Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe
Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe Zu Ernst Jünger - gesamtausgabe
40 I Teil: Aufzeichnungen zu Ernst JüngerC. Die Gliederung des Werkes »Der Arbeiter« 41Die Art der Legitimation und ihres Anspruches und ihr Vollzugist je verschieden nach der Art und Stufe der Subjektivität; obdas Subjektum der »Einzelne« ist im Sinne des Liberalismus, oderdie »Gemeinschaft«, oder die Nation, oder »das Volk«, oder dasplanetarische Menschentum im Sinne des »Kommunismus«. Dieseraber ist nicht eine bloße Vermassung und Einebnung, sondernim Gegenteil nach dem Satz Lenins: Sowjetmacht + Elektrijizierunrt,d. h. Herrschaft über die Welt in der Weise ihrer Mobilisierungdurch die Technik. 3In der Gestalt des Arbeiters erreicht die Subjektivität des Menschentumsihre Vollendung ins Unbedingte und die Ausbreitungin das Planetarische. Ernst Jüngers »Der Arbeiter« ist die aus derGrundstellung der Metaphysik Nietzsches geschaffene Metaphysikdes recht verstandenen, d. h. von allen »bürgerlichen« Vorstellungengereinigten imperialen »Kommunismus«.Entsprechend der Subjektivität der Gestalt des Arbeiters istauch die »Legitimation« eine einzigartige: sie ist die unbedingt»revolutionäre« »Legitimation«.V gl. darüber Macht als Repräsentation der Gestalt des Arbeiters1 und Nietzsches Begriff der Gerechtigkeit. Die unbedingteAnthropomorphie., [Vgl. Wladimir Iljitsch Lenin: Unsere außen- und innenpolitische Lage unddie Aufgabe der Partei (Rede von 1920). In: Ders.: Werke. Hrsg. auf Beschluß desIX. Parteitags der KPR(B) und des H. Sowjetkongresses der UdSSR. Bd. 31 AprilDezember 1920. Berlin 1966, S. 414: Dort heißt es: »Kommunismus ist Sowjetmachtplus Elektrifizierung des ganzen Landes [...}
42 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst JüngerC. Die Gliederung des Werkes »Der Arbeiter« 43Die Arbeit ist Prinzip für die Art und Weise, wie der Menschsich zur Welt, wie er sich zu sich selbst, und wie er sich zumSeienden im Ganzen als solchem verhält. Und weil und soferndie Arbeit »Prinzip« der Subjektivität deshalb kennzeichnetund prägt und fügt sie auch die »Art« und »Weise«, wie diesesMenschsein die Meisterung des Seienden im Ganzen vollzieht.Die Arbeit bestimmt die »Art zu leben«; deshalb behandelt dererste, nicht eigens ausgegliederte Abschnitt des Ir. Teils die Arbeitals Lebensart. (4. Kapitel, S. 94-194).Die Art zu leben begreift zwei Weisen in sich:L wie der Mensch als Arbeiter sich selbst mobilisiert und meistert(Typik). Der Arbeiter als Typus (ja sogar S. 298 »der Typusoder der Arbeiter«).2. wie der Mensch als Arbeiter die Welt mobilisiert - die Technik.Gemäß dem Wesen der Subjektivität, in der Subjekt und Objektwechselweise sich bestimmen, sind auch Typik und Technik aufeinanderbezogen und ineinander verschränkt.Die Arbeit als Prinzip und als Lebensart trägt und fügt dasMenschentum in eine neue Gestalt. Sofern diese Subjekt ist, gehörtzu ihrer Selbstgesetzgebung das Selbstbewlflltsein. Das Bewußtseinist jedoch nicht Beigabe, sondern Wesensbestandstück;aber es kommt erst in seine Helle, wenn das Subjektum selbst sichgefunden. Das Selbstbewlfßtsein weiß nicht nur vom Selbst, sonderngibt zu wissen, wie es sich selbst weiß. Es spricht sich aus undzwar sich in seiner eigenen »Sprache«, im eigenen »Ausdruck«;der wieder durch die Arbeit bestimmt wird, da sie ja Prinzip undLebensart des Menschentums ist. So wird die Arbeit drittens zumStil dieses Menschentums. Die Darstellung der Arbeit als Stil behandeltdie »Kunst« überhaupt und deren höchste Wesens formdie »Staatskunst« (die drei Kapitel S. 195-291).Ein Schlußwort bekräftigt die Grundstellung des Werkes undzeigt durch die Kennzeichnung des Arbeiters als einer »neuenRasse«, die den »imperialen Raum« der Weltherrschaftdaß an der unbedingten Subjektivität dieser Grundstellung keinZweifel mehr möglich bleibt. Obzwar diese Weltherrschaft erst1111 Werden und Kommen ist, muß sie, denkerisch geschätzt, als"111 bereits Vergangenes, als der Auslauf eines längst Entschiede111'11 begriffen werden. Gleichwohl steht es uns und vielleicht vie1,,11 (yeschlechtern nach uns erst bevor, durch sie hindurch zu ge111'11. Diese »neue« Welt ist allerdings so »antiquiert«, wie nuri'illP Welt veraltet sein kann. Aber es gehört die Ahnungslosigkeitclps heutigen Menschen dazu, um dieses nicht zu erkennen.28. Zu Jüngers GrundstellungSuhjektivität - Humanismus - Anthropologieclv9p
- Seite 1: MARTIN HEIDEGGERMARTIN HEIDEGGERGES
- Seite 6 und 7: XIIInhaltInhaltXIII162. Jüngers um
- Seite 8: XVIInhalt26. Ernst Jünger[27. Heis
