Schloss ELMENOR - Drei Eichen Verlag

Schloss ELMENOR - Drei Eichen Verlag Schloss ELMENOR - Drei Eichen Verlag

Leseprobeaus dem urheberrechtlichgeschützen Werk<strong>Schloss</strong><strong>ELMENOR</strong>undandereKurzgeschichtenvonManfred KyberDREI EICHEN VERLAG


Vorliegendes Büchlein erscheint in der Reihe:GESCHENKBÄNDCHEN -Kleine Kostbarkeiten, die Freude bereitenISBN 978-3-7699-0620-2<strong>Verlag</strong>snummer: 10620© Copyright der vorliegenden Ausgabe 2008 by<strong>Drei</strong> <strong>Eichen</strong> <strong>Verlag</strong>, D-97762 Hammelburg.Nachdruck, auch auszugsweise, die fotomechanische Wiedergabe,die Übertragung durch Rundfunk, die Übernahme auf Daten- undTonträger sowie Mikroverfilmung und die Erstellung von Leseproben ausdieser und der nach ihr hergestellten Fassungen bedürfen der schriftlichenGenehmigung des <strong>Drei</strong> <strong>Eichen</strong> <strong>Verlag</strong>es, D-97762 Hammelburg.Es bleibt dem <strong>Verlag</strong> vorbehalten, das gesamte Werk – oder Teilehiervon – als PDF-Datei, im HTML-Format, für jegliche Art vonE-Book und sonstigen elektronischen, Bild- und Internet-Formatenzu verwerten, ebenso wie auszugsweise Leseproben. JeglicheVerwertung ohne schriftliche Zustimmung des <strong>Verlag</strong>esverletzt das Urheberrecht, ist unzulässig und strafbar.1. Auflage 2008Umschlaggestaltung: Thor Digital Arts, Hammelburg,unter Verwendung eines Photos von Manuel KissenerSatz: Excalibur Edition, HammelburgGesetzt aus der RotisSerifWeitere Informationen zum <strong>Verlag</strong> finden Sie unterwww.drei-eichen.de


INHALTI. SCHLOSS <strong>ELMENOR</strong>Es war einmal.................................................Von Gespenstern und Seelen..........................Der schwarze Kavalier.....................................Zwischen den Welten......................................Der Hirtenknabe...............................................Heimgang.........................................................II. TAGWERK VOR SONNENAUFGANG.............III. NACHRUHM –Von einem Wissenschaftler,der ein Narr war..............................................IV. DAS KLEINE MÄDCHENUND DER TOD.................................................V. FREUNDSCHAFT..............................................571216192130364655


»War es gestern? Passiert es heute?Oder geschah es in einer fernen Zukunft? –Kyber schenkte uns eine stattliche Anzahlvon Märchen und Kurzgeschichten.Genießen Sie zauberhafte Stunden.Mit diesen Erzählungen lässt uns Kyberin eine andere Welt eintauchen.«(EinsSein-Magazin)


I.SCHLOSS <strong>ELMENOR</strong>Es war einmal…… irgendwo, dort, wo auf einer weiten, menschenleerenHeide <strong>Schloss</strong> Elmenor liegt. Graue Nebel kriechenlangsam um graue Mauern, an denen viele Geschlechtergebaut haben. Auf den trotzigen Türmenknarren die Wetterfahnen und die alten Bäume imPark neigen ihre Kronen und flüstern im Abendwind.Ein grüner und sumpfiger See schließt <strong>Schloss</strong> Elmenorein, wie ein smaragdener Ring, und in seinem farbigenGlase spiegeln sich die alten Tore und Türme,wie ein Schatten ihrer selbst. Um die verfallenen Bogenfensteraber ranken sich wilde Rosen. Niemandschaut mehr aus diesen Fenstern hinaus, es ist ganzstill und einsam geworden auf <strong>Schloss</strong> Elmenor; nochviel stiller und einsamer, als auf der weiten, menschenleerenHeide.Nur um Mitternacht huscht ein scheuer Schein vonflackernden Kerzen von Fenster zu Fenster – es istnicht geheuer darin, sagen die Leute, die ferne davonauf der weiten Heide wohnen –, das sind die irrenLichter von <strong>Schloss</strong> Elmenor. Aber es weiß niemandBescheid darum, denn es mag niemand hineingehen5


