13.07.2015 Aufrufe

Genua und SeIne Schätze - Genova

Genua und SeIne Schätze - Genova

Genua und SeIne Schätze - Genova

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Genua</strong> <strong>und</strong> <strong>SeIne</strong> <strong>Schätze</strong>die Strada nuova <strong>und</strong> die Palazzi dei RolliWeltkulturerbe unescoKunSt <strong>und</strong> KuLtuRde


Die Strade Nuove <strong>und</strong> dasEnsemble der Palazzi dei Rollisind Teil des UNESCOWeltkulturerbesDie Strade Nuove <strong>und</strong>das Ensemble derPalazzi dei Rolli imhistorischen Stadtzentrumvon <strong>Genua</strong> gehen auf dasspäte sechzehnte <strong>und</strong> frühesiebzehnte Jahrh<strong>und</strong>ertzurück, als <strong>Genua</strong> auf demHöhepunkt seinerwirtschaftlichen <strong>und</strong>maritimen Macht stand.• Das Ensemble ist seit 2006Teil des UNESCOWeltkulturerbes.• Es ist das erste Beispiel fürein Stadtentwicklungsprojektin Europa, bei dem eineöffentliche Behörde eineParzellierung gemäß eineseinheitlichen Bauplanesvorgenommen hatte. InVerbindung damit wurde1576ein Dekret des Senatsverabschiedet, das einspezifisches System zur„öffentlichen Unterbringung”in den privaten Haushaltender reichsten <strong>und</strong>mächtigsten aristokratischenFamilien der GenuesischenRepublik beinhaltete.• Das Ensemble umfasst eineReihe von Renaissance- <strong>und</strong>Barockpalästen entlang derStrade Nuove (wörtlich derneuen Straßen).Die Palazzi dei Rolli bieteneine außergewöhnlicheVielfalt an verschiedenenBaulösungen <strong>und</strong> zeichnensich durch dieherausragende Qualitätihrer Treppen, Höfe <strong>und</strong>Loggien aus, die den Blickauf Gärten freigeben, diewegen des relativbegrenzten Raumes aufverschiedenen Ebenenangelegt wurden.• Sie stellen darüber hinausein originelles BeispieleinesUnterbringungssystems inPrivatresidenzen dar, dasvon vornehmenPersönlichkeiten auf Besuchgenutzt wurde.Die Besitzer der Palästewaren verpflichtet, dieBesucher unterzubringen<strong>und</strong> trugen somit zurVerbreitung einesarchitektonischen <strong>und</strong>kulturellen Modells bei, dasKünstler <strong>und</strong> Reisendeanzog, die dieses wiederumdurch ihre Schriften <strong>und</strong>Werke im Ausland bekanntmachten.G© 2011 Sagep EditoriHerausgegeben von der Comune di <strong>Genova</strong>Amt für Entwicklung <strong>und</strong> Förderung des TourismusFREIEXEMPLAR


4 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


DAS SOLLTEN SIE NICHT VERSÄUMENDie R<strong>und</strong>gänge, die wir Ihnen hier vorschlagen,führen Sie durch Straßen <strong>und</strong> Palazzi, derenPrächtigkeit man weltweit vergebens sucht. LassenSie sich entführen zu einer Reise in dieVergangenheit. Sollten Sie nur wenig Zeit haben,empfehlen wir Ihnen die Besichtigung des PalazzoLomellino, der durch seine Fassadengestaltung <strong>und</strong>das bezaubernde Flair seines Nymphäums aus dem18. Jahrh<strong>und</strong>ert einmalig ist. Können Sie sich aberetwas mehr Zeit nehmen, dann sind die Museen imPalazzo Rosso, Palazzo Bianco <strong>und</strong> Palazzo Tursi einwahres Muss, denn hier sind Kunstschätze vonaußerordentlichem Wert ausgestellt. An schönenTagen lohnt es sich auch, auf das Aussichtsplateaudes Palazzo Rosso zu steigen, von dem man einenreizvollen Blick über die Dächer der Altstadtgenießt.12345Goldene Galerie desPalazzo Pallavicino [12]PalazzoLomellino [17]Museen derStrada Nuova [27]Palazzo Reale <strong>und</strong>Teatro del Falcone [33]NationalgaleriePalazzo Spinola [37]DAS SOLLTEN SIE NICHT VERSÄUMEN5


GENUA, „STADT DER PALAZZI”Die zwei<strong>und</strong>vierzig Palazzi dei Rolli, dienunmehr seit 2006 zum Weltkulturerbeder UNESCO gehören, sind inWirklichkeit Teil eines noch viel reicherenErbes. Mindestens 120 Palazzi standeninsgesamt auf der Liste, italienisch„Rollo“, der für die Aufnahme vonrenommierten Gästen zugelassenenPaläste von <strong>Genua</strong>, das zwischen demEnde des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> derMitte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts innerhalbEuropas eine große wirtschaftliche <strong>und</strong>politische Macht innehatte. „Il Rollo“bestand aus drei Kategorien, in welchedie Palazzi je nach Größe <strong>und</strong> Schönheiteingeordnet waren. Die jeweiligeResidenz wurde nach Losentscheid unterBerücksichtigung des Ranges desGastes vergeben: die erste “Urne” warfür Kardinäle, Fürsten <strong>und</strong> Vizekönigebestimmt, die zweite für Feudalherren<strong>und</strong> Gouverneure, die dritte für Fürstenvon niedrigerem Stand <strong>und</strong> Botschafter.STRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”Ein Spaziergang durch die “neuen“ Straßen imhistorischen Zentrum gestaltet sich alsbesonders eindrucksvoll <strong>und</strong> prachtvoll, denndas sind die elegantesten Straßen aus dem 16.<strong>und</strong> 17. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>Genua</strong>s, die sich im Laufedieser goldenen Jahrh<strong>und</strong>erte dank ihrerwirtschaftlichen Stärke den Namen „LaSuperba“ (Die Stolze) verdienen sollte.Der gesamte R<strong>und</strong>gang verläuft in 20 MeternHöhe über dem Meeresspiegel in einemRandgebiet, das jahrh<strong>und</strong>ertelang nur spärlichbesiedelt war. Hier befanden sich lediglich einpaar große Klöster, bevor dann prächtigeStadtviertel mit Adelssitzen entstanden. Heutesind die großen Palazzi Sitz von öffentlichenEinrichtungen, Museen, Unternehmen, Banken<strong>und</strong> reichen Antiquaren. Der erste Palast, demunser Besuch gelten soll, ist der Palazzo DoriaSpinola [1], heutiger Sitz der Präfektur im LargoEros Lanfranco 1. Zwischen 1541 <strong>und</strong> 1543 fürAntonio Doria errichtet, ging er 1624 an dieSpinola über, die ihn um eine Etageaufstockten. Man nimmt an, dass dieser Palazzodie Handschrift von Bernardino Cantone trägt.Vom mit Fresken verzierten Atrium gelangt manin den Hof <strong>und</strong> zu einer Marmortreppe, die indie Beletage führt. Die Loggia wurde 1584 von6 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Details einer Lünette imSalon des Palazzo Doria-Spinola mit Fresken vonGiovanni <strong>und</strong> LucaCambiaso <strong>und</strong> Detailder Fassade.Palazzo GiacomoSpinola dei Marmi.Aurelio <strong>und</strong> Felice Calvi mit Fresken verziert. ImInneren des Palazzo kann man Fresken vonGiovanni <strong>und</strong> Luca Cambiaso bew<strong>und</strong>ern.Nachdem Sie diesen Palazzo verlassen haben,gehen Sie die Salita Santa Caterina hinunter, woSie links auf der Piazza Rovere den PalazzoClemente della Rovere [2] (16. Jahr<strong>und</strong>ert)erblicken. Die Salita weiter nach unten gehend,finden Sie gegenüber des Palazzo GiorgioSpinola [3] (Hausnummer 4, 16. Jahr<strong>und</strong>ert) <strong>und</strong>Palazzo Tommaso Spinola [4] (Hausnummer 3,erbaut 1558), die mythologische Fresken vonLuca Cambiaso <strong>und</strong> Andrea Semino zieren.Von der unregelmäßigen Piazza delle FontaneMarose mit ihren schwarz-weiß gestreiftenPalazzi – Palazzo Giacomo Spinola dei Marmi[5] (Hausnummer 6, erbaut 1445) – ebenso miterlesenen Fresken versehen wie PalazzoAgostino Ayrolo [6] (Hausnummer 3-4, 16.Jahr<strong>und</strong>ert), <strong>und</strong> Palazzo Paolo e NicolòInteriano [7] (Hausnummer 2, erbaut 1565) –erblickt man sogleich die schnurgeradeverlaufende Via Garibaldi: ein Wohnviertel, wiees in der Stadt kein zweites gibt, oder auch, wieman sagt, auf der ganzen Welt. Mitte des 16.Jahrh<strong>und</strong>erts erschlossen ein paar Familien derFinanzaristokratie dieses unbewohnteRandgebiet <strong>und</strong> errichteten darauf Bauwerkenach der Vorlage von Zeichnungen von PeterPaul Rubens. Die Straße wurde als 250 Meterlange <strong>und</strong> 7,5 Meter breite gerade StreckePETER PAUL RUBENSRubens kam im Sommer 1600 als junger Mannnach Italien, einer Einladung an den Hof vonVincenzo Gonzaga folgend. Hier begegneteer einigen Genueser Adligen, mit denen erdurch Arbeit <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft das ganzeLeben verb<strong>und</strong>en blieb. 1604 kam er auf demRückweg von einer seiner Reisen zu KönigPhilipp III. von Spanien durch <strong>Genua</strong>, wo erdie Beziehungen zu Nicolò Pallavicino, Enkelvon Tobia, verstärkte. Dieser beauftragteRubens mit der Schaffung des AltarbildsBeschneidung für die Kirche del Gesù. Nicolò<strong>und</strong> seine Gattin Maria Serra Pallavicinogehörten auch zu den ersten GenueserAdligen, die von Rubens porträtiert wurden,gefolgt 1606 von dem Reiterbildnis von Gio.Carlo Doria, während seiner Auszeichnung mitden Ehrenzeichen des Ordens des HeiligenJakob durch Philipp III. Seine Aufenthalte inden Villen <strong>und</strong> Palazzi der Genueser Adligenveranlassten ihn, Zeichnungen von denFassaden dieser Palazzi in einem einzigenBand zu sammeln, den er 1622 in Antwerpenveröffentlichte, um seinen Landsleuten dasWohnmodell der Genueser Palazzi als“geschmackvoll <strong>und</strong> bequem” vorzustellen. Erwar der erste, der ein Haus im flämischen Stilkaufte <strong>und</strong> “umstrukturierte”, indem er einenGebäudeblock, einen Hof <strong>und</strong> einen Gartennach Genueser Art hinzufügte.STRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”7