- Seite 13 und 14: 10 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 15 und 16: 14 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 19: 22 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 22 und 23: 28 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 24 und 25: 32 l Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 26 und 27: 3726. ZurAuslegung. Zu Jüngers Gru
- Seite 30 und 31: 44 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 32 und 33: 48 l Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 34 und 35: 52 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 36 und 37: 57J6. WahrheitWer bestimmt das Wese
- Seite 39 und 40: 62 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 41 und 42: 66 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 43 und 44: 70 1. Teil: AuJzeiclmungen zu Ernst
- Seite 45 und 46: 74 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 47 und 48: 78 I Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 49 und 50: 82 L Teil: Au/zeichnungen zu Ernst
- Seite 51 und 52: 86 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 53 und 54: 90 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 55 und 56: 94 L Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 57 und 58: 98I Teil: Aufzeichnungen zu Ernst J
- Seite 59 und 60: 102 1. Teil: Aufzeichnungen zu Erns
- Seite 61 und 62: 106 l Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 63 und 64: 110 1 Teil: Au/zeichnungen zu Ernst
- Seite 65 und 66: 114 1 Teil: Au/zeichnungen zu Ernst
- Seite 67 und 68: 118 1 Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 69 und 70: 123107. Das ElementareWas Jünger s
- Seite 71 und 72: 126I. Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
- Seite 73 und 74: 131116. Die Gestaltals das, wie der
- Seite 75 und 76: 134 1. Teil: AuJzeichnungen zu Erns
- Seite 77 und 78: 138 I Teil: Aufzeichnungen zu Ernst
42 L Teil: Aufzeichnungen zu <strong>Ernst</strong> <strong>Jünger</strong>C. Die Gliederung des Werkes »Der Arbeiter« 43Die Arbeit ist Prinzip für die Art und Weise, wie der Menschsich zur Welt, wie er sich zu sich selbst, und wie er sich zumSeienden im Ganzen als solchem verhält. Und weil und soferndie Arbeit »Prinzip« der Subjektivität deshalb kennzeichnetund prägt und fügt sie auch die »Art« und »Weise«, wie diesesMenschsein die Meisterung des Seienden im Ganzen vollzieht.Die Arbeit bestimmt die »Art zu leben«; deshalb behandelt dererste, nicht eigens ausgegliederte Abschnitt des Ir. Teils die Arbeitals Lebensart. (4. Kapitel, S. 94-194).Die Art zu leben begreift zwei Weisen in sich:L wie der Mensch als Arbeiter sich selbst mobilisiert und meistert(Typik). Der Arbeiter als Typus (ja sogar S. 298 »der Typusoder der Arbeiter«).2. wie der Mensch als Arbeiter die Welt mobilisiert - die Technik.Gemäß dem Wesen der Subjektivität, in der Subjekt und Objektwechselweise sich bestimmen, sind auch Typik und Technik aufeinanderbezogen und ineinander verschränkt.Die Arbeit als Prinzip und als Lebensart trägt und fügt dasMenschentum in eine neue Gestalt. Sofern diese Subjekt ist, gehörtzu ihrer Selbstgesetzgebung das Selbstbewlflltsein. Das Bewußtseinist jedoch nicht Beigabe, sondern Wesensbestandstück;aber es kommt erst in seine Helle, wenn das Subjektum selbst sichgefunden. Das Selbstbewlfßtsein weiß nicht nur vom Selbst, sonderngibt zu wissen, wie es sich selbst weiß. Es spricht sich aus undzwar sich in seiner eigenen »Sprache«, im eigenen »Ausdruck«;der wieder durch die Arbeit bestimmt wird, da sie ja Prinzip undLebensart des Menschentums ist. So wird die Arbeit drittens zumStil dieses Menschentums. Die Darstellung der Arbeit als Stil behandeltdie »Kunst« überhaupt und deren höchste Wesens formdie »Staatskunst« (die drei Kapitel S. 195-291).Ein Schlußwort bekräftigt die Grundstellung des Werkes undzeigt durch die Kennzeichnung des Arbeiters als einer »neuenRasse«, die den »imperialen Raum« der Weltherrschaftdaß an der unbedingten Subjektivität dieser Grundstellung keinZweifel mehr möglich bleibt. Obzwar diese Weltherrschaft erst1111 Werden und Kommen ist, muß sie, denkerisch geschätzt, als"111 bereits Vergangenes, als der Auslauf eines längst Entschiede111'11 begriffen werden. Gleichwohl steht es uns und vielleicht vie1,,11 (yeschlechtern nach uns erst bevor, durch sie hindurch zu ge111'11. Diese »neue« Welt ist allerdings so »antiquiert«, wie nuri'illP Welt veraltet sein kann. Aber es gehört die Ahnungslosigkeitclps heutigen Menschen dazu, um dieses nicht zu erkennen.28. <strong>Zu</strong> <strong>Jünger</strong>s GrundstellungSuhjektivität - Humanismus - Anthropologieclv9p