Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe

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13.07.2015 Aufrufe

lRO1 Teil: Au/zeichnungen zu Ernst JüngerX Macht als Repräsentation des Arbeiters181Die »Gerechtigkeit« erst gibt und schafft Berechtigtsein.Vorwegnehmend ist zu sagen: das Legitimiertsein als Arbeiterbesteht im machtbesitzenden, sich einsetzenden Ja zur Gestaltder viel berufenen »Einsatzbereitschaft«].Das Legitimiertsein d. h. der Vollzug der Bestandsicherungder Gestalt läßt diese (als das »Sein«) als geschichtliche Macht erscheinen;denn jetzt wird gehandelt und getan und gewirkt - das»Werk«, das Geschaffene. (Der Vollzug ist zugleich Vollzug derneuen »Freiheit«; Freiheit - »Geschichte« und »Werk«.)Machthabe - wesenhafte - d. h. Ausbruch der Machthaberschaft- Angriff- berechtigt zur Bestimmung des Rechten.Genauer gesagt: die Frage der Rechtfertigung und des Berechtigtseinsbleibt bloßer Schein ein »Atavismus«; ein überflüssigesZugeständnis an die »Bürger« und eine Verschleierung deseigentlichen Wesens der Machthabe, eine Halbheit und die Angstvor der eigenen Macht; man möchte »ebenbürtig« bleiben undbetont sich doch ständig als das »ganz Andere«.Was ist dann nun aber »Macht« (vgl. S. 5 Schluß von Nr.Anm. d. Hg.])? (Jünger übernimmt das Wesen als selbstverständlichund verbaut sich durch die Fehlauslegung des Willenszur Macht jedes Begreifen und die Einsicht der noch ungefragtenFragen.)Welche Rolle spielt hier (in der Arbeitswelt) die »Repräsentation«und warum?Wie steht zu all dem die »Gestalt«?(vgl. zu Wesen der Macht: Beiträge 3 ; Besinnung 4 ; Die Geschichtedes Seyns 5 ; Nietzschevorlesungen 6 ), Martin Heidegger: Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis). GesamtausgabeBd. 65. Hrsg. v. F.- W. von Herrmann. Frankfurt am Main 1989.4 Martin Heidegger: Besinnung. Gesamtausgabe Bd. 66. A.a.O.5 Martin Heidegger: Die Geschichte des Seyns. 1. Die Geschichte des Seyns. 2.Kotv6v. Aus der Geschichte des Seyns. Gesamtausgabe Bd. 69. A.a.O.6 Martin Heidegger: Nietzsche: Der Wille zur Macht als Kunst. GesamtausgabeBd. 43. Hrsg. v. B. Heimbüchel. Frankfurt am Main 1985; Martin Heidegger:Nietzsches Lehre vom Willen zur Macht als Erkenntnis. Gesamtausgabe Bd. 47.A.a.O.; Martin Heidegger: Nietzsches metaphysische Grundstellung im abendlän-Macht - ist nach 146 ob. Repräsentation der Totalität des Arbeitsraumes.Diese Repräsentation ist Entscheidung über dieHerrschaft in diesem Raum [Macht ist Repräsentation des Willenszur Macht bzw. der Macht!].Arbeitsraum ist Kampfraum, wo Macht gegen Macht.[Macht ist also Obermächtigung aller Mächte - als Beherrschungdes Machtraums im Ganzen. V gl. Nietzsches Begriff desWillens zur Macht.]Jünger ahnt nicht, in welchem Bezirk er sich bewegt. Er siehtnicht das reine Machten der Macht als das erste von allem innerhalbder Metaphysik des Willens zur Macht.Macht ermächtigt in die Übermächtigung; (aber »Macht«).Weil Macht nur ist, indem sie machtet, deshalb kann sie nicht»ergriffen« werden, wie ein vorhandenes Ding in Besitz gebracht,sondern man muß nur und kann nur von ihr besessen von ihrgetragen sein, d. h. in ihrer Knechtschaft stehen - was dann alsneue Freiheit sich verkünden muß und sogar noch von Legitimationspricht.»Abstrakte Macht« gibt es nicht; aber nicht, weil sie des Trägersbedarf, sondern weil sie selbst das Tragende ist - machtenddas Wesen der Subjektivität des Subjekts bestimmt.Nietzsches Begriff des »Willens zur Macht«»Wille zur Macht« ist die Formel für das Wesen der Macht, ohnedaß Nietzsche dieses Wesen ursprünglicher begründete und diemetaphysischen Zusammenhänge zu erkennen vermochte (Macht­Wirksamkeit - Wirklichkeit - Evtpyeu:x).Was aber heißt »Wille zur Macht«?Nach Jünger besagt »WIlle zur Macht« als Wille zur Machteine »Haltung«, in der ein »Gefühl des Mangels« zum Ausdruckdisehen Denken. Die ewige Wiederkehr des Gleichen. Gesamtausgabe Bd. 44.v. M. Hein?. Frankfurt am Main1986.