und <strong>Schloss</strong> Elmenor schläft einen langen Schlaf,schon weit über hundert Jahre.Das ist nicht immer so gewesen. Einmal war jungesLeben in den jetzt verlassenen Hallen; Musik und Tanzwar in den Sälen und Blumenduft und leises Lachen inden verschwiegenen Kammern. Das war bis zu jenerNacht, als der schwarze Kavalier auf <strong>Schloss</strong> Elmenorkam und sich ungebeten an den Tisch setzte. Von jenerNacht will ich erzählen, weil das eine merkwürdige Geschichteist – merkwürdig schon darum, weil eine solcheGeschichte sich oft begeben hat und sich immerwieder begeben kann.Denkt daran, ihr Heutigen und ihr Kommenden.Denn es gibt überall so viele alte, dunkle Häuser, undes gibt in ihnen so viele flackernde Kerzen um Mitternacht– wie die irren Lichter von Elmenor.Jene Nacht aber, in welcher der schwarze Kavaliernach <strong>Schloss</strong> Elmenor kam, war eine kalte und düstereHerbstnacht am Vorabend von Allerseelen. Der Regenhing an den nassen Mauern und weinte in langsam fallendenTropfen von den welken Blättern der Bäume imPark. Ein dicker, grauer Nebel lag auf der Heide draußen,und das alte <strong>Schloss</strong> stand mitten darin, wie eineverschwimmende Schattenzeichnung aus einem wirrenTraumland.6


Von Gespenstern und SeelenDrinnen aber, im Saal neben der <strong>Schloss</strong>kapelle, da saßendie Damen im Reifrock und gepuderter Perücke undKavaliere in seidenen Kniehosen, den Galanteriedegendurch den Rock von buntem Samt gesteckt. Das warendie Gäste der Marquise von Elmenor.Die feinen Möbel mit den zierlich geschweiften Beinenund den goldenen Beschlägen nahmen sich ein wenigsonderbar aus zwischen den dicken, plumpen Mauern– wie lockeres Liebeslied in einem Gefängnis. DieZeit der Aufklärung war gekommen, die grauen Wändevon Elmenor hörten nicht mehr Beten, Schwören undFluchen wie einst, sondern weiches, girrendes Frauenlachenund die spitzen Bonmots aus der Residenz.„Mon Dieu, was ist das für eine Nacht“, sagte der alteGraf und humpelte auf dürren, gichtigen Beinen an denKamin, um das Feuer mit der Ofenzange anzufachen.„Der Sommer ist vorüber, und im nassen Park kannman keine Pfänderspiele mehr aufführen. Überall welkeBlätter. Es erinnert sehr peinlich an die Auflösung.“„Trinken Sie Burgunder“, sagte die Marquise von Elmenorgleichgültig, „es ist gut für Ihr Alter. Unser Sommerist auch vorüber, mon ami.“„An so etwas denkt man nicht, meine Liebe“, sagteder Graf. „Und wenn man es bedenkt, so redet man bessernicht davon. Wir müssen nach Paris, ma chère, hierist es wenig amüsant geworden. Ich glaube, wir sehen7


noch Gespenster in dem alten Kasten, wenn wir hierbleiben.“„Es spukt nicht im Zeitalter der Aufklärung, Monsieur“,sagte die Marquise gelangweilt. „Das sollten Siedoch eigentlich wissen. Unsere Philosophen schreibengelehrte Exkurse über die Vernunft, und Sie reden vonGespenstern. Das ist ennuyant, mein Herr.“„Es soll ein Mann hier umgehen, mit dem Kopf unterdem Arm, aus der Zeit der Kreuzzüge“, sagte einejunge Dame vorlaut.„Hören Sie. Das ist ein Urahn von Ihnen, Marquise“,sagte der alte Graf bedenklich. „Sie verleugnen Ihre eigeneFamilie. Das ist nicht nett von Ihnen, Madame.“„Pas de grande chose!« sagte die Marquise maliziös.„Keine große Sache! Ich habe noch heute Kavaliereohne Kopf im Hause.“„Sie werden bissig, teure Freundin“, sagte der Graf,„das sollten Sie nicht sein. Als Sie jung waren, habenSie mich nicht so behandelt. Mon Dieu, wie die Zeitvergeht. Womit habe ich das verdient? Ich, der Ihnenimmer zu Füßen lag, Marquise?“„Als Sie jung waren, hatten Sie noch keine Gicht undsprachen nicht so dégoutant, so verdrießlich von Auflösungund von Gespenstern, sondern von angenehmenDingen, die durchaus anderer Art waren.“„Ich kann es übrigens gut verstehen, dass der Mannohne Kopf herumgeht. Wahrscheinlich hat er den Verstandverloren“, sagte der alte Graf und seufzte. „Als8


