktion, <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong>Fassade - sie kommen daher in <strong>der</strong>selben Ebene <strong>zu</strong> liegen. 25In <strong>der</strong> zweiten Stufe erfolgt die Ablösung <strong>der</strong> Fassade von <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong>.Die Außenwand wird <strong>zu</strong>r Fassade, eine gläserne Wand schirmt den Hofraumvom Inneren des Gebäudes ab. Eine Stützenreihe übernimmt mit <strong>der</strong> Fassadedie konstruktive Funktion. Im Gegensatz <strong>zu</strong>r gläsernen Wand, die die Öffnungan sich thematisiert, definieren Einzelfenster die Öffnungen <strong>der</strong> Außenwand.Beim Boysen House 26 hat das Einzelfenster eine r<strong>und</strong>e Form <strong>und</strong> betont dadurchdie Flächigkeit <strong>der</strong> Außenwand.In <strong>der</strong> dritten Stufe findet eine Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Konstruktion <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> statt. Gläserne o<strong>der</strong> massive Flächen bilden die <strong>Abschirmung</strong>,die unabhängig von <strong>der</strong> Konstruktion, <strong>der</strong> Nut<strong>zu</strong>ng entsprechend angeordnetwerden. Es kommt <strong>zu</strong> Überlagerungen <strong>der</strong> Räume <strong>und</strong> dadurch <strong>zu</strong> einem Ineinan<strong>der</strong>fließenvon Innen <strong>und</strong> Außen.Der <strong>Raum</strong>typ III „Innen <strong>und</strong> Außen als <strong>Raum</strong>einheiten“ basiert auf drei unterschiedlichenAuffassungen <strong>der</strong> Wand: Abgesehen vom Water Pavilion,bei dem auf Gr<strong>und</strong> seiner Funktion als Lustpavillon keine Auftrennung <strong>der</strong>Wand vorliegt, findet man bei allen an<strong>der</strong>en Gebäuden des <strong>Raum</strong>typs entwe<strong>der</strong>eine Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Konstruktion <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> o<strong>der</strong> eineAuftrennung nach Nut<strong>zu</strong>ngen vor. Handelt es sich um eine Auftrennung inKonstruktion <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>, was allerdings nur in den ersten beiden Stufendes <strong>Raum</strong>typs <strong>der</strong> Fall ist, dann wird die Konstruktion durch Pfeiler gebildet,21Tuttle House22Hitchcock / Johnson: Der InternationaleStil, S. 41.23Buck House24Vgl. Gate House25Vgl. Oneto HouseBuck HouseTelluride, ColoradoProjekt199945


26Boysen House27Vgl. Boissonnas Housewährend sich die <strong>Abschirmung</strong> als Ausfachung zwischen diesen befindet. Die<strong>Abschirmung</strong> ist diesen Pfeilern untergeordnet <strong>und</strong> hat die Aufgabe, die durchBoysen Housedie ModuleNew Cannan,definiertenConnecticutRäume, dem Außen- o<strong>der</strong> Innenraum <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen. SieProjekt1948wird entwe<strong>der</strong> massiv o<strong>der</strong> gläsern ausgebildet. 27Boysen HouseBei den restlichen New Cannan, Connecticut Gebäuden des <strong>Raum</strong>typs liegt eine Auftrennung <strong>der</strong> WandProjektQuellenJenkins, Stover / Mohney, David.nach Nut<strong>zu</strong>ngen 1948 The Houses of Philip Johnson. vor. Die Wand <strong>der</strong> „Pods“ übernimmt die Funktionen Konstruktion,Fassade <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>. 28 Die einzelnen „Pods“ könnten daherNew York / London 2001S. 54Quellendem <strong>Raum</strong>typ Jenkins, Stover / Mohney, „Box“ David. <strong>zu</strong>geordnet werden. Dementsprechend ist die Wand beiThe Houses of Philip Johnson.New York / London 2001S. 54einigen Häusern horizontal verformbar, beim Lau<strong>der</strong> „Oasis“ House sowie beimLewis Guest House <strong>zu</strong>sätzlich vertikal. Analog da<strong>zu</strong> handelt es sich bei <strong>der</strong>Fensterform entwe<strong>der</strong> um Rechtecke o<strong>der</strong> um Schlitze.Zus<strong>am</strong>menfassend lässt sich feststellen, dass bestimmte <strong>Raum</strong>typen <strong>und</strong> <strong>der</strong>enTransformation erst durch bestimmte Eigenschaften <strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong>Boissonnas Housemöglich sind: New Canaan, So ist Connecticut die Transformation des <strong>Raum</strong>typs I von <strong>der</strong> geometrischen1956Box <strong>zu</strong>r freien Skulptur nur mit Hilfe <strong>der</strong> Verformung <strong>der</strong> Wand umsetzbar.Boissonnas House<strong>Raum</strong>typ II New basiert Canaan, Connecticut dagegen auf <strong>der</strong> Auftrennung <strong>der</strong> Wand in Konstruktion <strong>und</strong>1956Quellen<strong>Abschirmung</strong>. Jenkins, Stover Bei / Mohney, David. <strong>der</strong> Transformation des <strong>Raum</strong>typs III wechselt die WertigkeitThe Houses of Philip Johnson.New York / London 2001S.152-159.<strong>der</strong> vertikalen <strong>Abschirmung</strong> vom sek<strong>und</strong>ären Element (raumabtrennend) <strong>zu</strong>mBlake, Peter.Philip Johnson.Birkhäuser. Basel, 1996.Quellen S.62,63.primären (raumbildend). Jenkins, Stover / Mohney, David. <strong>Raum</strong>typ IV wie<strong>der</strong>um wird durch die Auftrennung <strong>der</strong>The Jacobus, Houses John. of Philip Philip Johnson. Johnson.New Otto York Maier / Verlag, London Ravensburg. 2001 1963.S.152-159. Abb. 58-62.Wand nach <strong>Raum</strong>nut<strong>zu</strong>ngen ermöglicht.Blake, Peter.Johnson, Philip.Philip Johnson.Birkhäuser.ArchitectureBasel,1949-1965.1996.S.62,63. Holt, Rinehart and Winston.Darüber hinaus New York, 1966. kombiniert Johnson unterschiedliche Prinzipien <strong>der</strong> vertikalenJacobus, S. 64-67. John. Philip Johnson.Otto Maier Verlag, Ravensburg. 1963.Abb. Johnson, 58-62. Philip. Schinkel <strong>und</strong> Mies.<strong>Abschirmung</strong> in: Johnson, mit Philip. Texte <strong>zu</strong>r verschiedenen Architektur. <strong>Raum</strong>typen, so dass ihm eine größere Bandbreitean Alternativen New York, 1966. <strong>und</strong> Varianten in <strong>der</strong> Architektur <strong>zu</strong>r Verfügung steht.Johnson, Deutsche Philip. Verlags-Anstalt. Stuttgart, 1982.Architecture S. 90-106. 1949-1965.Holt, Rinehart and Winston.S. 64-67.Johnson, Philip. Schinkel <strong>und</strong> Mies.Die vertikale in: Johnson, <strong>Abschirmung</strong> Philip. Texte <strong>zu</strong>r Architektur. ist somit das Mittel <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typenDeutsche Verlags-Anstalt. Stuttgart, 1982.S. 90-106.<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Transformation. Ermöglicht wird dies durch ihre Flexibilität <strong>und</strong>Variabilität hinsichtlich des Verständnisses <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verwendung.28Vgl. Fanni House46


04 _ AnalyseTyp Wand KO/FA/AB KO Fassade <strong>Abschirmung</strong> Struktur Verformung <strong>Abschirmung</strong> Innenraumkonzeptmassiv Fenster gläsern massiv Fenster massiv Fenster gläsern horizontal vertikalI/1 KO + AB Stütze x orthogonales Raster keine / r<strong>und</strong> keine Einraum Glass HouseI/1 KO + AB Stütze x orthogonales Raster 90° geknickt keine Einraum Hirshhorn Beach House (Glask.)I/1 KO + AB Stütze x orthogonales Raster 90° geknickt keine Einraum Senior House (Glaskörper)I/1 KO + AB Stütze x orthogonales Raster 90° geknickt keine Einraum Wiley House (Glaskörper)I/1 KO + AB Pfeiler x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Boissonas House III/1 FA + AB x Band x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Tuttle HouseI/1 keine x Einzelfenster, Rechtecke x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Farney HouseI/1 keine x Fenster in <strong>der</strong> Reihe x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Paine HouseI/1 keine x Einzelfenster + in <strong>der</strong> Reihe orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Wiley House (Sockel)I/1 keine x Einzelfenster, Rechtecke x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Leonhardt HouseI/1 keine x Fenster in <strong>der</strong> Reihe orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Guest HouseI/2 FA + AB x Arkade x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Beck HouseI/2 keine x geometrische Überlagerung biegen keine Einraum Painting GalleryI/2 keine x Einzelfenster, Rechtecke 2 Raster um 45° versetzt knicken keine Straße Sculpture GalleryI/2 keine x Einzelfenster, Rechtecke geometrische Überlagerung biegen keine <strong>Raum</strong>addition The Red HouseI/2 keine x Einzelfenster, Rechteck geometrische Überlagerung biegen keine <strong>Raum</strong>addition Library / StudyI/3 keine x Einzelfenster, Schlitze freie Form knicken / biegen knicken / biegen <strong>Raum</strong>addition Visitors PavillonII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Senior Jr. House (Sockel)II/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Hirshhorn Beach House (Sock.)II/1 keine x x orthogonales Raster keine keine <strong>Raum</strong>addition Abbott HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform A House in LincolnII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Booth HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Ball HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Davis HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Hirshhorn HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Burden HouseII/1 keine x Einzelfenster + in <strong>der</strong> Reihe x orthogonales Raster 90° geknickt keine Straße Freestanding HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Straße A House for a MillionaireII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Straße Hodgson HouseII/1 keine x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum Oneto HouseII/1 keine x Einzelfenster, Rechtecke x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum Geier HouseII/2 FA + AB x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Einraum Schlubach HouseII/2 FA + AB x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum Kirstein Curtiss HouseII/2 FA + AB x Rechtecke x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum Menil HouseII/2 FA + AB x Kreis x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum Boysen HouseII/2 FA + AB x Oberlichter x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum Ash Street HausII/3 KO + AB Stütze x x orthogonales Raster 90° geknickt keine Mischform Chrysler Jr. HouseII/3 KO + AB Stütze x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum A Beach PavillonII/3 KO + AB Stütze x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>kontinuum An Architect‘s StudyIII/1 keine x Arkade orthogonales Raster 90° knicken keine <strong>Raum</strong>addition Water PavillonIII/1 KO + AB Pfeiler x x orthogonales Raster keine keine <strong>Raum</strong>addition Tourre HouseIII/2 KO + AB Pfeiler x x orthogonales Raster keine keine <strong>Raum</strong>addition Kreeger HouseIII/2 KO + AB Pfeiler x x orthogonales Raster keine keine <strong>Raum</strong>addition Boissonnas House IIII/2 FA + AB x Band x x orthogonales Raster 90° geknickt keine <strong>Raum</strong>addition Tuttle HouseIII/2 FU x Einzelfenster, Rechtecke x entlang Symmetrieachsen biegen keine <strong>Raum</strong>addition Lucas HouseIII/2 FU x Einzelfenster, Schlitze entlang Symmetrieachsen biegen biegen <strong>Raum</strong>addition Lewis Guest HouseIII/2 FU x Einzelfenster, Schlitze radial knicken / biegen knicken / biegen <strong>Raum</strong>addition Lau<strong>der</strong> „Oasis House“ (Wohn.)III/3 FU x Fenster in <strong>der</strong> Fläche freie Platzierung biegen keine <strong>Raum</strong>addition Buck HouseIII/3 FU x Einzelfenster, Rechtecke freie Platzierung biegen keine <strong>Raum</strong>addition Fanni House47


