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Zehn Jahre in Deutschland - University of Macau Library

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<strong>Zehn</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>Wer damals <strong>in</strong>s Ausland wollte, hattezwei Möglichkeiten, se<strong>in</strong>en Wunsch zurealisieren: als Selbstzahler oder mitstaatlichem Stipendium. Selbstzahlerwaren vor allem die K<strong>in</strong>der von reichenGeschäftsleuten, großen Händlern,hohen Beamten oder Würdenträgern.Stipendien wurden auf zwei Artenvergeben: Zum e<strong>in</strong>en von der Zentralregierungim Rahmen der so genannten„Gengzi-Reparationen“ 11 fürJi Xianl<strong>in</strong> vor se<strong>in</strong>er ReiseEngland oder für Amerika und zumnach <strong>Deutschland</strong>anderen von den Prov<strong>in</strong>zregierungen.Für beide Stipendienarten mussten abgelegt werden. Nur sehr, sehrwenige erhielten überhaupt e<strong>in</strong> Stipendium, <strong>in</strong> der Regel lediglich e<strong>in</strong>bis zwei Kandidaten. Eher g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Kamel durch e<strong>in</strong> Nadelöhr, als dasses e<strong>in</strong>em Normalsterblichen gelang, diesen Weg zu beschreiten. Gabes Studenten, die ihr Ziel durch die H<strong>in</strong>tertür erreichten? Das will ichnicht gänzlich verne<strong>in</strong>en, aber nach me<strong>in</strong>er Beobachtung waren dieAuserwählten schon auf rechtem Wege zu ihrem Glück gelangt, undunter den Stipendiaten fehlte es ke<strong>in</strong>eswegs an qualifizierten Kandidaten.Das Stipendium war sehr hoch dotiert, davon ließ es sich beneidenswertunbeschwert leben.Auch ich wurde von dieser Schwärmerei für das Auslandsstudiumangesteckt. Nur war ich leider <strong>in</strong> der Wahl me<strong>in</strong>er Eltern sehr unvorsichtig11Das Jahr 1900 bezeichnet man im ch<strong>in</strong>esischen Kalender als „Gengzi“. In diesem Jahr unterlag die Q<strong>in</strong>g-Regierung den acht ausländischen Siegermächten, denen sie jährlich Entschädigung zahlen musste. DiesesAbkommen trägt den Namen Gengzi-Reparationen.

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