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Anzeiger Luzern, Ausgabe 05, 6. Februar 2013

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Szene 11ANZEIGER-LUZERN.ch – Nr. 5 Mittwoch, <strong>6.</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong>Woher kommt eigentlich das Konfetti?Achtung, Konfettigestöber180 Tonnen Konfettiwerden in der Schweizpro Jahr in Basel, Bern,<strong>Luzern</strong> und andernortsverpulvert, und niemandweiss, warum.Der Begriff Konfetti stammt aus demitalienischen Wort für Konfekt(confetto, confetti) und dieser wiederumaus dem Lateinischen «confectum»,einem Begriff aus der Apothekersprache.Traditionell als GlücksbringerIm Mittelalter, als es noch kaum Pillengab, wurden Arzneimittel in meist linsenförmigeDragees oder Mandeln gegeben,die mit einer Zuckerschicht überzogenwaren. Man kennt diese heute noch alsHochzeitsmandeln, Lakritze und anderePastillen. Solches Kleinkonfekt wurde –neben Getreide, Blumen und Münzen –schon in der Römerzeit bei Festen undFeiern und bei uns im Mittelalter von Fürstenund Königen ans Volk verteilt oder indie Menge geworfen. Auch an der BaslerFasnacht wurde früher mit Getreide undKorn auf das Publikum gezielt, wie auseiner Verbotsschrift aus dem 19. Jahrhunderthervorgeht. Von diesem Brauch übriggeblieben ist bei uns das «Füürstei»-Werfenan Hochzeiten. Als das Konfektwerfenzu teuer wurde, habe man die Süssigkeitendurch kleine Gipsfigürchen und Gipskügelchenersetzt, erzählt Pietro Papini, Sprecherder Fortura AG, einem Leader derBranche. Goethe hat in Erzählungen ausseiner Italienreise ausdrücklich vor diesenGipsgeschossen gewarnt.Die Kleinformation Fortissimo löst sich aufKinder beim nachfasnächtlichen Konfetti-Recycling auf dem <strong>Luzern</strong>er Kapellplatz.Wer hats erfunden?In einer verlässlichen Quelle ist zu lesen,dass der Berliner Buchbindermeister PaulDemuth für sich in Anspruch nimmt, dieKonfetti aus Papier erfunden zu haben. Erhatte um 1890 schon die Luftschlangenerfunden und diese sogar zum Patent angemeldet.Seine nicht patentierten Konfettiwurden danach auf der ganzen Weltnachgemacht in vielen Formenund bunten Farben.Premiere in BernDie ersten Konfetti erlebtedie Schweiz im Jahre 1916;nicht in Basel und nicht in <strong>Luzern</strong>,sondern am Berner «Zibelemärit», wosie seither nicht mehr wegzudenken sind.Dort werden an der Konfettischlacht rund20 Tonnen Konfetti verschossen, an derBasler Fasnacht rund 80 Tonnen und ander <strong>Luzern</strong>er Fasnacht rund 30 Tonnen. DieMigros Zentralschweiz verkauft nach Angabenihrer Mediensprecherin pro Jahrrund 25 000 Rollen Luftschlangen und15 000 Packungen Konfetti. Ähnliche Zahlennennt Coop. Die in der Schweiz verwendetenKonfetti stammen fast ausschliesslichaus einheimischerProduktion, eingeringer Teil aus Italien. Andie Qualität der hiesigenKonfetti werden hohe Anforderungengestellt. DieKonfetti werden dreimaldurch eine Entstaubungsanlage geschickt,ihr Papier muss ungiftig sein und darf dasAbwasser nicht belasten. Die meisten Konfettistammen von der Firma Kurt Hauserin Näfels bei Glarus. Sie beliefert auch einmaljährlich den Wiener Opernball, natürlichmit ausschliesslich weissen Konfetti.Bild Felix von WartburgIn Basel heissen sie RäppliWer an der Basler Fasnacht das Wort Konfettibraucht, wird ziemlich schräg oderböse angeschaut und gleich als Zuwanderererkannt. In