Sie noch jung waren, liebe Freundin, und noch nichtRouge auflegten…“„Wie ungalant!“ sagte die Marquise verärgert undklapperte nervös mit ihrem Fächer.Die jungen Damen lachten.„Was ich eigentlich sagen wollte, Marquise, ist aberviel galanter. Ich sollte sagen – als Sie noch jung warenund noch nicht Rouge auflegten, habe ich auch umIhretwillen den Verstand verloren.“„Das sind Kleinigkeiten, die man leicht verliert“, sagtedie Marquise, und diesmal lachten die Kavaliere.Der Graf lenkte ab und meinte: „Der Mann ohneKopf ist aus Ihrer Familie, also seien Sie nicht so herzlos.Auch war er ein Kreuzfahrer, und Sie sollten mehrRespekt davor haben, Madame!„Unter einem Kreuzzug kann ich mir heute nichtmehr viel vorstellen“, erwiderte die Marquise, und ihrReifrock raschelte kokett und sündig. „Wenn ich mir,par exemple, denken soll, dass Sie, lieber Graf, sichheute zu einem Kreuzzuge rüsten wollten – incroyable,nicht wahr?“„Sie haben recht, liebste Freundin“, sagte der Graf.„Ich trage zwar seidene Wäsche, aber bei einem Kreuzzugwürde ich mir ganz bestimmt den Schnupfen holen.“„Wir sollten die arme Seele schlafen lassen und ihrangenehme Ruhe wünschen“, sagte jemand, „auchwenn sie so taktlos ist, mit dem Kopf unter dem Arm,unter uns spazieren zu gehen.“9


„Wir wollen an sie denken, morgen ist Allerseelen“,sagte das Fräulein von Elmenor leise und irgendwie wares ihr, als liefe ein Schauer über ihren Rücken.„Mon Dieu, mein Kind“, sagte die Marquise, „duwirst sentimental. Allerseelen ist für arme Leute, dienoch daran glauben. Es gibt keine Seele, ma chère, bloßdie Vernunft, den Esprit. – Voilà! Man lebt und manliebt. Nachher ist es aus. Je mehr man liebte, umsomehr hat man gelebt. Der Tod versteht nicht zu küssen.“„Die Lehre von der Seele ist Spielzeug“, sagte derGraf, „aber sehr brauchbar pour la Politique und sehrnötig für die Canaille. Wenn die Canaille nicht daranglauben wollte, so würde sie uns alle über den Haufenrennen. Ein Schafott ist schnell gebaut.“„Fi donc“, sagte die Marquise, „wie unappetitlich!“„Wenn eure Seelen Spielzeug sind, dann verpfändetsie doch!“ rief jemand, aber es war eine fremde Stimme,und man wusste nicht, wer diese Worte gesagt hatte.Das war auch gleichgültig, denn der Gedanke warhübsch.„Ja ein Pfänderspiel“, riefen die Damen und Kavaliere.„Wofür verpfänden Sie Ihre Seele, Marquise?“ fragteder alte Graf.„Für eine Stunde der Jugend“, sagte die Marquiseund lächelte mit geschminkten Lippen, „und Sie, monami?“„Einstmals für ein Strumpfband von Ihnen, teureFreundin. Aber das ist nun impossible. Heute, vielleicht10


um eine Flasche Burgunder. Vielleicht aber auch nicht.Kann man überhaupt etwas verlangen, wenn das Pfandnichts wert ist? Pour une bagatelle?“„Würden Sie auch Ihre Seele verpfänden, Monsieur?“fragte das Fräulein von Elmenor den Kavalier, der nebenihr saß.„Zehnmal, mein Fräulein“, sagte er, „um die Rosevon Ihrer Brust.“„Das ist sehr kühn, mein Herr. Wissen Sie denn nicht,was das bedeutet?“„Das bedeutet einen Kuss in einer verschwiegenenKammer“, sagte der Kavalier und neigte sich nahe zuihr.„Sie sind sehr dreist, und ich habe nicht gefragt, umeine Antwort zu erhalten. Auf solche Fragen antwortetman nicht. Sie sind ein Fant, mein Herr, ich habe keineLust, Ihnen meine Rose zu schenken. Et puis –wenn dieSeele nur eine Bagatelle ist, so bieten Sie ja auch nichtsfür meinen Kuss. Und ist eine Liebe ohne Seele überhaupteine Liebe?“Wenn die Seele aber doch eine Bagatelle ist“, sagteder Kavalier, „was soll sie dann bei der Liebe, meinFräulein?“„Ich weiß es nicht“, sagte das Fräulein von Elmenorund lachte. „Vielleicht haben Sie recht. Mama sagt es jaauch. Ich werde es mir überlegen. Wir werden sehen –nach Mitternacht.“„Oh“, sagte er beglückt, „nach Mitternacht?“11