8 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Detail eines Freskos vonDomenico Parodi im Palazzovon Agostino Ayrolo.Fassade des Palazzo Paoloe Niccolò Interiano.Detail eines Freskos imPalazzo Pallavicini-Cambiaso.unten:Palazzo Franco LercariParodi: Detail der Fassade<strong>und</strong> mit FreskengeschmücktesTreppengewölbe.konzipiert. Die Palazzi wurden ab 1558 voneiner Gruppe von Architekten (BernardinoCantone, Bernardo Spazio, Giovanni Ponzello,Pietro Antonio Corradi) projektiert, inspiriert vonden Modellen, die Galeazzo Alessi der Stadthinterlassen hatte. Die Via Garibaldi beginnt mitdem Palazzo Agostino Pallavicini-Cambiaso[8] (Hausnummer 1). Das Gr<strong>und</strong>stück desBauwerks wurde von Tobia Pallavicino gekauft,der es an seinen Bruder Agostino, Senator derRepublik <strong>und</strong> Botschafter bei Kaiser Karl V.,weiterverkaufte. Die Bauarbeiten fandenzwischen 1558 <strong>und</strong> 1560 unter der Leitung vonBernardino Cantone statt. Dieser Palazzo warder erste der Strada Nuova. Um 1776 ging er inden Besitz der Familie Cambiaso über, derenWappen am Eingangstor <strong>und</strong> am Kamin imSalon zu sehen ist. Sein Interieur ist mit Freskenvon Andrea <strong>und</strong> Ottavio Semino geschmückt.Gegenüber erhebt sich der Palazzo PantaleoSpinola-Gambaro [9], Hausnummer 2. Dieserwurde von Bernardo Spazio für PantaleoSpinola entworfen, der jedoch im Jahr 1563starb, ohne das fertige Gebäude je gesehen zuhaben. 1609 wurde der Palazzo an AndreaSpinola verkauft, <strong>und</strong> erst 1780 ging er von derFamilie Spinola an die Cambiaso über, die bis1798 die Eigentümer blieben. Nachdem erspäter den Giustiniani <strong>und</strong> dann den Gambarogehört hatte, wurde er 1923 vomBankunternehmen Banco di Chiavari e dellaSTRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”9


10 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


STRADA NUOVA LA “RUE DES ROIS”11


TOBIA PALLAVICINODer Marquis Tobia Pallavicino war einer derreichsten Genueser Aristokraten des 16.Jahrh<strong>und</strong>erts. Er handelte in ganz Europa mitAlaun aus Tolfa; er <strong>und</strong> seine Familie hieltenpraktisch das Monopol auf dieses kostbareMineral, das als Farbfixierer für Stoffe verwendetwurde. Ab 1541 kontrollierte er gemeinsam mitdem Bruder Agostino den Import von Alaun, <strong>und</strong>seine Söhne Alessandro, Fabrizio <strong>und</strong> Orazio, diesich klugerweise in London, Rom <strong>und</strong> Antwerpenniedergelassen hatten, sorgten von dort für dieWahrung der Interessen der Familie. 1560 wurdeer dank seiner weitreichenden Bekanntschaften inEuropa gemeinsam mit Gerolamo Lomellino alsBotschafter an den französischen Hof entsandt,um sich die Gunst von Katharina Medici zusichern. Als er 1581 starb, hinterließ er seinenSöhnen ein riesiges Vermögen im Wert von etwa400.000 Scudi.LORENZO DE FERRARIUND DIE GOLDENE GALERIEEr wurde am 14. November 1680 in <strong>Genua</strong>geboren. Sein Vater Gregorio vermittelte ihmKenntnisse im Bereich der Malerei, <strong>und</strong> als er1726 starb, arbeitete Lorenzo De Ferrari mit PaoloGerolamo Piola zusammen. In <strong>Genua</strong> widmete ersich der Freskenmalerei <strong>und</strong> wirkte in vielenKirchen <strong>und</strong> Palazzi. 1734 ging er für zwei Monatenach Rom. Nach seiner Rückkehr schuf erzahlreiche Fresken, bevor er sich seinem letzten<strong>und</strong> wichtigsten dekorativen Werk widmete: derGoldenen Galerie im Palazzo Tobia Pallavicino. Erstarb 1744 in <strong>Genua</strong>.EL SIGLO DE LOS GENOVESESDer Genueser Adel, angeführt vonPersönlichkeiten wie Nicolò Grimaldi, der so reichwar, dass er “der Monarch” genannt wurde, TobiaPallavicino, dem “König des Alauns”, oder FrancoLercari, “dem Reichen”, unterhielt einen regenHandel mit Spanien <strong>und</strong> der neu eroberten Welt,<strong>und</strong> dies in einem Maße, dass ein geflügeltesWort entstand, welches besagte, das Silberentstünde in Amerika, glänze in Sevilla, begrabenaber werde es in <strong>Genua</strong>. Diese Adligenunterstützten die europäischen Herrscher, ob nunKarl V. oder Philipp II., <strong>und</strong> sie riefen dieberühmtesten Künstler, Architekten, Maler <strong>und</strong>Trompe-l’oeil-Maler herbei, um sich porträtieren<strong>und</strong> ihre prächtigen Palazzi verschönern zu lassen:von Bernardino Cantone zu Antonio Ricca, vonPeter Paul Rubens zu Anton Van Dyck <strong>und</strong> vonLorenzo De Ferrari zu Valerio Castello.auf den vorhergehenden Seiten:Palazzo Pantaleo Spinola-Gambaro, Allegorie des Friedensvon Domenico Piola.Oben:Palazzo Tobia Pallavicino: Pierre Puget, Madonna <strong>und</strong> Kind,Giovanni Battista Castello, Detail eines Freskos im Vestibül.rechts:Goldene Galerie des Palazzo Tobia Pallavicino.12 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


STRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”13


Riviera Ligure übernommen. Am sehr schlichtgehaltenen Äußeren des Palazzo stechen diebeiden Allegorien der Vorsicht <strong>und</strong> derWachsamkeit hervor, die das Giebelfeld desEingangsportals schmücken. In seinen Sälensind Fresken von Giovanni Carlone <strong>und</strong>Domenico Piola erhalten geblieben.Unter der Hausnummer 3 folgt der PalazzoFranco Lercari Parodi [10], mit dessen BauTaddeo Carlone im Jahr 1571 von FrancoLercari, einem wohlhabenden <strong>und</strong>einflussreichen Bankier mit zahlreichenöffentlichen Ämtern, beauftragt wurde. DieTelamonen mit ihren gestutzten Nasen an denTürpfosten spielen auf die Legende um MegolloLercari an, die auch in einem Fresko von LucaCambiaso auftaucht <strong>und</strong> nach welcher derGenueser Kaufmann sich in den Kolonien desOrients dadurch Respekt <strong>und</strong> Ansehenverschaffte, dass er Betrügern Nase <strong>und</strong> Ohrenabschnitt. Das Innere ist mit Fresken von LucaCambiaso verziert.Auf der anderen Straßenseite, unter derHausnummer 4, erhebt sich der Palazzo TobiaPallavicino-Carrega Cataldi [11], heutiger Sitzder Handelskammer. Er wurde zwischen 1558<strong>und</strong> 1561 von Giovanni Battista Castello, “ilBergamasco” genannt, für Tobia Pallavicino,einen der einflussreichsten <strong>und</strong> wohlhabendstenGenueser jener Zeit, errichtet. Von Lorenzo DeFerrari stammen die Kapelle <strong>und</strong> die berühmtegoldene Galerie, ein erlesenes Beispiel fürGenueser Rokoko.Mit der Projektierung des Palazzo AngeloGiovanni Spinola [12], Hausnummer 5, wurdeder Architekt Giovanni Ponzello im Jahr 1558beauftragt. Die Fassade ziert ein Fresko vonCalvi <strong>und</strong> Lazzaro Tavarone. Im Inneren sindFresken von Bernardo Castello, Andrea Semino<strong>und</strong> Lazzaro Tavarone zu bew<strong>und</strong>ern. DerPalazzo ist heute Eigentum <strong>und</strong> Sitz derDeutschen Bank. Auf der anderen Straßenseite,unter der Hausnummer 6, erhebt sich derPalazzo Gio. Battista Spinola-Doria [13], mitdessen Errichtung Bernardino Cantone im Jahr1563 beauftragt worden war. Bis 1723 im Besitzder Spinola, wurde der Palazzo dann von derFamilie Doria erworben. Im Hof ist eine Lampezu sehen, die vom Adler, dem Wahrzeichen desAdelsgeschlechts, gekrönt ist. In den Salonsfinden sich Fresken von Andrea <strong>und</strong> OttavioSemino sowie Luca Cambiaso. Der Palazzo istein privater Wohnsitz <strong>und</strong> kann nicht besichtigtwerden. Hier ist der Kulturverein „Tunnel“untergebracht.Die Hausnummer 7 bildet der PalazzoNicolosio Lomellino-Podestà [14], erbaut ab1563, dessen reich mit Stuck verzierte Fassade -Büsten, Rüstungen, Maskarone <strong>und</strong> Festons ausder Hand des Bildhauers Marcello Sparzo – ihnunter den Palazzi der Strada Nuova einzigartigmacht. Zu Beginn des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ging der14 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Fassade des PalazzoAngelo GiovanniSpinola <strong>und</strong> Fresko imAtrium.unten:Palazzo Gio. BattistaSpinola-Doria: Gewölbeeines Saales mit demFall von Phaethon vonLuca Cambiaso, Hof <strong>und</strong>Detail des Gartens.Palazzo an die Familie Raggio <strong>und</strong> 1865 an denBaron Andrea Podestà über, dessenNachkommen auch die heutigen Eigentümersind. Kürzliche Restaurierungsarbeiten habenFresken von Bernardo Strozzi ans Licht gebracht,auf denen Christoph Kolumbus in Ostasienabgebildet ist. In den Sälen sind Gemälde vonGiacomo Antonio Boni, Domenico Parodi <strong>und</strong>Lorenzo De Ferrari zu sehen. Der Palazzo kannbesichtigt werden.Das einzige Beispiel für einen Zwei-Familien-Palazzo ist der Palazzo Lazzaro e GiacomoSpinola-Cattaneo Adorno [15] unter denHausnummern 8 <strong>und</strong> 10. Der westliche Teil, derdrei Jahrh<strong>und</strong>erte lang Eigentum der FamilieAdorno war, wurde von Lazzaro Tavarone reichverziert; die sparsamere Dekoration an derOstseite stammt aus dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong>geht auf die Familie Cattaneo, die letzteBesitzerin des Palazzo, zurück.Palazzo Nicolò Grimaldi-Doria Duca di Tursi[16] (Hausnummer 9) ist Amtssitz der Stadt<strong>Genua</strong> (Comune di <strong>Genova</strong>) <strong>und</strong> gehört zu denMuseen der Strada Nuova. Der Palazzo wurdevon Giovanni <strong>und</strong> Domenico Ponzello fürNicolò Grimaldi ab dem Jahr 1564 errichtet, denman wegen seines riesigen Vermögens <strong>und</strong> derHandelsbeziehungen, die er zu Philipp II.unterhielt, von dem er zahlreiche Titel verliehenbekam, auch “den Monarchen” nannte. Dieengen Handelsbeziehungen zu SpanienSTRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”15


16 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo NicolosioLomellino-Podestà:Detail der mit Stuckverzierten Fassade.auf den folgendenSeiten:Detail des Nymphäums.schlugen sich zum Zeitpunkt des zweitenBankrotts des Königs aber auch inbeträchtlichem Maße auf die Geschäfte desGenueser Adeligen nieder, so dass 1596Giovanni Andrea Doria, Fürst von Melfi, in denBesitz des Wohnsitzes kam. Dieser beauftragteTaddeo <strong>und</strong> Battista Carlone sowie BattistaOrsolino mit dem Bau der seitlichen Loggien<strong>und</strong> dann, 1598, mit der Anlage des oberenGartens. 1820 erwarb Vittorio Emanuele I. vonSavoyen den Palazzo. Nach dem Abriss derKirche San Francesco ließ er ihn an derBergseite erweitern <strong>und</strong> den Uhrenturmerrichten. Von 1838 bis 1848 war der Palazzo Sitzdes Jesuitenkollegiums <strong>und</strong> ging dann an dieGemeinde über. Ihren besonderen Reiz erhältdie eindrucksvolle Fassade auch durch einenlangen Wandsockel aus Bossenwerk an derStirnseite, den Giovanni Ponzello aus rosa Steinaus Finale schuf. Von Taddeo Carlone stammendie Maskarone oberhalb der Fenster <strong>und</strong> desmonumentalen Portals. Der anfangsschmucklose Palazzo wurde von GiovanniAndrea Doria mit Friesen <strong>und</strong> künstlerischenManufakten aus England <strong>und</strong> Flanderngeschmückt. Erst in der zweiten Hälfte des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts wurden die Säle mit Fresken vonFrancesco Gandolfi <strong>und</strong> Nicolò Barabinoverziert. Im Palazzo befindet sich nicht nur derAmtssitz des Bürgermeisters, sondern auch dieErweiterung der Galerie des Palazzo Bianco; inEIN “VERBORGENES” FRESKODer 1563 für Nicolosio Lomellino errichtetePalazzo wurde an Luigi Centurione verkauft,der 1623 Bernardo Strozzi mit der Ausführungder Fresken beauftragte. 1625 kam eszwischen dem Auftraggeber <strong>und</strong> dem Künstlerzu Streitigkeiten, möglicherweise, da sich dieArbeiten länger als vorhergesehenhinauszogen. Strozzi musste nämlich denAuftrag innerhalb von achtzehn Monaten zuEnde führen. In einem Schreiben an den Senatder Republik beklagte der Künstler, er habehärter gearbeitet als abgesprochen <strong>und</strong> seinicht angemessen bezahlt worden. Centurioneließ nicht einen Tag verstreichen, um auf dieProvokation zu reagieren: Er beschuldigte denKünstler, den Vertrag nicht eingehalten zuhaben. So entstand ein reichlichdokumentierter Rechtsstreit, der zum abruptenAbbruch der Arbeiten führte, so dass dieFreskendekoration auf die ersten drei Sälebeschränkt blieb. In den beiden Seitensälenwurden die Deckenverzierungenabgeschlagen <strong>und</strong> übermalt, vermutlich aufGeheiß von Centurione, während die Freskenim zentralen Saal dem Auftraggeber doch sogefallen haben müssen, dass er sie behaltenwollte. Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert jedoch wurde hiereine Zwischendecke eingezogen, so dass dasFresko in seinen leuchtenden Farben erst 2002wieder zum Vorschein kam.STRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”17