182 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst JüngerX. lviacht als Repräsentation des Arbeiters 183kommt (68), er nimmt das Grundwort Nietzsches als Ausdruckder noch nicht überwundenen, aber zerbrechenden romantischenHaltung.Das ist Unsinn.Wille zur Macht meint nicht Streben nach etwas, was einemnoch fehlt. Einer der immer neu eingeschärften Sätze Nietzschesist: Wille besagt nicht Wunsch und Streben; ist überhaupt nichtRaum für ein psychisches Vermöge!li das Wesen des Willens istder Bifehl, das Kommando. Wille ist dort, wo befohlen wird undbefohlen werden kann; Befehls-»Kraft«,Wille zur Macht heißt die Macht (d.h. Herrschaftsvollzug) befehlen- ihren Vollzug beherrschen.Und Macht? Ist der Befehl zu mehr Macht, d.h. zur Übermächtigungder jeweiligen Machtstufe. Wille zur Macht als Wesen derMacht ist die Ermächtigung zur Übermächtigung der L'Vlacht.Und »Macht«? Der höchste Repräsentant ist die »Gerechtigkeit«.Allen grqßen und kleinen Perspektiven voraus -fest machen,was sein muß.Der Gegenbegriff zum »Willen zur Macht« ist »die Ohnmachtzur Macht« (Der Antichrist, VIII, 233). Wille zur Macht Machtzur Macht; reine Ermächtigung ihrer selbst - als was?Wille zur Macht weder 1. Wille als Macht,noch 2. Macht als Wille,noch 3. Wille und Macht zusammengekoppelt,sondern der Name für den Grundzug der Macht als Ermächtigungihrer selbst zu sich selbst (Selbstbefehl zu Herrschaftsvollzug),d. h. Macht als Name des Seins. Sein aber begriffen als dieunbedingte Subjektivität des Subjekts.Ens certum - inconcussum ist das ego als sumoV gl. Hegels Begriff der »Freiheit« =»absolute Idee«.Die Macht ist in ihrem Wesen die höchste »Konkretion«Hegeischen Sinne, d. h. metaphysisch-ontologisch, nicht ontischgedacht), das Zusammenwachsen der Wesensbestimmtheit derSubjektivität. Sie braucht keine Träger da sie selbst das Tragende(das Sein) ist.Die Gestalt absolute Subjektivität, aber im Sinne der absolutenAnthropomorphie;nicht Hegelisch-christlich = Gott.Dagegen Jünger (68) »Macht« nur »Zeichen« der »Existenz«,des »Seins« der Gestalt; weshalb denn?Weil die Gestalt nur »ist« als unbedingte Macht.Das Machten der Macht.Auf Grund der Jüngersehen Mißdeutung des Wi11ens zurMacht sieht es so aus, als hätte Nietzsehe nur romantisch das Programmprophezeit, dessen »Verwirklichung« Jünger nun beschreibt.Dort noch Wille zu ..., hier aber Macht selbst.Aber zugleich redet Jünger selbst wieder von einem bestimmtenWillen zur Macht, aber unterstellt eben, daß dieser noch einUnterwegs zur eigentlichen »Macht« sei, die dann das Rechtsetze.Nein die eigentliche Macht ist erst recht und sie allein Willezur Macht. Er macht das Wesen der »Herrschaft« aus, wie siehier verstanden wird. (Bloßer Machtvollzug - als Ausübung einervorhandenen Herrschaft ist schon nicht mehr Macht, sondernmachtmäßig gesehen Rückgang.)Die Wirklichkeit - als Wille zur Macht west schon, d. h. es istgleichgültig, ob und wie jene Weltherrschaft gelingt oder mißlingt.Diese Versuche sind nur ein Taumel innerhalb der schongesetzten Verwüstung.Der Romantiker ist nicht Nietzsehe, sondern Jünger, der wiedertrotz aller Verwahrung aus dieser Wirklichkeit noch eine»Utopie« macht, wenngleich mit dem Vorzeichen des heroischenRealismus.Jünger sieht nicht, weil er das Wesen des Willens zur Machtnicht begreift, daß alles schon geschehen ist. Das Übrige nur einSatyr- oder Teufelsspiel. D. h. die Entscheidungen liegen anderswound sind jetzt schon reif!

