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Das Konsistorium 1030 BF - Kosch-Wiki

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ersten Golgariten neben ihm am Ende der Andacht zu erheben begannen, wachte Marjangestärkt und mit neuer Kraft auf.Marjan verließ gerade die Andacht, als er eine weitere Gruppe von weiß gekleideten Rittern in derTracht der Golgariten heranreiten sah. Schon bald wurden aus den fernen Gestalten bekannteGesichter, als er die zierliche Person Lyerias, die das jugendliche Alter noch nicht allzu langehinter sich gelassen zu haben schien, an deren Spitze erblickte. Mit knappen Worten wandte siesich in scharfem Tonfall an den Adjutanten Gernots: „Boron zum Gruße, Marjan. Wo können ich undmeine Ritter nebst Gefolge unterkommen? Was zögerst du? Mir wurde die Führung dieser Abteilung übertragen,da sich der Abt außer Stande sieht, diesen weiten Weg auf sich zu nehmen, da er von einer schweren Krankheitgeplagt wird.“ Die beiden kannten sich bereits flüchtig von einer früheren Begegnung, doch Lyeriaschien den ehemaligen darpatischen Komtur nicht allzu sehr zu schätzen.Marjans Miene blieb trotz der unverschämten und bar jeglicher Höflichkeit geäußerten Worte derGreifenfurterin unverändert. Er konnte sich nicht erinnern, der Golgaritin aus Rabenhorst,geschweige denn dem dortigen Abt, jemals etwas getan zu haben, nahm sich jedoch vor, diesesVerhalten gut im Gedächtnis zu behalten. In kühlem, völlig ruhigen Ton, der beinahe etwasabwesend wirkte, entgegnete er: „Mäßige dich, Schwester. Ich kann verstehen, dass die Reise beschwerlichwar. Doch deine herablassenden Worte sind hier nicht angebracht. Ihr seid spät...“„Leider war es uns nicht möglich, akkurat pünktlich zu erscheinen, da einem bei einer solchen Reise allerleidazwischen kommen kann, das versteht Ihr doch, Marjan, oder?“ Wieder waren ihre Worte scharf wieRasierklingen. Da die Ritterin ihre Emotionen immer noch nicht unter Kontrolle hatte – eineTatsache, die Marjan zutiefst verachtete – wandte er sich an einen beflissen herbeieilendenOrdensknecht, wechselte kurz ein, zwei leise Sätze mit ihm und überließ ihm dann dieEinquartierung der Greifenfurter Abordnung. Komfortable Kammern konnten sie nicht mehrerwarten, diese waren bereits belegt.<strong>Das</strong> <strong>Konsistorium</strong> <strong>1030</strong> <strong>BF</strong>--------------------------------------------------*Timokles verfolgte den Wortwechsel der beiden gespannt. Er verfolgte eigentlich alles gespannt,was geschah, seit er das Kloster verlassen hatte. Erst eine Weile nach ihrem Aufbruch war erenttarnt worden, und Lyeria hatte gegenüber dem Prior durchgesetzt, dass der Knappe dochmitkommen dürfe. In den darauf folgenden Tagen hatte Timokles die Befehlshaberin derAbordnung besser kennengelernt, obwohl sie Männern gegenüber meist sehr distanziert undabweisend auftrat.Nach zwei Wochen zügiger Reise hatten sie nun endlich ihr Ziel erreicht, und das Herz desjungen Knappen schlug ihm bis zum Hals. Vor ihm erhob sich nun also der trutzige Bau derBurg Mersingen, ein Ort, der schon viele Jahre gesehen und vielen Feinden getrotzt hat. Jüngstauch den Horden der Dämonenfürsten, wie es ihm von seinen Begleitern erzählt wurde, die eroft stundenlang am Lagerfeuer drangsaliert hatte, um derartige Informationen zu erhalten. Auchhatte er erfahren, dass zu diesem <strong>Konsistorium</strong> der ganze Orden zusammentrat und dass mansich früher stets im Hauptkloster Garrensand im <strong>Kosch</strong> versammelt hatte. Doch dieses Jahr wardie Burg Mersingen ausgewählt worden. Viele Banner mit den Wappen der verschiedenenSchwingen knarrten in der steifen Brise, und auf den Haupttürmen der Burg war das Banner desGolgaritenordens, das gebrochene Rad mit den Schwingen des Raben, gehisst. <strong>Das</strong> Bauwerkstrahlte in seiner Ruhe im beginnenden Winter eine gewisse Würde aus, die von den Bewohnern16

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