Der Entwurfsprozess <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> des Glass Houses <strong>und</strong>des Glass House Compo<strong>und</strong>sAusgangspunkt des Glass House Compo<strong>und</strong>s, <strong>der</strong> aus neun Einzelbauwerkenunterschiedlicher Nut<strong>zu</strong>ng besteht <strong>und</strong> deshalb dem <strong>Raum</strong>typen „Das Innen imAußen“ angehört, bildet 1945 Johnsons Entwurf <strong>zu</strong> seinem eigenen Wohnhaus.Mit diesem Entwurf beginnt ein Entwurfsprozess, <strong>der</strong> schließlich den ganzenGlass House Compo<strong>und</strong> umfasst. Der Entwurfprozess ist exemplarisch für JohnsonsArt <strong>zu</strong> Entwerfen <strong>und</strong> spiegelt sein architektonisches Verständnis wi<strong>der</strong>.1Johnson selbst kann o<strong>der</strong> will sichnicht mehr an die genaue Anzahl <strong>der</strong>Skizzen <strong>zu</strong>m Glass House erinnern. Erwisse nur noch, dass es eine Mengewaren. Vgl. Lewis / O’Connor: PhilipJohnson, S. 30.2Die Dissertation greift auf KennethFr<strong>am</strong>pton <strong>zu</strong>rück, <strong>der</strong> die Schemata<strong>zu</strong>m Entwurf des Glass Houses 1978in <strong>der</strong> Zeitschrift Catalogue veröffentlichthat. In: Whitney / Kipnis (Hrsg.):Philip Johnson: The Glass House,S. 93-113.3Ab Schema 19 ist nicht klar, wo <strong>der</strong>Gästebereich liegt. Wahrscheinlichhat Johnson ihn gedanklich schon ineinem unabhängigen Einzelgebäudeuntergebracht. Vgl. Jenkins /Mohney: The Houses of PhilipJohnson, S. 86.4Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 30.5Den Water Pavilion hat Johnson z.B.<strong>zu</strong>nächst als eine 10-eckige „Box“konzipiert, schließlich aber einen<strong>Raum</strong>typ III ausgeführt.Vgl. Jenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 246f.6So sagt Johnson z.B., dass dieAufweitung <strong>der</strong> Stützenfüße desWater Pavilions ohne Gr<strong>und</strong> sei. Ermag sie einfach. Vgl. Lewis /O’Connor: Philip Johnson, S. 40.Vier Jahre lang arbeitet Johnson <strong>am</strong> Entwurf des Glass Houses. In 27 Schemata 1entwickelt er Ideen, die ihn schließlich <strong>zu</strong>m endgültigen Resultat führen.Johnson beginnt, laut überlieferter Skizzen 2 , mit dem Entwurf eines <strong>Raum</strong>typsIV / Stufe 2: Eine Schlaf- <strong>und</strong> eine Wohnzone werden durch einen Laubengang<strong>und</strong> einen gemeins<strong>am</strong>en Sockel miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en.In den Schemata 10 <strong>und</strong> 11 fasst Johnson den Schlaf- <strong>und</strong> Gästetrakt in einemGlasskörper <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>men. Die beiden Gebäude unterscheiden sich in Größe <strong>und</strong>Proportion sowie in <strong>der</strong> Stellung <strong>der</strong> Innenwände voneinan<strong>der</strong>. Beide gehören<strong>Raum</strong>typ I / Stufe 1 an. Die Ähnlichkeit <strong>zu</strong>r finalen Ausführung des Glass Housesist eklatant: Die Fassaden stimmen prinzipiell überein, innenräumlich arbeitetJohnson mit r<strong>und</strong>en Formen.Die Schemata 13 <strong>und</strong> 14 gehören <strong>Raum</strong>typ II / Stufe 2 an. Beide weisen eineZerlegung in Wände auf. Während in Schema 13 die Wohn- <strong>und</strong> Schlaftraktein Glaskörpern vor bzw. hinter einer langen freistehenden Wand platziert sind,wird im Schema 14 das Hofhaus thematisiert.In einem nächsten Versuch, Schema 16/17, wird <strong>der</strong> Schlaftrakt wie<strong>der</strong> vomWohnhaus getrennt. Beide Zonen sind nur noch durch eine Terrasse miteinan<strong>der</strong>verb<strong>und</strong>en (<strong>Raum</strong>typ IV / Stufe 2). Das Wohnhaus bleibt ein Glaskörper, <strong>der</strong>Schlaftrakt befindet sich in einem Hofhaus.Schema 19 gehört wie<strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typ I / Stufe 1 an. 3 Die Beson<strong>der</strong>heit liegt in <strong>der</strong>Verwendung des Bogenmotivs für die Öffnungen. Im Nachhinein ist Johnsonselbst überrascht, dass er schon so früh an Bögen interessiert war. 4In Schema 23 wird das Gebäude in Wände zerlegt. Es handelt sich daher umein Gebäude des <strong>Raum</strong>typs II / Stufe 1.Schema 26 ist ein Gebäude des <strong>Raum</strong>typs I / Stufe 1. Der K<strong>am</strong>in, im endgültigenEntwurf r<strong>und</strong> <strong>und</strong> durch die asymmetrische Lage betont, liegt symmetrisch auf<strong>der</strong> Querachse <strong>und</strong> hat eine rechteckige Form.1949 lässt Johnson schließlich das Glass House in seiner heutigen Form -<strong>Raum</strong>typ I / Stufe 1 - errichten.Die an<strong>der</strong>en Gebäude des Glass House Compo<strong>und</strong>s, die bis 1995 <strong>zu</strong>r Ausführungkommen, umfassen unterschiedliche Transformationsstufen <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typen„Box“ sowie „Des in Modulen organisierten Hauses“. Jedes dieser Einzelgebäudebesitzt wie<strong>der</strong>um einen eigenen Entwurfsprozess. 5Der beschriebene Entwurfsprozess zeigt, dass Johnson beim Entwerfen kein imVorhinein bestimmtes Ziel verfolgt. Sein Entwerfen ist geprägt von Versuchen,die Alternativen <strong>und</strong> Varianten untersuchen. Momentane persönliche Interessenspielen dabei eine große Rolle. 6 Daher wendet Johnson die unterschied-48


04 _ AnalyseEntwurfsprozessGlass House(1945-1949)l: Schema 1, <strong>Raum</strong>typ IV / Stufe 2m: Schema 10, <strong>Raum</strong>typ I / Stufe 1r: Schema 11, <strong>Raum</strong>typ I / Stufe 1l: Schema 13, <strong>Raum</strong>typ II / Stufe 2m: Schema 14, <strong>Raum</strong>typ II / Stufe 1r: Schema 16/17, <strong>Raum</strong>typ IV / Stufe 2l: Schema 19, <strong>Raum</strong>typ I / Stufe 1m: Schema 23, <strong>Raum</strong>typ II, Stufe 1r: Schema 26, <strong>Raum</strong>typ I, Stufe 1EntwurfsprozessGlass House Compo<strong>und</strong>(1945-1995)l: Glass House, <strong>Raum</strong>typ I / 1m: Guest House, <strong>Raum</strong>typ I / 1r: Water Pavillon, <strong>Raum</strong>typ III / 1l: Painting Gallery, <strong>Raum</strong>typ I / 2m: Sculpture Gallery, <strong>Raum</strong>typ I / 2r: Library / Study, <strong>Raum</strong>typ I / 2l: Ghost Housem: Lincoln Kirstein Towerr: Visitors Pavillon, <strong>Raum</strong>typ I / 349


