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Zehn Jahre in Deutschland - University of Macau Library

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122 <strong>Zehn</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>prächtig leuchten! Alle<strong>in</strong> die gelbe Farbe, wie vielfältig sie ist, von hellgelb bis zubraungelb. Das Gelb ruht auf den Wipfeln, mit dem Dunkelgrün der Ilex gemischt,hier und da glänzen noch rote Pünktchen, der traurige Herbst färbt sich prächtig.Wer diesen Abschnitt liest, wird die Herbstlandschaft Gött<strong>in</strong>gens lebendigvor Augen haben.Im W<strong>in</strong>ter war der Wald <strong>of</strong>t schneebedeckt. Da die Temperatur aber nichttief sank, schmolz der Schnee rasch. Es schneite aber sehr <strong>of</strong>t, und dieWälder lagen immer wieder im Schnee. Alles freute sich des Lebens. DasLeben <strong>in</strong> der Stadt Gött<strong>in</strong>gen hatte trotz des W<strong>in</strong>ters nicht aufgehört.Dann kam das Frühjahr und das Leben brauchte ke<strong>in</strong>e Decke mehr. Essprang und tanzte zwischen Himmel und Erde.Soviel zu den vier <strong>Jahre</strong>szeiten <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen.Bereits vom ersten Tag an liebte ich diesen Bergwald. Obwohl ich <strong>in</strong> dieHölle des Hungers geraten war und die Flugzeuge am Himmel jederzeitden Tod br<strong>in</strong>gen konnten, fühlte ich mich im Wald sicher. Hier konnteich zwar me<strong>in</strong>en Magen nicht vollstopfen, aber Sicherheit war nochwichtiger als der Hunger. Der Bergwald aber ahnte nichts von Hungeroder Sicherheit. Während den E<strong>in</strong>wohnern der ganzen Stadt der Magenknurrte, während sie vor der Bombardierung der englischen FlugzeugeAngst hatten, stand der Bergwald davon unberührt grün und üppig.„Der Bergwald ist weit <strong>in</strong> Wolken und Nebel gehüllt.“ 35 Ich liebte denBergwald, hier war me<strong>in</strong> Traumland.Ich er<strong>in</strong>nere mich nicht mehr, wie <strong>of</strong>t ich alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Wald g<strong>in</strong>g, wie <strong>of</strong>tmit ch<strong>in</strong>esischen Studenten und deutschen Freunden. Unvergesslich aberbleibt mir e<strong>in</strong> Ausflug mit Zhang Wei und Lu Shijia. An diesem Tag warenwir guter Stimmung. Wir wanderten, plauderten und hatten nicht auf den35aus: „Die Stadt Tai“(《 台 城 》)von Wei Zhuang 韦 庄 (ca. 836 – 910), Tang-Dynastie, Dichter.

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