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Zehn Jahre in Deutschland - University of Macau Library

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19 Gemütsruhe auf dem Berge 123Weg geachtet. Wir g<strong>in</strong>gen immer weiter bis zu e<strong>in</strong>er Stelle, an der wir sonstverweilten. Doch diesmal spazierten wir vollkommen unbewusst nochweiter <strong>in</strong> die Tiefe des Waldes. Hier begegnete uns ke<strong>in</strong> Mensch mehr.Das Moos wurde immer dichter, menschliche Spuren immer spärlicher.R<strong>in</strong>gsum war es ruhig, nur unsere Stimmen und unser Lachen fanden imWald e<strong>in</strong> Echo, e<strong>in</strong> langes Echo aus der Ferne. Nicht weit von uns hörtenwir das Rascheln von Blättern. E<strong>in</strong>ige aufgescheuchte Rehe schauten unsmit großen Augen an und flüchteten noch tiefer <strong>in</strong> den Wald. Schließlicherreichten wir e<strong>in</strong>en Felsen, der an e<strong>in</strong> großes Tal grenzte. Auf deranderen Seite dehnte sich der Wald weiter aus. Wir konnten nicht h<strong>in</strong>untersteigen. Das wollten wir auch nicht, hier war für uns das Ende der Welt.Auf dem Rückweg wurden wir vom Regen überrascht und verstecktenuns unter e<strong>in</strong>em Baum. Es regnete immer stärker, wir liefen weiter geradeaus. Plötzlich fanden wir e<strong>in</strong>e Holzhütte, e<strong>in</strong>en guten Ort zum Schutzvor dem Regen. In der Hütte hatte bereits e<strong>in</strong> Deutscher Unterschlupfgefunden. Wir grüßten freundlich und setzten uns. Wir kannten uns nicht,doch das gleiche Schicksal hatte uns hier zusammengeführt. S<strong>of</strong>ort kamenwir <strong>in</strong>s Gespräch und unterhielten uns ungezwungen wie alte Freunde.Der fröhliche Ausflug bleibt bis heute unvergesslich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Er<strong>in</strong>nerung.Natürlich gab es auch andere kle<strong>in</strong>e oder große <strong>in</strong>teressante Erlebnisse.Darüber könnte ich viel schreiben, aber das möchte ich hiermit beenden.Ich habe soviel erzählt, um aufzuzeigen, dass die Menschen auch <strong>in</strong>Not und Elend Lebensfreude hatten. Auch unter extremen Umständenbestand das Leben nicht nur aus Leiden.

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