7Dieses Hin- <strong>und</strong> Herspringenbeschreibt Ivan Zaknic folgen<strong>der</strong>maßen:„Alles scheint Intuition,Sensibilität, Bereitschaft <strong>zu</strong>r Verän<strong>der</strong>ung<strong>zu</strong> sein“. Zaknic unterstreichtseine Worte mit einer Aussage vonPeter Eisenman, <strong>der</strong> gesagt habe,dass Johnsons Fähigkeit, den Schwerpunkt einer Entwicklung <strong>zu</strong> sehen,ihm erlaube, sich vom Zentrum <strong>zu</strong>entfernen, an <strong>der</strong> Peripherie <strong>zu</strong> sein,<strong>und</strong> von da <strong>zu</strong> einer ganz an<strong>der</strong>eninstabilen Stelle an <strong>der</strong> Peripherie<strong>zu</strong> springen. Vgl. Zaknic: PhilipJohnson ein 85-jähriger Akrobat,S. 30ff.8Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 50.9Ebd., S. 49.10Ebd., S. 28.11Ebd., S. 30.12Ebd., S. 47.13Werk, Bauen + Wohnen: Dear Mr.Johnson ... . Ein Interview per Fax. In:Werk, Bauen + Wohnen, Heft 9/1991,S. 65.14Johnson, Philip: Der InternationaleStil - Tod o<strong>der</strong> Met<strong>am</strong>orphose? In:Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S. 61.15Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 28.16Vgl. Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 144.17„It all depends on what you startwith.“ Ebd., S. 160.18Beim Gate House ermöglicht eineneue Konstruktionstechnik, dass mandas Gebäude sogar noch währenddes Bauprozesses verän<strong>der</strong>n <strong>und</strong>formen kann. Vgl. Carbonaro: ForgetMies! In: DBZ, Heft 12/96.19Lewis / O’Connor: Philip Johnson,S. 43.20Ebd., S. 150.21Nenning: Willkürlicher Wandel mitglänzenden Augen. In: ArchitekturAktuell. S. 46.22Johnson ist oft dem Vorwurf <strong>der</strong>Dogmatisierung <strong>und</strong> Formalisierungausgesetzt. Allerdings befasst er sich,wie die vorliegende Arbeit zeigt, mitgr<strong>und</strong>sätzlichen Aspekten <strong>der</strong>Architektur <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ung.Dies setzt eine gewisse Abstraktion<strong>der</strong> Architektur voraus. Vgl. Venturi:Komplexität <strong>und</strong> Wi<strong>der</strong>spruch in <strong>der</strong>Architektur, S. 26. <strong>und</strong> Herdeg: Diegeschmückte Formel, S. 28, 42, 47, 50<strong>und</strong> 51.lichen <strong>Raum</strong>typen nicht chronologisch an, son<strong>der</strong>n er springt während desEntwurfsprozesses von einem <strong>Raum</strong>typen <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en. 7Johnson entwirft nach dem Motto: Alles ist erlaubt. 8 Allerdings würde er einGebäude kein zweites Mal gleich entwerfen. 1994 gefragt, wie das Glass Househeute aussehen würde, wenn er es nochmals bauen würde, antwortet Johnson,es wäre bunt. 9 Hat Johnson bestimmte Aspekte untersucht, wird ihm langweilig.Er wendet sich ab <strong>und</strong> sucht nach neuen Wegen. Gleichzeitig greift erMotive auf, die er schon in einem an<strong>der</strong>en Zus<strong>am</strong>menhang verwendet hat. Sobeinhalten z.B. die frühen Entwürfe <strong>zu</strong>m Glass House zahlreiche Aspekte, <strong>der</strong>ersich Johnson später <strong>zu</strong>r Variantenbildung seiner privaten Wohnhäuser bedient:Verschiedene Auffassungen <strong>und</strong> Arten sowie unterschiedliche Bindungen <strong>und</strong>Anordnungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Wand, <strong>der</strong> K<strong>am</strong>in als Teil <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> o<strong>der</strong>als freistehen<strong>der</strong> <strong>Raum</strong>teiler. Dies entspricht seiner Auffassung von Kunst, dievorwärts <strong>und</strong> rückwärts geht. 10 Auf die Frage „When you approached the GlassHouse, were you still thinking about Ash Street, or was it essentially a new problem.“antwortet Johnson deshalb : „ ... it is really both the s<strong>am</strong>e problem aswell as a new one.“ Allerdings versucht sich das Neue immer mehr vom Alten<strong>zu</strong> lösen. Während das Alte <strong>zu</strong> Beginn des Entwurfsprozesses noch als „Echo“nachhallt, stellt das Neue schließlich einen „Bruch“ <strong>zu</strong> dem Vorangegangenenher. „But that c<strong>am</strong>e quite slowly.“ 11Johnson bezeichnet seine Art <strong>zu</strong> Entwerfen als Experiment. „ ... with all thebuildings on the place [bezogen auf den Glass House Compo<strong>und</strong> Anm.], I‘vealways experimented both with the structure as well as with the form. And sothis time [bezogen auf das Gate House Anm.] I experimented with a new kindof wall.“ 12Seine Neigung „Phänomene <strong>zu</strong> klassifizieren“ 13 <strong>und</strong> seine Freiheit im Umgangmit diesen Phänomenen, erlauben ihm ein unbegrenztes Untersuchen, Vergleichen<strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>n von Aspekten <strong>der</strong> Architektur. Dabei interessieren ihn<strong>zu</strong>m einen „Abwandlungen“ 14 (ablesbar in <strong>der</strong> Transformation eines <strong>Raum</strong>typs)sowie <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en Weiterentwicklungen, die durch „Brüche“ 15 in den jeweiligenPrinzipien erfolgen (ablesbar im Wechsel <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typen).Architektur wird dadurch <strong>zu</strong> einem „Spektrum von Möglichkeiten“ 16 . Innerhalbdieses Spektrums greift sich Johnson das heraus, was ihn interessiert. Die Auswahlbildet somit den entscheidenden Ausgangspunkt für den Entwurf. 17Von <strong>der</strong> ersten Idee ausgehend, entwickelt sich <strong>der</strong> Entwurf (angetrieben durchdie Abneigung gegenüber Langeweile) immer weiter. Eine Art Prozess entsteht,<strong>der</strong> von Entwurfsentscheidung <strong>zu</strong> Entwurfsentscheidung voranschreitet <strong>und</strong> imZuge dessen sich die Architektur verän<strong>der</strong>t. 18 „That’s what architecture is as itdevelops – it transforms into different things.“ 19Auf die Frage, welches sein favorisiertes Gebäude sei, antwortet Johnson daher:„Well, there‘s always the next one (...).“ 20Johnson hat keine absoluten Gr<strong>und</strong>sätze, sein philosophisches Lebensziel ist<strong>der</strong> Wandel. 21 Sein architektonisches Werk bildet diesen Wandel ab. Dies istauch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>, warum die Gebäude von Philip Johnson nur in ihrer Ges<strong>am</strong>theitbewertet werden können. 2250


05 _ FazitFazitWie die Analyse <strong>der</strong> privaten Wohnhäuser von Philip Johnson belegt, lässt sich<strong>der</strong> Wandel in den Kategorien <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> abbilden. <strong>Raum</strong> <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> bilden <strong>zu</strong>s<strong>am</strong>men gedankliches <strong>und</strong> gebautes System, innerhalbdessen sich die Architektur bewegt.Der <strong>Raum</strong>typ nimmt dabei eine beson<strong>der</strong>e Stellung ein. Johnson arbeitetbei seinen privaten Wohnhäusern speziell mit den vier <strong>Raum</strong>typen „das klardefinierte Innen“, „das Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen <strong>und</strong> Außen“, „Innen <strong>und</strong>Außen als <strong>Raum</strong>einheiten“ <strong>und</strong> „das Innen im Außen“. An<strong>der</strong>e <strong>Raum</strong>typen,wie z.B. „die Gleichzeitigkeit von Innen <strong>und</strong> Außen“, welche im Labyrinth thematisiertwird, finden keine Verwendung. Auch konstruktive Aspekte, wie z.B.unterschiedliche Bauteilstärken, blendet Johnson aus.Da die Untersuchung <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit nicht als abschließend verstandenwerden will, son<strong>der</strong>n als Anstoß für weiterreichende Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ngenmit dem Wandel in <strong>der</strong> Architektur, ist nicht die Anzahl <strong>der</strong> <strong>Raum</strong>typeninteressant, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zus<strong>am</strong>menhang zwischen <strong>Raum</strong>typ <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong><strong>und</strong> ihre Beziehung <strong>zu</strong>m Wandel.Der <strong>Raum</strong>typ gibt das Verhältnis zwischen Innen- <strong>und</strong> Außenraum vor <strong>und</strong> legtdadurch die gr<strong>und</strong>sätzliche Struktur/Gestaltungskomposition eines Gebäudesfest. Die <strong>Abschirmung</strong> ermöglicht durch ihre Flexibilität <strong>und</strong> Variabilität in Art,Auffassung, Anordnung, Form <strong>und</strong> Verwendung den jeweiligen <strong>Raum</strong>typen.Der Wandel wie<strong>der</strong>um manifestiert sich in <strong>der</strong> Transformation des <strong>Raum</strong>typs/<strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> <strong>und</strong> im Wechsel zwischen den <strong>Raum</strong>typen. Während dieTransformation einen <strong>Raum</strong>typen unter Beibehaltung gr<strong>und</strong>sätzlicher Prinzipienverän<strong>der</strong>t, steht <strong>der</strong> Wechsel zwischen <strong>Raum</strong>typen für die f<strong>und</strong><strong>am</strong>entaleVerän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Strukturen.Der Architekturauffassung von Philip Johnson folgend, kann die Transformationeines <strong>Raum</strong>typs somit in Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r Entwicklung eines Stils gesetzt werden,<strong>der</strong> Wechsel zwischen den <strong>Raum</strong>typen <strong>zu</strong>m Stilwandel. Allgemein betrachtetmüsste <strong>der</strong> Stilwandel in <strong>der</strong> Architektur daher immer mit einem Wechsel des<strong>Raum</strong>typs einhergehen. Blickt man auf die Architekturgeschichte, so lassen sichin <strong>der</strong> Regel Abhängigkeiten zwischen Stil <strong>und</strong> <strong>Raum</strong>typ feststellen. Währendz.B. die Gebäude <strong>der</strong> Renaissance größtenteils auf dem additiven <strong>Raum</strong> basieren,greifen die Gebäude des Barock auf den divisiven <strong>zu</strong>rück. Auch <strong>der</strong> <strong>Raum</strong><strong>der</strong> Romantik bildet in seiner Geschlossenheit einen Gegensatz <strong>zu</strong>m diaphanen<strong>Raum</strong> <strong>der</strong> Gotik. Der nachfolgende Stil nutzt offensichtlich Prinzipien des <strong>Raum</strong>es,die dem vorangegangenen entgegengesetzt sind.51