„Wer weiß, was nach Mitternacht sein wird“, sagtedas Fräulein von Elmenor, „Mitternacht ist bald.“„Es wird kalt im Salon“, sagte die Marquise und fröstelte,„es zieht so abscheulich aus der alten Kapelle nebenan.Die Tür muss sich geöffnet haben. Diese düstereKapelle schockiert mich überhaupt schon seit langem.“„Vielleicht sitzt der Mann ohne Kopf darin“, sagteder Graf. „Wir wollen die Türe schließen, wir wollen sieganz schließen – pour toujours – für immer. Wir brauchendie alte Kapelle mit dem ungesunden Grabeshauchnicht so nahe an unserem eleganten Salon. Wir echauffierenuns nicht mehr um unser Seelenheil. Voilà!“Der schwarze KavalierEr schloss die Tür zur Kapelle, öffnete das Fenster, andas der Regen schlug, und warf den Schlüssel in weitemBogen hinaus in den dunklen, schlammigen See.Die Damen und Kavaliere klatschten Beifall.„Nun wollen wir ein Menuett tanzen!“„Die Flöte liegt auf dem Spinett. Wer von den Herrenspielt uns auf?“Als der Graf sich umwandte, schien es, als wenn dasZimmer dunkler geworden wäre. Die Kerzen flackertenängstlich, Schatten huschten an den Wänden, und diekunstvolle Pendeluhr auf dem Kaminsims schlug mitfeinen, silberhellen Schlägen Mitternacht.12


Am Platz des Grafen aber, ganz oben am Tische, saßder schwarze Kavalier.Er war ungewöhnlich groß, hager und ganz inSchwarz gekleidet. Die dürren, langen Beine steckten inschwarzseidenen Kniehosen, ein schwarzer Rock umschlosseine Gestalt, die mehr einem Gerippe als einemmenschlichen Körper glich, und auch sein Degen lag inschwarzer Scheide. Aus den zarten Spitzen der Ärmelragten magere Hände hervor, knochig und von einerbeinahe weißen Blässe. Die gleiche Farblosigkeit zeigtesein Gesicht, das fast an einen Totenkopf erinnerte. DieAugen ruhten tief in ihren Höhlen und waren groß undsehr ausdrucksvoll. Eine unheimliche Erscheinung wardieser ungebetene Gast.Sogar die Marquise fühlte so etwas wie Furcht in sichaufsteigen. Aber sie beherrschte sich.„Monsieur“, sagte sie, „wollen Sie mir erklären, wieSie an diesen Platz kommen? Ich habe nicht die EhreIhrer Bekanntschaft. Man pflegt sich der Dame desHauses vorzustellen, mein Herr.“Der schwarze Kavalier verbeugte sich und sagte:„Mein Name dürfte Ihnen unwillkommen sein, Madame.“„Wenn Sie schon ein Anonymus bleiben wollen“,sagte der Graf amüsiert, „so gestatten Sie, dass wir Ihneneine Rolle in unserem kleinen Zirkel zuweisen.Wenn Sie nicht reden wollen, wie wäre es, wenn Siespielten? Die Flöte liegt auf dem Spinett, mein Herr. Wirwollten gerade ein Menuett tanzen.“13


„Sehr gern, Monsieur“, sagte der schwarze Kavalierund lächelte. Die dünnen Lippen verzerrten sich undließen große Zähne sehen. Es war mehr ein Grinsen alsein Lächeln.„En avant, meine Damen und Herren“, rief die Marquise,„treten Sie an zum Tanz. Wir haben einen fremdenRitter als Spielmann – wie geheimnisvoll und romantisch,nicht wahr? Ein Menuett, Monsieur, wenn esIhnen beliebt!“Sie lachte, aber sie war blass geworden unter ihrerSchminke.„Zu Ihren Diensten, Madame!“Der schwarze Kavalier erhob sich. Er sah nun nochweit größer und dürrer aus als vorher und überragtealle um eine reichliche Kopflänge. Man spöttelte,aber eigentlich nur, um das aufsteigende Grauen zuersticken.Der schwarze Kavalier trat ans Spinett, nahm dieFlöte und schlug den Deckel des Klaviers hastig zu. DieSaiten gaben einen wimmernden Ton von sich, derlangsam verhallte.„Soll man Sie nicht begleiten, Monsieur?“ fragte dieMarquise.„Nein, Madame. Es werden alle tanzen müssen. AuchSie, Madame, wenn es beliebt.“Mechanisch und willenlos, wie eine Puppe, stand dieMarquise auf, und die Paare ordneten sich zum Tanz.Niemand sprach ein Wort.14