18 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


STRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”19


20 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo SpinolaCattaneo-Adorno, einesSalons, Detail einesFreskos von LazzaroTavarone.unten:die Fassade.seinen Sälen sind Attraktionen wie dieberühmte Guarneri del Gesù, Paganinis Violine,Gemälde von Alessandro Magnasco sowie eineeinzigartige Sammlung von Werken derdekorativen Kunst (Friese, Möbel, ligurischeKeramiken, Stoffe) ausgestellt.Der Palazzo Baldassarre Lomellini-Campanella [17] (Hausnummer 12), wurde 1562von Giovanni Ponzello für Baldassarre Lomellinierrichtet. 1770 erwarb ihn Cristoforo Spinola,italienischer Botschafter in Frankreich, der 1780Andrea Tagliafichi mit der baulichenUmstrukturierung in neoklassischem Stilbeauftragte, während das Innere des Palazzovon Charles de Wailly, Hofarchitekt in Versailles,erneuert wurde. 1778 wurde er von DomenicoSerra erworben, dessen Wappen den Leuchterim Atrium schmückt, während derWappenspruch der Familie - Venturi nonimmemor aevi (Die Nachkommen mögen ihreAhnen nicht vergessen) – noch heute am Portalzu lesen ist. Nachdem der Palazzo 1917 an denReeder Tito Campanella übergegangen war,wurde er teilweise für Büroräume genutzt.Schwere Schäden richteten die Bombenangriffevon 1942 an, bei denen auch der Salone delSole, der zu den besonderen Glanzstücken derStadt gehört hatte, zerstört wurde. Noch zusehen sind die Fresken von Gio. Batta Castelloan der Decke des zweiten Stocks, dieStuckarbeiten an der Westseite <strong>und</strong> ein kleinerSalon aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert. Im erstenStock schmücken Fresken von Andrea Seminoden Saal, der wegen des Glanzes seiner vonDe Wailly gefertigten goldenen Stuckarbeiten„Sala degli zecchini“ genannt wird. Im erstenStock des Palazzo befindet sich „Via Garibaldi12”, eine Boutique für Interior Design, derenAusstattung 2001 vom Architekten WilliamSawaya geschaffen wurde.Die Hausnummer 11 ist der Palazzo LucaSTRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”21


22 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo Tursi: Freitreppe<strong>und</strong> Saal.unten:Palazzo BaldassarreLomellini-Campanella:Fresko von AndreaSemino im „Sala deglizecchini”.Grimaldi [18], der einen Kontrast zumgegenüberliegenden Palazzo Rosso bildet <strong>und</strong>wegen der hellen Farbe seines mit Stuckdekorierten Putzes „Palazzo Bianco” genanntwird. Hier befindet sich eines der wichtigstenMuseen der Stadt. Mittlerweile um neue Säleerweitert, bietet er ein umfassendes <strong>und</strong>vielseitiges Panorama der italienischen,flämischen <strong>und</strong> Genueser Malerei des 15. bis 18.Jahrh<strong>und</strong>erts. Im ersten Zwischengeschossbefindet sich das Istituto per lo Studio delTessuto e della Moda. In der ersten Hälfte desSTRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”23


24 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo Rosso, vomGarten aus gesehen.Palazzo Luca Grimaldi,Museo di PalazzoBianco: die Freitreppe<strong>und</strong> die Statuen vonJanus <strong>und</strong> Jupiter.16. Jahrh<strong>und</strong>erts von Girolamo Grimaldi fürseinen Sohn Luca errichtet, ging sein Eingangursprünglich zur Salita San Francesco. 1580wurde er durch die Erben von Luca Grimaldidurch den Anbau eines äußeren Flügels ausübereinander angeordneten Laubengängen imGarten erweitert. Aus dieser Zeit stammen auchdie beiden Statuen von Pierre Franqueville, dieJanus <strong>und</strong> Jupiter darstellen, im Bogengangdes Hofs. 1711 erwarb die Familie De Franchidas Haus, die es wiederum an Maria DurazzoBrignole Sale, welcher bereits der Palazzo Rossogehörte, weitergab. Der Palazzo wurde nachPlänen von Architekt Giacomo Viano umgebaut.Dabei wurde auch ein neuer Eingang von derStrada Nuova aus geschaffen. 1884 vermachteMaria Brignole Sale De Ferrari, Witwe vonRaffaele, Herzog von Galliera, den Palazzotestamentarisch der Gemeinde, mit der Auflageder Schaffung einer öffentlichen Galerie. Nachersten entsprechenden Maßnahmen im Jahr1889 wurden weitere teilweise Neuordnungenvorgenommen, bevor der Palazzo 1942 bei denLuftangriffen zerstört wurde. Er wurde wiederaufgebaut <strong>und</strong> konnte 1950 eröffnet werden.Seine neue Struktur geht auf CaterinaMarcenaro zurück, die Ausstattung entwarfFranco Albini.Wenn Sie von hier aus die Straße überqueren,können Sie sogleich in den Palazzo Rosso,(Hausnummer 18), Palazzo Ridolfo e GioFrancesco M. Brignole Sale [19], eintreten.Er wurde zwischen 1671 <strong>und</strong> 1677 von PierAntonio Corradi für Ridolfo <strong>und</strong> GioFrancesco Brignole Sale geschaffen <strong>und</strong>verdankt seinen Namen dem dunkelrotenPutz. So wie beim Palazzo Balbi Senarega inder Strada Balbi wurde die Nutzung durch diebeiden Brüder dadurch gelöst, dass man einedoppelte Beletage schuf. Der Hauptblockumschließt einen Hof <strong>und</strong> ist vonBogengängen zur Gartenseite hin bereichert.Ein prächtiger Freskenzyklus ziert dieGewölbe <strong>und</strong> Wände (Gregorio De Ferrari,Domenico Piola, Andrea Carlone, CarloAntonio Tavella <strong>und</strong> Bartolomeo Guidobono).1871 hinterließ Maria Brignole Sale denPalazzo der Stadt. Nach denBombenangriffen von 1943, welche die fastvollständige Zerstörung des oberenZwischengeschosses <strong>und</strong> den Verlust derDekoration des Gewölbes im Salon derzweiten Beletage verursacht hatten, bewirkteCaterina Marcenaro, die damalige Direktorindes Ufficio Belle Arti, gemeinsam mit demArchitekten Franco Albini die Restaurierung<strong>und</strong> Neuausstattung des Palazzo. Im Museumsind die historischen Einrichtungen <strong>und</strong>Kunstsammlungen der Familie Brignole Salezu sehen, ebenso wie Werke von Van Dyck,Dürer, Guercino, Veronese, Reni, Preti <strong>und</strong>Strozzi sowie, in wechselnden Ausstellungen,STRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”25