Ein wesentlicher Unterschied <strong>zu</strong> vorangegangenen Epochen besteht darin, dassfrüher die unterschiedlichen Erscheinungsformen einzeln <strong>und</strong> zeitlich aufeinan<strong>der</strong>folgend auftraten. In <strong>der</strong> Architektur des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts herrscht dagegeneine Gleichzeitigkeit vor. Johnson thematisiert diesen Aspekt, indem er dieunterschiedlichen <strong>Raum</strong>typen <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>en gleichwertig behandelt <strong>und</strong>sie alle als potentielle Möglichkeiten des architektonischen Wandels betrachtet.Verursacht wird <strong>der</strong> Wandel durch äußere Einflüsse. Neben technischenErrungenschaften, verlangen kulturelle, ökonomische o<strong>der</strong> soziale Entwicklungennach neuen Gestaltungskompositionen, neuen Prinzipien o<strong>der</strong> nachÄn<strong>der</strong>ungen in den Auffassungen <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> sowie des <strong>Raum</strong>es. DieRelativität <strong>der</strong> Schönheit lässt diese Verän<strong>der</strong>ungen <strong>zu</strong>. <strong>Raum</strong>typ als auch<strong>Abschirmung</strong> sind daher offen für neue Entwicklungen. Es wäre demnach sehrspannend <strong>zu</strong> wissen, wie sich die Architektur weiter verän<strong>der</strong>n wird, ob einneues, heute noch nicht absehbares <strong>Raum</strong>konzept auftaucht o<strong>der</strong> z.B. technischeInnovationen die Architektur wandeln.Versteht man <strong>Raum</strong>typ <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich als eine Art Rahmen,innerhalb dessen sich die Architektur bewegt, dann kann das Entwerfen systematischbetrieben werden. Die Prinzipien <strong>und</strong> Abhängigkeiten von <strong>Raum</strong> <strong>und</strong><strong>Abschirmung</strong> können genutzt werden, indem Möglichkeiten <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungausgelotet <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Auswirkungen beobachtet werden. Entwurfsalternativen<strong>und</strong> -varianten können dadurch gezielt erarbeitet, Ergebnisse miteinan<strong>der</strong>verglichen, eingeordnet <strong>und</strong> weiterentwickelt werden. Nutzt man dieses Verständnis,so gewinnt das Entwerfen einen gewissen enzyklopädischen Charakter- Vielfalt entsteht. Darüber hinaus stellt das systematische Vorgehen dieEinzelform in Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r architektonischen Entwicklung als Ganzes.Johnson beweist durch seine privaten Wohnhäuser, dass jedes Prinzip <strong>und</strong>jedes Element eine Vielzahl von Möglichkeiten <strong>der</strong> Transformation in sich birgt,die das architektonische Repertoire erweitern.Zus<strong>am</strong>menfassend lässt sich daher feststellen, dass <strong>der</strong> Wandel nicht so komplexist, wie er durch die Masse diffuser Erscheinungsformen <strong>der</strong> Architekturwirkt. Er ist rückführbar auf die Verän<strong>der</strong>ungen von <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>.Sie bilden gemeins<strong>am</strong> ein gedankliches <strong>und</strong> gebautes System innerhalb dessensich die Architektur bewegt. Dieses System ist offen für potentielle Entwicklungen,d.h. es lässt neue <strong>Raum</strong>typen o<strong>der</strong> aber Verän<strong>der</strong>ungen des <strong>Raum</strong>typs<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong> <strong>zu</strong>. Darüber hinaus ermöglicht es ein systematischesVorgehen beim Entwerfen. Entwurfsalternativen <strong>und</strong> -varianten können darausgezielt entwickelt werden, wodurch die oben beschriebene Vielfalt in <strong>der</strong>Architektur entsteht.52


06 _ AnhangAnhang<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1053


06 _ Anhang1942 Ash Street Haus C<strong>am</strong>bridge1944 Townsend Farms Barn New London1946 Mr. And Mrs. E. Booth House Bedford Village1947 Farney House Sagaponack1949 Mr. And Mrs. Benj<strong>am</strong>in V. Wolf House Newsburgh1949 Mr. And Mrs. George E. Paine Jr. House Wellsboro1949 Glass House New Cannan1949 Guest House New Cannan1950 Mr. and Mrs. John de Menil House Houston1950 Museum of Mo<strong>der</strong>n Art Annex New York1950 John D. Rockefeller Guest House New York1951 Anbau Mr. and Mrs. Henry Ford II House additions South<strong>am</strong>pton1951 Richard Hodgson House New Cannan1951 George C. Oneto House Irvington1952 Schlumberger Administration Building Ridgefield1953 Guest House Interior New Cannan1953 Sculpture Garden at the Museum of Mo<strong>der</strong>n Art New York1953 Alice Ball House New Canaan1953 Robert C. Wiley House New Canaan1954 Mr. and Mrs. Richard S. Davis House Wayzata1955 Mr. and Mrs. Burton Tremaine Jr. Estate additions Madison1955 Wiley Development Company House New Canaan1955 Mr. and Mrs. Willi<strong>am</strong> Burden Apartment Renovation New York1955 Meteor Crator Pavilion I Coconino County1956 Eric Boissonnas House New Canaan1956 Kneses Tifereth Israel Synagogue Port Chester1956 Robert C. Leonhardt House Lloyd‘s Neck1957 Seton Hill College Dormitory Greensburg1957 University of St. Thomas Houston1959 Mr. and Mrs. Robert Tourre House Vaucresson1959 Four Seasons Restaurant New York1960 Asia House New York1960 Munson-Willi<strong>am</strong>s-Proctor-Institute Utica1960 Research Nuclear Reactor Rehovot1960 Roofless Church New Harmony1960 Sarah Lawrence College Dormitories Bronxville1961 Amon Carter Museum of Western Art Fort Worth1961 Brown University Computing Center Providence1962 Water Pavilion New Canaan1963 Klosterflügel, St. Aanselm‘s Abbey Washington, D.C.1963 Museum for Pre-Columbian Art Dumbarton Oaks1963 Sheldon Memorial Art Gallery Lincoln1964 Eric Boissonnas House II Cap Bénat1964 Museum of Mo<strong>der</strong>n Art East Wing New York1964 New York State Theater at Lincoln Center New York1964 New York State Pavilion New York1964 Kline Geology Laboratory, Yale Universität New Haven1964 Henry C. Beck House Dallas1965 J<strong>am</strong>es Geier House Indian Hills1965 Painting Gallery New Canaan1965 Henry L. Moses Institute Bronx1965 Kline Science Center, Yale University New Haven1965 Kline Chemistry Laboratory, Yale University New Haven1965 Hendrix College Library Conway1965 Epidemiology and Public Health Building, Yale University New Haven1968 Mr. And Mrs. David Lloyd Kreeger House Washington, D.C.1968 Art Gallery BielefeldWerkverzeichnis <strong>der</strong>realisierten Gebäudevon Philip Johnson<strong>Abschirmung</strong> - massiv<strong>Abschirmung</strong> - gläsern<strong>Abschirmung</strong> - vegetativInnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 10 15 20 m0 1 5 100 1 5 1055


561968 WRVA Radio Station Richmond1970 John F. Kennedy Memorial Dallas1970 Sculpture Gallery New Canaan1971 Albert <strong>und</strong> Vera List Art Building at Brown University Providence1972 Tisch Hall, New York University New York1972 André <strong>und</strong> Bella Meyer Hall of Physics, New York University New York1972 Art Museum of South Texas Corpus Christi1972 Burden Hall, Harvard University C<strong>am</strong>bridge1972 Neuberger Museum, State University of New York New York1973 Elmer Holmes Bobst Library at New York University New York1973 Kevorkian Center for Near East Studies New York1973 IDS Center Minneapolis1973 Boston Public Library Boston1974 Convention Center Niagara Falls1975 Morningside House The Bronx1975 Water Garden Fort Worth1976 Post Oak Central I Houston1976 Avery Fisher Hall Interior New York1976 Pennzoil Place Houston1977 Thanksgiving Square Dallas1977 Century Center South Bend1977 Fine Arts Center at Muhlenberg College Allentown1977 General American Life Insurance Company St. Louis1978 80 Field Point Road Greenwich1978 Amon Carter Museum of Western Art Fort Worth1979 1001 Fifth Avenue Facade New York1979 Marshall Field & Co. Facade Houston1979 Kennedy Center for the Performing Arts Washington, D.C.1980 Post Oak Central II Houston1980 National Center for Performing Arts Bombay1980 Crystal Cathedral Garden Grove1980 Library Study New Canaan1981 Sugarland Office Park Houston1981 Post Oak Central III Houston1982 Neiman-Marcus San Francisco1982 101 California Street San Francisco1982 Dade County Cultural Center Mi<strong>am</strong>i1982 Peoria Civic Center Peoria1983 The New Cleveland Playhouse Cleveland1983 Philip Johnson Apartment New York1984 PPG Headquaters Pittsburgh1984 Republic Bank Center Houston,1984 AT&T Headquaters New York1984 580 California Street San Francisco1984 Ghost House New Canaan1985 Transco Tower Houston1985 53rd at Third - Lipstick Building New York1985 Lincoln Kirstein Tower New Canaan1985 The Crecent Dallas1985 United Bank Center of Tower and Plaza Denver1985 Two Fe<strong>der</strong>al Revers Plaza New York1985 500 Boylston Street Boston1985 School of Architecture Houston1986 190 South La Salle Street Chicago1987 Momentum Place Dallas1987 One Atlantic Center Atlanta1988 One International Place at Fort Hill Square Boston


06 _ Anhang1990 Bell Tower Garden Grove1991 191 Peachtree Tower Atlanta1992 Two International Place at Fort Hill Square Boston1992 Canadian Broadcasting Center Toronto1992 Ohio State University Science Library Columbus1992 Museum of Broadcasting New York1992 Franklin Square Washington, D.C.1995 Puerta de Europa Madrid1995 Visitors Pavillon New Canaan1996 Town Hall Celebration1996 Millenia Walk Singapur1996 Thanksgiving Square Dallas1997 Business Center Berlin1999 Tribute to J.J.P. Oud Rotterd<strong>am</strong>2000 Domus Design Collection Showroom New York2000 First Union Plaza Boca Raton2001 Chrysler Center Addition and Renovation New York2002 Le Bow Collage of Business,Drexel University Philadelphia2003 Riverside South New York2003 Sugarland Office Park Houston2003 181 East 90th Street New York2004 Avenue des Morgines Geneva2006 „Urban Glass House“ New York<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1057