lRO1 Teil: Au/zeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>X Macht als Repräsentation des Arbeiters181Die »Gerechtigkeit« erst gibt und schafft Berechtigtsein.Vorwegnehmend ist zu sagen: das Legitimiertsein als Arbeiterbesteht im machtbesitzenden, sich einsetzenden Ja zur Gestaltder viel berufenen »Einsatzbereitschaft«].Das Legitimiertsein d. h. der Vollzug der Bestandsicherungder Gestalt läßt diese (als das »Sein«) als geschichtliche Macht erscheinen;denn jetzt wird gehandelt und getan und gewirkt - das»Werk«, das Geschaffene. (Der Vollzug ist zugleich Vollzug derneuen »Freiheit«; Freiheit - »Geschichte« und »Werk«.)Machthabe - wesenhafte - d. h. Ausbruch der Machthaberschaft- Angriff- berechtigt zur Bestimmung des Rechten.Genauer gesagt: die Frage der Rechtfertigung und des Berechtigtseinsbleibt bloßer Schein ein »Atavismus«; ein überflüssiges<strong>Zu</strong>geständnis an die »Bürger« und eine Verschleierung deseigentlichen Wesens der Machthabe, eine Halbheit und die Angstvor der eigenen Macht; man möchte »ebenbürtig« bleiben undbetont sich doch ständig als das »ganz Andere«.Was ist dann nun aber »Macht« (vgl. S. 5 Schluß von Nr.Anm. d. Hg.])? (<strong>Jünger</strong> übernimmt das Wesen als selbstverständlichund verbaut sich durch die Fehlauslegung des Willenszur Macht jedes Begreifen und die Einsicht der noch ungefragtenFragen.)Welche Rolle spielt hier (in der Arbeitswelt) die »Repräsentation«und warum?Wie steht zu all dem die »Gestalt«?(vgl. zu Wesen der Macht: Beiträge 3 ; Besinnung 4 ; Die Geschichtedes Seyns 5 ; Nietzschevorlesungen 6 ), Martin Heidegger: Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis). GesamtausgabeBd. 65. Hrsg. v. F.- W. von Herrmann. Frankfurt am Main 1989.4 Martin Heidegger: Besinnung. Gesamtausgabe Bd. 66. A.a.O.5 Martin Heidegger: Die Geschichte des Seyns. 1. Die Geschichte des Seyns. 2.Kotv6v. Aus der Geschichte des Seyns. Gesamtausgabe Bd. 69. A.a.O.6 Martin Heidegger: Nietzsche: Der Wille zur Macht als Kunst. GesamtausgabeBd. 43. Hrsg. v. B. Heimbüchel. Frankfurt am Main 1985; Martin Heidegger:Nietzsches Lehre vom Willen zur Macht als Erkenntnis. Gesamtausgabe Bd. 47.A.a.O.; Martin Heidegger: Nietzsches metaphysische Grundstellung im abendlän-Macht - ist nach 146 ob. Repräsentation der Totalität des Arbeitsraumes.Diese Repräsentation ist Entscheidung über dieHerrschaft in diesem Raum [Macht ist Repräsentation des Willenszur Macht bzw. der Macht!].Arbeitsraum ist Kampfraum, wo Macht gegen Macht.[Macht ist also Obermächtigung aller Mächte - als Beherrschungdes Machtraums im Ganzen. V gl. Nietzsches Begriff desWillens zur Macht.]<strong>Jünger</strong> ahnt nicht, in welchem Bezirk er sich bewegt. Er siehtnicht das reine Machten der Macht als das erste von allem innerhalbder Metaphysik des Willens zur Macht.Macht ermächtigt in die Übermächtigung; (aber »Macht«).Weil Macht nur ist, indem sie machtet, deshalb kann sie nicht»ergriffen« werden, wie ein vorhandenes Ding in Besitz gebracht,sondern man muß nur und kann nur von ihr besessen von ihrgetragen sein, d. h. in ihrer Knechtschaft stehen - was dann alsneue Freiheit sich verkünden muß und sogar noch von Legitimationspricht.»Abstrakte Macht« gibt es nicht; aber nicht, weil sie des Trägersbedarf, sondern weil sie selbst das Tragende ist - machtenddas Wesen der Subjektivität des Subjekts bestimmt.Nietzsches Begriff des »Willens zur Macht«»Wille zur Macht« ist die Formel für das Wesen der Macht, ohnedaß Nietzsche dieses Wesen ursprünglicher begründete und diemetaphysischen <strong>Zu</strong>sammenhänge zu erkennen vermochte (Macht­Wirksamkeit - Wirklichkeit - Evtpyeu:x).Was aber heißt »Wille zur Macht«?Nach <strong>Jünger</strong> besagt »WIlle zur Macht« als Wille zur Machteine »Haltung«, in der ein »Gefühl des Mangels« zum Ausdruckdisehen Denken. Die ewige Wiederkehr des Gleichen. Gesamtausgabe Bd. 44.v. M. Hein?. Frankfurt am Main1986.

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