26 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo Rosso: dieLoggia di Diana <strong>und</strong>Fresko von Gregorio DeFerrari L’Estate.unten:Palazzo Tursi, die Violinevon Paganini.Zeichnungen <strong>und</strong> Drucke. Zudem befindensich im Palazzo Rosso die Bibliothek fürKunstgeschichte, das Fotoarchiv <strong>und</strong> dietopografischen <strong>und</strong> kartografischenSammlungen. Für die Öffentlichkeitzugänglich ist auch die große Terrasse, diezur Via Garibaldi blickt <strong>und</strong> dasAussichtsplateau am höchsten Punkt desDaches.MUSEEN DER STRADA NUOVAPalazzo TursiVia Garibaldi 9Tel. 010 557219 - Fax 010 5572269Palazzo BiancoVia Garibaldi 11Tel. 010 5572193 - Fax 010 5572269Palazzo RossoVia Garibaldi 18Tel. 010 5574972 - Fax 010 5574973Dienstag bis Freitag 9.00-19.00 UhrSamstag <strong>und</strong> Sonntag 10.00-19.00 UhrMontag geschlossenwww.museidigenova.itmuseidistradanuova@comune.genova.itDokumentationszentrumfür Geschichte, Kunst <strong>und</strong> Bild in <strong>Genua</strong>Nebenstelle im Palazzo RossoVia ai Quattro Canti di San Francesco 49/51Bibliothek für KunstgeschichteTel. 010 5574956 - 010 5574957 - 010 5574958Fax 010 5574970biblarte@comune.genova.itDienstag-Donnerstag 8.30-12.30 Uhr13.45-16.30 Uhr, Freitag 8.30-13.00 UhrFotoarchivTel. 010 5574963 - 010 5574962Fax 010 5574970archiviofotografico@comune.genova.itKonsultation nach VereinbarungDienstag bis FreitagKartografische <strong>und</strong> topografische SammlungTel. 010 554961 - Fax 010 5574971archiviotopografico@comune.genova.itKonsultation nach VereinbarungDienstag bis FreitagSTRADA NUOVA, DIE “RUE DES ROIS”27


STRADA NUOVISSIMAWenn Sie der prachtvollen Strada Nuovaden Rücken zuwenden, blicken Sie auf einenkleinen Platz, der nach der Sonnenuhrbenannt wurde, welche die Fassade desPalazzo Gerolamo e Battista Grimaldidella Meridiana [20] (Piazza dellaMeridiana 1) ziert. Der Palazzo wurde vonGerolamo Grimaldi in Auftrag gegeben. DerBau begann 1541 auf einem Gr<strong>und</strong>stück mitstarkem Gefälle, das von Castelletto bis zuder Fläche reichte, wo der Platz zurVerbindung von Strada Nuova (ViaGaribaldi) <strong>und</strong> Strada Nuovissima (ViaCairoli) entstehen sollte. Der Palazzo hatteseinen Eingang in der Salita San Francesco<strong>und</strong> war durch verlängerte Seitenfassadenan den beiden Gartenseiten geprägt. In derersten Hälfte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde imBestreben, die Anzahl der Räume zuvergrößern, der Eingangshof überdacht. DerPalazzo wurde Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>ertsumgebaut. Um die Schaffung des Platzes zuermöglichen, wurden der kleinere Gartengeopfert <strong>und</strong> die Südansicht verändert,indem man sie mit einer Sonnenuhr versah.Im Palazzo sind Fresken von Luca Cambiaso<strong>und</strong> Lazzaro Calvi zu sehen. Im 19.Jahrh<strong>und</strong>ert ging der Palazzo an die LloydItalico über, die den Architekten Gino28 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Zwei Ansichten desPalazzo Grimaldi dellaMeridiana.Via Cairoli.unten:Luca CambiasoOdysseus erschießt dieFreier.Palazzo di Gio. CarloBrignole.STRADA NUOVISSIMA29


Coppedè mit den Anpassungsarbeiten zurSchaffung von Büros beauftragte. DerPalazzo wurde im Jahre 2010 vollständigrestauriert. Dort, wo die Strada Nuovaendete, kaufte Gio. Carlo Brignole in derZeit von 1623 bis 1626 einige Häuser vonGio. Luca de Franchi <strong>und</strong> beauftragteBartolomeo Bianco mit dem Bau seinesWohnsitzes (Piazza della Meridiana 2). DerPalazzo [21] hatte ursprünglich einenEingang von der Salita Quattro Canti di SanFrancesco <strong>und</strong> dort, wo sich heute diePiazza della Meridiana befindet, einenGarten. Mit der Eröffnung der Strada Nuovawurde der Eingang an seine heutige Stelleversetzt <strong>und</strong> mit zwei Telamonen von FilippoParodi verziert. Die Beletage ist mit Freskenvon Gregorio <strong>und</strong> Lorenzo De Ferrarigeschmückt. 1820 ging der Palazzo in denBesitz der Familie Durazzo über, dieGiuseppe Isola den Portikus <strong>und</strong> FedericoLeopardi das obere Atrium dekorieren ließ.Nachdem Sie durch die Via Cairoligegangen sind, befinden Sie sich auf demLargo Zecca, wo sich direkt vor Ihnen derPalazzo di Bartolomeo Lomellino [22](Hausnummer 4) erhebt. Errichtet wurdedieser zwischen 1565 <strong>und</strong> 1570 durchBartolomeo Lomellino, Bruder vonNicolosio, dem Eigentümer eines Palazzo inder Strada Nuova. Der Palazzo blieb bis1575 im Besitz der Lomellino, bevor er andie Familie Rostan Reggio <strong>und</strong> 1820 an dieFamilie Raggio überging.Die vielen Arbeiten, die zur Anpassung anwechselnde Zweckbestimmungen <strong>und</strong> fürdie beiden Abschrägungen im Zuge desBaus der Strada Nuovissima sowie wegender Erschließung vor der Öffnung desTunnels vorgenommen werden mussten,führten dazu, dass dieser Adelswohnsitzausschließlich dank der acht von Peter PaulRubens eigens geschaffenen Tafelbilder als„Palazzo dei Rolli” anerkannt wurde.Am Ende der Via Cairoli (Hausnummer 18)erhebt sich der Palazzo StefanoLomellini [23], dessen Geschichte mit derAusschreibung von 1777 für die Errichtungder „Strada Nuovissima” (Via Cairoli)verflochten ist, die als natürlicher Übergangder Strada Nuova in die Piazza del Guastatodienen sollte.Gregorio Pettondi gewann dieAusschreibung, nicht zuletzt auch dank derUnterstützung durch Giuseppe Lomellini,den Dogen von <strong>Genua</strong> <strong>und</strong> Eigentümer derImmobilien. Später ging das Eigentum andie Familie Balbi über, die Pettondi mit derUmstrukturierung beauftragte. DieseArbeiten betrafen zwei Häuser in der„Strada Lomellina” (Via Lomellini), die durcheine Gasse (Vico Molini) voneinander30 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo di StefanoLomellini: Fassade zurVia Cairoli.Das Atrium des PalazzoLomellini-Patrone.Palazzo di AntoniottoCattaneo Belimbau,vom Eingangsbereichder Kirchedell’Annunziatagesehen.getrennt <strong>und</strong> durch den Vico dell’Argento<strong>und</strong> die Salita de’ Forni (heutige Piazza dellaZecca) eingerahmt waren. Um diese beidenGebäude miteinander zu verbinden, fandPettondi eine Lösung aus Höfen <strong>und</strong> einemAtrium mit einer doppelten Marmortreppe<strong>und</strong> einem monumentalen Eingangsportalzur „Via Nuovissima”. Bei derWiederherstellung der Fassaden (1775 -1788) wirkte auch Gaetano Carbone mit, derfür die Rekonstruktion der Säle des Großen<strong>und</strong> Kleinen Rats im Dogenpalastverantwortlich zeichnete.Am Largo della Zecca (Hausnummer 2) liegtder Palazzo Giacomo Lomellini-Patrone [24]: 1617 für den DogenGiacomo Lomellino errichtet, ist ervollständig mit Fresken von DomenicoFiasella verziert, einem Bilderzyklus nachdem Poem La regina Ester von AnsaldoCebà aus dem 17. Jahrh<strong>und</strong>ert.An diesen Fresken haben auch Giovanni<strong>und</strong> Giovanni Battista Carlone mitgewirkt.1927 wurde das Bauwerk an die Gemeindeabgetreten, die, um die Straße zwischenLargo Zecca <strong>und</strong> Piazza della Nunziata zuvergrößern, eine Ecke des Palazzo abriss<strong>und</strong> in jeder Etage einen Salon <strong>und</strong> einzugehöriges Bad wegnahm.Das Atrium <strong>und</strong> der kleine Hof mitBogengang befinden sich auf derselbenEtage. Zu Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>ertswurde der Hof mit einem Kreuzgewölbeüberdacht, wodurch er seinen Sinn alsluftiger, heller Bereich verlor. Seit 1945beherbergt der Palazzo das ComandoMilitare Regionale Liguria.Wenn Sie weiter in Richtung Piazza dellaNunziata gehen, sehen Sie genaugegenüber der majestätischen Kirche denPalazzo di Antoniotto Cattaneo-Belimbau [25] (Hausnummer 2).Der 1594 erbaute Palazzo wurde 1611 vonFrancesco De Ferrari an einenbenachbarten, ihm gehörenden Palazzoangegliedert. Lazzaro Tavarone freskierte inder ersten Hälfte des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts dasGewölbe des Vestibüls <strong>und</strong> des Salons inder Beletage mit einem Bilderzyklus überChristoph Kolumbus. 1785 leitete derArchitekt G.B. Pellegrini den Umbau desGebäudes auf Geheiß des neuenEigentümers, Senator Andrea Cambiaso.Eine Inschrift am Eingangsportal erinnertdaran, dass sich Papst Pius VII. alsGefangener von Napoleon Bonaparte imJahr 1815 hier aufhielt. 1890 ging derPalazzo in den Besitz der Familie Belimbauüber; heute gehört er der Universität, diedie Fassade restaurieren ließ, <strong>und</strong>beherbergt die Büros <strong>und</strong> Institute derUniversität.STRADA NUOVISSIMA31