Der schwarze Kavalier setzte die Flöte an die dünnenLippen und begann zu spielen. Es war ein Menuett, unddie Paare tanzten. Aber es war eine fremde Melodie, diekeiner kannte. Sie war bar jeder Harmonie; sie war sogrässlich, so über alle Begriffe entsetzlich, dass jedemdie Lust am Tanzen verging. Und dennoch bewegtensich alle weiter, puppenhaft und taktgemäß nach diesemMenuett des Grauens.„Das ist ein schrecklicher Scherz, Monsieur, c’est aboninable,fürchterlich“, sagte die Marquise atemlos, mit einemletzten Rest ihrer Kräfte. „Machen Sie dem ein Ende!“„Das tue ich, Madame“, sagte der schwarze Kavalierund setzte die Flöte von den Lippen.„Meine Damen und meine Herren Kavaliere, meinAuftrag war, Sie in jene Kapelle zu führen. Doch Sie habensie verschlossen und den Schlüssel in den See geworfenund dort versenkt. Das ist schlimm für Sie, aber– que fair – was soll ich machen?“„Und wohin führen Sie uns nun?“ fragte der alteGraf, „unsere Geduld ist am Ende.“Der schwarze Kavalier lachte leise und hässlich. SeinLachen glich eher einem Gekrächze, statt einem Lachen.Darauf sagte er: „Lassen Sie den Degen stecken.Echauffieren Sie sich nicht. – Sie fragen, wohin ich Sieführe, meine Damen und Herren? – Hat Ihnen mein Menuettdas nicht verraten? – – In die Totengruft!“Jemand schrie auf, leer und blechern, mit einer irren,ihm selber vollkommen fremd wirkenden Stimme.15


„Ist das etwas Besonderes?“ fragte der schwarze Kavalier.„Pas de grande chose, n’est-ce pas, Madame?Nicht wahr? Ihre Seelen leben doch weiter, oder habenSie etwa keine Seelen? Sie sprachen ja schon davon,was die Seele ist – ein Spielzeug, une bagatelle, nichtwahr? – Wir werden sehen. – Sie wollen nicht in dieKapelle! Eh bien, es ist auch hier sehr angenehm. BleibenSie hier, meine Damen und Kavaliere.“„Was ist das für ein Spiel, Monsieur?“ flüsterte dieMarquise, „das ist entsetzlich!“„Wenn es ein Spiel gewesen sein sollte – dann ist esjetzt aus, Madame“, rief der schwarze Kavalier und warfihr die Flöte vor die Füße. Sie zerbrach. Das Menuettdes Grauens war ihr letztes Menuett gewesen.Da erloschen die Kerzen und der Sturm riss heulenddie Fenster auf.Aber der schwarze Kavalier war verschwunden…Zwischen den WeltenDie Chroniken ließen es im ungewissen, wie derschreckliche Zufall zu erklären sei, dass der ganze kleineintime Zirkel der Marquise von Elmenor in einerNacht verstorben war. War es ein plötzlicher, furchtbarerSchreck, der alle tödlich ergriffen hatte, oder wareine unbekannte Seuche durch eine der alten Türen ge-16


schritten und hatte den lebensfrohen Kreis mit ihrenkalten Krallen dahingerafft? –Der Chronist begnügte sich damit, aufzuzeichnen,dass man die Damen und Kavaliere im Salon neben derKapelle am Morgen nach jener Novembernacht, diedem Tage Allerseelen voranging, verblichen aufgefundenhabe, mit einem nur schwer zu beschreibendenAusdruck des Entsetzens in deren Gesichtern. Die Bestattungsei unter diesem unheimlichen Eindruck ingroßer Eile und ohne besondere, sonst übliche Frömmlichkeitenerfolgt. Begreiflich war auch, dass niemandmehr nach diesem schrecklichen und geheimnisvollenEreignis auf dem Landsitz der Marquise wohnen wollte.<strong>Schloss</strong> Elmenor blieb verlassen und lag in tiefemSchlafe.Die Toten aber, die alle zusammen im Salon der Marquisegestorben waren, um jene Mitternacht, als derschwarze Kavalier ihnen das Menuett des Grauens aufder Flöte gespielt hatte, die Toten von Elmenor schliefennicht.Sie saßen weiter auf den feinen, zerbrechlichenStühlen mit ihren goldenen Beschlägen, elegant undvornehm wie damals, aber mit blassen Gesichtern und,wie es ihnen selber schien, mit sehr schattenhaften Leibernund spinnwebendünnen Kleidern. Sie wusstennicht, ob sie tot oder lebendig waren. Sie lebten, undlebten doch nicht wie einst. Sie lebten gleichsam einfeineres Dasein, ein Dasein ihrer Seelen. – Aber gab es17


