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Zehn Jahre in Deutschland - University of Macau Library

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150 <strong>Zehn</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>23. Me<strong>in</strong>e Vermieter<strong>in</strong>Ich habe sie schon e<strong>in</strong>ige Male erwähnt – me<strong>in</strong>e Vermieter<strong>in</strong> FrauOppel. Jetzt will ich mich auf sie konzentrieren und über sie sprechen.Wir haben zehn <strong>Jahre</strong> geme<strong>in</strong>sam erlebt. Wir teilten Freud und Leid.Während der ganzen Zeit kümmerte sie sich um mich wie e<strong>in</strong>e Mutter.Me<strong>in</strong>e Er<strong>in</strong>nerung an sie ist e<strong>in</strong> schöner und süßer Traum.Frau Oppel war e<strong>in</strong>e ganz normale deutsche Frau, bei me<strong>in</strong>er Ankunftetwa fünfzig <strong>Jahre</strong> alt und damit rund fünfundzwanzig <strong>Jahre</strong> älter alsich. Nichts an ihr war ungewöhnlich. Ihre Kleidung war unauffällig, ihreArt zu sprechen und ihre Gewohnheiten waren es auch, also e<strong>in</strong> ganznormaler Mensch.Doch je länger wir geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus lebten, destoaußergewöhnlicher fand ich sie. Sie war ehrlich, aufrichtig, gutmütig,freundlich. Sie gab nicht an, und sie konnte nicht lügen. Sie war e<strong>in</strong>bisschen vore<strong>in</strong>genommen und borniert, aber auch das war ganz normalund hielt sich <strong>in</strong> Grenzen. Es ergänzte ihre menschliche Wärme nur. Mitihr konnte ich mich ungezwungen und vertraut unterhalten. Alles war

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