VIA BALBIDer erste Palazzo, der in der Strada dei Balbientstand, war der Palazzo Gio Agostino Balbi -Cattaneo Adorno [26] (Hausnummer 1).1618 nach einem Entwurf von BartolomeoBianco errichtet, ist er in der Längsrichtung mitseitlichen Loggien <strong>und</strong> Hängegärten versehen.1710 ging der Palazzo von den Balbi anMarcello Durazzo über. 1774 beauftragteMarcello Durazzo Andrea Tagliafichi mit denErneuerungsarbeiten. Dieser veränderte dasAtrium <strong>und</strong> schuf eine quer verlaufende Treppeals Anbindung an den Hof. Verziert wird siedurch zwei sich an die ersten Säulen lehnendenStatuen. Außerdem nahm er eine radikaleVeränderung an der Form der Treppe zumObergeschoss vor. Er verwandelte sie in eineTreppe ohne Stützsäulen, was eine Lösung vonhohem technischen Niveau <strong>und</strong> großerRaffinesse war. In den herrlichen Salons wirdeine der wichtigsten <strong>und</strong> größten privatenKunstsammlungen <strong>Genua</strong>s verwahrt. DerPalazzo ist der Privatwohnsitz des GrafenCattaneo Adorno <strong>und</strong> kann nicht besichtigtwerden.Auf der anderen Straßenseite stoßen Sie aufden Palazzo Gio. Francesco Balbi [27](Hausnummer 2, 16.Jahrh<strong>und</strong>ert) <strong>und</strong> Giacomoe Pantaleo Balbi – Balbi Senarega [28](Hausnummer 4, erbaut 1618), den erstenGenueser Palazzo, der als Doppelwohnsitz fürzwei Adelsfamilien bestimmt war, mitWohnungen, die in der Größe <strong>und</strong> Höhe ihrerRäume identisch waren. Der Ruhm dieser ganzbesonderen Adelsresidenz verbreitete sichrasch <strong>und</strong> lockte Besucher aus ganz Europa an.Von der Etage des Portikus, einemGemeinschaftsbereich, wo die Balbi ihreGeschäftsverhandlungen durchführten, gelangtman zur imposanten Treppe, die zu denoberen Etagen führt. Der interneDekorationszyklus, der zwischen dem 16. <strong>und</strong>17. Jahrh<strong>und</strong>ert geschaffen wurde, trägt die32 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links <strong>und</strong> unten:Palazzo Reale: dieSpiegelgalerie <strong>und</strong> derEhrenhof.auf dieser Seite:Zwei Ansichten derVia Balbi.auf den folgendenSeiten:Details eines Freskos imPalazzo Balbi-Senarega.Signatur der besten im <strong>Genua</strong> jener Zeitarbeitenden Künstler: Valerio Castello,Domenico Piola <strong>und</strong> Gregorio De Ferrari. Undschließlich ist auf derselben Seite auch derPalazzo von Francesco M. Balbi Piovera [29](Hausnummer 6) zu finden. Alle drei Gebäudebeherbergen heute Universitätsinstitute.[30] Palazzo Stefano e Gio. Battista Balbi-Palazzo Reale: 1643 beauftragte Stefano Balbidie Architekten Pier Francesco Cantone <strong>und</strong>Michele Moncino mit dem Bau des Palazzo, derdann ab 1677 den Durazzo gehörte, die ihnbeträchtlich erweiterten. Die Arbeiten dazuübertrugen sie Carlo Fontana.1823 wurde er von den Savoyern erworben <strong>und</strong>damit zum Königssitz. Seit 1925 ist erStaatsbesitz <strong>und</strong> beherbergt das Museo diPalazzo Reale.Die Fresken der beiden Hauptgeschossestammen von einigen der bedeutendstenVertreter der großen Dekorativen Kunstepoche<strong>Genua</strong>s: Domenico Parodi, Lorenzo De Ferrari,Valerio Castello, Giovanni Battista <strong>und</strong> GiovanniAndrea Carlone; Parodi verdanken wir diereizvolle Spiegelgalerie. Im Museum sind übereinh<strong>und</strong>ert Meisterwerke ausgestellt, darunterauch das Bildnis von Caterina Durazzo vonAnton van Dyck, Die Almosenspende des hl.Laurentius von Bernardo Strozzi, DerMenschenraub von Proserpina von ValerioCastello <strong>und</strong> die Samische Sibylle von Guercino.Museo di Palazzo RealeVia Balbi 10 Tel. 010 2710236Fax 010 2710272www.palazzorealegenova.itpalazzorealegenova@arti.beniculturali.itDienstag <strong>und</strong> Mittwoch 9.00-13.00 UhrDonnerstag bis Sonntag 9.00-19.00 UhrMontag geschlossenTeatro del Falcone1602 kaufte Gabriele Adorno die damaligehostaria, die mit den Aktivitäten des Gasthausesauf der Strada di Prè verknüpft war, wo man sicheinquartieren konnte, bevor man sich insZentrum der Stadt begab. Vor allem aber konnteman den Vorführungen im Garten beiwohnen,die zumeist von Wandertheatern gegebenwurden. Adorno machte daraus ein echtesTheater, während der spätere Käufer, EugenioDurazzo, dieses umbauen ließ.Mit dem Übergang des gesamten Besitzes derDurazzo an die Savoyer im Jahr 1824 <strong>und</strong> derEröffnung des neuen Teatro Carlo Felice im Jahr1828 begann für das alte Falcone ein allmählicherNiedergang. 1944 zerstörte eine Splitterbombedas Dach <strong>und</strong> mit ihm einen Großteil derBühnen. 1953 wurde das Theater neu errichtet,das 2004 nach erneuten Restaurierungsarbeitennunmehr als Ausstellungsstätte der Öffentlichkeitwieder zugänglich gemacht wurde.VIA BALBI33