Basel heissen die kleinenrunden Dinger nämlich Räppli. Nichts anderesgilt. Warum sie Räppli heissen, weissallerdings kein Durchschnittsbasler, undselbst die höchsten Fasnachtsgewaltigensind sich nicht einig. Wären alle Konfetti– äh Räppli – rund, dann wäre es einfach,einen Bezug zum Ein-Rappen-Geldstückherzustellen. Zwischen vier runden Konfetti– äh Räppli – fällt in der Stanzmaschineaber jeweils ein viereckiges an. Dafürhaben die Basler keine passende Bezeichnung.Deshalb hier ein Kompromiss-Vorschlagnach Basel: Sagt doch den rundenweiterhin «Räppli» und den eckigen «Konfetti».Felix von WartburgLautstarker Abschied von der <strong>Luzern</strong>er FasnachtDie älteste Kleinformation an der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht, Fortissimo, ist nach 40 Jahren zum letzten Malin den Beizen und Gassen anzutreffen.Die 16 verbliebenen Mitglieder vonFortissimo wollen künftig nur nochpiano – also privat – an der <strong>Luzern</strong>erFasnacht dabei sein. «Es ist Zeit, aufzuhören»,sagt Peter Joho, Bassist und einesder Gründungsmitglieder. Und PerkussionistAldo Policelli meint: «Man soll aufhören,wenn es am schönsten ist.» Fortissimo– das ist seit 40 Jahren eine Gruppe vonFreunden, die gemeinsam Musik machen.Es war von Anfang an nie geplant, jungeMitglieder aufzunehmen.Mit Musik für gute Stimmung sorgenDie Fortissimo ist aus der Krienser GuuggenmusigChacheler heraus entstanden.Neun junge Guugger, die sich zum Teilschon seit der Kindheit kannten, gründeten1973 eine eigene Formation – und zwarganz bewusst eine Kleinformation. «Dasfördert einerseits die Kameradschaft, andererseitswollten wir an der Fasnacht in denBeizen für gute Stimmung sorgen. Das isteinfacher mit einer kleinen, rund zwanzigköpfigenGruppe», erklärt Peter Joho. BesonderesKennzeichen der Formation istdas musikalische Repertoire, das jeweilsdem Sujet angepasst ist. «Bomber-Band»,«Appenzeller», «Gondolieri» oder «Wüstenkämpfer»hiessen beispielsweise einigeSujets in den letzten Jahren, nach denenjeweils auch das Kostüm gestaltet wurde.Allerdings zeigte sich die Fortissimo nureinmal mit Grend an die Fasnacht. «Wirsind zwar seit langem Mitglied bei den Vereinigten,waren aber wegen des fehlendenDie Qualitätder SchweizerKonfetti ist hoch.Grends bisher nie am Monstercorso dabei.Erst jetzt, im Jubiläums- und Auflösungsjahr,bläst Fortissimo den Zuschauern amMonstercorso den Marsch.Geleitet wurde die Formation bis 2009vom «Rüeblimajor» Peter Bachofer. Erdrückte der Formation seinen Stempel auf.Die Arrangements stammen grösstenteilsvon Kurt Brawand und Karl Hauri. Höhepunktein der 40-jährigen Fortissimo-Geschichtewaren Auftritte an den Fritschi-Spielen und an der Expo 02 in Yverdon imJahr 2002. Fortissimo ist überhaupt ein gerngesehener Stimmungsmacher in der ganzenSchweiz und im nahen Ausland, undnatürlich auch an zunftinternen Anlässenin <strong>Luzern</strong>. Dem «Stadtkeller»-Besitzer EckhardSchwöbel gilt die Formation quasi alsHausmusik, sodass dort gar ein Fortissimo-Bier ausgeschenkt wird.Der Abschied wird gefeiertAm Schmutzigen Donnerstag eröffnet dieFortissimo die Fasnacht im «Stadtkeller»und zieht danach wie jedes Jahr durch dieBeizen. Der Abschied von der Fasnacht wirdam Samstag, 9. <strong>Februar</strong>, ab 1<strong>6.