Realisierte Gebäudepro Jahr <strong>und</strong>pro GebäudegattungFestlegungen:Die Jahreszahlen beziehen sich auf denZeitpunkt <strong>der</strong> Realisierung.Die Gebäude auf dem Anwesen PhilipJohnsons werden dem Wohnen <strong>zu</strong>gerechnet.In <strong>der</strong> Summe bilden die Museen,die Institute, die Hochhäuser <strong>und</strong> dieWohnhäuser die vier Gebäudegattungen,die Philip Johnson <strong>am</strong> häufigstenrealisiert hat.Im Durchschnitt hat er 2,1 Gebäude proJahr realisiert.BibliothekDenkmalGlaubeHochhausInstitiutKommerz1942 1 11944 1 11946 1 11947 1 11949 4 41950 1 2 31951 3 31952 1 11953 1 4 51954 1 11955 1 3 41956 1 2 31957 1 1 21959 1 1 21960 1 2 1 1 51961 1 1 21962 1 11963 1 2 31964 1 2 1 2 61965 1 4 2 71968 1 1 1 31970 1 1 21971 1 11972 3 2 51973 2 1 1 41974 1 11975 1 1 21976 2 1 31977 1 1 1 1 41978 1 1 21979 1 1 1 31980 1 1 1 1 1 51981 2 21982 2 1 1 41983 1 1 21984 1 4 51985 1 1 2 1 51986 1 11987 2 21988 1 11990 1 11991 1 11992 1 2 2 51995 1 1 21996 2 1 1 41997 1 11999 1 12000 1 1 22001 1 12002 1 12003 2 1 1 42004 1 12006 1 1∑ 4 3 5 22 15 8 4 15 5 13 38 6 138LandschaftMuseumTheaterBüroWohnhausSonstiges∑58


06 _ AnhangDie vier <strong>am</strong>häufigsten realisiertenGebäudegattungen43423423412311940211940119401945 1945 19451950 1950 19501955 1955 19551960 1960 19601965 1965 19651970 1970 19701975 1975 19751980 1980 19801985 1985 19851990 1990 19901995 1995 19952000 2000 20002005 2005 2005MuseumMuseumMuseumMuseumMuseum[Anzahl Gebäude / Jahr]194041945195019551960196519701975198019851990199520002005342342341231194021194011940194519451945195019501950195519551955196019601960196519651965197019701970197519751975198019801980198519851985199019901990199519951995200020002000200520052005InstitutInstitutInstitutInstitut[Anzahl Gebäude / Jahr]Institut434234234123119402119401945 19451950 19501955 19551960 19601965 19651970 19701975 19751980 19801985 19851990 19901995 19952000 20002005 2005HochhausHochhaus<strong>Abschirmung</strong> - massiv[Anzahl Hochhaus<strong>Abschirmung</strong> Gebäude -/ gläsern Jahr]<strong>Abschirmung</strong> - vegetativInnenraum- Hauptraum434InnenraumAußenraumAußenraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof234234123121194019401945 19451950 19501955 19551960 19601965 19651970 19701975 19751980 19801985 19851990 19901995 19952000 20002005 2005Außenraum - unter DachWohnenWohnen[Anzahl Gebäude / Jahr]Wohnen0 1 5 10 15 20 mWohnen0 1 5 100 1 5 1019401945195019551960196519701975198019851990199520002005194019451950195519601965197019751980198519901995200020051Hochhaus194019451950195519601965197019751980198519901995200020051940194519501955196019651970197519801985199019952000200511940194519501955196019651970197519801985199019952000200559


06 _ AnhangDie UntersuchungsobjekteDatumRealisierungProjektObjekt1940 x An Architect‘s Study 1:5501940 x A Beach Pavillon 1:5501941 x Freestanding House 1:5501941 x A House in Lincoln, Massachusetts Lincoln, Massachusetts 1:5501942 x Ash Street Haus C<strong>am</strong>bridge, Massachusetts 1:5501946 x „A House for a Millionaire Ladies‘ Home Journal 1:550with No Servants“1946 x Booth House Bedford Village, New York 1:5501946 x Schlubach House New Canaan, Connecticut 1:5501946 x Kirstein Curtiss House Ashfield, Massachusetts 1:5501947 x Br<strong>am</strong>lette House Ashfield, Massachusetts 1:5501947 x Abbott House Mt. Desert, Maine 1:5501947 x Farney House Long Island, New York 1:5501948 x Boysen House New Cannan, Connecticut 1:5501949 x Wolf House Newsburgh, New York 1:5501949 x Paine Jr. House Wellsboro, New York 1:5501949 x Glass House New Cannan, Connecticut 1:5501949 x Guest House New Cannan, Connecticut 1:5501950 x Menil House Houston, Texas 1:5501951 x Senior Jr. House New Cannan, Connecticut 1:5501951 x Hodgson House New Cannan, Connecticut 1:5501951 x Oneto House Irvington, New York 1:5501952 x Chrysler Jr. House Florida 1:5501953 x Guest House, interior revisions New Canaan, Connecticut 1:5501953 x Ball House New Canaan, Connecticut 1:5501953 x Wiley House New Canaan, Connecticut 1:5501953 x Lucas House Nantucket, Massachusetts 1:5501954 x Davis House Wayzata, Minnesota 1:5501955 x Hirshhorn House Blind River, Ontario, Florida 1:5501955 x Hirshhorn Beach House Ontario, Florida 1:5501956 x Burden House Mount Kisco, New York 1:5501956 x Boissonnas House New Canaan, Connecticut 1:5501956 x Leonhardt House Long Island, New York 1:5501959 x Tourre House Vaucresson, Frankreich 1:5501962 x Water Pavillon New Canaan, Connecticut 1:5501962 x Tuttle House St<strong>am</strong>ford, Connecticut 1:5501964 x Haus Eric Boissonnas II Cap Bénat, Frankreich 1:5501964 x Beck House Dallas, Texas 1:5501965 x Geier House Indian Hills, Ohio 1:5501965 x Painting Gallery New Canaan, Connecticut 1:5501968 x Kreeger House Washington, D.C. 1:5501970 x Sculpture Gallery New Canaan, Connecticut 1:5501977 x The Red House New Canaan, Connecticut 1:5501980 x Library / Study New Canaan, Connecticut 1:5501984 x Ghost House New Canaan, Connecticut 1:5501985 x Lincoln Kirstein Tower New Canaan, Connecticut 1:5501995 x Visitors Pavillon New Canaan, Connecticut 1:5501995 x Glass House Compo<strong>und</strong> New Canaan, Connecticut 1:15001995 x Lewis Guest House Lyndhurst, Ohio 1:5501999 x Buck House Telluride, Colorado 1:5502001 x Lau<strong>der</strong> House Israel 1:5502001 x Fanni House Turks and Caicos Islands 1:550OrtMaßstab<strong>Abschirmung</strong> - massiv<strong>Abschirmung</strong> - gläsern<strong>Abschirmung</strong> - vegetativInnenraum - HauptraumInnenraum - NebenraumAußenraum - über SockelAußenraum - im HofAußenraum - unter Dach0 1 5 10 15 20 m0 1 5 100 1 5 1061


AnPr19QueJenTheNewS. 1QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 15.62


06 _ AnhangAn Architect‘s Study1940Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoII/3AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptStütze gläsern massiv-Öffnungan sichorthogonales RasterhorizontalK<strong>am</strong>invertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>kontinuum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1063


BePr19QueJenTheNewS. 16QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 16-17.64


06 _ AnhangA Beach Pavilion1940Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoII/3AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptStütze gläsern massiv-Öffnungan sichorthogonales RasterhorizontalK<strong>am</strong>inevertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>kontinuum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1065


FrePro194QuelleJenkThe HNewS. 18-QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 18-21.66


06 _ AnhangFreestanding House1941Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZonenVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptgläsernÖffnung ansichVI/1FuII/1Ko/Fa/AbmassivK<strong>am</strong>in +Einzelfenster,rechteckigorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineStraße<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1067


A HLinPro194QuelleJenkThe HNewS. 22QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 22-23.68


06 _ AnhangA House in Lincoln1941Projekt<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandKo/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptEinzelfenster,rechteckigÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1069


AsCa194DipQuelJenTheNewS. 2BlakPhiliBirkhS.26JacoOttoAbb.LewiPhiliRizzoS. 18QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 24-29.Blake: Philip Johnson, S. 26-28.Jacobus: Philip Johnson, Abb. 1, 2.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 18-27.70


06 _ AnhangAsh Street HouseC<strong>am</strong>bridge, Massachusetts1942Diplomarbeit<strong>Raum</strong>typVerständnisWandFaII/2AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptmassivK<strong>am</strong>in +Einzelfenster,rechteckiggläsernÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>kontinuum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1071


BB19QuJeThNeS. 3QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 38, 39.72


06 _ AnhangBooth HouseBedford Village, New York1946<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandVI/2FuII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptÖffnung ansichkeineorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1073


A HwitPro194QuellJenkTheNewS. 35,QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 35, 37.74


06 _ Anhang„A House for a Millionairewith No Servant“Ladies‘ Home Journal1946Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandVI/1FuII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptÖffnung ansichkeineorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineStraße<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1075


KirsAshPro194QuelleJenkiThe HNewS. 46QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 46.76


06 _ AnhangKirstein Curtiss HouseAshfield, Massachusetts1946Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandF<strong>am</strong>assivII/2AbgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptK<strong>am</strong>inÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>kontinuum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1077


SchlNewProj1946QuellenJenkinsThe HoNew YoS. 44,45QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 44, 45.78


06 _ AnhangSchlubach HouseNew Canaan, Connecticut1946Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandF<strong>am</strong>assivII/2AbgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptK<strong>am</strong>inÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineEinraum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1079