denn Seelen? – Das alles war unklar, seltsam dumpfund sehr qualvoll, wenn man es zu begreifen versuchte.Wie ein Schleier lag alles um sie. Und nur eines erschienihnen notwendig und unvermeidlich: denSchlüssel zur Kapelle wieder zu finden. Es war dies wieein Gebot an ihnen hängen geblieben von den Wortendes schwarzen Kavaliers. Alles andere war wesenlos geworden,nicht mehr zu ihnen gehörig, wie ihre irdischenKörper, die sie forttragen sahen in die Totengruftvon <strong>Schloss</strong> Elmenor.Hier, im Salon, wo der schwarze Kavalier gestandenhatte, war das Letzte geschehen, was für sie noch fassbarwar. Alles andere griff irgendwie ins Leere, schieneher erträumt, als es gelebt war.So wiederholten sie Nacht für Nacht die Bewegungenund Reden ihrer letzten Stunde, um vielleicht von hieraus, von jenem Augenblick, bevor ein dunkler Schleierauf sie niedergefallen ist, den neuen Boden für ein neues,anderes Dasein zu finden. Aber eines fühlten siedeutlich: Das alles war nichts, wenn sie nicht denSchlüssel zur Kapelle wieder fanden. Denn in die Kapellesollten sie geführt werden, die sie sich einst selbstverschlossen hatten. Dies war ja der Auftrag desschwarzen Kavaliers gewesen.So saßen sie beisammen und suchten den Schlüssel,Nacht für Nacht, weit über hundert Jahre. Aber sie hattenkein Zeitempfinden mehr, und die kunstvolle Pendeluhrauf dem Kaminsims war stehen geblieben, nur18


wenige Minuten nach Mitternacht, als sich der schwarzeKavalier an den Tisch gesetzt hatte.Über hundert Jahre vergingen, und <strong>Schloss</strong> Elmenorverfiel. Graue Nebel krochen langsam um die grauenMauern, an denen viele Geschlechter gebaut hatten.Auf den trotzigen Türmen knarrten die Wetterfahnen,und die alten Bäume im Park neigten ihre Kronen undflüsterten im Abendwind. Rundum war weite, menschenleereHeide.Nur um Mitternacht huschte ein scheuer Schein vonflackernden Kerzen von Fenster zu Fenster – das warendie irren Lichter von <strong>Schloss</strong> Elmenor.Der HirtenknabeEines Tages, es war schon in der heutigen Zeit, als einmalein Hirtenknabe auf der weiten, menschenleerenHeide vor dem <strong>Schloss</strong> Elmenor war, mit seinem Hundeund mit seinen Schafen. Es war Nacht geworden, einelaue, weiche Sommernacht. Die Schafe hatten sich bereitsgelagert, Leuchtkäfer schwirrten durch die blaueDämmerung und ein Duft von Blüten hing über derHeide, wie ein Märchentraum. Es war still und friedvoll;nur <strong>Schloss</strong> Elmenor stand wie ein drohend’ Monsterda, wie ein dunkler Schatten.Es ging auf Mitternacht zu. Der Hirtenknabe stützteseinen Kopf in die Hände und seufzte.19


Du musst wissen, dass der Hirtenknabe kein gewöhnlicherHirte war. Er hütete, wie jeder andere Hirtenknabe,seine Schafherde, aber – und dessen war er sichnicht bewusst – mit seiner Aufrichtigkeit und seinemFleiß, seiner Hingabe und Ergebenheit hatte er einenPunkt erreicht, an dem sich die Dinge, ohne den Einflussvon Zeit und Raum, zu ändern beginnen. Bislangnoch nicht bewusst sprach er mit seinem Hunde undden Schafen, die er zu hüten hatte. Er erkannte die Bedürfnisseder ihm Anvertrauten, ohne zu registrieren,dass er tatsächlich mit ihnen zu reden vermochte.„Ich möchte mehr sein als nur ein Schäfer“, sagte derHirtenknabe und der Hund wedelte freundlich und beruhigendmit dem Schwanz und legte sich zu Füßen seinesHerrn auf die Heide.„Die wahren Sieger waren auch alles Hirten“, sagteder Hund, denn Schäferhunde wissen so viel.Ohne sich im Klaren zu sein, was er da tat, antworteteder Hirtenknabe: „Vielleicht hast du recht, es isteine sonderbare Nacht heute, und es mag sein, dass ichdarum so viel über alles nachdenken muss. Mir schienes, als rief es mich heute Abend zwei Mal mit einer innerenStimme. Und nun, wo es auf die Mitternachtgeht, ruft es mich schon wieder. Mir scheint, als wäre es<strong>Schloss</strong> Elmenor, von wo aus ich gerufen werde.“„Wenn es so ruft mit einer inneren Stimme, dann istes eine Schwesterseele, die dich ruft, weil sie in Not ist“,20


sagte der Hund. „Dann musst du gehen, dorthin, wohines dich ruft.“Die Tiere sind ja so viel klüger als die Menschen,denn sie sind oft in Not und rufen nach einer Schwesterseele,aber das können und werden die Menschenerst dann verstehen, wenn sie Hirten und Sieger gewordensind, und dann wird die Erde erlöst werden durchden heiligen Gral; denn Hirten und Sieger zu rufen, isteine Sendung.„Es ist nicht geheuer in Elmenor“, sagte der Hirtenknabe.„Ich fürchte mich ein wenig, dort hinein zu gehen.Es huscht ein scheuer Schein von Fenster zu Fenster,und es ist, als flackerten darinnen Kerzen um Mitternacht.“„Ich würde dich gerne begleiten“, sagte der Hund,„aber ich muss deine Schafe bewachen, damit du inFrieden gehen kannst. Du brauchst dich auch nicht zufürchten, denn du bist ein Hirte mit Waffen und Wehr.Du behütest, und deshalb wirst auch du selber behütetvon anderen Hirten. Ihr seid eine geweihte Ritterschaft,und auf euch hofft Mensch und Tier.“Da ging der Hirtenknabe hinauf zum <strong>Schloss</strong> Elmenor.HeimgangAls er den Saal betrat, in dem die flackernden Kerzenbrannten, schlug die kunstvolle Pendeluhr auf dem Ka-21