34 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


VIA BALBI35


HISTORISCHES ZENTRUMWenn Sie in Richtung Largo della Zecca <strong>und</strong>dann in die Via Lomellini gehen, sehen Sieneben der Kirche <strong>und</strong> dem Oratorio di SanFilippo Neri einen bedeutenden Komplex,welche der Familie Centurione gehörte: denPalazzo Giorgio Centurione-DurazzoPallavicini [31] (Hausnummer 8, 16.Jahrh<strong>und</strong>ert). Der Palazzo ging später an dieFamilie Pallavicini über, die ihn zum Wohnsitznahm <strong>und</strong> den Architekten Giacomo Viano miteiner Kompletterneuerung beauftragte, welchevon 1718 bis 1724 stattfand. Zu diesen Arbeitengehörte auch die Schaffung einer Galerie, diemit Fresken von Domenico Parodi – auf denendie Landung von Christoph Kolumbusdargestellt ist – verziert wurde. Von 1756 bis 1763wurde der Palazzo erweitert <strong>und</strong> mit einemHängegarten versehen.Etwas weiter erhebt sich der Palazzo CosmaCenturione [32] (Hausnummer 5, 16.Jahrh<strong>und</strong>ert), welcher der Familie Centurionegehörte, bis er im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert von derFamilie Doria gekauft wurde. Der Palazzo erhebtsich gemeinsam mit zwei weiteren Bauwerkenam Vico dell’Oro. Die Fenster der Fassade sindmit bemalten Rahmen, halbr<strong>und</strong>en Giebeln,Säulenbalken <strong>und</strong> Spiegelungen verziert. ImGiebel über dem Portal ist die Thronende Mariamit dem Kinde zu sehen. Der Palazzobeherbergt heute Privatwohnungen, Büros <strong>und</strong>Geschäfte. Wenn man die Via del Campo(Hausnummer 1) weitergeht, stößt man auf denPalazzo von Gio. Battista Centurione-Cambiaso[33].Die Errichtung dieses Palazzo, mit der Gio.Battista Centurione die Baumeister Battista <strong>und</strong>Pier Filippo Cantone beauftragt hatte, begann1612. 1798 ging das Bauwerk in den Besitz derSaluzzo-Brignole über, bevor es 1874 von denCambiaso gekauft wurde, die es noch heutebesitzen. Die Salons im zweiten Hauptgeschosssind mit Fresken von Domenico Piola (Bacchus<strong>und</strong> Ariadne), Gregorio De Ferrari (Triumpf einesKriegers) <strong>und</strong> Bartolomeo Guidobono (Wagender Juno, Metamorphose <strong>und</strong> Venus <strong>und</strong>Adonis) versehen. Giovanni Carlone dagegenverdanken wir die herrlichen Fresken in derKapelle. Der gut erhaltene Palazzo ist einPrivatwohnsitz. Auf der Piazza del Fossatello(Hausnummer 2) befindet sich der PalazzoCipriano Pallavicini [34], dessen von Michele<strong>und</strong> Antonio Carlone geschaffenes Portal heuteim Victoria and Albert Museum ausgestellt ist.Der Palazzo wurde am Ende des 15.Jahrh<strong>und</strong>erts, zeitgleich mit der Entstehung derPiazza Fossatello errichtet.Palazzo di Nicolò Spinola [35], in Via San Luca(Hausnummer 14, 16. – 17.Jahrh<strong>und</strong>ert)wurde auf drei bereits existierendemittelalterliche Gebäude der Familien36 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Nationalgalerie PalazzoSpinola: die Fassade.Palazzo CosmaCenturione.Palazzo CiprianoPallavicini.unten:Nationalgalerie PalazzoSpinola: Innenansichtdes Palazzo.Centurione <strong>und</strong> Gentile erbaut, von denen manheute noch die Loggien im Erdgeschosserkennen kann. Das Gebäude zeichnete sich vorallem durch seine mit Fresken verzierteeindrucksvolle Fassade aus, die Semino (1560)<strong>und</strong> Ansaldo (1610) mit episch-allegorischenMotiven versahen, die heute leider verlorengegangen sind. Sehr wertvoll ist das mit Büsten<strong>und</strong> Voluten versehene Marmorportal vonValsoldo. Auf der kleinen Piazza di Pellicceria,(Hausnummer 1) treten Sie nun in den Palazzo diFrancesco Grimaldi-Spinola di Pellicceria [36],heute Nationalgalerie, ein. Der Ende des 16.Jahrh<strong>und</strong>erts errichtete Palazzo wurde im Jahr1958 von Paolo Spinola dem Staat vermacht. Erenthält noch heute die historischenEinrichtungen <strong>und</strong> die herrlicheGemäldesammlung, welche seine illustrenEigentümer, von den Grimaldi über diePallavicino <strong>und</strong> Doria bis hin zu den Spinola, imLaufe der Jahrh<strong>und</strong>erte zusammengetragenhaben. Auf diese Weise erhalten die Besuchereinen genauen Eindruck von der prunkvollenAtmosphäre des Patrizierhauses aus dem 17-18.Jahrh<strong>und</strong>ert. Die Fresken in den Salons derbeiden Hauptgeschosse stammen von LazzaroTavarone, während in der Gemäldesammlungberühmte Meisterwerke wie das Ecce Homo vonAntonello da Messina <strong>und</strong> das Reiterbildnis vonGio Carlo Doria von Peter Paul Rubens sowieWerke von Genueser Künstlern zu bew<strong>und</strong>ernNationalgalerie Palazzo SpinolaPiazza Pellicceria 1Tel. +39 010 2705300Fax +39 010 2705322www.palazzospinola.itpalazzospinola@beniculturali.itDienstag bis Samstag 8.30 - 19.30Sonntag <strong>und</strong> an Feiertagen 13.30 -19.30Montag geschlossenHISTORISCHES ZENTRUM37


38 GENUA UND IHRE SCHÄTZE


links:Palazzo di Ambrogio DiNegro, die Fassade zurPiazza Banchi <strong>und</strong> derHof.Palazzo De Marini-Croce.sind. In der nahegelegenen Vico San Luca(Hausnummer 4) zwischen der Kirche San Luca<strong>und</strong> der Nationalgalerie Spinola, bew<strong>und</strong>ern wirPalazzo Gio. Batta Grimaldi [37], der im Jahre1610 auf vier bereits existierende Mauern gebaut<strong>und</strong> mit einem Arkadengang versehen wurde,die sogenannten „Gewölbe der Grimaldi“. DerPalazzo, der bis heute seine aus dem 16.Jahrh<strong>und</strong>ert stammende Bauweise bewahrt, istim Inneren mit Fresken geschmückt, die LorenzoDe Ferrari zugeschrieben werden. In Piazza SanLuca (Hausnummer 2) sehen wir PalazzoGio.Battista Grimaldi [38], dessengegenwärtige Struktur auf das 16. Jahrh<strong>und</strong>ertzurückgeht, aber auf mittelalterlicheKonstruktionen der Familien Spinola <strong>und</strong>Grimaldi, die sich als Besitzer abwechselten,erbaut wurde. Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts kaufteihn Filippo Penco, der die Fassade erneuerte.Sehr bedeutend sind die von Tavaroneausgeschmückten Räume <strong>und</strong> das Portal ausdem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert mit der InschriftParvo bene. Der benachbarte Palazzo(Hausnummer 5, 16. Jahrh<strong>und</strong>ert) gehörteStefano De Mari [39], der 1663 Doge wurde.In seinem Inneren gibt es ein Fresko, das G.B.Carlone zugeschrieben wird.An der Piazza Banchi erhebt sich der Palazzo diAmbrogio Di Negro [40], der 1568 für dengleichnamigen steinreichen Bankier <strong>und</strong> Dogenerrichtet wurde. Seine Fassaden sind mitarchitektonischen Motiven bemalt. Der viereckigeHof ist mit drei Reihen übereinanderangeordneten Arkaden <strong>und</strong> einer monumentalenFreitreppe versehen, die zu den beidenHauptgeschossen führt, von denen das zweite mitmythologischen Fresken reich verziert ist, die mandem Künstlerkreis um Andrea Semino zuschreibt.Sowohl im Band von Rubens über die GenueserPalazzi als auch in allen „Rolli” enthalten, war ermehr als zweih<strong>und</strong>ert Jahre lang Schauplatz derregen Handelsaktivitäten der Familie Di Negro.Die Restaurierung von 1991 hat der Piazza zuihrem heutigen Glanz verholfen. Der Palazzo diEmanuele Filiberto Di Negro [41] in der ViaPonte Reale (Hausnummer 2) wurde im 17.Jahrh<strong>und</strong>ert nach Abriss der mittelalterlichenHäuser, die den Di Negro gehörten, errichtet.1614 tauchte er in den „Rolli” auf <strong>und</strong> fand späterwegen seiner kostbaren Gemäldegalerie, zu derWerke von Reni, Tizian <strong>und</strong> Rubens gehörten,mehrfach Erwähnung. Die Fassaden sind reich mitStuck verziert. Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert etablierte sichhier das Hotel Feder, wo viele berühmtePersönlichkeiten bei ihren Aufenthalten in <strong>Genua</strong>besonders gern logierten. An der Piazza DeMarini (Hausnummer 1) befindet sich der PalazzoDe Marini-Croce [42] mit einer monumentalenFreitreppe mit drei Bögen <strong>und</strong> einemMarmorportal von Gian Giacomo della Porta. Inseinem Inneren sind Fresken von Jacopo Boni<strong>und</strong> Agostino Ratti zu sehen.HISTORISCHES ZENTRUM39