AbM19PrQueJenTheNeS.QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 48, 49.80


06 _ AnhangAbbott HouseMount Desert Island, Maine1947Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturÖffnung ansichK<strong>am</strong>inorthogonales RasterVerformunghorizontalkeinevertikalkeineInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1081


BrM19PrQueJenTheNewS. 4QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 47.82


06 _ AnhangBr<strong>am</strong>lette HouseMontauk, New York1947Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptÖffnung ansichkeineorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1083


FarnSagNew1946QuellenJenkinThe HNew YS. 40-Blake,Philip JBirkhäS.30,31JacobuOtto MAbb.3,4QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 40-43.Blake: Philip Johnson, S. 30, 31.Jacobus: Philip Johnson, Abb. 3, 4.84


06 _ AnhangFarney HouseSagaponack, Long Island,New York1947<strong>Raum</strong>typ I/1VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptgläsernÖffnung ansichKo/Fa/AbmassivK<strong>am</strong>in +Einzelfenster,rechteckigorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineMischform(Einraum + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1085


BoNePro194QuelleJenkThe HNewS. 54QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 54.86


06 _ AnhangBoysen HouseNew Canaan, Connecticut1948Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandF<strong>am</strong>assivII/2AbgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptEinzelfenster,r<strong>und</strong>Öffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineMischform(<strong>Raum</strong>kontinuum + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1087


GlNe194QuelJenkiThe HNewS.61-BlakPhiliBirkhS.32-FutaPhiliNewGlobTokyJacoOttoAbb.JohnArchHolt,NewS. 36Johnin: JoDeutS. 13LewiPhiliRizzoS. 28httpQuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 61-89, 92-93.Blake: Philip Johnson, S. 32-39.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.http://www.pjar.comJacobus: Philip Johnson, Abb. 5-13,15.Johnson: Architecture 1949-1965,S. 36-39.Johnson: Haus in New Canaan/Connecticut. In: Johnson: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 130-134.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.88


06 _ AnhangGlass HouseNew Canaan, Connecticut1949<strong>Raum</strong>typ I/1VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandKoStützeAbgläsernFensterStrukturVerformungInnenraumkonzept-vertikalkeineorthogonalÖffnung ansichhorizontalkeineEinraum + <strong>Raum</strong> in <strong>Raum</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1089


GuNe19JenkTheNewS. 9FutaPhilNewGloTokJacoOttoAbbJohin:DeuS. 1LewPhilRizzS. 2QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 90, 91.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.http://www.pjar.comJacobus: Philip Johnson, Abb. 6, 7.Johnson: Haus in New Canaan/Connecticut. In: Johnson: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 130-134.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.90


06 _ AnhangGuest HouseNew Canaan, Connecticut1949<strong>Raum</strong>typ I/1VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptKo/Fa/AbmassivFenster in <strong>der</strong> Reihe, r<strong>und</strong>orthogonalvertikal horizontalkeine 90° geknickt<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1091


PaineWells1949QuellenJenkins, SThe HousNew YorkS. 52, 53.QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 52, 53.92


06 _ AnhangPaine Jr. HouseWellsboro, New York1949<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZone 1VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformung<strong>Raum</strong>typZone 2VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptInnenraumkonzeptVI/3FuI/1Ko/Fa/AbmassivEinzelfenster,rechteckigorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keinemassivK<strong>am</strong>in +Einzelfenster,rechteckig<strong>Raum</strong>additionI/1Ko/Fa/AbgläsernÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineMischform(Einraum + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1093


WolNew1949QuellenJenkinThe HNew YS. 50,51QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 50, 51.94


06 _ AnhangWolf HouseNewsburgh, New York1949<strong>Raum</strong>typ I/1VerständnisWandKo/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptFenster,rechteckigÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineMischform(<strong>Raum</strong>kontinuun + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1095


MeHou195JenkinThe HoNew YS. 55-5QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 55-59.96


06 _ AnhangMenil HouseHouston, Texas1950<strong>Raum</strong>typVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandF<strong>am</strong>assivII/2AbgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptEinzelfenster,rechteckigÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>kontinuum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1097


HodNew1951QuellenJenkinThe HoNew YS. 112Blake, PPhilip JoBirkhäuS.46,47.JacobusOtto MaAbb. 25JohnsonArchitecHolt, RinNew YorS. 48-50QuellenJJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 112-115.Blake: Philip Johnson, S. 46, 47.Jacobus: Philip Johnson, Abb.25-28.Johnson: Architecture 1949-1965,S. 48-50.98


06 _ AnhangHodgson HouseNew Cannan, Connecticut1951<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandIV/1FuII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptÖffnung ansichK<strong>am</strong>inorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineStraße<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 1099


OneIrvi195QuelleJenkinThe HNew YS. 110Blake,PhilipBirkhäS.48,49JacobuOtto MAbb. 2JohnsoArchitHolt, RNew YS. 51-5QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 110, 111.Blake: Philip Johnson, S. 48, 49.Jacobus: Philip Johnson, Abb.21-24.Johnson, Philip: Architecture 1949-1965, S. 51-53.100


06 _ AnhangOneto HouseIrvington, New York1951<strong>Raum</strong>typVerständnisWandII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptkeineÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>kontinuum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10101


SeNePr195JenkTheNewS. 10QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 106, 107.102


06 _ AnhangSenior Jr. HouseNew Cannan, Connecticut1951Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typSockelVerständnisWandVI/1FuII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformung<strong>Raum</strong>typGlaskörperkeineÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>additionI/1VerständnisWandKoAbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptInnenraumkonzeptStütze-gläsernÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineEinraum + <strong>Raum</strong> in <strong>Raum</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10103


ChFlPr19JenkTheNewS. 12QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 122, 123.104


06 _ AnhangChrysler Jr. HouseFlorida1952Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoII/3AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptStütze gläsern massiv-Öffnungan sichorthogonales Rasterhorizontalkeinevertikal90° geknickt keineMischform(Einraum + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10105


BaNe19JenkTheNewS. 13JacoOttoAbbQuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 130, 131.Jacobus: Philip Johnson, Abb. 33.106


06 _ AnhangBall HouseNew Canaan, Connecticut1953<strong>Raum</strong>typVerständnisWandII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptK<strong>am</strong>inÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10107


GuInNe19QueJenkTheNewS. 2BlakPhilBirkS.52FutaPhilNewGlobTokyJacoOttoAbbJohnArchHoltNewS. 4LewPhilRizzS. 2QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 240.Blake: Philip Johnson, S. 52, 53.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.Jacobus: Philip Johnson, Abb. 16.Johnson: Architecture 1949-1965,S. 40, 41.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.108


6 ,38 m6 ,38 m06 _ AnhangGuest HouseNew Canaan, Connecticut1953Innenräume<strong>Raum</strong>typ I/1VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptKo/Fa/AbmassivFenster in <strong>der</strong> Reihe, r<strong>und</strong>vertikalkeineorthogonal<strong>Raum</strong>addition +<strong>Raum</strong> in <strong>Raum</strong>horizontal90° geknickt<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10109


LucasNantu1953Jenkins, SThe HouseNew YorkS. 146,147.QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 146, 147.110


06 _ AnhangLucas HouseNantucket, Massachusetts1953Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandIII/2FuI/2Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturÖffnung ansichEinzelfenster,rechteckigentlang SymmetrieachsenVerformunghorizontalbiegenvertikalkeineInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10111


WiNe195QuelJenkTheNewS.13BlakPhiliBirkhS.58JacoOttoAbb.JohnArchHolt,NewS. 54QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 132-135.Blake: Philip Johnson, S. 58, 59.Jacobus: Philip Johnson, Abb.34-37.Johnson, Philip: Architecture 1949-1965, S. 54-57.112


06 _ AnhangWiley HouseNew Canaan, Connecticut1953<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typSockelVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformung<strong>Raum</strong>typGlaskörperVI/1FuI/1Ko/Fa/Abmassivkeineorthogonales Rasterhorizontal vertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>additionI/1VerständnisWandKoAbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptInnenraumkonzeptStütze-gläsernÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineEinraum + <strong>Raum</strong> in <strong>Raum</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10113


Daxx19QueJenTheNewS. 1BlakPhilBirkS.60JacoOttoAbbQuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 126-129.Blake: Philip Johnson, S. 60, 61.Jacobus: Philip Johnson, Abb.43-47.114


06 _ AnhangDavis HouseWayzata, Minnesota1954<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandVI/1FuII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandgläsernmassivÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptÖffnung ansichkeineorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineMischform(<strong>Raum</strong>kontinuum + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10115


HirOntPro195QuelleJenkiThe HNewS.162QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 162.116


06 _ AnhangHirshhorn Beach HouseOntario, Florida1955Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typSockelVerständnisWandVI/1FuII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformung<strong>Raum</strong>typGlaskörperkeineÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>additionI/1VerständnisWandKoAbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptInnenraumkonzeptStütze massiv gläsern-Öffnungan sichorthogonales RasterhorizontalÖffnungan sichvertikal90° geknickt keineEinraum + <strong>Raum</strong> in <strong>Raum</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10117


HiBlPr195QuelJenTheNewS.16QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 160, 161.118


06 _ AnhangHirshhorn HouseBlind River, Ontario1955Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandII/1Ko/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptkeineÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineMischform(Einraum + <strong>Raum</strong>addition)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10119


BN19QuJeThNeS.BlaPhBirS.6JacOttAbJohArHoNeS.Johin:DeS.QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 152-159.Blake: Philip Johnson, S. 62, 63.Jacobus: Philip Johnson, Abb.58-62.Johnson, Philip: Architecture 1949-1965, S. 64-67.Johnson: Schinkel <strong>und</strong> Mies. In:Johnson: Texte <strong>zu</strong>r Architektur, S.90-106.120


06 _ AnhangBoissonnas HouseNew Canaan, Connecticut1956<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoIII/2AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturPfeiler gläsern massivÖffnungan sichorthogonales RasterK<strong>am</strong>inVerformunghorizontalkeinevertikalkeineInterkolumn.Innenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10121