minsims Mitternacht, und das hatte sie nicht mehr getanseit über hundert Jahren.Um einen Tisch herum aber saßen Damen und Herrenin alten, verblichenen Gewändern, genau so, wie injener schauervollen Nacht, als ihnen der schwarze Kavaliererschienen war. Sie flüsterten miteinander undschienen etwas zu suchen.Der Hirtenknabe sah sie nur wie durch einen Schleier,wie Schattenrisse mit blassen Farben, alten Gemäldenähnlich, wie er sie schon einmal, an anderem Orte,gesehen hatte. Nur eine Gestalt hob sich leuchtenderaus den anderen hervor. Sie kam langsam und zögerndauf ihn zugeschritten. Es war das junge Fräulein vonElmenor, und dem Hirtenknaben schien es, als erkenneer jemand in ihr, den er lange vergessen und doch langegesucht hatte.„Bist du es, den ich gerufen habe, schöner Knabe?“fragte sie und lächelte ein weiches, verlorenes und verträumtesLächeln, so wie alte Pastellbilder lächeln, inalten, verfallenen Häusern.Und der Hirtenknabe sah, dass sie sehr schön war.„Bist du es, die mich gerufen hat?“ fragte er. „Dannbist du wohl meine Schwesterseele, wie mir mein Hundsagte. Du scheinst in Not, da du mich riefst.“„Wir alle hier sind in Not“, sagte das Fräulein von Elmenor.„Die anderen fühlen es nur noch nicht so tiefwie ich. Wir suchen einen Schlüssel, den wir verlorenhaben, schon vor über hundert Jahren. Es ist so müh-22


sam, hundert Jahre lang zu suchen. Es ist der Schlüsselzu jener Türe, den wir verloren haben. Sie führt in dieKapelle, und es steht ein Kreuz darin auf dem Altar. Wirhaben die Türe selber verschlossen, und dann kam derschwarze Kavalier und setzte sich an unseren Tisch. Dieanderen träumen immer noch und wissen nicht, ob sieleben oder ob sie gestorben sind. Aber ich wurde wacherund wacher, und ich weiß nun, dass wir nur durchdas Kreuz auf dem Altar aus dieser Mitternacht wiederherausfinden können und erwachen. Da rief ich in meinerNot nach meiner Bruderseele, dass sie uns denSchlüssel zur verschlossenen Türe suchen helfe.“Plötzlich verstand der Hirtenknabe, wie ihm geschah.Er erkannte seinen Weg, den er bisher gegangen warund begriff, dass der Weg der Hirten der Weg der Siegerwar, da die Hirten sich nicht den Gegebenheitenwehrten, noch der Natur mit ihren Launen.„Ich brauche euren Schlüssel nicht zu suchen undnicht zu finden. Ich bin ein Hirte, und zum Kreuz aufdem Altar steht mir jede Türe offen. Wenn die Sonneaufgeht, will ich dich dorthin geleiten.“Das Fräulein von Elmenor sah den Hirtenknabenlange an und ihre Augen wurden tief und lichtvoll.„In jener Nacht, bevor der schwarze Kavalier gekommenwar“, sagte sie leise, „da wollte ich die Rose anmeiner Brust verschenken. Aber ich tat es nicht, und ichbin froh, dass ich es nicht getan habe. Es ist nichts umeine Liebe ohne Seele. Aber heute habe ich meine Bru-23


derseele gefunden. Ich will dir meine Rose schenken.Weißt du, was das bedeutet, schöner Knabe?“„Vielleicht weiß ich es, schöne Dame“, sagte der Hirtenknabe,„es war das schon viele Male, dass du mirdeine Rose schenktest und vielleicht wird es wieder einmalsein. Ich weiß, wir kennen uns schon so lange, viele,viele tausend Jahre.“„Die Rose von der Brust bedeutet einen Kuss in einerverschwiegenen Kammer“, sagte das Fräulein von Elmenorund lachte. Sie lachte zum ersten Male wiederseit über hundert Jahren.Irgendwo in der Ferne der Heide hörte der Hirtenknabeeinen Schäferhund bellen, und er dachte an seineHerde.„Ich werde dich einmal wieder küssen“, sagte er,„aber heute bin ich in dieser Welt, die mich ruft, und duin jener. Ich darf dich heute nur geleiten, wenn die Sonneaufgeht, nicht mehr. Dann muss ich zurück zu meinerHerde.“„Noch ist die Sonne nicht aufgegangen – und sindwir nicht Schwesterseelen in dieser und in jener Welt?“„In kaum einer Stunde ist Sonnenaufgang“, sagte derKnabe.„Auch eine Stunde kann eine Ewigkeit sein“, sagtesie und sie nahm die Rose von ihrer Brust und reichtesie dem Hirtenknaben. Und sie küsste ihn lange, lange– eine Stunde, die eine Ewigkeit war. Dann aber gingdie Sonne auf über der Heide und <strong>Schloss</strong> Elmenor.24