VIA DI PRȆ†40I Palazzi dei RolliVIA ARSENALEDI TERRA1 ANTONIO DORIA(Präfektur)largo Lanfranco, 12 CLEMENTE DELLAROVEREp.zza Rovere, 13 GIORGIO SPINOLAsal. S. Caterina, 4VIA BALBI4 TOMMASO SPINOLA(Pessagno)sal. S. Caterina, 35 GIACOMO SPINOLA(Spinola “dei Marmi”)p.zza Fontane Marose, 66 AGOSTINO AYROLO(Negrone)p.zza Fontane Marose, 3-47 PAOLO E NICOLÒINTERIANO(Pallavicino)p.zza Fontane Marose, 28 AGOSTINO PALLAVICINI(Banca Popolare di Brescia)via Garibaldi, 1†VIA A. GRAMSCI30VIA DI PRÈVIA BALBI29 262827†VIA A. GRAMSCIPIAZZADELLANUNZIATADARSENAPONTEMOROSINIVIA DI PRÈVIA DELLE FONTANEVIA DEL CAMPO25 24 22VIA R. BENSA†3132VIA LOMELLINI23LARGODELLA ZECCAVIA CAIROLIVIA A. GRAMSCI3334VIA CAIROLISOPRAELEVATA A. MORO†VIA DI FOSSATELLO††20P.ZZAMERIDIANA21WELKULTURERBEUNESCO ZONEPONTECALVI3536PALAZZI DEI ROLLINAVE ITALIAACQUARIOPONTE SPINOLAPIAZZACARICAMENTOVIA S. LUCA VIA S. LUCAP.ZZAS. LUCA383937†4041†VIA AL P. REALEP.ZZABANCHIVIA BANCHIVIA SOZIGVIA OREFICIZZINI DEL COTONEP.ZZARAIBETTA42P.ZZADE MARININBIGOPORTASIBERIA0 200 mAREAPORTO ANTICOVIA F. TURATIVIA SAN LORENZOPIAZZAS. LORENZOCattedraledi San Loren†


†††9 PANTALEO SPINOLA(Banco di Chiavari e dellaRiviera Ligure)via Garibaldi, 210 FRANCO LERCARI(Lercari Parodi)via Garibaldi, 311 TOBIA PALLAVICINO(Camera di Commercio)via Garibaldi, 412 ANGELO GIOVANNISPINOLA(Deutsche Bank)via Garibaldi, 513 GIO. BATTISTASPINOLA(Doria)via Garibaldi, 614 NICOLOSIOLOMELLINI(Podestà)via Garibaldi, 715 LAZZARO E GIACOMOSPINOLA(Cattaneo Adorno)via Garibaldi, 8-1016 NICOLÒ GRIMALDI(Museen der Strada Nuova,PalazzoTursi)via Garibaldi, 917 BALDASSARRELOMELLINI(Campanella)via Garibaldi, 1218 LUCA GRIMALDI(Museen der Strada Nuova,Palazzo Bianco)via Garibaldi, 11†19 RODOLFO EFRANCESCO BRIGNOLESALE(Museen der Strada Nuova,Palazzo Rosso)via Garibaldi, 1820 GEROLAMO GRIMALDI(della Meridiana)sal. S. Francesco, 421 GIO. CARLOBRIGNOLE(Durazzo)p.zza Meridiana, 222 BARTOLOMEOLOMELLINOlargo Zecca, 423 STEFANO LOMELLINI(Balbi Piovera)via Cairoli, 18†24 GIACOMO LOMELLINI(Patrone)largo Zecca, 225 ANTONIOTTOCATTANEO(Belimbau)p.zza della Nunziata, 226 G. AGOSTINO BALBI(Cattaneo Adorno)via Balbi, 127 GIO. FRANCESCOBALBIvia Balbi, 228 GIACOMO EPANTALEO BALBIvia Balbi, 429 FRANCESCO BALBIPIOVERA(Raggio)via Balbi, 6†30 STEFANO BALBI(Museum Palazzo Reale)via Balbi, 1031 GIORGIOCENTURIONE(Durazzo Pallavicini)via Lomellini, 832 COSMA CENTURIONEvia Lomellini, 533 GIO. BATTISTACENTURIONE(Cambiaso)via del Campo, 134 CIPRIANO PALLAVICINI(Rayper)p.zza Fossatello, 235 NICOLÒ SPINOLAvia San Luca, 1436 FRANCESCOGRIMALDI(Nationalgalerie der PalazzoSpinola)p.zza Pellicceria, 137 GIO. BATTAGRIMALDI(Cattaneo di Belforte)vico S. Luca, 438 GIO. BATTISTAGRIMALDIp.zza S. Luca, 239 STEFANO DE MARIvia S. Luca, 540 AMBROGIO DI NEGROvia S. Luca, 241 EMANUELE FILIBERTODI NEGROvia Ponte Reale, 242 DE MARINI-CROCEpiazza De Marini, 1††18†VIA GARIBALDI VIA GARIBALDI1916171412 10PIAZZAPORTELLO15813 11976†VIA LUCCOLIPIAZZAFONTANEMAROSE543SALITA S. CATERINA21PIAZZA CORVETTOIAPIAZZASOZIGLIAVIA XXV APRILEVIA ROMALARGOE. LANFRANCOVIALEIV NOVEMBRELARGOS. PERTINIzo†


comune di <strong>Genova</strong> - ufficio Sviluppo e Promozione del turismoPalazzo delle Torrette - Via Garibaldi, 12rgenovaturismosede@comune.genova.itwww.genova-turismo.ittourismusBüro (t.I.c.)Iat Via GaribaldiVia Garibaldi 12rTel. +39 010 55 72 903/ 751Fax +39 010 55 72 414(7/7 - h. 9.00 - 18.30)genovaturismosede@comune.genova.itIat de FerrariLargo Pertini 13Tel. +39 010 86 06 122Fax +39 010 86 06 476(7/7 - h. 9.00 - 13.00 / 14.30 - 18.30)genovaturismodeferrari@comune.genova.itIat Flughafen c. colombo(ankunftshalle)<strong>Genova</strong> - Sestri PonenteTel./Fax +39 010 60 15 247(7/7 - h. 9.00 - 13.00 / 13.30 - 17.30)genovaturismoaeroporto@comune.genova.itStadtführungen durch die altstadt <strong>und</strong> zuden Rolli-Paläste, Weltkulturerbe uneScOJedes Wochenende ist es möglich dieAltstadt <strong>Genua</strong>s zu besichtigen <strong>und</strong> dieFaszination von einigen den Rolli-Palästen zubew<strong>und</strong>ern.Für weitere Informationen über die Preise derStadtführung, wenden Sie sich bitte an dasTourismus Büro.aquariumwww.acquariodigenova.itFlughafen c. colomboTel. +39 010 60 151 - www.airport.genova.itStadtr<strong>und</strong>fahrt durch <strong>Genua</strong> im offenen Bus<strong>Genova</strong> in tour Pesci ViaggiTel. +39 010 53 05 237 - Mob. +39 328 98 55 419www.pesciviaggi.itHop-on hop-off city tourcItYSIGhtSeeInG GenOVaTel. +39 010 86 91 632www.genova.city-sightseeing.itMuseen in <strong>Genua</strong>www.museidigenova.it - www.rolliestradenuove.itRadio taxiTel. +39 010 5966 - www.cooptaxige.itStadtbesichtigung mit einem kleinen Zugtrenino PippoTel. +39 328 69 42 944 - www.treninopippo.iteisenbahnTel. +39 89 20 21 - www.trenitalia.ittourismus ohne Barrieren - terre di MareSchalter der Provinz <strong>Genua</strong>Tel. +39 010 54 20 98 - Mob. +39 339 13 09 249www.terredimare.itnützliche Informationen:<strong>Genua</strong> IM taSchenFORMatStadtPLänePaRKS <strong>und</strong> VILLenOutdOORheBeRGSBetRIeBeeSSen <strong>und</strong> tRInKenFÜR KIndeRVeRanStaLtunGencItY BReaK

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!