BuMPr19QueJenThNeS.JacOttoAbbQuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 163-165.Jacobus: Philip Johnson, Abb.55-57.122


06 _ AnhangBurden HouseMount Kisco, New York1956Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandKoVI/2FuII/1<strong>Abschirmung</strong>Art <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturStütze gläsern massiv- Öffnungan sichorthogonales Raster-VerformunghorizontalkeinevertikalkeineInnenraumkonzeptMischform(<strong>Raum</strong>addition in Einraum)<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10123


LeLo195QuelJenTheNewS.13BlakBirkJacoOttoAbb.JohnArchHoltNewS. 61QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 138-141.Blake: Philip Johnson, S.68,69.Jacobus: Philip Johnson, Abb.50-54.Johnson, Philip: Architecture 1949-1965, S. 61-63.124


06 _ AnhangLeonhardt HouseLong Island, New York1956<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandKo/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptEinzelfenster,rechteckigÖffnung ansichorthogonales Rastervertikalkeine<strong>Raum</strong>additionhorizontal90° geknickt<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10125


ToV19QuJeThNeS.1QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 168-171.126


06 _ AnhangTourre HouseVaucresson, Frankreich1959<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoIII/2AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturPfeiler gläsern massivÖffnungan sichorthogonales RasterK<strong>am</strong>inVerformunghorizontalkeinevertikalkeineInterkolumn.Innenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10127


TuStPr19QueJenTheNeS.1QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 184-187.128


06 _ AnhangTuttle HouseSt<strong>am</strong>ford, Connecticut1962Projekt<strong>Raum</strong>typ I/1VerständnisWandFaAbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungFensterbandInnenraumkonzeptmassiv gläsern massivÖffnungan sichorthogonales Rasterhorizontalkeinevertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10129


WaNe196QuellJenkiThe HNewS. 24BlakePhilipBirkhS.86,FutagPhilipNewGlobaTokyoJacobOttoAbb.JohnsArchiHolt,NewS. 43Johnsin: JoDeutsS. 162LewisPhilipRizzoS. 28QuellenJJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 246, 247.Blake: Philip Johnson, S.86,87.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.Jacobus: Philip Johnson, Abb. 103.Johnson, Philip: Architecture 1949-1965, S. 43-45.Johnson: Volle Größe, falscherMaßstab. In: Johnson: Texte <strong>zu</strong>rArchitektur, S. 162-163.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.130


06 _ AnhangWater PavilionNew Canaan, Connecticut1962<strong>Raum</strong>typVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptIII/1Ko/Fa/AbArkadeInterkolumniumorthogonales Rasterhorizontal vertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10131


BeDa19QueJenTheNewS. 1BlakPhilBirkS.10QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 188-195.Blake: Philip Johnson, S. 102, 103,104.132


06 _ AnhangBeck HouseDallas, Texas1964<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandFaAbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInterkolumn.InnenraumkonzeptArkade gläsern massivÖffnungan sichorthogonales Rasterhorizontalkeinevertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10133


QuellenJenkins, Stover / MThe Houses of PhNew York / LondoS.175-183.Jacobus, John. PhilipOtto Maier Verlag, RaAbb. 116.Johnson, Philip.Architecture 1949-196Holt, Rinehart and WiNew York, 1966.S. 94-95.BoissonasCap Bénat1964QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 175-183.Jacobus: Philip Johnson, Abb. 116.Johnson: Architecture 1949-1965,S. 94-95.134


06 _ AnhangBoissonas HouseCap Bénat1964<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typmass. ZonenVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandKoPfeilerVI/2FuI/1AbmassivÖffnungStrukturVerformung<strong>Raum</strong>typGlaskörper- Einzelfenster,rechteckigorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keine<strong>Raum</strong>additionI/1VerständnisWandKoAbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptInnenraumkonzeptPfeilergläsern- Öffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineEinraum<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10135


GIn19QuBlaPhBirS.1QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 196-199.Blake: Philip Johnson, S. 105.136


06 _ AnhangGeier HouseIndian Hills, Ohio1965<strong>Raum</strong>typVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzeptmassivK<strong>am</strong>in +Einzelfenster,rechteckigII/1Ko/Fa/AbgläsernÖffnung ansichorthogonales Rasterhorizontalvertikal90° geknickt keineStraße<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10137


PaNe196QuellJenkinThe HNewS. 248BlakePhilipBirkhS.106FutagPhilipNew CGlobaTokyoLewisPhilipRizzoS. 28QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 248-249.Blake: Philip Johnson, S. 106, 107.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.138


06 _ AnhangPainting GalleryNew Canaan, Connecticut1965<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptKo/Fa/Abmassivkeinegeometrische Überlagerungvertikal horizontalkeine biegenEinraum + <strong>Raum</strong> in <strong>Raum</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10139


KW19QuJeThNeS.BlaPhBirS.1httQuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 200-205.Blake: Philip Johnson, S. 113.http://www.pjar.com140


06 _ AnhangKreeger HouseWashington, D.C.1968<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoIII/2AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturPfeiler gläsern massivÖffnungan sichorthogonales RasterK<strong>am</strong>inVerformunghorizontalkeinevertikalkeineInterkolumn.Innenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10141


ScuNew1970QuelleJenkinsThe HoNew YoS. 250-Blake,PhilipBirkhäS.117-12FutagaPhilipNew CGlobalTokyo.Lewis,PhilipRizzoliS. 28-4QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 250-253.Blake: Philip Johnson, S. 117-120.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.Lewis/ O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.142


06 _ AnhangSculpture GalleryNew Canaan, Connecticut1970<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptKo/Fa/AbmassivEinzelfenster, rechteckig2 Raster um 45° versetztvertikal horizontalkeine knickenStraße<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10143


ThNe197QuelJenTheNewS. 2QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 254, 255.144


06 _ AnhangThe Red HouseNew Canaan, Connecticut1977<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandKo/Fa/AbArt <strong>der</strong> WandmassivgläsernFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptEinzelfenster,rechteckigÖffnung ansichgeometrische Überlagerungvertikalkeine<strong>Raum</strong>additionhorizontalbiegen<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10145


StNe19QueJenTheNewS. 2BlakPhilBirkS.16LewPhiRizzS. 2QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 256-257.Blake: Philip Johnson, S. 165, 166.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.146


06 _ AnhangLibrary StudyNew Canaan, Connecticut1980<strong>Raum</strong>typ I/2VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptKo/Fa/AbmassivEinzelfenster, rechteckiggeometrische ÜberlagerungvertikalkeineEinraumhorizontalknicken, neigen,biegen<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10147


GhNe19QueJenTheNewS. 2BlakPhilBirkS.198LewPhilRizzS. 2QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 258.Blake: Philip Johnson, S. 198, 199.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.148


06 _ AnhangGhost HouseNew Canaan, Connecticut1984<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10149


LincNew1985QuellenJenkinThe HNew YS. 259Blake, PPhilip JBirkhäuS.200,2Lewis,Philip JRizzoli,S. 28-4QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 259.Blake: Philip Johnson, S. 200, 201.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.150


06 _ AnhangLincoln Kirstein TowerNew Canaan, Connecticut1985<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10151


LeLyPr19QuJeThNeS.2KipPhiAcaS. 5QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 220-222.Kipnis: Philip Johnson, S. 54-63.152


06 _ AnhangLewis Guest HouseLyndhurst, Ohio1995Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturIII/2FuI/3Ko/Fa/AbmassivEinzelfenster,Schlitzentlang SymmetrieachsenVerformunghorizontalbiegenvertikalbiegenInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10153


VisitoNew1995QuellenJenkins,The HouNew YoS. 262-2Blake, PePhilip JohBirkhäuseS.228-231http://wwKipnis, JPhilip JoAcad<strong>am</strong>S. 22-39Lewis, HiPhilip JohRizzoli, NS. 28-49.QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 262-265.Blake: Philip Johnson, S. 228-231.http://www.pjar.comKipnis: Philip Johnson, S. 22-39.Lewis / O‘Connor: Philip Johnson,S. 28-49.154


06 _ AnhangVisitors PavillonNew Canaan, Connecticut1995<strong>Raum</strong>typ I/3VerständnisWandArt <strong>der</strong> WandFensterStrukturVerformungInnenraumkonzeptKo/Fa/AbmassivEinzelfenster, Schlitzvertikalknicken,biegenfreie Form<strong>Raum</strong>additionhorizontalknicken,biegen<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10155


QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 87-91, 238-265.Visitors PavilionS.154/155Library StudyS. 130/131Ghost HouseS. 148/149Blake: Philip Johnson, S. 33.Futagawa (Hrsg.): Philip Johnson.Whitney / Kipnis: Philip Johnson.http://www.pjar.com156


06 _ AnhangWater PavilionS. 130/131Lincoln Kirstein TowerS. 150/151Glass House Compo<strong>und</strong>New Canaan, Connecticut1995<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVI/3FuI/1, I/2, I/3, IV/1Glass HouseS. 88/89Guest HouseS. 90/91 <strong>und</strong> S. 108/109<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumSculpture GalleryAußenraumS. 142/143AußenraumAußenraumPainting GalleryS. 138/139- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 2 10 20 30 40 m1 5 10 15 20 0 1 5 10157


BuTePr199QueJenTheNewS. 2httpQuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 226, 227.http://www.pjar.com158


06 _ AnhangBuck HouseTelluride, Colorado1999Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWandKoII/1AbArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturmassiv gläsern massiv-Öffnungan sichfreie PlatzierungFensterin <strong>der</strong>FlächeVerformunghorizontalkeinevertikalkeineInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10159


QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 234-235.http://www.pjar.com160


06 _ AnhangFanni HouseTurks and Caicos Islands2001Projekt<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturIII/3FuI/2Ko/Fa/AbmassivEinzelfenster,rechteckigfreie PlatzierungVerformunghorizontalbiegenvertikalkeineInnenraumkonzept<strong>Raum</strong>addition<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10161


QuellenJenkins / Mohney: The Houses ofPhilip Johnson, S. 230-233.http://www.pjar.com