Lautlos öffneten sich die verschlossenen Türen zurKapelle, und der Hirtenknabe führte das schöne Fräuleinvon Elmenor an den Altar mit dem Kreuz darauf.Um sie herum standen die Damen und Herren aus jenerNacht, als der schwarze Kavalier nach <strong>Schloss</strong> Elmenorgekommen war, und der ihnen das Menuett desGrauens aufspielte.Vor dem Altar mit dem Kreuze darauf wartete derschwarze Kavalier, dieses Mal aber friedvoll undfreundlich und in einem Gewand von Sonnengold. Miteiner goldenen Flöte spielte er ihnen erneut auf. Aberdieses Mal erfreute jeder Ton die Ohren seiner Zuhörer,die mit träumenden Schattenaugen die Sonne über demKreuze am Altar erblickten. Es war, als ob sie sich langsamaufzulösen schienen und mit durchleuchteten Gestaltenüber eine Brücke aus Rosenranken am Fensterhinauf schritten, ins Licht der aufgehenden Sonne.Die letzte Gestalt, die der Hirtenknabe im Morgenlichtsah, war das schöne Fräulein von Elmenor. Sieküssten sich zum letzten Male auf der Schwelle vondieser zu jener Welt. Sie sah ihn lange an, mit den Augeneiner Schwesterseele. Darauf wandte sie sich umund verschwand, wie die Damen und Herren, die überhundert Jahre darauf gewartet haben, dass ihnen einHirtenknabe die Türe zur Kapelle öffnete.Dann stand der Hirtenknabe allein in der alten Kapelle.Die Sonne spielte um Altar und Kreuz, und erhielt eine Rose in der Hand. In weiter Ferne läutete25


eine Glocke. Da ging der Hirtenknabe zu seiner Herdezurück.Aus dem Hirtenknabe wurde ein großer Hirte undSieger, und er hütete sowohl die Seelen der Menschenund der Tiere.Er hat niemals gefreit. Er wanderte stille und einsameWege, die sehr beschwerlich waren. Aber die roteRose von Elmenor trug er immer auf seinem Herzen.Und er harrte geduldig auf den Tag, an dem diesesPfand wieder eingelöst würde von seiner Schwesterseelein einem anderen Land.Das ist die Geschichte von <strong>Schloss</strong> Elmenor.Ihr Heutigen und ihr Kommenden: Hütet die Seelen derMenschen und die Seelen der Tiere. Sucht auf allen Wegendie Schwesterseelen und baut ihnen Sonnenbrükkenzwischen dieser und jener Welt.Und wenn ihr den Toten begegnet, ihr Heutigen und ihrKommenden, die sich die Türen zum Heiligtum verschlossenhaben – – seid ihnen friedvolle Hirten und führt siebehutsam aus den verfallenen Mauern und den Schattenvergangener Zeiten zum Kreuz auf dem Altar und über dieRosenranken ins Sonnenlicht des Morgens hinein.Diese Welt ist so sehr verworren. Es gibt überall soviele alte, dunkle Häuser, und es gibt in ihnen so vieleflackernde Kerzen um Mitternacht, wie die irren Lichtervon Elmenor.26*


Ihr Heutigen und ihr Kommenden, werdet Hirten undwerdet Sieger, auf dass die Erde erlöst werde durch denheiligen Gral. Denn Hirten und Sieger zu rufen, ist eineSendung.Folgende KurzgeschichtenII: TAGWERK VOR SONNENAUFGANGIII: NACHRUHM –von einem Wissenschaftler,der ein Narr warIV: DAS KLEINE MÄDCHENUND DER TODV: FREUNDSCHAFTfinden Sie zum Weiterlesen in dem Buch:»SCHLOSS <strong>ELMENOR</strong> –und andere Kurzgeschichten«von Manfred KyberErschienen im <strong>Drei</strong> <strong>Eichen</strong> <strong>Verlag</strong>, Hammelburg(www.drei-eichen.de).ISBN 978-3-7699-0620-264 Seiten, Softcover (kartoniert),€ 6,00 (D)27

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