</strong>30 im «Havanna»gefeiert, wo verschiedene Musigenihre Aufwartung machen werden. KrönenderAbschluss ist der Auftritt am 22. Juniim «Adler» in Hergiswil, wo all die Jahregeprobt wurde. «Wir hatten so viele schöneErlebnisse, da braucht man nicht wehmütigzu sein», so Peter Joho. «Als Einzelmaske istsicher der eine oder andere aus der Truppenoch an der Fasnacht anzutreffen.» arKurzmeldungenKonfetti-Radio Pilatus(pd) Während der Fasnacht wird RadioPilatus zum Konfetti-Radio und spielt diegrössten Fasnachtsknaller aller Zeiten.Das Musikprogramm wird an die fünfteJahreszeit angepasst. Urknall, Fötzelirägeund der Umzug am SchmutzigenDonnerstag sowie die Weytagwache amGüdismontag und der Monstercorso amGüdisdienstag werden live übertragen.Neuer Leiter Supermarktbei der Migros <strong>Luzern</strong>(pd) In der Geschäftsleitung derGenossenschaft Migros <strong>Luzern</strong> kommtes zu einem Wechsel: Guido Rast (43)aus Rain übernimmt per 1. April dieFunktion als Leiter Supermarkt/Verbrauchermarkt von André Waltisberg,der als Leiter der Direktion Supermarkt/Verbrauchermarkt zur GenossenschaftMigros Zürich wechselt.Plüschtier-Aktion der Krebsliga(pd) Anlässlich des InternationalenKinderkrebstages am 15. <strong>Februar</strong> führtdie Krebsliga Schweiz eine SolidaritätsundSpendenaktion durch. An vielenPoststellen wird noch bis am 2. März dasPlüschtier Scapafish verkauft, eineKreation des Künstlers Ted Scapa. VomVerkaufspreis von 19.90 Franken fliessen10 Franken an die Krebsliga Schweiz,um die Situation krebsbetroffener Kinderzu verbessern.Studie über die volkswirtschaftlicheBedeutung des FCL(pd) Die Profimannschaft des FC <strong>Luzern</strong>hat in der Saison 2011/12 schweizweiteine Bruttowertschöpfung von rund27 Millionen Franken ausgelöst und einArbeitsvolumen von 220 Vollzeitstellengeschaffen. Dies sind die erstenErgebnisse eines interdisziplinärenForschungsprojekts der Hochschule<strong>Luzern</strong>. Damit erreicht der Profibetriebdes FCL eine wirtschaftliche Bedeutung,die einem mittelgrossen KMU entspricht.Eine Befragung hat zudem ergeben, dasssich mehr als 99 Prozent der Zuschauerim Stadion meistens sicher fühlen.CKW baut keine Solarforschungsanlage(pd) Das grösste Solarkraftwerk derSchweiz, das die CKW in Inwil bauenwollten, kommt definitiv nicht zuStande. Das Projekt scheiterte in derVorprüfung der kantonalen Behörden.Die CKW möchten nun verstärkt dieweiteren Projekte der erneuerbarenEnergien im Kanton <strong>Luzern</strong> vorantreiben.Highlight der WocheEine Liebeserklärung ans Theater(pd) Wer sich mal wieder richtig amüsierenmöchte, ist bei Michael FraynsFortissimo 1981: zum ersten und bisher einzigen Mal mit Vollmaske.PD«Wir wollen in den Beizen für Stimmung sorgen.» Hier im Jahr 2007 als Gondolieri.PDKomödie «Der nackte Wahnsinn» genauan der richtigen Adresse. Das Stück bieteteinen Theaterabend, den man immerwieder anschauen möchte. «Von hintenwar es komischer als von vorn», befandder Autor, als er von der Seitenbühne ausder Aufführung eines seiner Stücke zusah.Inspiriert von diesem Erlebnis schrieb ersein Erfolgsstück «Der nackte Wahnsinn»,das die alltäglichen Tragödien hinter denKulissen herrlich turbulent auf die Bühnebringt. Eine grandiose Liebeserklärung andie «Schlangengrube Theater». NächsteAufführungen am Samstag, 9. <strong>Februar</strong>,und Mittwoch, 20. <strong>Februar</strong>, im <strong>Luzern</strong>erTheater.

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