06 _ AnhangLau<strong>der</strong> „Oasis“ HouseIsraelProjekt2001<strong>Raum</strong>typVerständnisWand<strong>Raum</strong>typZoneVerständnisWandArt <strong>der</strong> WandÖffnungStrukturVerformungInnenraumkonzepthorizontalbiegen,knickenIII/2FuI/3Ko/Fa/AbmassivEinzelfenster,Schlitzeradial<strong>Raum</strong>additionvertikalbiegen,knicken<strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong><strong>Abschirmung</strong>InnenraumInnenraumAußenraumAußenraumAußenraum- massiv- gläsern- vegetativ- Hauptraum- Nebenraum- über Sockel- im Hof- unter Dach0 1 5 100 1 5 10 15 20 m0 1 5 10163


An Architect‘s Study, 1940A Beach Pavillon, 1940Freestanding House, 1941A House in Lincoln, 1941Ash Street House, 1942Booth House, 1946„A House for a Millionairewith No Servant“, 1946Kirstein Curtiss House, 1946Schlubach House, 1946Abbott House, 1947Br<strong>am</strong>lette House, 1947Farney House, 1947Boysen House, 1948Glass House, 1949164


06 _ AnhangChronologische ÜbersichtAußenraum / InnenraumGuest House, 1949Paine House, 1949Wolf House, 1949Menil House, 1950Hodgson House, 1951Oneto House, 1951Senior House, 1951Chrysler House, 1952Ball House, 1953Guest House, 1953Lucas House, 1953Wiley House, 1953Davis House, 1954Hirshhorn Beach House, 1955165


Hirshhorn House, 1955Boissonnas House I, 1956Burden House, 1956Leonhardt House, 1956Tourre House, 1959Tuttle House, 1962Water Pavillon, 1962Beck House, 1964Boissonas House II, 1964Geier House, 1965Painting Gallery, 1965Kreeger House, 1968166


06 _ AnhangSculpture Gallery, 1970Red House, 1977Library / Study, 1980Lewis Guest House, 1995Visitors Pavillon, 1995Buck House, 1999Glass House Compo<strong>und</strong>, 1995Fanni House, 2001Lau<strong>der</strong> „Oasis“ House, 2001167


An Architect‘s Study, 1940A Beach Pavillon, 1940Freestanding House, 1941A House in Lincoln, 1941Ash Street House, 1942Booth House, 1946„A House for a Millionairewith No Servant“, 1946Kirstein Curtiss House, 1946Schlubach House, 1946Abbott House, 1947Br<strong>am</strong>lette House, 1947Farney House, 1947Boysen House, 1948Glass House, 1949168


06 _ AnhangChronologische Übersicht<strong>Abschirmung</strong>Guest House, 1949Paine House, 1949Wolf House, 1949Menil House, 1950Hodgson House, 1951Oneto House, 1951Senior House, 1951Chrysler House, 1952Ball House, 1953Guest House, 1953Lucas House, 1953Wiley House, 1953Davis House, 1954Hirshhorn Beach House, 1955169


Hirshhorn House, 1955Boissonnas House I, 1956Burden House, 1956Leonhardt House, 1956Tourre House, 1959Tuttle House, 1962Water Pavillon, 1962Beck House, 1964Boissonas House II, 1964Geier House, 1965Painting Gallery, 1965Kreeger House, 1968170


06 _ AnhangSculpture Gallery, 1970Red House, 1977Library / Study, 1980Lewis Guest House, 1995Visitors Pavillon, 1995Buck House, 1999Glass House Compo<strong>und</strong>, 1995Fanni House, 2001Lau<strong>der</strong> „Oasis“ House, 2001171


Der Baldachin inunterschiedlichenMaßstäbenDer Baldachin bildet die Gr<strong>und</strong>struktur <strong>und</strong> das Dachdes Hauses.A Beach PavillonDer Baldachin als überdimensionierter Rahmen desHauses. Die Nut<strong>zu</strong>ngen sind unter dem Baldachin inEinzelkörpern frei angeordnet.Burden HouseDer Baldachin als Dekor im Maßstab eines <strong>Raum</strong>es.Boissonnas House IIBaldachine <strong>zu</strong>r Definition von Außenräumen.Einige dieser Außenräume bilden die Vorräume<strong>der</strong> angrenzenden Pods.Fanni HouseDer Baldachin als Modul.Der Maßstab entspricht einer <strong>Raum</strong>einheit.Kreeger HouseDer Baldachin als <strong>Raum</strong> im <strong>Raum</strong>.Guest House172


06 _ AnhangSon<strong>der</strong>fall <strong>der</strong>vertikalen <strong>Abschirmung</strong>:Der K<strong>am</strong>inK<strong>am</strong>in als <strong>zu</strong>sätzlichesBauteil in <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><strong>Abschirmung</strong>.Farney HouseLucas HouseK<strong>am</strong>in als Teil <strong>der</strong>vertikalen <strong>Abschirmung</strong>.Ash Street HouseThe Red HouseLau<strong>der</strong> „Oasis“ HouseK<strong>am</strong>ine als Elemente<strong>der</strong> gläsernen <strong>und</strong> <strong>der</strong>massiven Wand.A Beach PavilionK<strong>am</strong>in als freistehendesBauteil in <strong>Raum</strong>.Booth HouseOneto HouseGlass HouseK<strong>am</strong>in als Teil <strong>der</strong>Innenwand.A House in LincolnK<strong>am</strong>in als Ausfachung.Tourre HouseK<strong>am</strong>in alsNut<strong>zu</strong>ngseinheit.Buck HouseDer beidseitige K<strong>am</strong>in,ein Element des Innen<strong>und</strong>des Außenraumes.An Architect‘s StudyK<strong>am</strong>in als Dekoration des<strong>Raum</strong>es.Wiley HouseA House for a Millionaire173


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06 _ AnhangLebenslaufDagmar Bayer, geb. Jung1977 geboren <strong>am</strong> 25. Februar in Kaiserslautern1996 bis 2003 Architekturstudium an <strong>der</strong>technischen Universität Kaiserslautern2000 bis 2001 Studienjahr an <strong>der</strong>Ecole d‘Architecture Paris-Val-De-Seine, Paris2003 Diplom2004 bis 2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin <strong>am</strong>Lehr- <strong>und</strong> Forschungsgebiet fürbauteilorientierte Entwurfsprozesse2006 Lehrauftrag für das Wahlpflichtfach„Son<strong>der</strong>probleme des Entwerfens“2003 bis 2005 Freie MitarbeiterinGoetz <strong>und</strong> Hootz Architekten, Münchenseit Okt. 2007Vorbereitungsdienst für denhöheren bautechnischen Verwaltungsdienst /Oberste Baubehörde im BayerischenStaatsministerium des Inneren181


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Zus<strong>am</strong>menfassungArchitektur ist geprägt vom Wandel. Auch wenn viele Architekten den darausresultierenden Verlust von Konstanz in <strong>der</strong> Architektur bemängeln, lohnt sichdie Auseinan<strong>der</strong>set<strong>zu</strong>ng mit dem Wandel. Er beinhaltet Entwicklungsmöglichkeiten<strong>der</strong> Architektur, aus denen wie<strong>der</strong>um Rückschlüsse für das eigeneEntwerfen gewonnen werden können.Da sich die Gründe des Wandels selten eindeutig bestimmen lassen, liegt<strong>der</strong> Interessensschwerpunkt <strong>der</strong> Dissertation auf dessen Erscheinungen. DieAufmerks<strong>am</strong>keit wird deshalb auf die wesentlichen Elemente <strong>der</strong> Architektur,nämlich <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>, gerichtet. An ihnen werden die Prinzipiendes Wandels beschrieben.Da<strong>zu</strong> werden die Verän<strong>der</strong>ungen von <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> exemplarischan den privaten Wohnhäusern von Philip Johnson untersucht. Diese Analyseergibt, dass sich <strong>der</strong> Wandel in <strong>der</strong> Transformation von <strong>Raum</strong>typ <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>bzw. im Wechsel zwischen <strong>Raum</strong>typen manifestiert. Während durch dieTransformation ein <strong>Raum</strong>typ weiterentwickelt wird - Mittel <strong>der</strong> Transformationsind z.B. die Verformung o<strong>der</strong> die Verselbständigung von Elementen-, steht <strong>der</strong>Wechsel von einem <strong>Raum</strong>typ <strong>zu</strong> einem an<strong>der</strong>en für den f<strong>und</strong><strong>am</strong>entalen Wandeleines <strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Gestaltungskonzeptes.Die Wohnhäuser von Philip Johnson können in Be<strong>zu</strong>g auf den Wandel nicht alsinhaltlich abschließend bezeichnet werden. Zum einen arbeitet Johnson beiden Wohnhäusern nur mit den vier <strong>Raum</strong>typen „Das klar definierte Innen“,„Das Ineinan<strong>der</strong>fließen von Innen <strong>und</strong> Außen“, „Innen <strong>und</strong> Außen als <strong>Raum</strong>einheiten“<strong>und</strong> „Das Innen im Außen“, <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en blendet er z.B. konstruktiveAspekte, wie Bauteilstärken aus.Dennoch können aus <strong>der</strong> Untersuchung allgemeingültige Rückschlüsse gewonnenwerden. Zunächst ist fest<strong>zu</strong>stellen, dass <strong>der</strong> Wandel nicht so komplex ist,wie er durch die Masse diffuser Erscheinungsformen <strong>der</strong> Architektur erscheint.Er ist rückführbar auf die Verän<strong>der</strong>ungen von <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong>. Sie bildengemeins<strong>am</strong> ein gedankliches <strong>und</strong> gebautes System, innerhalb dessen sichArchitektur bewegt. Dieses System ist offen für potentielle Entwicklungen, d.h.es lässt neue <strong>Raum</strong>typen o<strong>der</strong> aber Verän<strong>der</strong>ungen des <strong>Raum</strong>typs <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Abschirmung</strong><strong>zu</strong>. Darüber hinaus ermöglicht es ein systematisches Vorgehen beimEntwerfen. Entwurfsalternativen <strong>und</strong> -varianten können aufbauend auf diesenErkenntnissen aus <strong>Raum</strong> <strong>und</strong> <strong>Abschirmung</strong> gezielt entwickelt werden.183

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